Walking oder vom Blattspiel auf dem Fretless-Bass

[Metalfist]

Nicht die Geduld verlieren.

Wenn du ohnehin vom Akkordeon und Keys kommst, dann hast du ja schon im Kopf wie die Töne klingen sollten.
Da wirst du am Fretless ziemlich schnell eine gute Intonation drauf haben, vermute ich.

Grosse Lagesprünge mit "dem Auge zu begleiten", das ist kein Thema.
Jede einzelne gespielte Note anzustarren ist aber unnötig.

Also keine Sorge: locker bleiben beim Spielen und auswendig gelernte Basslines üben, dann klappt es sicherlich.

 

[Paulito]

Was mir beim Fretless sehr hilft ist der Kontrabass Fingersatz.
Also nicht mit 4 Fingern (vor allem in den tiefen Lagen) sondern mit 3 (1-2-4). Dadurch hat man eine erheblich stabilere Intonation.
Mittlerweile hat sich bei mir am E Bass der Kontrabass 3-Fingersatz mit dem Ebass 4-Fingersatz komplet vermischt. Ich wechsele permanent zwischen beiden ohne darüber nachzudenken. Auch am bundierten EBass.
Des Weiteren habe ich auf meinem Fretless Bundmarkierungen. Ohne tu ich mir auch schwerer.
Ich schau schon immer wieder mal hin. Aber nicht permanent.

Man muss halt zB. II-V-I Verbindungen und am besten alle Skalen und Arpeggios in allen Tonarten in den Fingern und Ohren haben ohne darüber nachzudenken zu müssen. Das ist das A&O!

Wichtig ist, das man stets weiß, was man wo, wie und warum gerade spielt. Wenn du hier nicht sicher bist, leidet die Intonation als erstes....

Ist alles reine Übungssache.
Zeit lassen und langsam an die Sache herangehen.
Evtl. hilft hier auch ein guter Lehrer.

Buuuuummmmm,
Paul

 

[claudio]

Mittlerweile hat sich bei mir am E Bass der Kontrabass 3-Fingersatz mit dem Ebass 4-Fingersatz komplet vermischt.

Ciao Paul,

das geschieht ganz automatisch und man denkt gar nicht mehr drüber nach, find ich auch gut so, denn der Automatismus sucht sich immer den anatomisch besten Weg.

Gruss
claudio

 

[Paulito]

........denn der Automatismus sucht sich immer den anatomisch besten Weg.

Hm, das stimmt so nicht - vor allem für Spieler die eher noch unerfahren sind!
Automatisch eignet man sich normalerweise eher die falsche bzw. auf lange Sicht ungünstigere Technik an.
Ich beobachte dies permanent bei meinen Schülern.

Buuuuummmmm,
Paul

 

[Kennie]

Hm, das stimmt so nicht - vor allem für Spieler die eher noch unerfahren sind!
Automatisch eignet man sich normalerweise eher die falsche bzw. auf lange Sicht ungünstigere Technik an.

Ich denke, da sind die gängigen Lehrbücher für E-Bass-Anfänger nicht ganz unschuldig daran. Da findet man nur die gängige 1-Finger-per-Bund Technik, Alternativen werden nicht behandelt. Nach 10 Jahren hatte ich dann echte Probleme mit Sehnenscheidenentzündung in der Greifhand, und mit bundlosen Bässen kam ich nie wirklich klar. Erst als ich dann einen guten Lehrer fand, der mir zur Kontrabasstechnik auf den unteren Bünden riet, war das möglich, und Handgelenkprobleme waren Geschichte. Spiele jetzt auch so, wie du es beschrieben hast, mittlerweile auch einen EUB.

 

[Paulito]

Da findet man nur die gängige 1-Finger-per-Bund Technik

Das ist schon ok. Ich unterrichte auch 4-Finger Technik.
Das macht schon Sinn, auch bei Anfängern.
Damit habe ich eigentlich nur positive Erfahrungen gemacht.
Es ist viel leichter auf 3-Finger Technik umzusteigen, wenn man die 4-Finger Technik bereits einigermassen gecheckt hat.
Die Kombination ist es, die wirklich Sinn macht.

Buuuummmmm,
Paul

 

[claudio]

Hm, das stimmt so nicht - vor allem für Spieler die eher noch unerfahren sind!
Automatisch eignet man sich normalerweise eher die falsche bzw. auf lange Sicht ungünstigere Technik an.
Ich beobachte dies permanent bei meinen Schülern.

Ciao Paul,

das kann ich nicht beurteilen, ich unterrichte nicht und habe nie ernsthaft unterrichtet. Ich eigne mich nicht als Lehrperson, das ist ein Fakt. Ich habe das einfach bei mir festgestellt, dass ich das Gefühl habe, dass meine Automatismen den für mich effizientesten und anatomisch besten Weg suchen. Vielleicht liegt es daran, dass ich ursprünglich vom Kontrabass mit Dreifingertechnik in den unteren Lagen komme und dann erst auf dem EBass angefangen habe, diese mit der Vierfingertechnik zu mischen. Beide Techniken haben Vorteile und Nachteile und man kann sie quasi gleichberechtigt einsetzen.

Gruss
claudio

 

[jaco1972]

Ob 3-Finger, 4-Fingertechnik oder Überstreckungen. Ich greife mir das jeweilige Tool heraus was ich brauche.
Egal ob fretless oder bundiert.
Bis dahin ist es aber ein sehr weiter Weg. Ein guter Lehrer ist gerade für Anfänger eine sehr große Hilfe.
Als Autodidakt gehst du in jede Sackgasse 10mal und mußt falsch erlerntes mühsam wieder abstellen.
Im meiner 25jährigen Lehrtätigkeit sehe ich das immer wieder.
Gerade was die Greiftechnik der linken Hand betrifft. Korrekturen sind immer schwierig und aufwendig durchzuführen.

 

[Mudskipper]

Gerade was die Greiftechnik der linken Hand betrifft. Korrekturen sind immer schwierig und aufwendig durchzuführen.

Mal ganz platt gefragt: Wann ist eine Greiftechnik eigentlich "falsch"?
Auf dem E-Bass bin ich technisch für meinen Anspruch ganz gut aufgestellt, ganz ohne Eigenlob, aber ich habe mir vor Kurzem ein EUB besorgt der mir total Spaß macht zum rumdaddeln aber ich traue mich gar nicht mehr so recht da ohne Lehrer weiter zu machen, habe aber vor nächstes Jahr keine Ressourcen mich um Einen zu kümmern. Doof weil ich immer wieder höre das Fehler beim Upright spielen sich wohl noch böser einprägen als beim E-Bass und dann vor allem auf die Gesundheit der Hände gehen - und auf Letzteres habe ich natürlich wenig Bock, habe seit diesem Sommer 25 Jahre E-Bass noch nie Probleme mit den Händen gehabt.