Röhren für H&K Fortress Preamp gesucht...

[Thrym]

Hallo Bassicer,
Ich habe mir einen gebrauchten Hughes & Kettner Fortress Preamp geholt. Geiles Teil mit echt schönem Sound. Nur der Röhrensound gefällt mir nicht so recht, rauscht und klingt halt einfach als wären die Röhren tot. Nun ja, der Vorbesitzer hat mir auch gesagt dass er die Röhren nie gewechselt hat, also haben die schon einige Jahre auf dem Buckel.

Nun will ich die Röhren wechseln. Da ich davon aber quasi keine Ahnung habe [], wende ich mich mal an euch:
- Welche ECC83-Röhren könnt ihr mir empfehlen? Ich möchte einen runden, warmen Sound, diesen aber auch mal anzerren.
- Kann ich die Dinger gleich selber wechseln oder muss da ein Profi ran?

Frohe Festtage euch allen! []

 

[ingo62]

Hi,

hier werden die verschiedenen Vorstufenröhren beschrieben:

[URL]http://www.tube-town.net/info/doc/tt-report-vorstufenroehren.pdf[/url]

Diese Röhren kann man gut selbst wechseln, eingemessen wird da nix, aber Vorsicht, da ist Strom drin [] und heiß wird das Zeuchs auch!

Viele Grüße
Ingo

 

[Thrym]

Hallo ingo62,
das hilft mir ja schonmal weiter, danke!

Jaja, Netzstecker ziehen und so bevor da rumwerkelt ist schon klar [].
Ich meinte halt eher ob der Röhrenwechsel selbst schwierig ist, was aber wohl bei Vorstufenröhren nicht der Fall ist.

 

[Willie]

Also Vorstufenröhrenwechsel ist simpel. Amp aus, Netzstecker raus, 10 min warten (wegen der REstspannung), Dose auf, Röhre raus, neue rein, Dose zu, und testen. Da kann man nicht viel verkehrt machen.
Zum Thema welche Röhre, also der TT Index ist schon mal richtig super, hier mal ein Ergebnis meiner Klangsuche für den HK Bassmaster. [url="http://www.tube-town.de/ttforum/index.php?topic=8271.0"]Link[/url]
Und testen solltest du auf alle Fälle auch mal die JJ ECC803. Die liefert ein hauch mehr an Wärme...
Ansonsten wird dir nichts weiter bleiben als zu testen.

 

[Thrym]

Danke dir Willie!

Der TT Index ist ja schonmal sehr interessant. Werde dann mal ein bisschen ausprobieren.

 

[Achim_der_2te]

Und es schadet nix, wenn Du die Röhren mit 'nem sauberen Tuch aus der Verpackung holst und einsetzt statt mit fetttriefenden Hähnchenfingern []

 

[Jerry Fretless]

Zitat:Original erstellt von: Thrym

Ich habe mir einen gebrauchten Hughes & Kettner Fortress Preamp geholt.

War das der für 154,50€ ? []

Gruß, Jerry

 

[Thrym]

Zitat:Original erstellt von: Jerry Fretless

Zitat:Original erstellt von: Thrym

Ich habe mir einen gebrauchten Hughes & Kettner Fortress Preamp geholt.

War das der für 154,50€ ? []

Gruß, Jerry

Nein, hab meinen hier in der Schweiz bekommen, für weniger. [] Äusserlich schon etwas mitgenommen, aber funktionieren tut alles noch tiptop. Bloss die Röhren nicht mehr so recht, aber da kann ich ja was machen [].

 

[Achim_der_2te]

@ Thrym: Ich Depp, hätte ich fast vergessen: Congrats zum "neuen" Fortress []

Es gibt da noch ein Floorboard für, mit dem er erst richtig Spass macht, weil Du damit zwischen 2 Presets schalten, den Sound verändern und ihn auch muten kannst. Wenn Dir so eins mal über den Weg läuft: Verhaften !

 

[Thrym]

Zitat:Original erstellt von: Achim_der_2te

@ Thrym: Ich Depp, hätte ich fast vergessen: Congrats zum "neuen" Fortress []

Danke!

Zitat:
Es gibt da noch ein Floorboard für, mit dem er erst richtig Spass macht, weil Du damit zwischen 2 Presets schalten, den Sound verändern und ihn auch muten kannst. Wenn Dir so eins mal über den Weg läuft: Verhaften !

Ich werde die Augen offen halten! [...][]

 

[Jerry Fretless]

Meine war geringfügig teurer, dafür ist der Zustand praktisch neuwertig.
Stageboard war leider auch keines dabei, aber da ich die Schaltpläne hab, wird der Selbstbau auch kein Problem darstellen - ich muß nur dazu kommen [ooo].
Ich hab meine Fortress noch nicht wirklich ausgiebig getestet, freue mich aber wenn's soweit ist schon auf Erfahrungsaustausch.

Gruß, Jerry

 

[Thrym]

Zitat:Original erstellt von: Jerry Fretless

Meine war geringfügig teurer, dafür ist der Zustand praktisch neuwertig.
Stageboard war leider auch keines dabei, aber da ich die Schaltpläne hab, wird der Selbstbau auch kein Problem darstellen - ich muß nur dazu kommen [ooo].

Klingt gut, und ich würde mir auch gerne eins basteln, hab nur leider keine Ahnung von sowas... []

Zitat:
Ich hab meine Fortress noch nicht wirklich ausgiebig getestet, freue mich aber wenn's soweit ist schon auf Erfahrungsaustausch.

Ich habe meinen auch noch nicht ausgiebig testen können. Habe ihn nur beim Vorbesitzer angespielt und mich dann zwei Tage später entschlossen ihn zu nehmen. Muss aber noch etwas warten bis das gute Stück bei mir eintrifft, momentan ist der Typ in den Ferien [):], aber das wird schon.
Joah, Erfahrungsaustausch klingt gut! [].

Gruss
Thrym

 

[Thrym]

Ja, Kompressor ist an Bord. Hab ich kurz ausprobiert, scheint ganz brauchbar, werde den aber natürlich dann noch genauer anschauen sobald ich den Fortress Zuhause habe.

 

[Jerry Fretless]

Zitat:Original erstellt von: Moneyhead

Da ist noch ein Kompressor eingebaut, gell?

Taugt der was?

@Jerry
Wie ist den der Fortress im Vergleich zum Bassmaster?

Der Kompressor sei von DBX, hab ich mal irgendwo gelesen. Das soll ja nicht ganz schlecht sein [].

Was meinst Du bezüglich "im Vergleich zum BassMaster"?

Mechanische Ausführung?
Die ist in der Machart sehr ähnlich, also einfaches stabiles Blechgehäuse, Blockschaltbild auf der Oberseite, robuster hochwertiger Eindruck ohne Schnick-Schnack. Unterschied: Es ist ein 19"Gerät, die Frontplatte beeinhaltet die Befestigungslöcher und ist infolgedessen breiter als das eigentliche Gehäuse.

Klang?
Da kann ich noch nicht sooo viel sagen. Beim ersten Testen neulich bei der Probe unter nicht ganz optimalen Betriebsbedingungen war teilweise ziemliches Rauschen im Sound, da muß ich noch etwas rumprobieren. Klanglich find ich die Fortress auf den ersten Einduck jedenfalls toll und sehr vielseitig. Mit der Röhrenstufe kann man ordentlich rotzen oder auch "nur" den Klang etwas lebendiger machen, die Klangregelung läßt keine Wünsche offen, den Kompressor hab ich allerdings kaum angetestet.

Auslegung/Möglichkeiten?
Da gibt es schon große Unterschiede.
- Der BassMaster ist in Schaltung und Klangregelung im Grunde wie ein klassischer Röhrenverstärker ausgelegt. Er bietet mit größtenteils passiver Klangregelung einfache, aber sehr effektive Möglichkeiten, seinen Sound zu basteln und ist von den Anschluß- und Verwendungsmöglichkeiten ein kleines Universalwerkzeug für alle Lebenslagen.
- Die Fortress ist eine sehr ausgefuchste Hybridvorstufe. Das Kernstück ist eine Transistorvorstufe mit aufwändiger aktiver Klangregelung (die sechs Bänder haben für ihren jeweiligen Zweck optimierte und recht unterschiedliche Charakteristika). Dazu gibt's eine Röhrenstufe (vierstufig aber ohne Endstufenröhre, in deren Schaltungsaufbau hab ich mich noch nicht eingelesen, Schaltpläne liegen aber vor []) und einen Kompressor/Limiter. Und sie bietet eine Unmenge an Einschleif-, Schalt- und Presetmöglichkeiten.
Also ich denke, die Grundidee ist bei beiden Geräten eine völlig andere.

Gruß, Jerry

 

[Jerry Fretless]

Zitat:Original erstellt von: Moneyhead

Beim Bassmaster finde ich besonders die zusätzliche EL84 und die daraus resultierende Klangänderung und Dynamik erstaunlich gut gelungen.
Die fehlt ja beim Fortress.
Aber ein eingebauter DBX Kompressor ist ja auch nicht übel.

Volle Zustimmung zu beiden Punkten! []

ABER: Die auch von mir sehr geschätzte Lebendigkeit der BassMaster-EL84 geht doch im direkten Vergleich etwas auf Kosten der Nebengeräusche. Sei es nun Rauschen einer Aktivelektronik oder Einstreuen in eine (eigentlich sehr gut abgeschirmte []) Passivelektronik. Shit in - shit out!! Das wird hier sehr deutlich - wenn auch erst im Vergleich mit anderen Amps.

Und das hab ich auch bei der Fortress festgestellt - um den Kreis wieder zu schließen []. Sie klingt tatächlich im Grundsound nicht so lebendig wie der BassMaster auf "line-post-poweramp" (also mit EL 84). UND wenn man mit Nebengeräuschen reingeht, werden die gnadenlos mitverstärkt!! Speziell der Treble-Boost - womöglich noch in Verbindung mit Boost-Einstellungen von "Bite" und "Edge" ist hier berüchtigt.

Die Stärke der Fortress liegt stark im Bereich der sehr genauen, differenzierten Klangformung.

Jedenfalls der Röhrenwechsel hat richtig was gebracht - waren ja noch die ersten drin, und das Geraschel - auch ohne Eingangssignal und nach neuem Einstecken der Röhren - war nicht so toll [ooo]. Die Rörenstufe bringt nicht so ganz die dynamisch-lebendigen Obertöne des BassMasters (s.o.), sondern macht den Klang etwas fetter und ein wenig offener bei sehr niedrigem Gain, richtig fett bei mehr Gain und bringt erst Rotz und dann Overdrive bei noch mehr Gain. Ich werd vermutlich mit den Röhren noch etwas experimentieren, denn die für mich hauptsächlich interessanten Einstellungen liegen auf relativ wenig Regelweg mit viel Fingerspitzengefühl. Ich hab da jetzt mal übergangsweise welche genommen, die ich halt da hatte (eine alte AEG und eine Mesa) - gebraucht, aber mit wenig Betriebststunden.

Bis demnächst zum weiteren Erfahrungsaustausch.

Gruß, Jerry

 

[Thrym]

So, mein Fortress ist heute eingetroffen. Der Verkäufer hat ihn noch etwas rausgeputzt, sieht bis auf kleine Kratzer tiptop aus, lediglich ein paar Regler laufen etwas schwerfällig.
Den Sound kann ich noch nicht wirklich einschätzen, da ich das Teil lediglich über meine Warwick Bluecab Combo laufen lassen kann, und da kommt der Fortress-Sound garantiert nicht ungefärbt raus. Dennoch ist der Klang schon sehr ansprechend (und besser als der Bluecab alleine), mal sehen was dann über "richtiges" Equipment geht, am Samstag ist Bandprobe [] .

Werde mich dann wieder melden.

 

[Jerry Fretless]

Gibt's inzwischen neue Erkenntnisse?

Gruß, Jerry

 

[Thrym]

Zitat:Original erstellt von: Jerry Fretless

Gibt's inzwischen neue Erkenntnisse?

Gruß, Jerry

Ja, war zwar keine richtige Bandprobe weil der Gitarrist ausgefallen ist, aber ich hab dann mit dem Schlagzeuger bisschen was aufgenommen (wir nehmen gerade ein paar Songs auf, als Demo oder so). Der Klang über den Amp ist sehr gut, und auch über DI gefällt er mir gut. Nur die Röhren haben eher wenig Einfluss auf den Sound, da muss ich echt mal andere ausprobieren. Komme nur leider momentan aufgrund vieler Klausuren an der Uni nicht dazu.

Im Vergleich zum meinem H&K Quantum lässt sich mit dem EQ der Sound viel, hm, feiner bearbeiten. Und der Sound kann wesentlich unverfälschter klingen (gut, mit dem Quantum verfolgt H&K ja auch ein anderes Konzept als z. Bsp. Glockenklang []). Mal sehen, welche Facetten da mit neuen Röhren noch zum Vorschein kommen!

 

[Jerry Fretless]

Das mit den Röhren wird bei der Fortress auch mein nächstes Thema. Ich hab ja schon "neue" reingemacht (s.o.) aber nicht auf Sound optimiert, sondern nur erstmal damit die Nebengeräusche weg sind. Der Sond der Röhrenstufe ist damit schonmal nicht schlecht (s. auch o.), aber ich würde gerne noch ein etwas lebendigeres Obertonverhalten rauskitzeln - wobei ich denke, daß ich an den EL84-Sound des BassMasters nicht ganz rankommen werde.
Hab hier und bei TubeTown nochmal ne Menge nachgelesen und bin der Entscheidung, welche Röhren ich jetzt bestelle ziemlich nahe []. Im BassMaster probier ich dann auch gleich neue aus.

Das andere Thema ist, die sehr unterschiedliche Gängigkeit der Potis zu verbessern. Das ist aber nur die Kür, denn die Funktion ist bei allen einwandfrei und geräuschlos.

Ich werde dann berichten.

Gruß, Jerry

 

[Jerry Fretless]

So, die "Kür" ist schonmal erledigt.

Ich hab alle Knöpfe (auf der Vorderseite) abmontiert und an den Spalt zwischen Achsen und Gewinde ein winziges bisschen (nicht mal einen Trofen) Nähmaschinenöl getupft. Teils sofort, teils nach einigen Drehen sind jetzt alle Potis wunderbar gleichmäßig leichtgängig.
Ich hätte ja gerne ein kleines bisschen "Honiglöffelfeeling", aber lieber sind alle Potis gleich leichtgängig, als eins verharzt, eins leichtgängig, das nächste wieder ruckelig, usw. [].

Nach Röhrentausch werd ich weiterberichten.

Gruß, Jerry