Bestünde nicht die Möglichkeit mit weniger Kraft und einer niedrigeren Saitenlage zu spielen und den fehlenden perkussiven Attack mit einem geeigneten Kompressor zu kompensieren?Nachtrag nach 1 Monat spielen:
eigentlich hat mich ja mein arthrosegeplagter Zeigefinger zum Kauf des Marcustico "überredet". Das Ziel war es, den Druck auf den Finger zu reduzieren und trotzdem einigermaßen einen Kontrabasssound zu erzeugen. Inzwischen habe ich die EQ settings gut im Griff - am Mark Nano nur die high mids auf 2 Uhr. Klingt mit der 15er Mark Box oder der 2x12 GK im Bandmix sehr gut.
Allerdings muss ich die Saitenlage für einen "E-Bass" extrem hoch einstellen und mit viel Kraft spielen. Nur damit kommt der perkussive attack des Kontrabasstons zum Vorschein. Das bedeutet aber leider auch, dass ich links entsprechend fest dagegen halten muss. Genau das mag der linke Zeigefinger nicht. Ich kann mir aber am Marcustico leichter als am K-Bass damit helfen, dass ich den Zeigefinger öfters durch einen anderen Finger ersetze. 32" Mensur und Bundmarkierungen sei Dank. Handhaltung für Musiklehrer nicht genügend
Also alles in allem: mission complete - ich habe Spaß beim Spielen und die Band findet den Ton super!
Besten Dank an @LaFaro! Er hat mich erst auf den Marcustico aufmerksam gemacht.
Leider Nein. Der perkussive Character entsteht erst durch das harte Zupfen. Das ist quasi noch kein bestimmter Ton sondern nur Geräusch. Die Saite beginnt erst etwas später in eindeutiger Frequenz zu schwingen. Außerdem hat der Kontrabass wenig sustain. Ein Kompressor erzeugt aber mehr sustain. Das sind zumindest meine Erfahrungen.
..das lässt sich aber relativ gut mit dem Zusammenwirken von Attack und Release einregulieren. Man braucht halt einen Kompressor, der diese Einstellungsmöglichteiten bereithält.
Im Video spiele ich mit Thomastik JF344. Der Ton ist gut, aber ich mag die dünne A-Saite nicht so gern. Auch die Haptik ist nicht 100% meins. Das sind zwar nur Kleinigkeiten, aber wenns ev. besser geht?
Ritterschlag - weiß nicht. Tarus Mateen beweist, dass guter Jazz auch mit dem Marcustico gemacht werden kann. Klar ist, nur ein Kontrabass klingt wie ein Kontrabass. Aber für Bassisten, die den KB nicht spielen können oder wollen (aus welchen Gründen immer), gibt es eine annehmbare Alternative. Meiner Meinung nach klingt das viel "organischer" als ein U-Bass. Auch im Trio:Ist das jetzt so etwas wie der "Ritterschlag" für den Marcoustico?!?
