Tipps für Umsteiger von Gitarre?

[chrisdo]

Hallo zusammen, spiele mittlerweile seit 10 Jahren Gitarre, und wollte mal etwas mit dem Bass machen. Ich hab die letzten paar Wochen bisschen rumgedudelt, aber irgendwie klingt es nicht nach Bass-Spiel.
Denn Gitarre und Bass ist von der Spieltechnik sehr ähnlich jedoch nicht vom Spielgefühl, könnt ihr mir ein paar Tipps geben dass mein Spiel nicht so nach Gitarre sondern eher nach Bass klingt?

 

[Jacofan]

die akkorde in den tiefen Lagen weglassen []... ne spass. Vermutlich ist ein Gitarristen Problem, dass sie zu viel spielen. Spiel weniger, notfalls auch mal nur Grundtöne.

und ab da hat Chregl dann recht: es muss grooven

 

[chrisdo]

Okay, vielen Dank für die Antworten, das mit dem zuviel Spielen hab ich auch schon bemerkt, um das zu verinnerlichen hilft sicher viele Lieder nachzuspielen. Werde mir die Sachen zu Herzen nehmen damit aus mir vielleicht doch noch ein Bassist wird

 

[Wickerman]

und probier mal die finger aus []

aber ansonsten: weniger ist meist mehr und bass ist eher auf den groove angelegt. also weniger soli und ab und an mal ne pause.

hoff das hilft weng

 

[Jokerle]

Vielleicht erstmal den bass nur als Rythmusinstrument sehen. Das "erleichtert" das weniger spielen. Wenn man die Rolle des basses dann besser kennt kann man ja zurück zu mehr harmonik und melodie kommen....war jedenfall mein erster gedanken.

gruß

 

[chrisdo]

@wickerman; hab bis jetzt nur mit den fingern gespielt ausser wenn ich ein lied nachspielen wollte und mit den fingern noch nicht so schnell war

 

[Obiwotz]

Rechte Hand: Achte darauf, viel Finger zu nehmen - am besten das gesamte vordere Fingerglied. Das gibt den nötigen Bass-Bounce. Bei der Gitarre ist es eher umgekehrt: Du willst einen spitzen Ton haben und nimmst deshalb nur wenig Finger.

Linke Hand: Beim Bass ist die klassische Handhaltung aus meiner Sicht noch wichtiger - Kraft und Verschleiß spielen einen größere Rolle. Im Gegensatz zur Gitarre, wo viele Akkorde mit schräger Handhaltung gespielt werden müssen.

Spielpraxis: Spiele perkussiv, rhythmisch. Wenn Du viel Funky-Rhythmusgitarre spielst, wird der Wchsel leichter fallen. Achte darauf, dass Du die Schwerpunkte auf jeden Fall spielst. Beim Bass spielst Du mehr Downbeats (1, 3), als bei der Gitarre. Du bist für das rhythmische Fundament verantwortlich.
Achte besonders auf die richtigen Tonlängen!

Grober Leitfaden Stile:
Rock: Fette Achtel. Viele Grundtöne, Terzen und Quinten nur bei Übergängen. Auch mal Legato auf die nächste 1 oder die Oktave hochgleiten. schiebt. Drücken, immer schön aus dem Bauch! Tonlängen kontrollieren!
Funk: Sechzehntel-Figuren, Grundtöne, Septen auf Schwerpunkten, perkussiv - mit Deadnotes (mit der linken Hand abgedämpfte, rechts aber voll angeschlagene Töne), durch den Bass "sprechen" ("Talking Bass"). Tip: James Brown: Sex machine, Licking stick. Gut fürs ternäre Sechzehntel-Feeling.
Nie "dünn" werden. Immer fett Finger. Wenn's zu schnell wird, lieber Töne weglassen, statt dünn herumzufiddeln. Setzt sich eh nicht durch.
Slappen würde ich erst später angehen. Ist trotz aller Bassisten-Vorliebe in der Praxis eher eine seltene Technik.
Latin: Grundtöne und Quinten. Mit 16tel-Deadnote-Vorschlägen. Töne lang stehen lassen. singen lassen. Trotzdem immer fett und knackig anschlagen - eher weiter an der Bridge.
Reggae: eher näher am Hals spielen. Saite soft und weich, aber mit viel Finger streicheln. Das gibt Tiefbass. Bässe aufdrehen (Amp oder aktiv-EQ am Bass), evtl. Höhen und Hochmitten raus.
Walking (Jazz, Blues, R'n'R): Grundton auf erstem Akkordschlag (die 1 bei ganztaktikten Wechseln, 1 und 3 bei halbtaktigen). Dann Akkordtöne (Terz, Quinte + Septime und Sechste) - bei Blues und noch mehr bei Jazz viel chromatisch (Halbtöne) auf nächste Schwerpunkte hinleiten. Tendenziell eher näher am Hals anschlagen (fast wie bei Reggae - aber härter - muss bouncen)
Vorsicht: Die Quarte und akkord-/leiterfremde Töne (Chromatik) sollten nicht auf Schwerpunkten (Downbeats) liegen.

Viel Spaß. Nie vergessen: Mit dem Bauch - nicht nur mit den Fingern spielen.

 

[chrisdo]

Wow das nenn ich ein informativer Beitrag, danke vielmals, hilft mir sehr viel weiter. Werde die genannten Tipps in der nächsten Zeit ausprobieren. Vielen Dank.