ich würde Sustain nicht als erstrebenswerten Faktor bezeichnen
Ich halte Sustain absolut für einen erstrebenswerten Faktor. Ich möchte auf meinen Bässen eine möglichst gute Bespielbarkeit haben. Wie ich weiter oben schon geschrieben hatte, erleichtert ein gutes Sustain alle Legato-Spieltechniken. Ich weiß nicht, warum so viele Sustain auf die Eigenschaft runterbrechen, wie lange ein Ton ausklingt. Viel wichtiger ist bei Hammer-Ons und Pull-Offs wie viel Energie ich mit der Greifhand der bereits schwingenden Saite zuführen muss, damit der nächste Ton klingt. Je besser das Sustain, desto weniger Kraft wird benötigt.

Man muß nur mal zu den Shreddern unter den Eierschneidern rüberschauen. Die spielen fast alle ihre Soli mit viel Verzerrung. Die wenigsten machen dies aus Soundgründen, sondern weil die Verzerrung ein extremes, künstliches Sustain erschafft. Nimm denen die Verzerrung weg und viele können die Legato-Passagen ihrer Soli nicht mehr spielen.
 

Aber mir ist nicht ganz klar, was du damit sagen willst.
Man hat diese Vorstellung mit den Frequenzen bei welcher das Holz der Saite Schwingungsenergie entzieht, und das kann man nachbauen mit einem Notch Filter, oder mehren davon. Wie breit diese Frequenzen wirken, das lässt sich parametrieren.
Im DAW alles machbar, und wenn man mehrere solcher Frequenzen wirken lassen will, dann kann man bei Bedarf das Soundfile ja mehrfach durch den EQ laufen lassen.
Wenn solche Frequenzen zu dicht nebeneinander liegen, dann ist die resultierende Wirkung vergleichbar eines parametrischen Mittenreglers bzw. einer breitbandigen Bandsperre, je nach Parametrierung die im DAW ziemlich unbegrenzt ist.

Was soll's, es stehen einem alle Möglichkeiten offen zu versuchen es nachzubilden so wie man sich die Wirkungsweise mit dem Holz und seinen Frequenzen gedanklich vorstellt und die der schwingenden Saite Energie entziehen.
Und das Ergebnis daraus kann man sich anhören!
 
Als ich von meinen Schraubhals Fender und MusicMan Bässen auf Spector mit durchgehenden Hals gewechselt bin, musste ich mich an viel Sustain erst mal gewöhnen. So endloses Sustain muss man spieltechnisch auch andere handhaben als so normalo Sustain. Also ein ordentliches Sustain ist aus meiner Sicht erstrebenswert, zu viel Sustain muss aber auch spieltechnisch gehandelt werden.
 
Sustain ist komplett überbewertet bzw falsch verstanden.
Ich habe keinen Bass, der irgendwie zu kurz ausklingt, selbst wenn man mal in die Verlegenheit kommt, ganze Noten bei 60 BPM zu spielen.

Was für mich persönlich ein Qualitätsmerkmal ist, ist wie ein Instrument ausklingt.
Werden die Höhen schnell gekillt und es bleibt nur ein brummendes mmmmmmhhh übrig? (je nach Einsatzzweck ok)
Sackt der Grundton weg und man hört nur noch die Obertöne? (finde ich kacke)
habe ich auch bei hartem Anschlag noch einen vollen Ton? (da verkacken viele Instrumente)
Klingt der Ton über das ganze Spektrum gleichmäßig aus? (in erster Näherung finde ich das gut)
Gibt es Schwebungen in den Obertönen? (kann als lebendig/singend durchgehen, bei Mehrklängen dann aber auch schnell verstimmt klingen)
Gibt es harmonisch unsaubere Obertöne (dicke Saiten in hohen Lagen gegriffen neigen dazu, von wegen Biegesteifigkeit)
 
Anekdote: ich hatte vor einigen Jahren ein Gespräch mit Holger von Sandberg über Sechssaiter. Er spielt selbst gern welche, aber bevorzugt (zumindest zu dem Zeitpunkt) den Klang klassischer 4-Saiter. Selbst bei gleicher Konstruktion klingen 6-Saiter dann anders. Er hatte sich dann einen extrem leichten 6er aus sehr leichtem Holz gebaut, der spürbar schwingfähiger war und sich in der Ansprache entsprechend anders verhalten hat.
Hehe.
lange lange Zeit war ich auf 6er abonniert. Dann Komplettschwenk auf 4er für so 1,5 Jahre.
Dann nochmal meine 6er in die Hand genommen...Donnerwetter, alles zukomprimiert, deutlich weniger Bumms beim Anschlag und dafür ein endloses Sustain.
Ich hatte schon vor 15 Jahren im Sinn, mir einen 6er mit "weichem Hals" bauen zu lassen. Aber das wäre doch ein kostspieliges Experiment mit ungewissem Ausgang.
 
Sustain ist komplett überbewertet bzw falsch verstanden.
Ich habe keinen Bass, der irgendwie zu kurz ausklingt, selbst wenn man mal in die Verlegenheit kommt, ganze Noten bei 60 BPM zu spielen.

Was für mich persönlich ein Qualitätsmerkmal ist, ist wie ein Instrument ausklingt.
Werden die Höhen schnell gekillt und es bleibt nur ein brummendes mmmmmmhhh übrig? (je nach Einsatzzweck ok)
Sackt der Grundton weg und man hört nur noch die Obertöne? (finde ich kacke)
habe ich auch bei hartem Anschlag noch einen vollen Ton? (da verkacken viele Instrumente)
Klingt der Ton über das ganze Spektrum gleichmäßig aus? (in erster Näherung finde ich das gut)
Gibt es Schwebungen in den Obertönen? (kann als lebendig/singend durchgehen, bei Mehrklängen dann aber auch schnell verstimmt klingen)
Gibt es harmonisch unsaubere Obertöne (dicke Saiten in hohen Lagen gegriffen neigen dazu, von wegen Biegesteifigkeit)
Wenn Du Sustain darauf herunterbrichst, wie oder wie lange ein Ton ausklingt, hast Du Sustain aber auch nicht ganz verstanden.
Ich halte Sustain absolut für einen erstrebenswerten Faktor. Ich möchte auf meinen Bässen eine möglichst gute Bespielbarkeit haben. Wie ich weiter oben schon geschrieben hatte, erleichtert ein gutes Sustain alle Legato-Spieltechniken. Ich weiß nicht, warum so viele Sustain auf die Eigenschaft runterbrechen, wie lange ein Ton ausklingt. Viel wichtiger ist bei Hammer-Ons und Pull-Offs wie viel Energie ich mit der Greifhand der bereits schwingenden Saite zuführen muss, damit der nächste Ton klingt. Je besser das Sustain, desto weniger Kraft wird benötigt.

Man muß nur mal zu den Shreddern unter den Eierschneidern rüberschauen. Die spielen fast alle ihre Soli mit viel Verzerrung. Die wenigsten machen dies aus Soundgründen, sondern weil die Verzerrung ein extremes, künstliches Sustain erschafft. Nimm denen die Verzerrung weg und viele können die Legato-Passagen ihrer Soli nicht mehr spielen.
Das!
 
In vielen Reviews kommt es irgendwann zu dem Punkt, wo der Review den zu reviewenden Bass bzw dessen Saiten anschlägt und dann ganz beeindruckt bzw unbeeindruckt ist wenn sich der Ton schier unendlich hält bzw relativ bald nach dem Anschlag abstirbt. Diesen Aspekt habe ich nie verstanden. Wie spielen die Leute Bass wenn sie es als wichtiges Kriterium empfinden, dass der Ton noch am Morgen klingt wenn sie den Bass Abends vor dem ins Bett gehen anschlagen?
 
Wenn man einfach mal nen Tonbstehen lassen kann ist das schon cool.
Klar braucht man kein endloses Sustain fur rumgeslappe und diese 16' tel Fingerfunklines
Aber eventuell will man mal eine gefühlvolle ruhige Passage mit einem warmen dezent verklingendem Ton untermalen.
Musik ist eben vielseitig....und nicht inmer ist ein Muff angebracht um den Ton in die Länge zu ziehen.
 
Mal andersherum gefragt:
hat hier schon einmal jemand einen Bass verkauft/abgestoßen, weil der zu wenig/zu kurzes Sustain hatte?
Also ganz genau deswegen.
 

Mal andersherum gefragt:
hat hier schon einmal jemand einen Bass verkauft/abgestoßen, weil der zu wenig/zu kurzes Sustain hatte?
Also ganz genau
Hätte ich so einen Bass hätte, würde ich ihn tatsächlich verkaufen oder nen Schwamm unter die Saiten klemmen und damit nur 60s Plopp-Sounds spielen. Mein Hauptbass wäre der definitiv nicht.
 
Ok, die Antwort auf meine Frage ist also: "Nein, den Fall hatte ich noch nicht."
 
Nik Bärtsch's Ronin etwa?
Nee ... so heisst mein Bass, sorry!

Du könntest trotzdem den Boden den meine Füssen berühren oder auch direkt meine Füsse küssen, wenn du unbedingt möchtest.
Samstag ist bei mir mein wöchentlicher Badetag ... also entweder vorher oder nachher, je nachdem wie du drauf bist :-)
Kosten: etwa so wie getragene Schülerinnen Unterwäsche in Japan.
 
Ich mag es auch, wenn der Ton lange nachklingt. Neckthru und die dicken Stahlseiten helfen sicher.

Aber für Sustain habe ich einen Drehknopf auf dem Pedal.

IMG_3077.jpeg
 

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