@Jörg: Eigentlich stimme ich dir zu, aaaber:
Ich glaube nicht, dass sich Prozesse wie Reifen und Erfahren durch noch so gut gemeinte Herzensschulungen abkürzen lassen. Irgendwie blinkt bei der Schilderung dieses Gymnasiums in meinem Kopf eine Neon-Leuchtreklame auf: "Instant Lebenserfahrung! Erlangen sie die Weisheit Ihrer Grosseltern in nur zwei Semestern!" [
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Die Ordensschwestern haben ihre "Herz-Kompetenz" ja auch nicht im Kathechismus-Unterricht erworben, sondern in Jahrzehnten des Er-lebens.
Um aufs Thema zu kommen: Viele Musiker die tief berühren, hatten zuvor eine "Fricklerphase". In der schafften sie sich die Technik drauf, auf die sie in späteren, reiferen Zeiten zurückgreifen. Es ist ein Unterschied, ob man simpel spielt, weil es das was man sagen will am besten ausdrückt, oder ob man simpel spielt, weil es das einzige ist, was man kann.
"Technokraten" sind für junge Musiker in der Phase der feinmotorischen Entwicklung durchaus valable Vorbilder. Und auch sie tragen einen Teil zur Weiterentwicklung der Musik bei: Was gestern noch als unspielbar galt, ist morgen ein selbstverständlicher Teil des musikalischen Wortschatzes. In der Zeit dazwischen treiben ein paar Freaks mehr oder weniger ansprechende Blüten.
Seid ehrlich ihr Älteren: Habt ihr nicht alle einmal "Teen Town" geübt? Und ging es euch da wirklich um das Herz und die Aussage dieser Komposition?
Ich mach den Anfang: Ja ich habs geübt und mir ging es um nichts Anderes, als mir einen immaginären Orden an die Brust heften zu können: "Ich kann Teen Town im Originaltempo spielen"
Inzwischen ist einige Zeit vergangen, ich habe "Teen Town" längst verlernt und verdrehe diese simple Tatsache nun so, dass ich eben reifer geworden sei und dieses Gefrickle nicht mehr nötig habe [
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