Slappen mit Kompressor

[deeptone]

Irgendwie klingt es bei mir immer daneben.

Beim slappen ist mir das Anschlaggeräusch immer zu heftig, zu laut.
Der verwendete Bass spielt dabei eigentlich keine Rolle.

Benutzt ihr einen Kompressor oder wie kriegt ihr das hin?

Ich muss dazu schreiben das ich bis jetzt eigentlich ausschliesslich ohne Kompressor spiele.
Wenn ich Kompression wünsche dann eigentlich nur per Röhre und das funktioniert hier leider nicht.

 

[whitewater]

Nein, das muss ohne gehen. Kompressor ist auch beim Slappen nicht Pflicht sondern Kür. Da passt entweder was mit Deiner Spieltechnik oder dem Setup des Basses oder dem Equalizing nicht. Oder alles drei nicht zusammen. Oder aber Deine Soundvorstellung ist speziell.

 

[Ray Mahogany]

@deeptone Wie schlägst Du denn mit dem Daumen an?
Knallst Du mit dem Daumengelenk die Saite auf die Bünde ('oldstyle')?

 

[Freak on Bass]

Hast du mal deine Saitenlage kontrolliert?
Die macht ja schon gut was aus beim Slappen

 

[Gast76317]

Moin @deeptone ,

probier doch einfach mal einen Kompressor aus, oder für Slapgeschichten auch einen Limiter.... den LMB-3 von Boss finde ich dafür
garnicht verkehrt, da der recht ordentlich zähmt und selbst die Kompressoren aus dem ZooM MS-60 B sind brauchbar für den Zweck.
Für Slap darf ein Comp m.M. schon zur Sache gehen bzw. der Effekt wahrnehmbar sein im Gegensatz zu den eher subtil agierenden
Modellen.

Edit...
Ich nenne die nur als Beispiele weil gebraucht recht günstig zu bekommen, wenn man erst mal testen und kein Geld verbrennen will.
Aber Vorsicht ist geboten... wenn du kontrollierten Anschlag üben willst, ist Comp nicht die erste Wahl, da beschmu für Lauschlöffel-
Finger Koordination.

 

[Ray Mahogany]

Genau, so mache ich es.

..und genau das ist Dein Problem
New style: Saite wird mit dem Daumen von oben angeschlagen, also eher parallel zum Griffbrett.
Die Hand wird geführt, als wolle man nach dem Händewaschen das Wasser abschütteln.
Man trifft die Saite mit der Daumenseite oberhalb des Gelenkes.
Ergebnis: Fetterer, kontrollierbarer Ton.

 

[whitewater]

..und genau das ist Dein Problem
New style: Saite wird mit dem Daumen von oben angeschlagen, also eher parallel zum Griffbrett.
Die Hand wird geführt, als wolle man nach dem Händewaschen das Wasser abschütteln.
Man trifft die Saite mit der Daumenseite oberhalb des Gelenkes.
Ergebnis: Fetterer, kontrollierbarer Ton.

Interessant. Ich habe auch oldstyle gelernt (wie auch vor 40 Jahren :p. Auch damit lässt sich ein fetter Ton erzeugen, aber man will sich ja bilden, und für hohe Töne auf den hohen Saiten könnte das helfen. Wie funktioniert das denn ohne Rebound?

 

[Ray Mahogany]

Wie funktioniert das denn ohne Rebound?

Die Saite hat eine Eigenspannung, das ist der Grund für den 'rebound'.
Das Knallen auf den Bund bremst die Saite aus, vernichtet damit viel Energie, die die Basswiedergabe eigentlich benötigt und erzeugt zudem mehr unangenehme Obertöne.
Mit 'newstyle' kann man den Effekt steuern, indem man Winkel und Kraft variiert und braucht für einen ordentlichen Ton weniger Daumenkraft. (Ist auch gesünder für's Daumengelenk!)

 

[whitewater]

Ah, sorry, ich hatte das verwechselt. Es gibt ja auch die Technik, mit einer solchen Bewegung an der Saite vorbei zu zupfen, und damits Spaß macht auch noch im Ab und Aufstrich, für das doppelte Tempo.

 

[Ray Mahogany]

Ah, sorry, ich hatte das verwechselt. Es gibt ja auch die Technik, mit einer solchen Bewegung an der Saite vorbei zu zupfen, und damits Spaß macht auch noch im Ab und Aufstrich, für das doppelte Tempo.

Das ist dann das Doublethumbing.

 

[Mudskipper]

Gut slappen=üben.
Tipp dazu: die Greifhand beim üben nicht vergessen. Wenn man mit der Hand eine gute Technik entwickelt ist die Schlaghand viel flexibler und besser zu kontrollieren. Gerade wenn man funky spielen will, wo das slappen ja auch hingehört. Ich übe das regelmäßig, da ich in der aktuellen Band nicht slappe.

 

[Rhino-]

ich hatte auch mal zeitweise einen Kompressor im Einsatz (Hatte aber irgendwie das Gefühl das der den Sound verfälscht, machen das eigentlich alle Kompressoren?)

Allerdings eher um die etwas leiseren Daumenanschläge anzuheben, z.B. wenn man über A und D-Saite eine Art Lauf mit dem Daumen spielt auch in Kombination mit Tapping, und eben um die manchmal sehr lauten und bissigen Plopps zu begrenzen.
Der Grundton-Slap, der ja zu 90% auf der E-Saite stattfindet, ist eigentlich immer fett genug.

Wie gesagt, ich bin momentan vom Kompressor weg, da meine meine jetzigen versuche mit Kompressoren immer den Klang zu sehr beeinflusst haben. Ich hab aber noch nicht freakmässig den Mark an Tretmienen durchprobiert, weil es mir eigentlich wiederstrebt auch noch so´n Tretboard mit umherzuschleppen.
"Allways-on" wäre auch keine Option, weil ich die Dynamik in meinem Spiel absolut benötige, denn die macht es oftmals aus.

 

[Jost Halenta]

Ich habs mal mit Kompressor probiert, aber fand es eher suboptimal. Einfach ausprobieren.

 

[Gast24869]

Genau, so mache ich es.

Aber irgendwie kommt mir der metallische Ton zu sehr durch. Will sagen der nachfolgende Ton erscheint mir zu mager ?!

Das verhält sich mit Stingray oder JB gleich. Auch die Bassanlage macht keinen Unterschied.

Fat ter wird der Sound, wenn der Daumen nicht auf dem Griffbrett sondern kurz dahinter die Saite trifft. Check das mal bei Marcus Miller (Youtube)!!!
h

 

[Tieftonterrorist]

Fat ter wird der Sound, wenn der Daumen nicht auf dem Griffbrett sondern kurz dahinter die Saite trifft. Check das mal bei Marcus Miller (Youtube)!!!
h

Das stimmt. Wobei der „Sweetspot“ dafür absolut vom Bass abhängt. Das kann zwischen der Kante vom Griffbrett bis ca. 2cm davor variieren. Einfach etwas herumprobieren.

Wichtig ist bei der Technik, dass der slap aus der Drehung des Handgelenks und damit aus einer Kreisbewegung des Daumens kommt. Bei mir resultiert das in einem diagonalen anschlagen auf die Saite (nicht von oben, aber auch nicht ganz parallel), was mir vom Sound so ganz gut passt. Für Double Thumb müsste mein Abschlag aber noch paralleler sein, denke ich.

 

[whitewater]

Die Saite hat eine Eigenspannung, das ist der Grund für den 'rebound'.
Das Knallen auf den Bund bremst die Saite aus, vernichtet damit viel Energie, die die Basswiedergabe eigentlich benötigt und erzeugt zudem mehr unangenehme Obertöne.
Mit 'newstyle' kann man den Effekt steuern, indem man Winkel und Kraft variiert und braucht für einen ordentlichen Ton weniger Daumenkraft. (Ist auch gesünder für's Daumengelenk!)

Hättst Du zufällig Eine Empfehlung, wen man sich zu dem Thema mal genauer anschauen kann? Die üblichen Verdächtigen, die ich so auf DeinerRöhre finde machen entweder "oldstyle" für Einsteiger, oder gehen, soweit ich beim Scannen was gefunden habe, gar nicht darauf ein. Dachte vielleicht Kai hätte zu dem Thema was hochgeladen, der war schon damals ein absoluter Benchmark (auch für Double-Thumping), was ich von dem gefunden habe ist aber eher so Eine Art Überblenden zwischen Picking und Slappen. Hat mich sehr an Stanley Clarke erinnert, war aber für diese Frage auch am Thema vorbei.

 

[Tieftonterrorist]

Im Prinzip nimmst du einfach die altgediente Slaptechnik und versuchst dabei, die Saite nicht senkrecht zu treffen, sondern (mindestens) diagonal. Versuch dabei einfach ein wenig in den Winkeln zu variieren und dabei auch mit dem Teil des Daumens, der auf die Saite auftrifft. Ich probiere die Saite mit dem Teil links vom Nagel zu treffen (das "Fleisch"), dafür muss der Daumen möglichst parallel zur Saite stehen.

 

[Ray Mahogany]

Hättst Du zufällig Eine Empfehlung, wen man sich zu dem Thema mal genauer anschauen kann? Die üblichen Verdächtigen, die ich so auf DeinerRöhre finde machen entweder "oldstyle" für Einsteiger, oder gehen, soweit ich beim Scannen was gefunden habe, gar nicht darauf ein. Dachte vielleicht Kai hätte zu dem Thema was hochgeladen, der war schon damals ein absoluter Benchmark (auch für Double-Thumping), was ich von dem gefunden habe ist aber eher so Eine Art Überblenden zwischen Picking und Slappen. Hat mich sehr an Stanley Clarke erinnert, war aber für diese Frage auch am Thema vorbei.

Hm, irgendwo in den Tiefen dieses Forums gab es mal zwei Videos von Markus Setzer, in denen er das hervorragend erklärt und vorgeführt hat...

 

[Gast74883]

..und genau das ist Dein Problem
New style: Saite wird mit dem Daumen von oben angeschlagen, also eher parallel zum Griffbrett.
Die Hand wird geführt, als wolle man nach dem Händewaschen das Wasser abschütteln.
Man trifft die Saite mit der Daumenseite oberhalb des Gelenkes.
Ergebnis: Fetterer, kontrollierbarer Ton.

Sehe zumindest ich nicht als das Problem... Ob "Oldstyle" oder die moderne Technik spielt beim normalen Slappen keine so grosse Rolle. Bei entsprechend modernen Techniken natürlich schon.
Ich denke eher, dass der Slapp eher zu langsam (die Saite wird gedämpft weil der Daumen nicht schnell genug wieder von ihr weg ist) passiert.
Dann ist es auch extrem Lagen abhängig wo gesplappt wird... die hochen Lagen sind eher schneller mal dünn als in den tiefen Lagen. Am besten klingen in der Regel die Leersaiten.
Eventuell ist auch einfach zuviel Kraft / Power im Spiel... gerade beim Slappen gilt die Regel "nur so fest wie es grade nötig ist" und "so wenig fest wie möglich".
Das Mit dem "Handabschütteln nach dem Waschen" macht aber auch bei der oldstyle Technik sinn, denn damit ist die bewegung schneller und die Saite zum schwingen schneller frei.
Ich selbst empfinde den Oldstyle Slappsound schöner als den Sound der modernen Technik. Ist aber natürlich geschmackssache!

Ich habe Jahrelang nie einen Compressor benutzt und hatte eigentlich einen ganz anständigen Slapsound. Seit ich aber denn Eich TR-900 mit seinem Onboard Compressor habe, verwende ich eigentlich nonstop eine ganz leichte Comprimierung welche tatsächlich den Sound etwas runder gestaltet. Vorallem der Slapp / Pop unterschied kommt gemässigter und kontrollierter rüber.

 

[whitewater]

Ich habe Jahrelang nie einen Compressor benutzt und hatte eigentlich einen ganz anständigen Slapsound. Seit ich aber denn Eich TR-900 mit seinem Onboard Compressor habe, verwende ich eigentlich nonstop eine ganz leichte Comprimierung welche tatsächlich den Sound etwas runder gestaltet.

Genau so. Amp und Box werden einfach nicht so überfahren. Die Gleichmässigkeit und Kontrolle muss man schon in der Hand haben.
Deshalb würde ich die

die Regel "nur so fest wie es grade nötig ist" und "so wenig fest wie möglich".

differenziert sehen, denn auch beim Slappen muss Dynamik drin sein. Also genauso fest, wie es laut sein soll. Und wie üblich wird der Sound mit lauter auch kerniger. Bringt nach meinem Dafürhalten auch fürs Timing was, wenn man bewusst die Lautstärke variiert.
Aber das mit "New-School" kapier ich noch nicht, daw muss ich mir wohl wirklich mal live erklären lassen. Vor allem, weil @markus_setzer diverse Videos hier und wohl auch auf Youtube wieder entfernt hat, und so die Suche nicht nur schwierig wird, sondern auch die Erfolgschance schwindet.