Mit "Attack" meine ich genau das Gegenteil: Die ersten Millisekunden eines Tones, während die Saite noch einschwingt.
Das Attack ist - meine Meinung - für die Identifikation eines Instruments entscheidend: Übertrieben gesagt: Ohne die Einschwingphase zu hören und ohne Vibrato oder ähnliche Modulationen ist es nicht einfach, eine Posaune von einem Cello zu unterscheiden.
Das Einschwingen definiert den Ton.
Du meinst das
Tonanfangsgeräusch

Eben jenes Geräusch lässt uns das Instrument erkennen.

Sustain ist ja schön und gut, aber idR müssen wir das abdämpfen wenn der Sound nicht vermatschen soll. Den erwähnten über vier Takte stehenden Ton mal ausgenommen. Aber wann kommt das vor …
 

Beim Bass geht es (m.E.) vor allem darum druckvolle Transienten zu platzieren. Sustain macht dat Keyboard dann ;D
 
"Suschtaiiin" wurde mit von vielen Saitenkünschtlern immer wieder mit erhabenem Gesichtsausdruck als die exklusive Eigenschaft ihres (oft auch erst angestrebten) Instrumentes angepriesen. Über Jahrzehnte. Da wurden Messingbrücken verbaut, Gewichts- und Holzdiskussionen geführt und der heilige Glaubenskrieg geführt. 98% dieser Virtuosen waren aber nicht einmal in der Lage, bewusst eine 16-tel,eine Viertel-, Halbe- oder ganze Note zu spielen (bis zum Notenende !) und suchten die Lösung hierfür im Sustain. Die restlichen 2% waren in der Lage sich auf jedem Instrument musikalisch auszudrücken. Je länger ich spiele, desto mehr wird mir bewusst: exakte Notenlängen gepaart mit einem ordentlichen (Mikro)-Timing lassen das Instrument klingen und den Song grooven. Und selbst wenn man auf dem Fretless mal einen Ton so richtig stehen lässt, ist das definierte Ende die Visitenkarte des Spielers. Ich über nach wie vor daran :-)
 
98% dieser Virtuosen waren aber nicht einmal in der Lage, bewusst eine 16-tel,eine Viertel-, Halbe- oder ganze Note zu spielen (bis zum Notenende !)
Deshalb verstehen die das auch nicht, dass der Wechsel zwischen zwei vierteln, zwei halben oder zwei ganzen Noten genau so schnell gehen muss, wie zwischen zwei 32steln.
 
"Suschtaiiin" wurde mit von vielen Saitenkünschtlern immer wieder mit erhabenem Gesichtsausdruck als die exklusive Eigenschaft ihres (oft auch erst angestrebten) Instrumentes angepriesen. Über Jahrzehnte. Da wurden Messingbrücken verbaut, Gewichts- und Holzdiskussionen geführt und der heilige Glaubenskrieg geführt. 98% dieser Virtuosen waren aber nicht einmal in der Lage, bewusst eine 16-tel,eine Viertel-, Halbe- oder ganze Note zu spielen (bis zum Notenende !) und suchten die Lösung hierfür im Sustain. Die restlichen 2% waren in der Lage sich auf jedem Instrument musikalisch auszudrücken. Je länger ich spiele, desto mehr wird mir bewusst: exakte Notenlängen gepaart mit einem ordentlichen (Mikro)-Timing lassen das Instrument klingen und den Song grooven. Und selbst wenn man auf dem Fretless mal einen Ton so richtig stehen lässt, ist das definierte Ende die Visitenkarte des Spielers. Ich über nach wie vor daran :-)
Man könnte ja fast meinen, die Spieler die sich Instrumente mit langem Sustain aussuchen könnten allesamt das Spielen nicht, und ihnen wäre exaktes Timing ziemlich egal.

Ich würde es aus etwas anderer Sichtweise betrachten wollen. Manche Instrumente verlangen nach einen Kompressor damit das Instrument auf allen(!) Noten gut und ausgewogen klingt die das Griffbrett hergibt. Und gleichzeitig macht man sich damit dann nachteilig jegliche Artikulation die man im Spiel setzen möchte kaputt, weil der Kompressor das glatt bügelt bzw. platt drückt. Es gibt dagegen aber auch Instrumente, da braucht man nicht "zwingend" einen Kompressor um das Instrument ausgewogen und auf allen gespielten Noten ausgewogen klingen zu lassen. Allerdings, es verlangt nach adäquater Spieltechnik, weil sonst hört man so ziemlich jeden Furz durch wenn man unsauber spielt.
 
Man könnte ja fast meinen, die Spieler die sich Instrumente mit langem Sustain aussuchen könnten allesamt das Spielen nicht, und ihnen wäre exaktes Timing ziemlich egal.
Nein, das war weder gemeint noch meine Aussage. Ich meine, daß man vermeiden sollte die Lösung für spieltechnische Probleme in einem Instrument mit längerem Sustain zu suchen. Auch ich besitze Instrumente mit einem sehr guten Sustain (gerade habe ich eine komplette Produktion mit einem diesbezüglich fantastischen Bass eingespielt, kein Kompressor, keine anschließende Signalaufbereitung war nötig) bevorzuge aber für manche Projekte andere Bässe.
 
Nein, das war weder gemeint noch meine Aussage. Ich meine, daß man vermeiden sollte die Lösung für spieltechnische Probleme in einem Instrument mit längerem Sustain zu suchen.
Aber das schließt sich doch von vorn herein bereits aus. Wenn es an der Spieltechnik hapert, dann wird man mit solchen Instrumenten allemal eher wenig anfangen können, wenig Spass daran haben.
 
Ich meine, daß man vermeiden sollte die Lösung für spieltechnische Probleme in einem Instrument mit längerem Sustain zu suchen.
Dann klingt man ja noch beschissener :ugly: .

Aber das schließt sich doch von vorn herein bereits aus. Wenn es an der Spieltechnik hapert, dann wird man mit solchen Instrumenten allemal eher wenig anfangen können, wenig Spass daran haben.
Genau das, mein Spector "erzieht" mich zu einem wesentlich präziseren und dosierteren Spiel als andere Bässe.
Gefühlt würde ich behaupten, dass ein prägnantes Attack und ein langes Sustain sich irgendwie gegenseitig behindern. (?)
Nein, absolut nicht, ohne die drei Seiten hier gelesen zu haben:
Mein Bass mit dem prägnantesten Attack ist auch der mit dem längsten Sustain.
Nutze ich letzteres oft, nein absolut nicht, aber trotzdem klebt der Sound schön an den Fingern.
Ist ein Bass mit weniger Sustain schlechter? Nein, nur anders.
 

Ein Bass der lange ausklingen kann , kann ich auch so spielen dass es kurz und prägnant rüberkommt
Andersrum nicht….. :opa:

So gesehen habe ich mit einem Sustainbass mehr spielerische Möglichkeiten, aber eben u.U. auch größere spieltechnische Herausforderungen
Ein Mumpfonetrickpony kann in einem bestimmten musikalischen Kontext, Genre etc. sinnvoll sein, viel Spaß machen …..ist dann aber halt auch limitiert
 
Ja, gibt es, weil durch das Prinzip der Quintenschichtungen im Obertonbereich allemal fast nur unsaubere Obertöne entstehen.
Unsauber in Bezug auf die gleichmäßig unsauber temperierte Stimmung.
Es gibt keine saubereren Intervalle als die Obertöne.
Deshalb soielt man ja eigentlich auch fretless...da ist man in der lage jede Tonart sauber zu intonieren.

Man solkte seine eingeschränkte Perspektive nicht unbedingt als Wahrheit darstellen
 
ein grossartiger Schlagzeuger und auch ein begnadeter Geigenbauer. Ich habe vor 25 bis 30 Jahren öfter mit ihm musizieren dürfen. Heute bin ich "nur" noch Kunde im Geigenbaubetrieb der Familie Rast.
 
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Unsauber in Bezug auf die gleichmäßig unsauber temperierte Stimmung.
Es gibt keine saubereren Intervalle als die Obertöne.
Deshalb soielt man ja eigentlich auch fretless...da ist man in der lage jede Tonart sauber zu intonieren.

Man solkte seine eingeschränkte Perspektive nicht unbedingt als Wahrheit darstellen

Tschuldigung für den groben Fehler, das mit den Quinten war natürlich Quatsch so wie ich es geschrieben habe.

Es geht mir im wesentlichen um das hier:

Und weil weiter oben etwas in der Richtung von "unharmonischen" Oberwellen argumentiert wurde und die sich nachteilig auswirken würden, solche dissonant klingen Oberwellen im Obertonspektrum sind doch eher der Normalfall denn die Ausnahme.
Zumal dann auch Partialtöne in Erscheinung treten die intervallmäßig in überhaupt keine Schublade an definierten Intervallen mehr passen wollen.

Eine gedackte Orgelpfeife klingt doch nicht schräg nur weil sie guten Anteil ungeradzahliger Oberwellen in ihrem Spektrum drin hätte. Aber das weist du als Orgelbauer sicherlich viel besser als ich.
 
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