Warwick - Köhler -- Bundespräsidialamt antwortet!

wer a sagt muß auch b sagen.
und außerdem erst vor der eigenen haustür kehren.

das problem, das wir als basser mit warwick haben, ist, daß die instrumente meißt extrem hochpreisig sind. wer rechnen kann, kann sich ja mal den materialwert eines warwickbasses ausrechnen. diese tropenhölzer kosten erstaunlich wenig für den einzelkunden! was zahlt dann jemand, der großmargen abnimmt? der standartbass ohne extrem aufwändig gemusterte hölzer hat einen maximalen materialwert von 500 euro! im einzelkundeneinkauf, wohlgemerkt. also muß es eine relativ große gewinnspanne geben, von der der arbeiter nichts mitbekommt.
 
@Jupp Saar:
Nein.
Sie brauchen sich von mir nichts vorschreiben zu lassen. [:D]
Tun sie sicher auch nicht, wie ich die Jungs kenne ...

Sorry, wenn mein Ton im obigen Posting bissi schroff oder restriktiv rüberkam.
Hier im Forum passiert es leider oft, dass wir irgendwann über den Weltschmerz, den Weltfrieden und den Weltbass (war das ein Preci ? ) ausufern.
Nicht persönlich nehmen!
Dazu kam, dass mich ein Mitarbeiter derartig auf die Palme gebracht hat ...aber das ist eine andere Geschichte .....

Zurück zum Thema:
Das mit dem Kaufverhalten mein ich immer noch.
Es geht ganz klar um eine Einstellung, die nicht bei Bässen und Equipment steckenbleiben darf. Da gehen wir wohl "d' accord" ...
Aber Bässe sind in diesem Forum unser gemeinsamer Nenner.
Ok?
 
[:I]
Danke!

Ich bin auch noch auf dem Weg, mein Kaufverhalten umzustellen, und da helfen mir solche Forumsbeiträge weiter, macht Mut.
Und wenn man dann noch das Stichwort "Nachhaltigkeit" in die Runde wirft ....
Ich meine damit: ich habe mich wirklich informiert, bevor ich mich um meinen MM Stingray bemüht habe. Dann erkannt: das isser! Alles verkauft, um diese Perle zu bekommen. Nicht nach günstigeren Möglichkeiten, die's dann doch nicht sind, geschaut, sondern konzentriert gespart. Jetzt steht er da, 30 Jahre alt und sooo klasse.

Aber was wollt ich eigentlich sagen? Ach ja, jetzt weiss ich's wieder: Es ging mir eigentlich darum, dass es vielleicht auf Dauer nicht gut ist, seine "Lust" sofort befriedigt zu sehen, sondern entgegen dem MainStream erstmal warten, nachdenken, Gefühle hinterfragen und dann Entscheidungen zu treffen, die Bestand haben .... In diesen komplexen Vorgang sollten dann durchaus solche Überlegungen wie: "wem gebe ich eigentlich mein Geld?" - "will ich diese Firma unterstützen?" - "kann ich die Ausgabe für dieses Produkt moralisch/ethisch verantworten?"

ok, ist jetzt bischen philosophisch geworden, aber letztendlich stecken wir in diesem Fred doch mitten in der Wertediskussion, oder?

[;-)]
 
Es wird immer schwerer zu durchschauen, wie, wann, von wem und unter welchen Umständen etwas produziert wird. Wer weiss schon wie der Mitarbeiter des Herstellers des eigenen TVs produziert oder lebt. Ich denke allerdings, dass man durchaus Mitteilungen wahrnehmen sollte die auf unhaltbare Zustände im eigenen Land hindeuten, und man sollte diese dazu nutzen sein Kaufverhalten anzupassen. Dass es möglich ist mit gezieltem Kaufverhalten Unternehmensphilosophien zu kippen, haben m.E. die Vorgänge um Brent Spar deutlich gezeigt. http://de.wikipedia.org/wiki/Brent_Spar
 
@Tomtom: Das ist aber ein Vergleich, der hinkt. 1. ist Warwick kein riesiger Konzern wie Shell und interessiert viel weniger Menschen. 2. Sind die damals boikottierten Mineralölprodukte viel weiter verbreitet, als Musikequipment und interressieren daher auch eine ganz andere Menschenmasse. Zumal der Sprit, den Du tankst, doch ziemlich ersetzbar ist im Gegensatz zu einem Musikinstrument.

Ich frage mich übrigens die ganze Zeit, ob es bei den beschriebenen Bedingungen bei Warwick nur um die Instrumenten-Herstellung geht, oder auch um den Vertrieb anderer Marken im hiesigen Markt!? Wie sieht es mit einer Zeitschrift, wie dem Bass-Professor als Warwick-Partner aus? Oder auch Gitarre und Bass, die jede Menge von Warwick vertriebener Produkte bewerben? Ich wüßte jetzt ehrlich gesagt nicht, welche Marken alle von Warwick vertrieben werden. Oder sind das sogar zwei komplett unterschiedliche Firmen und bei dem angeprangerten Personal-Murks geht es nur um die von Warwick selbst hergestellten Instrumente?
 
Danke. Wenn ich mal überschau, was ich davon so alles nutze (Danelectro, Digitech, DR, Dunlop, D'Angelico, MXR und Rockbag), dann kommt schon einiges zusammen und die Lektüre der entsprechenden Werbeplatformen werd ich auch nochmal überdenken, solange nicht irgendwo nachgewiesen wird, dass an den Vorwürfen nichts dran ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
ich finds hier langsam ein wenig wirr:
wenn in der dritten welt ein gerät (zum beispiel ein bass) für drei fuffzisch von kindern hergestellt wird und das ding dann hier für hundert euro im laden steht, wird das auch hier im forum als anfängerinstrument beworben. uns ist auch bewußt, daß nicht jeder sich ein deutsches markenprodukt leisten kann und für manchen 600 euro schon viel geld sind. der aufschrei der gerechten bleibt aus, solange die 100-euro-klampfe sich klampfe läßt und nicht schon wieder ein baum sinnlos gestorben ist.
ich behaupte mal, daß 90% dessen, was in unseren wohnungen steht, heutzutage so produziert wird und zu uns gelangt. habt ihr fernseher? mp3-player? handys? mikrowellenherd? fön? stehen in eurem kühlschrank zufällig "nordseekrabben" herum? fragt nymi mal, ob er in friesland jemanden kennt, der hauptberuflich krabben pult... und wo wir grad beim essen sind: kaffee, tee, kakao, ananas, reis... alles bio und fair-trade?
aber wir sind ja alles gutmenschen und haben lange gespart und wollen jetzt mal was gutes tun und uns einen tropenholzbass aus heimischer produktion gönnen... mal ehrlich, schaut euch mal ernsthaft um: die dritte welt ist bei uns vor der tür, wir können gemütlich mit dem auto über den samstag in die dritte welt fahren und da so richtig einen drauf machen. man spricht deutsch, und schnitzel mit sauerkraut gibts auch. das beispiel gebäudereiniger wurde schon genannt. machen wir weiter auf dem bau: wie hoch ist der mindestlohn für einen maurer? ich bring euch morgen einen polen, der für ein viertel dieses betrages 16 stunden sieben tage die woche durchmalocht. ohne sozialversicherung, rentenanspruch, krankenkassenscheiß. auf deutschen baustellen. wenn der vom kran fällt wird erst sein scheff angerufen, ob man den gefahrlos in ein deutsches krankenhaus schaffen kann. wenn nicht, dann liegt er halt mit ner flasche vodka im bach. hand hoch, wer wohnt in einem reihenhaus? wer arbeitet in einem größeren bürogebäude? wer sticht auf dem deutschen acker den beliebten spargel? und was bekommt er dafür?

an unserem wohlstand klebt blut! wenn eure oma unter einem grabstein liegt, klebt an dem mit hoher wahrscheinlichkeit sogar kinderblut. und das sind alles keine scherze, das ist die realität, die man bei der ig bau am laufenden meter mitbekommt.

wicked wilfer wird sich genau das denken: wenn die hier alle nicht spuren, hol ich mir ne hand voll polnischer kartoffelpflücker. eine cnc-fräse mit holz zu beschicken und dann den knopf für "streamer" zu drücken oder einen bass "plecken" zu lassen kann nicht so schwer sein, daß man dafür nicht jeden tag einen neuen kartoffelpflücker anlernen kann. das einzige, was warwick anders macht als unsere gesammten "einsteiger-bass" hersteller, ist folgendes: die produktionshalle steht auf deutschem boden. genauer gesagt, auf ostdeutschem, was ja beim tariflohn schon ein unterschied ist.

nachste woche mach ich für euch ne fairtrade-bass-boutique auf. ritter-bässe, weber-amps und fmc-boxen. ist das unbedenklich genug? da schraubt der chef noch selbst und beutet niemanden aus, oder? verbaut ritter deutsche potis? unter welchen bedingungen werden eigentlich in russland und der slovakei kt88-röhren hergestellt? sind neodym speaker wirklich aus kontrolliert-ai-geprüftem anbau?

wollt ihr euer kauf- und empfehlungsverhalten wirklich kritisch hinterfragen?
 
Berechtigte Einwände, alice303! Aber was spricht dagegen, sein Verhalten zu hinterfragen? Ich bin froh, lernfähig zu sein. Dass sowas nicht bei einem Basshersteller aufhören kann, ist wohl jedem klar - zumal für mich noch nicht erwiesen ist, was von dem, was man über Warwick momentan liest, wirklich wahr ist.
 

Zitat:was von dem, was man über Warwick momentan liest, wirklich wahr ist
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ich kenne einen ehemaligen Instrumentenbaucher prsönlich und eine junge dame aus einer anderen com, die sich dort beworben hatte und genommen worde wäre.
beide bestätigen das Geschriebene umfänglich.

@alice303: der Unterschied klingt platt, aber: D ist nicht Vietnam/Cort oder China/diverse.

Zum einen ist und das Hemd näher als die Hose - zum anderen helfen/schaden die relativ schlechten Bedingungen bei W. weder den Chinesen noch deren absolut schlechten den warwickern

 
1. mich regt es nur auf, daß hier teilweise so argumentiert wird, als ob warwick ein billigbass hersteller ist. für die in deutschland produzierten bässe gilt das nicht.
2. außerdem wird bei warwick rumgejammert, bei harley benton nicht. der preis muß nun wirklich irgendwo herkommen.
3. finde ich, wenn man schon anfängt rumzujammern und den gutmenschen raushängen zu lassen, dann richtig. und zwar unterschiedslos, ob hier oder in der dritten welt produziert wird. in der frankfurter rundschau gab es mal ein interview mit tommy hillficker (name von der redaktion geändert). auf die frage, was er von kinderarbeit und den entsprechenden vorwürfen gegen ihn halten würde, kam folgende aussage: "die sollen froh sein, daß sie überhaupt arbeit haben". für mich heißt das soviel wie "ja, natürlich. und wenn die aufmucken, geh ich zu babyarbeit über..." dagegen finde ich die vorwürfe gegen warwick lächerlich. natürlich hält er sich nicht an deutsche standarts, wenn das alles stimmt. aber da arbeiten zumindest erwachsene menschen. die sich wehren könnten. die nicht gezwungen werden, da zu arbeiten.
 
Mal andersrum gedacht: Wenn man wüsste, dass sich die Verhältnisse bei Warwick bessern, wenn da mehr Umsatz gemacht wird, sollte man eigentlich alle dazu auffordern, mehr Warwick-Produkte zu kaufen, oder?
 
@nemcon: wenn man an sowas glauben möchte... ja [:D][:D][:D]

@alice

ad 2.: HB kommt aber nicht ausm ->Vogtland
ad 3.: sollte man vlielleicht je nach Intention - aber muss man doch nicht: es ging ja nicht um die Verbesserung der Welt - sondern um deutsche Arbeitnehmer ...jeder nciht bekämpfte Hungerlohn machts den nächsten 2 Ausbeutern hier leichter , es dem ersten gleichzutun.
 
Zitat:Original erstellt von: Black Jack
... und das geht selbst mir eine Idee zu weit [):] [:D]
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... und in diesem Fall bislang ja auch evtl. nach hinten los. Vielleicht hat Herr Köhler es ja absichtlich getan, um solche Misstände mal an die Öffentlichkeit zu bringen [):]
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich spiele selbst zwei Warwicks, hab das Unternehmen in der Vergangenheit also schon gut "unterstützt". [:II]

Klar ist die Situation für die Arbeitnehmer beschissen (Wenn sie sich denn so darstellt). Man sollte aber auch die Vorteile eines so einflussreichen deutschen Unternehmens sehen -> Für uns bedeutet das nämlich gute Qualität zu halbwegs "fairen" Preisen und wir müssen nicht zwangsläufig für Amiland und Fernost einkaufen gehen.
Ändern wird sich, wie von anderen bereits geschrieben, nichts, sofern Herr Wilfer nicht abkratzt oder schlagartig den Reinhard Mohn in sich entdeckt [ooo].
Letztendlich geht es für Musiker aber auch um das passende Instrument und keinen Firmenvergleich ala "Wer geht wohl am nettesten mit seinen Beschäftigten um" - Würde ich danach gehen, hätte ich heute noch nicht das richtige Werkzeug für mich gefunden.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zitat:Original erstellt von: Multicomp

Ich spiele selbst zwei Warwicks, hab das Unternehmen in der Vergangenheit also schon gut "unterstützt". [:II]

Klar ist die Situation für die Arbeitnehmer beschissen (Wenn sie sich denn so darstellt). Man sollte aber auch die Vorteile eines so einflussreichen deutschen Unternehmens sehen -> Für uns bedeutet das nämlich gute Qualität zu halbwegs "fairen" Preisen und wir müssen nicht zwangsläufig für Amiland und Fernost einkaufen gehen.
Ändern wird sich, wie von anderen bereits geschrieben, nichts, sofern Herr Wilfer nicht abkratzt oder schlagartig den Reinhard Mohn in sich entdeckt [ooo].
Letztendlich geht es für Musiker aber auch um das passende Instrument und keinen Firmenvergleich ala "Wer geht wohl am nettesten mit seinen Beschäftigten um" - Würde ich danach gehen, hätte ich heute noch nicht das richtige Werkzeug für mich gefunden.
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Ganz deiner Meinung - wobei ich mir als Warwick-Fan schon lieber vorstellen würde, dass dort zufriedene und gutgelaunte Arbeiter in netter Athmosphäre werkeln.
Ich kann mir bei meinem alten W-Bass höchstens noch einbilden, dass damals noch eine bessere Situation bei der Herstellung herrschte.

Das Bekanntwerden von Mißständen verändert schon die Beziehung zum Produkt.
 
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