So. Weiter gehts.
Also. Beide Amps erst einmal nacheinander an die Glockenklang-Speaker angeschlossen. Die Klangregelung bei beiden Amps auf neutral, da doch beide Klangregelungen etwas unterschiedlich ins Geschehen eingreifen und beim EICH ja noch zusätzlich der Taste-Regler eine erstaunliche Arbeit leistet. Beide Hersteller werben mit einem wunderbar klaren Klang ihrer Amps.
Erst einmal der Glock. An seinen beiden Boxenbrüdern tut er die Arbeit, die ich von ihm erwarte. Mit den Sandberg-Bässen liefert er einen klaren aber auch warmen Ton von den tiefen bis in die hohen Lagen der Bässe. Der Rickenbacker klingt erstaunlich warm, sogar am Steg-PU, während der Hals-PU mächtig drückt. Begeistert hat uns der 6saiter von Yamaha, der am Glockenklang-Turm sehr sauber auflöst, feinste chrispe Höhen aber auch drahtige Bässe auf der H-Saite liefert. Der Fretless liefert am Glockenklang genau das ab, was er auch trocken gespielt kann. Vielleicht auf neutral etwas mehr Wärme. Aber die einzelnen Nuancen lassen sich ja durch die einzelnen Regler noch im Detail und ganz nach Geschmack regeln. Dazu später.
Jetzt hängen wir einfach mal den EICH T500 quasi als Fremdkörper an die dicken Glockenklang Boxen. Jetzt waren wir aber sehr erstaunt. Auch der EICH besticht durch einen klaren und warmen Ton. Vielleicht ein Izzel mehr Wärme, aber den Unterschied wird man im Bandgefüge, vermuten wir, kaum wahrnehmen. Dass der EICH aber die selbe Klarheit anbietet, für die ja Glockenklang so sehr steht, hat uns doch überrascht.
Noch überraschter sind wir beim Rickenbacker, der in dieser Kombi sogar noch klarer wirkt und seinen Pianosaiten-ähnlichen Klang hier noch mehr entfaltet. Das hätte ich persönlich jetzt nicht gedacht. Alle anderen getesteten Instrumente machten uns in Kombi mit dem T500 eher einen leicht weicheren, samtigeren Eindruck.
So jetzt mal beide Amps an die beiden 12-Zöller von EICH. Wamm, was kommt da für ein Druck rüber, ist zumindest unser erster Eindruck, und das bei beiden Amps. Diese Erfahrung hatte ich erst letztens persönlich, als ich mit einem Gitarristen und dessen Godin live spielen durfte und da mein EICH-Zeug dabei hatte. Der arme Gitarreo war regelrecht überfordert und beschwerte sich mehrfach, dass meine Anlage ihm zu viel Druck beschert.
Insgesamt haben wir eigentlich ähnliche Ergebnisse verzeichnet, wie bereits bei den Glockenklang-Speakern. Beide Amps bezaubern durch ihre Klarheit, wobei der EICH eine Nuance wärmer gewirkt hat. Aber der deutlich spürbarere Druck der beiden 12Zöller an beiden Amps war schon erstaunlich. Damit hatte ich im Vergleich mit den 6x10ern ja auf keine Fall gerechnet.
Ja, jetzt noch die Klangregelung. Also da begeisterte uns doch sehr diese super fein zeichnende und perfekt abgestimmte Klangregelung beim Glockenklang-Amp. Hier lässt sich nahezu jeder Klang einstellen, den man sich wünscht. Von klaren und nicht dröhnenden Tiefbässen, bis zu mächtig drückenden Tiefmitten, über klaren hohen Mitten bis hin zu sauberen und nicht aufdringlichen Höhen. Der Glockenklang bietet an beiden Boxenvarianten alles, was das Herz wünscht. Bei uns 5 Anwesenden war diese Klangreglungsmöglichkeit schon leicht vorne.
Auch der EICH bietet satte klare Bässe, für meinen Geschmack etwas zu drückende Tiefmitten und im Hi-Bereich etwas zu wenig Reserve, lässt sich aber insgesamt ebenfalls ganz nach Belieben mit einem wunderbar klaren und satten Ton einstellen. Ist ja, wie gesagt, alles ein wenig Geschmackssache. Bei meinem Gig mit dem Gitarristen musste ich allerdings die Tiefmitte fast ganz zu drehen, um so den satten und reklamierten Bassdruck deutlich heraus zu nehmen. Zusätzlich verfügt der EICH aber noch über eine kleine "Wunderwaffe", den Taste-Regler. Hier kann der eingestellte und bevorzugte Klang noch durch mehr Wärme angereichert werden oder deutlich trockener geprägt werden, was Fretless-Spielern sehr entgegen kommen mag und den nöligen Klang des Fretless-Basses noch unterstützt.
Insgesamt haben uns beide Amps sehr überzeugt. Da steht keiner dem Anderen nach. Beides sind sehr gute Verstärker, die ein weites Spektrum an Klangregelung ermöglichen, mächtig Alarm machen und sich in jedem Bandgefüge gut durchsetzen und sich zu Gehör bringen. Jetzt steht da noch die Frage: Für welche Gerätschaften sollte man sich entscheiden. Nun, auch das ist Geschmackssache. Aber vielleicht gibt es da doch ein paar Kriterien, die die Entscheidung begünstigen. Und: Es bleibt leider jedem selbst überlassen, im gut sortierten Musikladen sich für "sein" Besteck zu entscheiden. Wenn der Preis entscheiden soll, ist der EICH der klare Gewinner. Da kostet der Amp aktuell 845,00 Eu während der Soul II unter 1.200 Eu nicht zu haben war. Vielleicht ja gebraucht....
Ähnlich sieht es bei den Boxenpreisen aus....aber das ist ja wieder ein anderes Thema.
Wenn du "Rücken" hast und das Schleppen schwerer Gerätschaften leid bist und auch keine Rowdies beschäftigen kannst, könnte das EICH Gespann eine echte Lösung für dich sein. Ein 500 W Amp, der kaum mehr wiegt, als eine Aldi-Suppen-Konserve sowie Boxen, die einen mächtigen Ton erzeugen aber pro Box gerade einmal 12,3 kg auf die Waage bringen, hat schon was. Auch der Klang überzeugt deutlich. Verarbeitung ist sowieso Klasse und der Service soll, so wie man immer wieder hört, ja auch stimmen.
Glockenklang hat sich einfach mit seinen edlen und hochwertigen Verstärkern einen Namen gemacht. O.K. der SOUL II bringt 11 kg auf die Waage. Das geht ja noch. Im Rack eingebaut, sieht die Sache dann schon anders aus. Tja, die 4x10er Quattro hebt man nicht so ohne Weiteres auf den Laster. Mit ihren 37 kg musst du entweder Herkuless sein, oder dich gut mit deinen Band-Kollegen verstehen. ich habe die Box letztens alleine in meine Wohnung in einer oberen Etage gewuchtet und konnte dann dieses Helene Fischer Liedchen "Atemlos" nur noch mitstöhnen. Aber die Box ist einfach und bleibt ein hohes Hi-End-Produkt deutscher Bass-Boxen-Baukunst. Die 2x10er ist da schon mit ihren 23,4 kg zwar auch kein Leichtgewicht, aber etwas leichter zu handhaben. Glockenklang, das durfte ich in den letzten Wochen persönlich erleben, bietet einen erstklassigen Service und eine super Beratung. Da waren mir doch im Bandkeller der SOUL II und die Quattro abgesoffen und wurden von Helge Scharpenberg und Udo Klemt-Gießing wieder vorbildlich zurück ins Leben gerufen.
Als glücklicher User beider Anlagen macht mich die Glockenklang-Geschichte allein von ihrem Klang ein wenig mehr an. Damit mein Rücken aber auch glücklich ist, nehme ich den minimalen geschmacklichen und klanglichen Unterschied beim Gig gerne in Kauf und entscheide mich hier für das EICH-Gespann. Denn beim Gig möchte ich mal denjenigen (Tschuldigung, diejenige) sehen, die da einen Unterschied wahrnimmt, da beide Amps genügend Möglichkeiten bereit halten , den Klang nach Belieben zu regeln. Allerdings habe ich den Eindruck, dass der mächtige Druck, den der T500 in Kombi mit den 1x12er Boxen erzeugt, sehr diszipliniert geregelt gehört. Die kleinen Kisten und das Verstärkerlein blasen sonst alles weg (samt Gitarristen) was nicht gedübelt und festgeschraubt ist.
So, jetzt bin ich mal gespannt, welche Erkenntnisse ihr aus der Geschichte zieht, ob ihr vielleicht ganz andere Erkenntnisse habt und wie euch diese Zeilen weiter- oder nicht weiter geholfen haben.
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