Rahmenbedingungen in der Band für das Raushören

[Rhino]

Welche Regeln habt ihr in Eurer Band, wenn Ihr für das Covern neuer Lieder Noten/Chords/Tabs raushört?

1) Wer sucht die Sachen raus: jeder für sich, einer für alle? Evtl. eine kleine "Vorab-Besetzung"?

2) Welche realistischen "Fristen" setzt ihr Euch gegenseitig?

3) Was macht ihr, wenn ihr beim individuellen Raushören zu unterschiedlichen Ergebnissen kommt, z.B. bei "schrägen" Akkorden, die manchmal je nach Instrumentierung oder Akkordprogression nicht leicht zu identifizieren sind: irgendwelche 2, sus4, 6, 4/7 oder maj7, verminderte Akkorde? (wird z.B. dann eher die persönliche Vorliebe des Keyborders für maj7 Akkorde gehuldigt oder dem evtl. "besseren" Gehör des Gitarristen? [])

4) Oft muss man ja die Tonart für den Sänger/die Sängerin etwas ändern. Wann legt ihr das fest, vor oder in der ersten Probe oder irgendwann später, z.B. 5 Minuten vor dem Auftritt (heute bitte in "D")?

5) Was hat sich bei euch sonst noch gut/gar nicht bewährt und warum?

 

[Nymi]

1) Alle gemeinsam (das 10-Ohren-Prinzip) []
2) Keine - meist klappt das auf Anhieb
3) Wir probieren die verschiedenen Varianten aus und einigen uns auf das, was - nach unserem Empfinden - schöner klingt.
4) Wir ändern nur, wenn wir merken, daß wir nicht zurandekommen (zu hoch/tief)
5) Tabs []

 

[seBASStian]

1) Jeder kommt immer wieder mit irgendwelchen Vorschlägen (deswegen umfasst unser Programm ein Spektrum von Stones bis Kaiserchiefs )[]

2) Bis zur nächsten Probe, also ca. 7 - 10 Tage. Das klappt meißtens überhaupt nicht, irgendeiner ist immer NICHT vorbereitet --> Banddiskussion []

3) Entweder Mehrheitsentscheid oder der sture Dickkopf des Bassisten setzt sich durch! [][][]

4) Transponiert wird, wenn es entweder der Sänger nicht bringt oder den Gitten so spannende Tonarten wie Dis-Dur unsympatisch sind.[]
Dies merken wir aber ziemlich schnell und bleibt dann auch so. Der Keyboarder hat keine Mühe, er muss sich dann beim Gig nur erinnern, auf welche Tonart er seine Kiste umstimmen muss, was immer wieder zu Spaß, Lach- und Weinanfällen sowie nochmaligem Anfangen des Stückes führt [][][]

5) Der Versuch, mehr Niveau, Konzentration und Pünktlichkeit in die Band zu bringen

 

[Rhino]

Vielen Dank erstmal, leider ist noch kein Lapis philosophorum für mich dabei []

@Sebastian
ein Leidensgenosse...

@Nymi:
Ihr sucht alle gemeinsam raus? Wie geht das praktisch? In der Probe? Also das kann ich mir für uns gar nicht vorstellen (entweder seid ihr dann so gut oder ihr spielt so einfache Songs - hähä [])

@all:
Von Internet-Tabs halte ich auch nix. Da ist das Raushören genauso schnell wie das Korrigieren der ganzen Fehler.

 

[Nymi]

Zitat:Original erstellt von: Rhino

@Nymi:
Ihr sucht alle gemeinsam raus? Wie geht das praktisch? In der Probe? Also das kann ich mir für uns gar nicht vorstellen (entweder seid ihr dann so gut oder ihr spielt so einfache Songs - hähä [])

Das ist einfach Übung. Wir sind - bis auf den Sänger - in einer Zeit aufgewachsen, als man die Songs noch mit 'nem Cassettenrecorder und 'nem Billig-Mikro vom Radio aufgenommen hat. Und aus dem verrauschten Zeug mussten wir dann die einzelnen Parts, die Harmonien und sogar den Text heraushören (da kamen allerdings manchmal abenteuerliche Sachen raus; so wie [url="http://www.amiright.com/misheard/"]hier[/url] []).

Tabs oder dergleichen gab es überhaupt nicht.
Naja - und wenn man so etwas seit mehr als 20 (in meinem Fall sogar mehr als 30 Jahren) macht, dann kann man das oder eben nicht. []

 

[pedro_pantalon]

1) Wir haben auf unserem Webserver 2 Ordner - einen für feste Songs und einen mit Songvorschlägen. Wer nen Vorschlag machen will stellt den Song und alles was er an Noten- bzw. Textmaterial finden kann in den Ordner für Songvorschläge. Unsere Sängerin gibt uns dann jeweils für die kommende Probe "Hausaufgaben" auf , d.h. sie entscheidet welche 2 Songs man sich aus dem Ordner Songvoschläge zur nächsten Probe zumindest mal angehört haben sollte.
Raushören, eventuelles Neuarrangieren und "Feintuning" geschieht dann alles bei der Probe. Ist der Song brauchbar kommt er in den Ordner für feste Songs und ist damit automatisch ins Proberepatoir übernommen.
2) 1 Woche ... hat bisher immer geklappt.
3) Bass und Gesang alleine ... dann steigen die Gitte ein und spätestens da merkt man dann wo's hakt.
4) In der ersten Probe, denn unsere Sängerin merkt ja schließlich selbst schnell ob ihr der Song in der Tonart liegt oder nicht
5) Proben ohne Bier

 

[Nymi]

Zitat:Original erstellt von: pedro_pantalon

5) Proben ohne Bier

Oh!
Ich vergaß... []

 

[Dicksaiter]

Zitat:Original erstellt von: Nymi

...Das ist einfach Übung. Wir sind - bis auf den Sänger - in einer Zeit aufgewachsen, als man die Songs noch mit 'nem Cassettenrecorder und 'nem Billig-Mikro vom Radio aufgenommen hat. Und aus dem verrauschten Zeug mussten wir dann die einzelnen Parts, die Harmonien und sogar den Text heraushören ...

Wenn ich an diese, auch selbst erlebten Zeiten zurückdenke dann wird mir erstmal klar, wie gut wir es jetzt (vor allem bezüglich Texte) mit dem I-Net haben. Mit dem Computer überhaupt. Ich habe für unseren Klampfer mal ein Lied um knapp die Hälfte "verlangsamt", dass er das Solo erfassen konnte und was denn da eigentlich passiert.

Zum Thema: Wir fangen schonmal ein Lied spontan bei der Probe an, meist mit Pseudo-Text (den richtigen hat ja bis da noch keiner) und nicht selten mußten wir dann gar nicht mehr groß dran rumproben. Nur beim nächsten mal nochmal kurz durchspielen, mit richtigem Text natürlich, manches Lied kam auch ohne zweiten Versuch gleich zur Aufführung.
Dafür gibt es auch Lieder, welche wir schon ewig im Programm haben, die werden nochmal durchgekaut weil sich Fehler eingeschlichen haben.

Gruß vom Dicksaiter

 

[Kralli]

1.Demokratisch[^]
Jeder darf vorschlagen, es hat sich nur gezeigt dass nur Lieder mittelfristig eine Chance haben umgesetzt zu werden wenn alle auch dahinterstehen. Diesen Luxus können wir uns aber auch nur gönnen weil wir ja hauptsächlich eigene Sachen machen und auf das Covern nur deshalb zurückgreifen um uns ein bissel näher ans Publikum ranzubringen.

2.Keine
Man kann es nicht zwingen, aber wenn so ein bissel Begeisterung dabei ist, bleiben wir eh von alleine dran.

3. Gewaltenteilung
Unser Keyboarder ist die Legislative
Unser Leadgittarist die Judikative
Der Rest ist Executive

4. Nach Wetterlage
Generell gilt so hoch wie möglich um dann um den Erkältungsfaktor so weit nötig runterbremsen zu können.

5. Lieder die different zu unserer Besetzung instrumentiert sind (z. B. Bläsersatze), wenn wir die dann runterbrechen kommt meist nur Frust auf und das Liedl landet im Proberaumpapierkorb

 

[seBASStian]

Zitatas ist einfach Übung. Wir sind - bis auf den Sänger - in einer Zeit aufgewachsen, als man die Songs noch mit 'nem Cassettenrecorder und 'nem Billig-Mikro vom Radio aufgenommen hat. Und aus dem verrauschten Zeug mussten wir dann die einzelnen Parts, die Harmonien und sogar den Text heraushören (da kamen allerdings manchmal abenteuerliche Sachen raus; so wie hier ).

Das stimmt schon, dass I-Net erleichtert einiges, insbesondere was das Texte raushören angeht.

Auf der anderen Seite haben wir alte Hasen (und dazu zählich ich mich auch) auf diese Weise unser Gehör geschult und verstehen meißtens schon beim bloßen zuhören den Song bzw. die Struktur und den Ablauf.

Heutzutage macht sich ja jeder Depp im I-Net auf die Suche nach Tabs für den korrekten Basslauf von z.B. Everybreath you take [P]

Stimmt's nicht?

 

[jalisco]

Wenn die Lieder nicht besonders anspruchsvoll sind, ist das Raushören kein Problem. Bestimmten Riffs, ob Bass oder Gitte sind auf jeden Fall sehr original getreu zu spielen, damit das Lied ein Wiedererkennungswert hat. Wie Nymi sagt, evtl Änderungen oder Stilwechseln können das Gesamte retten, indem man als Band das Lied personnifiziert (eigen Version) Tabs helfen häufig bei bestimmten schnellere oder schwerzuhörend Passagen, ich mag aber persönnlich keine Tabs, lieber Noten, jedoch sind häufig nicht vorhanden. Also, raushören, nahezu getreu nachspielen, die Abläufe schon im Schlaf kennen(vielleicht das Wichtichste) und evtl etwas ändern, ob Rhythmus oder Stil. Wir haben damals What' up von 4 no Blondies gespielt, haben aber eine Reggae Version gemacht.

 

[seBASStian]

Ich habe noch eine Anekdote zum Thema.
Vor ca. 4 Wochen haben meine Bandkollegen und ich uns via email inkl. Youtube-link verständigt, als nächsten Song "Centerfold" von der J.Geils Band zu machen.
Termin: nächste Probe eine Woche später.

Diese Probe ist dann kurzfristig krankheitsbedingt abgesagt worden.

Die Woche drauf wurde auch nicht geprobt, nur diskutiert. []
Dabei wurde dieser Songvorschlag noch einmal bestätigt.

Dann endlich vorgestern die erste Probe und der neue Song klang auch gar nicht schlecht, nur unser Keyboarder kam überhaupt nicht zurecht[]

Er ist extra zwei Tage vor der Probe in den Übungsraum gefahren um sich gewissenhaft vorzubereiten, Musik und Sounds rauszuhören und dann das...

Was war passiert[?]

Nun, er hat die falsche CD dabei gehabt und sich statt Centerfold einen anderen Song draufgeschafft, nämlich Satellite von den Hooters (ist ja auch fast der gleiche SOng) [][][P][][]

Nun gut, jetzt spielen wir halt ein Centerfold - Satellite - Medley []

(PS: es war ihm auch mächtig peinlich)

 

[Kralli]

Brüller[]

Hätte unser Tastenmann sein können....

der ist auch unser Plug-Professor für unseren technischen Krimskrams, ist da auch absolut souverän (wie an den Tasten übrigens auch), dafür geht er aber schon mal ohne Schuhe aus dem Haus. Im Winter