SOLO???

[Olejandro]

In Sachen Harmonien, Technik etc. ist hier ja eigentlich schon alles gesagt worden. Ich wollt eigentlich nur hinzufügen, dass es schon nicht schlecht ist, wenn man in einem Solo ein wenig Technik zeigt, aber ich würde vor allem darauf achten, dass ein Solo einen gewissen Effekt hat, es praktisch nicht ein reines Skalengemetzel ist, sondern (auch wenn es improvisiert sehr schwierig ist) es auch eine gewisse Melodie hat und im besten Fall so eine Aussagekraft, dass es auch ohne Begleitung, für sich selbst sprechen kann. Ich persönlich bin bei Bassisten sehr vorsichtig die sich auf das alleinige Solospiel spezialisiert haben, sowie ich auch Gitarristen von so einer Sorte mit der selben Einstellung begegne. Kurzgesagt: Ein paar Töne, die so geil klingen, dass sie einem den Ar*** wegblasen, können effektvoller sein als 200 andere, die in der selben Zeit gespielt werden [] Bsp.: "For Whom The Bell Tools" von Metallica. Die Melodie am Anfang besteht nur aus ein paar Tönen und gehört trotzdem zur Speerspitze der herausragenden Bassmelodien, weil sie prägnant ist und jeder sofort weiß um welches Lied es sich handelt, wenn man sie hört.

 

[nerd]

DAS SOLO (nach nerds basslehrer):

GESAMTENTWICKLUNG: ruhiger einstieg, langsamer anstieg bis zum höhepunkt, schneller schluss

WAS SPIELEN: am anfang einfach mal in der tonart in der das lied ist zur begleitung die tonleiter rauf und runter spielen. versuche phrasen einzubauen, die du langsam wiederholst, am anfang ruhig zeit lassen und pausen einbauen. dann wirst du schneller, zauberst flotte übergänge zwischen den phrasen und spielst sie auch von einem anderen punkt der tonleiter. am schluss wegfetzten und als ende vielleicht noch einmal schön legato und langsam die phrase spielen.

PS: das ist natürlich das solieren für dummies und wiederspiegelt in keinem fall das, was ein meister aus seinem instrument holt.

 

[merz]

Solo is doof..
aber wer´s kann...

 

[bauschi]

schliesse mich der meinung von merz an....
habe früher öfter soliert..heute so gut wie überhaupt nicht mehr.

ich finde (meine) bass soli überflüssig

bauschi

 

[bauschi]

jörg....das ist richtig, was du schreibst..und natürlich ist es ansichtsache.

ich kann dir versichern, dass die leute bei mir aus dem häuschen waren, wenn ich soliert habe..ich habe mich da auch mit aller leidenschaft reingehängt am allermeisten natürlich beim slappen, egal ob mit triolen/doubl thumps oder ohne.......die leute scheinen es nach wie vor sehr zu mögen...egal welchen alters.

wenn man anfängt und nach ein bis zwei takten vor lauter jubelgeschrei sein eigenes spiel nicht mehr hört...muss wohl was dran sein....ja..man erkennt sogar während und nach dem solo, wer aus dem publikum auch bass spielt...[][]

allerdings bin ich es etwas müde...und aus fingerstyle soli oder chording soli am bass mache ich mir nicht (mehr) viel..da ich meine, das solche sachen auf anderen instrumenten wesentlich besser klingen.

ich mag leber ein geiles trumpet solo, sax solo..oder rhodes..oder orgel...oder ´ne violine je nachdem..

da bekomme ich allein vom ton her schon ´ne gänsehaut...aber beim bass? vom sound her als soloinstrument?

fehlanzeige..zumindest für mich...ausser bei mamchen fretless sachen..da gibt scon tolles zu hören..da stimmt der ton einfach (meistens)

aber im groove..da ist der bass unschlagbar..die rolle..die ihm ursprünglich zugedacht war...da krieg´ich ´ne gänsehaut..wen der groove so richtig "kick butt" ist.

wenn jemand groovt als gäbe es kein morgen und er es auch noch um einiges besser macht als der durchschnitt (viele profis mit eingeschlossen..ja.jaaa...), was leider noch viel, vile seltener geworden ist als gute solierer.......ja DANN....

finde ich es so richtig geil...UND.....derjenige braucht kein solo mehr zu machen, um auch dem letzten muggepolizisten schön den sack abzuspielen..das deren kinnlade nur noch am boden schleift..wenn´s denn unbedingt sein muss....

und wenn schon technik solo..da gebe ich dir recht..dann mit TASTE..nicht so ein gewichse wie bill dickens oder manche mark king soli..sorry..aber da geht es mir halt ähnlich wie jörg...

nur mein persönlicher geschmack....solo-bassismus soll es selbstverständlich weiterhin geben und sich auch weiterentwickeln..das ist auch gut so.....
aber ich persönlich höre mir sowas nicht mehr an...is it a crime?[]

bauschi[^]

der herr dömling ist natürlich ein killer..keine frage..

 

[rabarvek]

Der Satz "und da kommt ein Bassolo" treibt mir immer den Angstschweiss in die Stirn. Ich WILL gar nicht solieren.
Aber neulich geschah etwas seltsames: Bei "Take the A Train" Setzten der Keyboarder und der Gitarrist unvermittelt für einen Chorus aus. Der Drummer swingte und ich walkte weiter, als ob nichts geschehen wäre. Danach die ganze Band: "Wow! Geiles Basssolo!"

 

[bassnerd]

@ bauschi und JOERG... Männers - ihr habt beide irgendwie "Recht"... und trotzdem sollte man Leutchen wie Bill Dickens, z.B., ruhig unterstellen, dass die auch feeling dabei haben - es ist einfach eine Sache des Geschmacks... vielleicht trifft es ja zu, dass, wenn man schon etwas länger spielt, man es nicht mehr unbedingt darauf anlegt, zu zeigen - jedenfalls habe ich es bei dir, bauschi, so in etwa verstanden (du sagst an einer Stelle, dass du es müde bist) - mir jedenfalls geht es schon ewig so... ich spiele eigentlich so gut wie nie Soli... heutzutage ist es mir wichtiger, im Gesamtkontext cool groovend dazustehen und nebenbei (und das macht mir viel mehr Spass) mal das eine oder andere Ass aus dem Ärmel zu lassen... und die Muckerpolizei ist mir dabei sowas von sch...egal, weil ich mit mir selbst Spass habe! aber die kids, wie z.B. mein Sohn mit seinem 7-Saiter, sollen ruhig koffern, was das Zeug hält - finde ich auch in Ordnung... ciao[]

 

[bauschi]

bassnerd4ever....cooles statement....da geht es uns wohl sehr ähnlich.....

und rabarvek...ein guter walking bass ist ja in sich schon so ´ne art solo..und wenn bei dir die ganze band deinen walking part als geiles solo bewertet hat...hast du anscheinend einfach ´n richtig guten walking bass hingelegt...


ich finde meine walking bass sachen leider beschissen...und die welt da draussen bestimmt auch...deswegen muss ich mir da was anderes einfallen lassen.

bauschi

 

[Soulfinger]

Jules hat den Nagel auf den Kopf getroffen.

Den schönen Spruch "If you can´t hear it, you can´t play it" kann man gar nicht oft genung wiederholen.
Also: Lauscher auf! Man kann von jedem guten Solisten war lernen, egal welches Instrument - Sax, Drums, Akkordeon, Maultrommel...

Wenn sich der gute Jaco seinerzeit nur Bass-Solos reingezogen hätte, wär er nie so ein Wunderwuzzi geworden... []

 

[bauschi]

na ja, der gute jaco hatte auch nicht wirklich ´ne grosse auswahl an guten bass soli....[]

mein gott, wie da die basser heutzutage verwöhnt werden...es gibt ja mittlerweile mehr gute bass solisten als gute groover....irre.[][]

man sollte sich z.b. wenn man jazz soli üben will, viel gute saxohonisten und trompeter anhören....die spielen so schön flüssig und unbeschwert, als ob es nix wäre..und phrasieren hat auch geil, weil sie atmen müssen..mir gefällt das.[]

bauschi[^]

 

[bassnerd]

... zum Thema mit dem Atmen (siehe Bläser): mir hat der Giutarman, mit dem ich vor Urzeiten mal ne Band hatte, erzählt, das am Git L.A. den Leutchen u.a. beigebracht wurde, Soli in (mir fällt jetzt keine passendere Erklärung ein!) "Schleifen" zu spielen - und das feeling dabei entspricht dem des ein- und ausatmen. Und das ganze hilft z.B. dabei, sich nicht zu "verrennen"(und wer kennt die Situation nicht: Gas gegeben, losgeheizt und irgendwie, vor lauter Gasgeben, den guten Abschluss verpasst),... ich finde die Denke und Herangehensweise interessant und man kann das tatsächlich so umsetzen - und solcherart aufgebaute Soli wirken nach meinem Empfinden auch sehr entspannt![]

 

[Soulfinger]

Zitat:Original erstellt von: bauschi

na ja, der gute jaco hatte auch nicht wirklich ´ne grosse auswahl an guten bass soli....[]

Das würd ich jetzt aber nicht so stehen lassen wollen dürfen. []

Ray Brown, Oscar Pettiford, Jimmy Blanton, Scott LaFaro und und und... Waren schon sehr schöne Sachen dabei, nur eben am Kontrabass.

Der Jaco hat halt als einer der ersten gerafft, dass der E-Bass noch ganz andere Sachen kann als die olle Stehgeige. []

 

[bauschi]

soulfinger....stimmt...wie konnte ich nur die ganzen upright player vergessen....wo ich doch soviel mingus gehört habe.....ei..ei....*schäm*[]

nehme die aussage kleinlaut zurück....[]

bezogen hat jaco und auch stanley clarke die tür aufgemacht und fast alle sind "hindurchgegangen"....

mann......was hat sich das solieren auf dem weiterentwickelt....vor allem technisch.

und du dem atmen....ich finde das auch sehr wichtig...es produziert so "natürliche pausen"....selbst bei groovelines sehr zu empfehlen...denke ich..

bauschi[^]

 

[merz]

Jau, less is more.... habe ich auch immer versucht zu beherzigen.
Meister der Pause..

 

[bauschi]

miles davis z.b. ist/war für mich einer der wahren meister der pausen.

"...und das publikum lauscht andächtig....WANN spielt er den nächsten ton? ...spannung....und dann kommt er...und WAS für ein ton!!"

oder george porter jr. von den meters...mein gott...spielt der mann sparsam und funky auf seinem ....klasse.

oder der lick von "papa was a rolling stone"....sparsamer geht´s nimmer und es ist ein lick, dass die welt kennt und nicht vergessen wird.

somit für mich persönlich wertvoller als jedes solo....

bauschi

 

[bassnerd]

... oder Johnny Guitar Watson - ich hoffe, er sitzt jetzt auf ner netten Wolke und guckt zufrieden auf sein Schaffen zurück - der hat teilweise Soli über (nur) zwei/drei Töne gespielt... und das mit soviel feel, dass es mir bei einigen Nummern echt die Haare aufstellt![]

 

[sternenkrieger]

Ich finde, dass Basssoli nicht so forciert werden müssen... Wie schon hier gesagt ist es erstmal schon sehr ausreichend, wenn der Bass sich an Übergängen, Intros, etc. beteiligt... Das wirkt nämlich richtig fett und nicht wie viele Soli, die evtl. einfach untergehen...
Bassnerd4ever sagt schon ganz richtig, dass das "zeigen was man kann" nicht in Form von Soli geschehen muss. Jeder muss zwar für sich selbst entscheiden was er machen will und vor allem was in die Musik passt (in ner normalen Hardrockband sicher schwerer n Basssolo zu machen als in ner funkigen Kapelle...) aber ich denk da nur mal an meinen Drummer... Der hat echt sagenhaft was drauf, aber selbst wenn sein Idol (Roger Taylor) auf ner Live-DVD soliert (was der ja auch fast nie tut) überspringt er es recht häufig. Er spielt den gesamten Song über vielseitig und versiert genug, als dass er n Solo bräuchte. Und das find ich gut. Außerdem muss ich ehrlich sein und sagen: n Gitarrensolo wirkt auch einfach am Besten! Drum und Bass können zwar durch kurze Einsätze überraschen und und und, aber so ein richtiges dickes Solo (wie ichs zum Beispiel grad höre ... Gamma Ray - Gardens of the Sinner) das sollte man doch lieber der Gitarre überlassen. Man selbst steht als Basser daneben und groovt gut ab und kann sich in einem wundervollen Klang sonnen, ohne selbst Gefahr zu laufen sich zu blamieren, hehehehe...

 

[Punkfisch]

MIt dem solo ist das gar keine sooo große sache wie ch anfangs dacht...meine bandkollegen wollten das auch..ich hab mich vehement dageen gewehrt..wir proben also wie üblich als die aufgehört haben zu spielen..ich das im ersten moment gar nichts o gerafft und dachte die wären rausgekommen, ich also ein wenig was andres gespielt was ge(b/p)asst hat joah, so hab ich jetzt ein solo *g*
[]

 

[Jinx]

Ich denke mal, die Frage nach dem Solo beantwortet sich von selbst, wenn man musikalisch etwas zu einem Song zu sagen hat, was dieser bisher nicht beinhaltet. Ich stelle es mir enorm schwierig vor, jetzt zu einem beliebigen Song ein Solo zu produzieren, wenn der Song selbst in sich bereits geschlossen ist bzw. mir so erscheint.

Es ist auch ein bißchen wie beim Schreiben: viele wollen schreiben können und haben nichts, was sie aussagen wollen. Ein Solo ist ja eine Art musikalischer Aussage.

 

[MPdrei]

Zieh dir doch mal alsSolobeispiel Cliff Em'all rein *hehehe*