Was alle sich fragen: warum gehen heute oft weniger Leute auf Konzerte? Und was kann man tun?

[Hozzy]

spiel ich ehrlich gesagt ganz gerne. Ich werfe auch immer das rein, was mir als angemessener Eintrittspreis erscheint. Ich bin auch schon mit dem Hut rund gegangen und habe auch schon Kleingeldbeträge zurück gegeben. Das ist kein Betteln. Das ist die Bitte um eine freiwillige, angemessene Entlohnung.

+1

Unabhängig davon, dass ich eigentlich auch immer Straßenmusikern was in den "Hut" werfe. Soviel Unterstützung muss sein unter "Kollegen"
Ich erinnere mich an Zeiten des Spielens um des Spielens Willen. Da gab es dann ne Kleinigkeit zu essen oder zumindest ein paar Getränke für Umme und das, was gesammelt wurde.
Die Wirte hatten den Laden voll(er) und dadurch Umsatz, man konnte spielen und das Publikum und man selbst hatte einen schönen Abend...
Da kommen wir aber zum "Kneipensterben" - auch so ein Thema

 

[cellkirk74]

der schleppende Vorverkauf ist ein Problem

Das war es halt früher nicht so sehr. Denn die Bands haben sich nicht ausschließlich über Konzerte finanzieren müssen.

Ich stelle schon fest dass es in meinem Beritt ebenfalls Probleme gibt, aber wir sind mit der Zeilgruppe gealtert und eben auch nicht mehr das Maß der Dinge.

Meine ältere Tochter (wird morgen 16) interessiert sich nicht so wirklich für live - Musik und hört auch überwiegend Hip Hop (und ich hab alles versucht, ehrlich).

Ein Problem ist aber uch die zunehmende Professionalisierung der Branche und die damit einhergehende Notwendigkeit, Geld zu verdienen.

Der Laden, in dem ich als Teenie und Twen für lau und Getränke Konzerte mit veranstaltet und Tür und Theke gemacht habe hat heute nur noch bezahlte Leute. Da laufen auch keinen Konzerte mehr unter 15 € Eintritt.

Dazu kommt noch dass vile das ewige Verschieben alter Dates satt haben. Wir spielen Donnerstag zB vor den Sprembirds. Offiziell ist es ausverkauft, aber die Show wurdeauch drei mal verschoben und sollte eigentlich 2020 stattfinden. Bei ner no-show-rate von inzwischen regelmäßig über 25 % bin ich gespannt was so passiert.

 

[EADG]

Das war es halt früher nicht so sehr. Denn die Bands haben sich nicht ausschließlich über Konzerte finanzieren müssen.

Die Frage ist, was als "Früher" definiert wird. Ich denke, dass die Explosion der Umsätze der Musikindustrie in den Achzigern und Neunzigern des letzten Jahrhunderts eine Ausnahme war. Vielleicht kehrt wieder eine Normalität zurück, in der Musiker sich ihr Geld dadurch verdienen, indem sie Musik machen. Live. Ich finde es auch nicht besonders schlimm, wenn ein Musiker mit einem Betrag leben kann, der in etwa dem Durchschnittseinkommen entspricht, bei ähnlicher Arbeitszeit -mit Üben Proben, Aufbauen etc.

Ein Problem ist aber uch die zunehmende Professionalisierung der Branche und die damit einhergehende Notwendigkeit, Geld zu verdienen.

Das bedeutet einfach: Es gibt zu viele.

Der Laden, in dem ich als Teenie und Twen für lau und Getränke Konzerte mit veranstaltet und Tür und Theke gemacht habe hat heute nur noch bezahlte Leute. Da laufen auch keinen Konzerte mehr unter 15 € Eintritt.

Das war und ist eigentlich auch eher meine Welt. Teilweise ist es in meinem Umfeld gelungen, das ins höhere Alter mitzunehmen und entsprechend zu modifizieren. Es geht nicht mehr nur um kostenlose Parties, sondern heute geht es um stattfindende musikalische Erlebnisse und da finde ich 15,-€ okay.

Mit Musikprofis habe ich ehrlich gesagt genau so viel Mitleid wie mit Sportprofis. Es tut mir echt von Herzen leid, wenn es jemandem nicht gelingt, obwohl es nach meiner Wahrnehmung verdient wäre. Aber wenn jemand "seinem ungeliebten Brotberuf nachgehen muss" -so wörtlich zitiert aus dem oben geposteten Artikel- ist das in meinen Augen nicht besonders schlimm und eine öffentliche finanzielle Förderung ist nicht notwendig. Wenn jemand keinerlei Verdienstmöglichkeiten hat, ist eine finanzielle Förderung seitens der Öffentlichkeit angebracht. Wenn der Brotberuf allzu ungeliebt ist: Es gibt noch andere "Brotberufe" -lustiges Wort.

 

[cellkirk74]

Also in meiner Welt haben fast alle Musiker auch noch einen Brotjob. Daurchaus auch die mit mehr oder weniger Erfolg.

 

[feierabendbass]

im Gegenteil, ich hab das Gefühl, dass die Bandszene so richtig am aufblühen ist. Ferner hab ich nach den zwei letzten miesen Musikjahren in diesem bereits soviel gute, mitreißende Auftritte erlebt. Gilt für die Profis (Völkerball für 35€) genauso wie die Amateur Kirmesband "Fooling around", die mit vollem Einsatz die Leut zum tanzen brachten.
Also in unserem Kleinländchen geht die Luzzi ab
Am WE z.B "little Woodstock" beim legendären Herry Weiland u.a. mit "Bröselmaschine"
Vielleicht sehen wir uns, kann ich nur empfehlen

littlewoodstock.de – Das Festival für die ganze Familie

 

[EADG]

Also in unserem Kleinländchen geht die Luzzi ab.

 

[Lohmannski]

ich hab das Gefühl, dass die Bandszene so richtig am aufblühen ist. Ferner hab ich nach den zwei letzten miesen Musikjahren in diesem bereits soviel gute, mitreißende Auftritte erlebt.

Dat is prima - es muß ja auch weitergehen!

 

[Mister Mo]

im Gegenteil, ich hab das Gefühl, dass die Bandszene so richtig am aufblühen ist. Ferner hab ich nach den zwei letzten miesen Musikjahren in diesem bereits soviel gute, mitreißende Auftritte erlebt. Gilt für die Profis (Völkerball für 35€) genauso wie die Amateur Kirmesband "Fooling around", die mit vollem Einsatz die Leut zum tanzen brachten.
Also in unserem Kleinländchen geht die Luzzi ab
Am WE z.B "little Woodstock" beim legendären Herry Weiland u.a. mit "Bröselmaschine"
Vielleicht sehen wir uns, kann ich nur empfehlen

littlewoodstock.de – Das Festival für die ganze Familie

Bei DER Website stelle ich fest: der Erfolg hängt wohl nicht nur am Onlineauftritt.

 

[Loki]

Im Bekannten und Kollegenkreis habe ich 2 Konzerthopper, von GnR in München über Rammstein in Prag und Deutschrap in Berlin bis Roland Kaiser in Dresden nehmen die Alles mit was geht. Hauptsache viele Leute und Partystimmung. Wenn nicht mindestens 10000 Leute da sind ist es uninteressant. Alle anderen gehen gar nicht mehr auf Konzerte. Zu letzteren gehöre ich auch, man hat sich in den vergangenen 2 Jahren umorientiert und stellt fest, Konzerte fehlen einem nicht. Vielleicht noch nicht wieder

 

[Bass-Fred]

Mit Musikprofis habe ich ehrlich gesagt genau so viel Mitleid wie mit Sportprofis. Es tut mir echt von Herzen leid, wenn es jemandem nicht gelingt, obwohl es nach meiner Wahrnehmung verdient wäre. Aber wenn jemand "seinem ungeliebten Brotberuf nachgehen muss" -so wörtlich zitiert aus dem oben geposteten Artikel- ist das in meinen Augen nicht besonders schlimm und eine öffentliche finanzielle Förderung ist nicht notwendig. Wenn jemand keinerlei Verdienstmöglichkeiten hat, ist eine finanzielle Förderung seitens der Öffentlichkeit angebracht. Wenn der Brotberuf allzu ungeliebt ist: Es gibt noch andere "Brotberufe" -lustiges Wort.

Sehe ich prinzipiell genauso, aber man muss auch sehen dass der Staat ca. 10 Milliarden pro Jahr in Opernhäuser und Theater buttert. Die Frage erscheint durchaus berechtigt, warum sich hier eine Elite die Eintrittskarten finanzieren lässt und nebenbei eine Horde Musiker mitfinanziert, die sonst mangels Nachfrage auf der Straße säßen. Wir reden hier - laut einem Artikel - von 40 Euro Durchschnittspreis, die mit weiteren 210 Euro bezuschusst werden, damit der Betrieb möglich ist. Selbst wenn der Spiegel, von dem ich nicht besonders viel halte, da leicht verzerrt hat, wird die Tendenz stimmen. Ich finde das ja sehr bedenklich und würde diesen Etat direkt absägen. Oder auch andere kulturelle Einrichtungen finanzieren.