Upcycling: Aus einem ollen Sheesham/ Rosewood- Tisch einen Fretless Shortscale Bass bauen?

[Basswort]

Ja, ich wollte mal wieder einen Bass bauen. Und da stand schon eine Weile dieser ausrangierte Tisch herum. Material: Sheesham bzw. indian rosewood. Und da Rosewood ja nicht nur als Griffbrettmaterial, sondern in seltenen Fällen auch für Hälse und noch seltener auch für Korpusse verwendet wurde, lag es nahe, diesen Gedanken doch mal in die Tat umzusetzen.

Die Maße der Tischplatte waren ca 55 x 55 cm, dazu noch 4 seitliche Bretter, alles mit einer Stärke von 19-20 mm.

Also Beschläge, Beine und Seitenbretter demontiert.
Und nebenbei hab ich mir weitere Gedanken zur Konstruktion des Basses gemacht: Von der ursprünglichen Idee des Schraubhalses bin ich wieder abgekommen und will einen durchgehenden (zusammengestückelten) Hals mit angesetzten Korpusflügeln, das lässt sich mit meinen beschränkten Möglichkeiten besser umsetzen.(Ich will nicht fräsen!) Auf einen Spannstab werde ich auch verzichten, da sich meine letzten beiden Bässe mit Eichenholzhals ohne Spannstab bisher nicht verzogen haben. Es soll ein 8mm Ebenholzgriffbrett drauf, in der Verleimung mit 20mm Rosewood und dann nur Shortscale, hoffe ich auf einen stabilen Hals.

 

[FourStringsOnly]

Das klingt spannend .
Freue mich schon auf weitere Berichte.

 

[Basswort]

Hier ist dann schon der Hals mit winklig angesetzter Kopfplatte und Griffbrett drauf.

 

[Basswort]

Für den Korpusbereich habe ich das Material dann zweifach verleimt, komme also auf ca. 40 mm. Mal sehen, wie schwer das Ganze am Ende wird…

 

[Basswort]

Gleich mal probeweise ein paar Saiten durch den Korpus aufgezogen. Aus der noch vorhandenen Tischplatte sollen die Korpusflügel mit der Stichsäge ausgesägt werden, man kann auch schon den Pickup erahnen. Der Hals scheint die Spannung zu halten.

Da ich ja nicht fräsen will, schneide ich die Aussparungen für den Pickup einfach mit der Stichsäge aus der oberen Lage des Korpus vor dem Verleimen der Einzelteile aus. (Auf dem Bild sind nur zusammen gelegte Teile).

 

[Gast57739]

Schade, so einen Tisch hatten wir auch, hätte ich geahnt, was man daraus machen kann...

 

[FourStringsOnly]

... der noch vorhandenen Tischplatte sollen die Korpusflügel mit der Stichsäge ausgesägt werden, ...

Ich finde die Form super .
Beeindruckend mit wie wenig Werkzeug Du auskommst .

 

[TheBass]

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Gleich mal probeweise ein paar Saiten durch den Korpus aufgezogen. Aus der noch vorhandenen Tischplatte sollen die Korpusflügel mit der Stichsäge ausgesägt werden, man kann auch schon den Pickup erahnen. Der Hals scheint die Spannung zu halten.
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Da ich ja nicht fräsen will, schneide ich die Aussparungen für den Pickup einfach mit der Stichsäge aus der oberen Lage des Korpus vor dem Verleimen der Einzelteile aus. (Auf dem Bild sind nur zusammen gelegte Teile).

Wow, das ging ja jetzt sehr fix. Oder hattest Du "da schon mal etwas vorbereitet" ?

 

[Basswort]

Ja, @TheBass das ist ein über die letzten Wochen rückblickender Bericht. Momentan ist der Bass fast fertig. Etwas spannend sollte es aber doch sein .
Weiter gehts:

Hier sind die Teile schon miteinander verleimt, die Seitenflügel kantenbearbeitet (hab ich doch die Oberfräse benutzt!) und der Hals grob vorgearbeitet. Als nächstes benutze ich zur Formgebung und Übergänge Hals/ Korpus einen Fächerschleifring auf dem Trennschleifer, der nimmt schnell viel Material weg (Vorsichtig).
Von der herausragenden Maserung des Holzes war ich freudig überrascht.

 

[fretlenten]

Moin Basswort,
super Projekt. Man braucht auch nicht unbedingt einen Spannstab. Im wesentlichen hängt das vom Halsprofil und der erwarteten flachen Saitenlage ab.Bei meinen Wish Bässen funktioniert das auch.
Ich glaube nicht, dass mir meine Frau den Tisch ihrer Oma für ein solches Projekt spendet
Weitermachen!
Alsdenne

 

[Havingan]

Sehr interessantes Projekt

 

[rootbert]

Geile Nummer!

Da bin ich sehr auf das Lebendgewicht am Ende gespannt

Der Xtender sitzt ganz schön weit vorne... da wirst du echt mit dem Output aufpassen müssen die Dinger haben ganz schön Dampf.

 

[Lyons]

Anhang anzeigen 645272
Hier ist dann schon der Hals mit winklig angesetzter Kopfplatte und Griffbrett drauf.

Hm, denke, dass keines der vorhandenen Bretter lang genug war, um den Hals daraus zu machen. Wo und wie hast Du geschäftet? Eiche kann man tatsächlich eine Menge zutrauen, Rosewood - ich bin gespannt. Ist es ähnlich schwer? Wie geht es zu bearbeiten? Der Spannstab bietet halt die Möglichkeit, gegenzuhalten, falls er sich bewegt. Sonst kann man nur runterschleifen, was er zu viel nachgibt. Spannendes Projekt. Wird es ein fretless?

 

[rootbert]

Die Dalbergien (sofern es denn wirklich echtes Sheesham ist) sind eigentlich alle ganz gut zu bearbeiten und gleichzeitig ziemlich hart und v.a. schwer. Allerdings mitunter etwas schlechter zu verleimen, weil sie viele Holzinhaltsstoffe haben. Könnte gerade bei der Schäftung ne Rolle spielen, aber wenn da genug Verbindungsfläche ist, sehe ich da keine Probleme.

Bin gespannt, wie das ohne Spannstab läuft... ich hätt wahrscheinlich einen gesetzt, zumal der Kanal dafür echt kein Hexenwerk ist.

 

[Basswort]

Da bin ich sehr auf das Lebendgewicht am Ende gespannt

3,65 kg, 100g schwerer als ein Ibanez srf705, und damit durchaus kein „Schwergewicht“. Ich hatte die Einzelteile vor den Zusammenleimen gewogen. Wenn das über 4,5 kg ergeben hätte, hätte ich gechambert.

Der Xtender sitzt ganz schön weit vorne... da wirst du echt mit dem Output aufpassen müssen die Dinger haben ganz schön Dampf.

Ja, aber da es die Dinger als Hals- plus Stegvariante gibt, wäre ja dann der HalsPU noch weiter vorn…

 

[Basswort]

Hm, denke, dass keines der vorhandenen Bretter lang genug war, um den Hals daraus zu machen. Wo und wie hast Du geschäftet?

Da:


und da:

Diese zweite Schäftung wird auch schon etwas überdeckt vom Korpusansatz und ist daher nicht „freitragend“.

 

[Basswort]

Eiche kann man tatsächlich eine Menge zutrauen, Rosewood - ich bin gespannt. Ist es ähnlich schwer? Wie geht es zu bearbeiten?

Die Dalbergien (sofern es denn wirklich echtes Sheesham ist) sind eigentlich alle ganz gut zu bearbeiten und gleichzeitig ziemlich hart und v.a. schwer.

Es ging sehr angenehm zu bearbeiten, nicht viel anders als Eiche, man merkt aber, dass es noch dichter ist. Ich habe alles bis 800er geschliffen und einmal mit Hartwachsöl behandelt, wunderbar.

 

[Basswort]

Wird es ein fretless?

Ja, ich spiele am liebsten nur noch fretless! Und ich mag Fretlesse mit Rounds und auch mit Flats! Die haben alle ihren eigenen Charakter in Sound, Bespielung und Ausdrucksmöglichkeiten.
Und dieser hier entstandene Bass sollte knuffig auf dem Sofa zu spielen sein (daher Shortscale) und ich kam nach meinen vorherigen Projekten wieder in Richtung „Urform“ zurück: angepasster Ausschnitt zur bequemen Ablage auf Oberschenkel, Horn zur Gurtbefestigung, Wampenkante, Abflachung für rechten Unterarm etc.

 

[Lyons]

Da:

Anhang anzeigen 645429
und da:
Anhang anzeigen 645430
Diese zweite Schäftung wird auch schon etwas überdeckt vom Korpusansatz und ist daher nicht „freitragend“.

Sehr feine Arbeit, gefällt mir gut! Bin gespannt, wie es der Dauerbelastung gewachsen ist. Vermutlich ist bei den großen Flächen das Holz nachgiebiger als die Leimstelle wenn der Leim gut angenommen wird. Trotzdem staune ich bei sowas immer. Du verwendest ja viel Zeit auf den Bau. Wäre es nicht sinnvoll, nicht an dem Kantel zu sparen, und dort was durchgehendes zu verwenden? Sollte die Naht nicht halten, wäre der Hals ja für die Tonne. Das wäre doch unglaublich schade um die ganze Arbeit. Oder?

 

[Basswort]

Du verwendest ja viel Zeit auf den Bau. Wäre es nicht sinnvoll, nicht an dem Kantel zu sparen, und dort was durchgehendes zu verwenden? Sollte die Naht nicht halten, wäre der Hals ja für die Tonne. Das wäre doch unglaublich schade um die ganze Arbeit. Oder?

Das wäre wohl schade um die knappe Zeit, das stimmt. Ich hatte schon überlegt, einen fertigen Halskantel zu kaufen, und hätte auch gerne das Geld dafür ausgegeben. Aber: mir geht es ja hier auch noch um etwas anderes.