Virtueller Kontrabass für alte Finger

Tja, ich habe das Ding auch nicht wegen des schicken Outfits gekauft ;-)

Kostet mit Linien und Transport 3000 Euro. @KammerMusik kannst mich gerne in Wien besuchen.
 
Schade, das ist weit weg von hier, fast so weit wie Spanien. Viel Spaß mit der Kiste!
 
Nachtrag nach 1 Monat spielen:
eigentlich hat mich ja mein arthrosegeplagter Zeigefinger zum Kauf des Marcustico "überredet". Das Ziel war es, den Druck auf den Finger zu reduzieren und trotzdem einigermaßen einen Kontrabasssound zu erzeugen. Inzwischen habe ich die EQ settings gut im Griff - am Mark Nano nur die high mids auf 2 Uhr. Klingt mit der 15er Mark Box oder der 2x12 GK im Bandmix sehr gut.

Allerdings muss ich die Saitenlage für einen "E-Bass" extrem hoch einstellen und mit viel Kraft spielen. Nur damit kommt der perkussive attack des Kontrabasstons zum Vorschein. Das bedeutet aber leider auch, dass ich links entsprechend fest dagegen halten muss. Genau das mag der linke Zeigefinger nicht. Ich kann mir aber am Marcustico leichter als am K-Bass damit helfen, dass ich den Zeigefinger öfters durch einen anderen Finger ersetze. 32" Mensur und Bundmarkierungen sei Dank. Handhaltung für Musiklehrer nicht genügend ;-)

Also alles in allem: mission complete - ich habe Spaß beim Spielen und die Band findet den Ton super!

Besten Dank an @LaFaro! Er hat mich erst auf den Marcustico aufmerksam gemacht.
 
Roberto Cavaco schrieb:
Nachtrag nach 1 Monat spielen:
eigentlich hat mich ja mein arthrosegeplagter Zeigefinger zum Kauf des Marcustico "überredet". Das Ziel war es, den Druck auf den Finger zu reduzieren und trotzdem einigermaßen einen Kontrabasssound zu erzeugen. Inzwischen habe ich die EQ settings gut im Griff - am Mark Nano nur die high mids auf 2 Uhr. Klingt mit der 15er Mark Box oder der 2x12 GK im Bandmix sehr gut.

Allerdings muss ich die Saitenlage für einen "E-Bass" extrem hoch einstellen und mit viel Kraft spielen. Nur damit kommt der perkussive attack des Kontrabasstons zum Vorschein. Das bedeutet aber leider auch, dass ich links entsprechend fest dagegen halten muss. Genau das mag der linke Zeigefinger nicht. Ich kann mir aber am Marcustico leichter als am K-Bass damit helfen, dass ich den Zeigefinger öfters durch einen anderen Finger ersetze. 32" Mensur und Bundmarkierungen sei Dank. Handhaltung für Musiklehrer nicht genügend ;-)

Also alles in allem: mission complete - ich habe Spaß beim Spielen und die Band findet den Ton super!

Besten Dank an @LaFaro! Er hat mich erst auf den Marcustico aufmerksam gemacht.
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Bestünde nicht die Möglichkeit mit weniger Kraft und einer niedrigeren Saitenlage zu spielen und den fehlenden perkussiven Attack mit einem geeigneten Kompressor zu kompensieren?
 
Tiefton schrieb:
Bestünde nicht die Möglichkeit mit weniger Kraft und einer niedrigeren Saitenlage zu spielen und den fehlenden perkussiven Attack mit einem geeigneten Kompressor zu kompensieren?
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Leider Nein. Der perkussive Character entsteht erst durch das harte Zupfen. Das ist quasi noch kein bestimmter Ton sondern nur Geräusch. Die Saite beginnt erst etwas später in eindeutiger Frequenz zu schwingen. Außerdem hat der Kontrabass wenig sustain. Ein Kompressor erzeugt aber mehr sustain. Das sind zumindest meine Erfahrungen.
 
Roberto Cavaco schrieb:
Leider Nein. Der perkussive Character entsteht erst durch das harte Zupfen. Das ist quasi noch kein bestimmter Ton sondern nur Geräusch. Die Saite beginnt erst etwas später in eindeutiger Frequenz zu schwingen. Außerdem hat der Kontrabass wenig sustain. Ein Kompressor erzeugt aber mehr sustain. Das sind zumindest meine Erfahrungen.
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..das lässt sich aber relativ gut mit dem Zusammenwirken von Attack und Release einregulieren. Man braucht halt einen Kompressor, der diese Einstellungsmöglichteiten bereithält.
 
Theoretisch ja. Praktisch habe ich das weder mit dem Palmer Pedal noch per Software in Cubase geschafft. Klang nicht nach Kontrabass.

Ich würde mal behaupten, was mit den Fingern nicht erzeugt worden ist, kann die Technik nicht nachbauen.
 
Update nach nahezu einem Jahr:
Ich liebe diesen Bass, spiele keinen anderen mehr!
Das ist der Sound, den ich jetzt aus dem Ding herausholen kann:


Marcustico - das ist der "Kontrabass" für alte Finger!
 
Zuletzt bearbeitet:
zip schrieb:
Was für Saiten spielst Du denn jetzt/im Video oben auf dem Marcustico ?
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Im Video spiele ich mit Thomastik JF344. Der Ton ist gut, aber ich mag die dünne A-Saite nicht so gern. Auch die Haptik ist nicht 100% meins. Das sind zwar nur Kleinigkeiten, aber wenns ev. besser geht?

Derzeit sind Galli Synthesis aufgezogen. Chromwicklung auf Plastikkern. Superglatt poliert und spürbar dicker. Sehr balancierter Klang schon am ersten Tag. Muss sie noch einen Monat spielen um zu entscheiden, ob sie drauf bleiben.

Ein Versuch mit Corelli 1/8 Kontrabasssaiten ging daneben. 120 Euro für den Eimer.
 
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Reaktionen: zip
Klingt schön, Roberto!

Ich war vor einigen Wochen in Tokio und konnte dort bei Kurosawa einen Marcustico anspielen, allerdings unter ungünstigen Bedingungen: viel Lärm, nur ein Mini-Amp. Der gebrauchte, aber top erhaltene Bass sollte lächerliche 5614,13 Euro kosten. Alles was nicht aus Japan/Asien kommt, ist in Japan zum Teil übermäßig teuer.

Ich war beeindruckt vom Klang des Marcustico, jedoch nicht so sehr, dass ich dafür 3000 Euro investiere. Denn die Haptik und die Machart des gesamten Basses gefielen mir nicht 100%. Irgendwie wirkte das Instrument auf mich ein wenig wie in Prototyp, alles ein bißchen wackelig, schwer zu beschreiben. Der Eindruck mag aber auch daher kommen, dass ich ganz überwiegend "Brett-Bässe" spiele.

So werde ich weiter mit Flat-Preci & Co dem Traum vom Kontrabass-Sound hinterherspielen. Und das klingt ja auch schon sehr ordentlich. Und spart Geld.
 

Jeder wie er mag - wir haben ja zum Glück bei Bässen viel Auswahl. Und im Verhältnis zu manch anderen Instrumenten sind sie eigentlich günstig. Muss ja kein Fodera sein...
 
Der Marcustico hat echt n netten Kontraähnlichen Ton - schön trocken und knochig. Wolltest du extra mit Bünden oder gibts da keine Fretless Version?

Edith: Seh grad erst, das IST ja n Fretless - du greifst echt sehr gut...ist mir beim ersten Mal nicht aufgefallen!;-)
 
LaFaro schrieb:
Ist das jetzt so etwas wie der "Ritterschlag" für den Marcoustico?!? ;-) :-P
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Ritterschlag - weiß nicht. Tarus Mateen beweist, dass guter Jazz auch mit dem Marcustico gemacht werden kann. Klar ist, nur ein Kontrabass klingt wie ein Kontrabass. Aber für Bassisten, die den KB nicht spielen können oder wollen (aus welchen Gründen immer), gibt es eine annehmbare Alternative. Meiner Meinung nach klingt das viel "organischer" als ein U-Bass. Auch im Trio:

 
Das findet man zu Tarus Mateen in Wikipedia:
Neben Kontrabass spielt er „extrem elastisch phrasierend“ auch elektrische Kontrabassgitarre :D
 
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