Röhrenverstärker und Lautsprecher mit höherer Impedanz

[pitsieben]

Stimmt es eigentlich, dass Röhrenamps im Gegensatz zu Transen eher weniger Widerstand tolerieren, während es bei Transen ja bekanntlich eher der größere Widerstand ist, der problemlos ist?
Oder ist diese "eine Stufe" bei Röhrenamps in beide Richtungen egal?

 

[Stratitis]

Der Ampeg SVT liefert an der Nominalimpedanz seine maximale Leistung. Beim Betrieb einer 8 Ohm-Box am 4 Ohm-Ausgang ist immer noch genügend Last vorhanden, die Spannungsspitzen oder Überschläge in Trafo und Endröhren zu verhindern. Es fliesst nur halt nicht ganz so viel Strom. Solange die Endstufe clean gefahren wird, funktioniert sie dank der Gegenkopplung als Spannungsquelle.
Das sieht erst anders aus, wenn man sie extrem und dauerhaft ins Clipping fährt. Hier können bei extremer Fehlanpassung (z.B. 8 Ohm-Box an 2 Ohm Output) hoher Spannungsspitzen entstehen.
Bei Leerlauf ohne Box knallt es sofort... Aber das wissen wir ja alle.
Auch Röhrenamps kann man so konstruieren, daß sie nicht einmal bei Leerlauf kaputtgehen..... wenn man das will.
Alte Vintage-Geräte, die damals an die Belastungsgrenzen von Endröhren und Trafos gingen und sie bis in den roten Bereich strapazierten, mögen da sensibler sein, bei neueren Konstruktionen kann man aber mit dem Aufwand von einigen Cent verhindern, dass was kaputtgeht.

Aber mal Hand aufs Herz... wenn die genaue Impedanz bei Tube-Amps so extrem riskoreich wäre, dann müsste jede Box mit einer aufwändigen Impedanzkompensation ausgestattet sein, die die Impedanz über einen weiten Bereich konstant hält. Ansonsten wäre nach der Anpassungstheorie ja jder Amp irgendwann Kernschrott, wenn er an einer realen Box betrieben wird. So eine Doppelfuffzehner mit 4 Ohm kann an bestimmten Stellen Minima von 3 Ohm und weniger haben, bei der Boxenresonanz mal eben so 30 bis 100 Ohm und ab 2-3 KHz steigt die Impedanz auch in den zweistelligen Bereich.
Diese Nominalimpedanz gilt nur in einem recht kleinen Bereich irgendwo zwischen 400Hz und 1KHz je nach Größe.

8Ohm Box an 4Ohm Output ist keine kritische Fehlanpassung, nur keine optimale Leistungsanpassung, aber eher von der positiven Seite, wo weniger Verlustleistung im Amp entsteht.
Krasser wäre 4 Ohm Box an 8 Ohm Output... da habe ich auch weniger Leistung, aber eine viel höhere Verlustleistung im Amp und somit der Endröhren, die es dann mit roten Backen und frühzeitigerem Exitus danken.

 

[Stratitis]

Ergänzend... Eigentlich unterscheiden sich Transen- und Röhrenamps gar nicht so sehr.

Da gilt nur der Extremfall: Transenamps tolerieren Leerlauf und Röhrenamps tolerieren (kurzzeitig) Kurschlüsse. Aber nicht als Dauerzustand.

 

[garde]

ja genau, Stratitis hat da von dem Anfang recht

 

[Kong]

Auf Talkbass gibts momentan eine ähnliche Diskussion. Ein SVT-Besitzer fragt, ob er seine 8-Ohm-Box an der Röhrenkiste betreiben "darf", oder ob das Probleme gibt.

Einhellige Antwort: Er kann die 8-Ohm-Box ohne weiteres am auf 4-Ohm eingestellten Amp betreiben. Sinngemäß heisst es weiter:

Die SVT sind traditionell mit einem so stark ausgelegten Ausgangsübertrager ausgestattet, dass eine Fehlanpassung keine Probleme macht.

 

[2wheels]

Hey, vielen Dank für die zahlreichen und ausführlichen Anworten, besonders dir @Stratitis .

Ich fasse dann also mal für mich zusammen,

An meiner 4 Ohm Box hat der Bugera seine optimale Leistungsausbeute und ich betreibe ihn in den vorgegebenen Spezifikationen.

An meiner 8 Ohm Box läuft er außerhalb der Spez, aber in einem Maß das noch vertretbar ist,
Solange ich den Amp nicht im Clipping betreibe.

Ist hier auch schon das Clipping der Vorstufe gemeint ? Ich möche ja auch einen leicht angezerrten Sound nutzen.

Bei der Leistung des Amps sollte Endstufenclipping so schnell ja kein Thema sein .

Wenn ich mit der L215 auf ganz sicher gehen will kann ich sie von seriell auf parallel umstellen (8ohm --> 2 Ohm)
Ist die Weiche bei der L215 dann nicht mehr wichtig, oder betrifft die nur den HT und die 15" haben keine Weichenbauteile im Signalweg ?

Dann wäre mir das Umstellen eigentlich die liebste Lösung, da der Amp dann wieder in der Spezifiaktion läuft.

Ja nice!

Haste Dir jetzt auch einen geordert - coole Sache, willkommen im Club!

Danke dir

 

[mikki]

Hey, vielen Dank für die zahlreichen und ausführlichen Anworten, besonders dir @Stratitis .

Ich fasse dann also mal für mich zusammen,

An meiner 4 Ohm Box hat der Bugera seine optimale Leistungsausbeute und ich betreibe ihn in den vorgegebenen Spezifikationen.

An meiner 8 Ohm Box läuft er außerhalb der Spez, aber in einem Maß das noch vertretbar ist,
Solange ich den Amp nicht im Clipping betreibe.

Ist hier auch schon das Clipping der Vorstufe gemeint ? Ich möche ja auch einen leicht angezerrten Sound nutzen.

Bei der Leistung des Amps sollte Endstufenclipping so schnell ja kein Thema sein .

Wenn ich mit der L215 auf ganz sicher gehen will kann ich sie von seriell auf parallel umstellen (8ohm --> 2 Ohm)
Ist die Weiche bei der L215 dann nicht mehr wichtig, oder betrifft die nur den HT und die 15" haben keine Weichenbauteile im Signalweg ?

Dann wäre mir das Umstellen eigentlich die liebste Lösung, da der Amp dann wieder in der Spezifiaktion läuft.






Danke dir

klar kannste die vorstufe aufreißen, wie du magst, es geht um die endstufenröhren. eigentlich nur wirklich relevant, wenn du die ständig am/nähe anschlag fährst.
das willste eh nicht, brauchste genauso wenig.

der buggi ist laut genug, auch wenn du eine 8 ohm-box dran hast.

ist der buggi da? dann nix wie rei in den bugerafred!

 

[2wheels]

Jep Buggi hab ich heute abgeholt
Ist der vom Hugo.
Bin mal noch ein bisschen klimpern

Ich komme dann morgen mal in den Buggi Thread.