Ohne Amp auf der Bühne ?

[Igaihcim]

Unser Drummer ist von dem Montor auf IEM umgestiegen und findets gut.
Jeder wie er es will!
Die Idee von einer "Silent Stage" ist für mich alles andere als Rock n Roll... Aber klar, auch ich bevorzuge eine gemässigte Bühnelautstärke!
Ich denke, wenn der Amp auf der Bühne mehr aufgedreht werden muss als im Proberaum macht man wohl etwas falsch, bei uns ist es eher das Gegenteil, sind auf der Bühne eher leiser als im Proberaum.

Wie machen es denn eigentlich die Gitarristen ohne Amp auf der Bühne wenn die etwas Gain / Drive Feedback spielereien machen möchten? Als Basser ist das ja kaum ein Thema, aber bei Gitarristen ist es ja gang und gäbe.

 

[EADG]

Wo ich auf der Stelle

meine Koffer packen

würde, wäre ein E-Schlagzeug... ich finde die Dinger grässlich, vor allem die Becken....und wenn mir jetzt jemand mit Kraftwerk kommt, mache ich es konkreter: E-Drums, die sich anhören sollen, wie normale Drums klingen in meinen Ohren grässlich ....und wer diesen Gummibeckenpschhhhhhhhhhh-Klang mag, mit der oder dem spiele ich nicht.

...und wer wegen In-Ear-Monitoring auf E-Drums umsteigt.......man kann dann in Wohngebieten auch spät noch proben....will man das denn noch?

 

[energy]

Ich spiele in einer Band in einer evangelischen Freikirche. Die Location ist fix und daher auch die Technik. Vor einigen Jahren sind wir komplett auf IEM umgestiegen, zunächst mit dem Digitalsystem von HearBack, dann auf einer größeren Bühne mit einem ähnlichen System von Behringer. Also jeder Musiker hat seinen eigenen personal mixer bei sich auf der Bühne und kann sich seine Monitoreinstellungen abspeichern. Das ist sehr praktisch, weil 3 Bands im Wechsel spielen und jede Band/jeder Musiker so seine Vorlieben hat was das Monitoring angeht.
Inzwischen hat auch jeder seine eigenen Kopfhörer, je nach eigenem Anspruch und Geldbeutel benutzen manche Ultimate Ears oder was Preiswerteres - ich z.B. die Stage Diver 3, mit denen ich sehr zufrieden bin. Dafür dass das keine Otoplastiken sind, sondern nur einfache Gummi-Ohrstücke, schließen die gut ab und klingen sehr ordentlich. Ich hab aber immer nur einen Hörer drin, denn wir haben leider kein Ambience Signal zum beimischen, ich höre aber trotzdem ganz gerne auch den Raum.

In der Anfangszeit war das für uns alle sehr komisch. Wir sind alle Amateure. Sich selbst so direkt auf dem Ohr zu haben war zunächst seltsam, vor allem für die Sänger. Die Gewöhnungszeit war aber sehr kurz und inzwischen will keiner mehr was Anderes. Ich auch nicht. Einen Amp vermisse ich in diesem Setting nicht. Und die Techniker - auch alles Amateure - haben einen leichteren Job, weil sie keine Bühnenlautstärke mit einkalkulieren müssen, außer vom Schlagzeug.

Zum Ausgleich hab ich meine Dark Country Band. Da spielen die Gitarristen und ich meist per Direktbeschallung und nur die Stimmen und die Cajon gehen über die kleine PA.

 

[ATK411]

Wo ich auf der Stelle

würde, wäre ein E-Schlagzeug... ich finde die Dinger grässlich, vor allem die Becken....und wenn mir jetzt jemand mit Kraftwerk kommt, mache ich es konkreter: E-Drums, die sich anhören sollen, wie normale Drums klingen in meinen Ohren grässlich ....und wer diesen Gummibeckenpschhhhhhhhhhh-Klang mag, mit der oder dem spiele ich nicht.

...und wer wegen In-Ear-Monitoring auf E-Drums umsteigt.......man kann dann in Wohngebieten auch spät noch proben....will man das denn noch?

Das hatte unser Drummer auch mal ne Zeitlang und ich fand es ätzend. Da geht für jedes Rock feeling flöten. Zum Glück hatte er mehrfach technische Schwierigkeiten mit dem Teil. Da hat er es wieder verkauft. Man war ich da froh.

 

[Addam]

Ich persönlich mag es lieber, von meiner Box beschallt zu werden und auch das Körperliche zu spüren.
Manchmal reicht da auch ein 60-W-EBS mit Monitorschräge im Club.
Allerdings habe ich als Toni schon so einiges durch - z.B. Stadtfest, die Subs vor der Bühne Cardioid gefahren, um die Anwohner neben und hinter der Bühne zu entlasten und mir weniger Ärger beim Chanty-Chor, den örtlichen Grundschul-Gruppen und der Blaskapelle, die ich alle mit Overheads abnahm, im Tiefton einzuhandeln.
Abends die Top-40-Coverband. Der Bassist mit Treter und DI-Out. Alle mit IEM. Ich zum Kollegen: "Kein Amp?" Er: "Nee, kommt doch genug Gewumme von der PA!" Ich: "Nö!" Er spielte, schaute mich irritiert an. Habe ich ihm noch einen 15" Monitor für das Gefühl vor die Nase gepackt...
Und zum Thema IEM in Clubs: Gerade für den Gesang ist das Gold wert, wenn man nicht noch einen überlauten Monitor vor den Sänger packen muss. Entspannt das "Gain Before Feedback" erheblich.
Selbst wenn die Bühne komplett leise ist, weil alle IEM haben und der Drummer noch ein E-Drumkit spielt, kann man die ersten Reihen im Club versorgen. Das Zauberwort heißt Nahfeld...

 

[Stratitis]

Unser Drummer hat sich ein Yamaha EAD10 Abnahmesystem an sein Drumkit gehängt. Für Proberaum und InEars ist das Teil erstaunlich gut. Geht Stereo ins Pult und gut. Die Amps sind alle so laut gedreht, dass es mit dem Akustik-Drumkit gut klingt. Mein Basscombo steht dicht neben mir, so dass ich meinen Ton auch fühlen kann. Die Gitten-Amps werden auch per Mic abgenommen. Für Aussenstehende klingt es wie eine Instrumental-Probe. Über die InEars haben wir praktisch unseren FOH Sound mit Gesang in bekömmlicher Lautstärke. Natürlich kann jeder InEars-Mix pro Musiker leicht variiert werden, je nach Vorliebe. Das Ergebnis ist ein Live-Feeling ohne Feedbackprobleme der Gesangsmikros bei einem besseren Hörerlebnis als mit Elacin-Filter-Ohrstöpseln. Damit man nicht von der Aussenwelt abgeschnitten wird, kann man am Pult auch Ambience-Mics anschliessen, die man nur über die InEars hört.

 

[cfortner]

Man darf die Lautstärke der Amps bloss nicht mehr verändern, das hört man selber nicht und verändert den Sound nach aussen

 

[heart murmur]

In der Coverband spiele ich mit Amps aber ohne Boxen. Ich nutze einen alten Ampeg, weil ich den Sound so gut finde, der an eine Loadbox geht, von da aus per DI ans Pult.
Vorher wird das Signal gesplittet und geht in einen zweiten Amp, der eine Shakerplatte antreibt.
Sound kommt aus dem In-Ear.
Ich bin so wirklich glücklich und auch in kleinen Locations ist mehr Platz auf der Bühne und wir haben es leichter mit dem Sound.

 

[fretlenten]

Moin,
ich persönlich könnte mit IEM leben - AAAbernur mit eben schon mehrfach erwähnter verlässlicher Technik. Ich lasse niemanden an meine Ohren, also gehe ich aus dem Pre Out über einen Behringer P1 und kann mich so leise wie möglich machen. Für mich ist das zum einen Gehörschutz (bei der letzten Band 32cm Abstand vom Becken) zum anderen für die Intonation beim Fretless. Ist einach besser, angenehmer zu hören (deswegen nutze ich auch die SD2 statt SD3).
In dieser Band haben wir mal mit IEM probiert. Es müssen allerdings alle am selben Strang ziehen, das war leider nicht der Fall. Und man darf natürlich nicht erwarten, dass es wie aus der heimischen Nobel-Anlage klingt.
Andererseits gehe ich nicht mehr ohne Amp auf die Bühne. Das hab ich einmal gemacht, direkt in die PA, dann ist mein Monitor verreckt -> Blindflug.
Soundmäßig ist das sicher gewöhnungsbedürftig und man muss sich drauf einlassen. Bei einer 11-köpfigen Band macht das aber schon aus Platzgründen Sinn, da bin ich völlig bei Dir.
Wie gesagt: es müssen dann alle mitmachen und jedes Glied in der Kette muss verlässlich sein, incl. Tony.
Alsdenne

 

[TheBass]

An den Behringer P1 als Minimalsetting dachte ich auch. Links der eigene Bass, rechts das Monitorsignal vom FoH. Beide Signale in mono und mit dem Balanceregler kann man den eigenen Bass im Mix dann hervorheben. So habe ich das früher gemacht.

Mittlerweile habe ich mit dem HX Stomp aber ein etwas komfortableres Gerät. Da dachte ich mir folgendes Routing:

Der Bass in den linken Main L/R. Raus zum Mixer geht es vom Send-Block (in mono). Der Mod-Block ist ein dezenter Stereo Chorus fettet das Signal für den am rechten Main L/R angeschlossenen Kopfhörer bzw. IEM-Hörer auf. Über den Return-Block kann man dann das Monitorsignal vom FoH (wahlweise stereo oder mono) einspeisen. Mit dem IR Block kann ich dann die Box meiner Wahl simulieren. Die beiden Blocks vorne links sind zur Pegelanpassung und ein Kompressor

Als Trockenübung im Wohnzimmer funktioniert soweit schon mal alles und der Sound ist sowohl mit dem geschlossenen DT770, als auch mit meinen Shure IEMs fett und direkt ohne zu matschen.

Jetzt muss ich den Kram nur noch auf die Bühne bringen. Wenn alles klappt, besteht mein Bühnensetup dann nur noch aus einem HX Stomp mit IEM Hörer und ich hätte live und zuhause am PC exakt das gleiche Setup. Und alles passt mit ins Gigbag.

NB: Die nächste Ausbaustufe wäre dann den Return-Block mit einem 16-Kanal IEM Mixer zu füttern (z.B. Behringer Powerplay P16-M) und den Monitormix gleich selbst zu machen. Aber das erfordert es, dass alle Kanäle digital auf Ultranet vorliegen und wird nicht immer klappen. Mit unserem eigenen Equipment ist das der Fall, aber bei Festivals muss man nehmen was kommt.

 

[äffle]

Der Bass in den linken Main L/R. Raus zum Mixer geht es vom Send-Block (in mono). Der Mod-Block ist ein dezenter Stereo Chorus fettet das Signal für den am rechten Main L/R angeschlossenen Kopfhörer bzw. IEM-Hörer auf. Über den Return-Block kann man dann das Monitorsignal vom FoH (wahlweise stereo oder mono) einspeisen. Mit dem IR Block kann ich dann die Box meiner Wahl simulieren. Die beiden Blocks vorne links sind zur Pegelanpassung und ein Kompressor

Klingt interessant. Ich bin selber gerade auf der Suche nach einer Lösung, um IEM im Alltag möglichst unkompliziert einsetzen zu können, darum noch ein paar Fragen dazu, wenn ich darf

• Würde man da behelfsmässig auch noch ein Raum-Mikro angeschlossen bekommen, falls mal kein "offizielles" Monitorsignal vorhanden ist?
• Was machst du, wenn das Monitor-Signal per XLR daherkommt? Oder ist das nicht üblich?

 

[TheBass]

Klingt interessant. Ich bin selber gerade auf der Suche nach einer Lösung, um IEM im Alltag möglichst unkompliziert einsetzen zu können, darum noch ein paar Fragen dazu, wenn ich darf

You're welcome.

Würde man da behelfsmässig auch noch ein Raum-Mikro angeschlossen bekommen, falls mal kein "offizielles" Monitorsignal vorhanden ist?

Interessanter Gedanke. Rein technisch ginge das mit einem kleinen Mikro preamp vor der Returnbuchse. Aber die akustische Qualität eines solches Signals dürfte absolut unterirdisch sein. Da würde ich ggfs. dann eher einen offenen Kopfhörer einsetzen. Die Optik stört mich da überhaupt nicht. DJs rennen auf der Bühne schlieslich alle so rum und finden's mächtig cool.

Was machst du, wenn das Monitor-Signal per XLR daherkommt? Oder ist das nicht üblich?

Dazu brauchst Du lediglich ein Adapterkabel XLR weiblich auf Stereoklinke. Die Ein- und Ausgänge vom HX Stomp sind sowieso alle symmetrisch. Aber auch mit unsymmetrischen Ein-/Ausgängen wäre es kein Problem, solange es nicht irgendwo brummt und man einen GND Lift braucht.

Im allerschlimmsten Fall braucht man vor dem Return eben noch eine passive Billo DI-Box für 20 Euro. Damit kriegt man dann auch die schlimmsten Brummschleifen in den Griff.

 

[äffle]

Interessanter Gedanke. Rein technisch ginge das mit einem kleinen Mikro preamp vor der Returnbuchse. Aber die akustische Qualität eines solches Signals dürfte absolut unterirdisch sein. Da würde ich ggfs. dann eher einen offenen Kopfhörer einsetzen. Die Optik stört mich da überhaupt nicht. DJs rennen auf der Bühne schlieslich alle so rum und finden's mächtig cool.

Stimmt, das wäre wohl die schlauere Variante.

Dazu brauchst Du lediglich ein Adapterkabel XLR weiblich auf Stereoklinke. Die Ein- und Ausgänge vom HX Stomp sind sowieso alle symmetrisch.

Ah schön. Also kann man das Ding auch gleich als DI-Box verwenden?

 

[TheBass]

Ah schön. Also kann man das Ding auch gleich als DI-Box verwenden?

Ganz genau. Du solltest vorher nur den Toni noch mal dran erinnern, dass er Dir nicht aus Versehen 48V Phantomspannung drauf schaltet. Das kann das HX Stomp nicht ab, glaube ich.

 

[äffle]

Ganz genau. Du solltest vorher nur den Toni noch mal dran erinnern, dass er Dir nicht aus Versehen 48V Phantomspannung drauf schaltet. Das kann das HX Stomp nicht ab, glaube ich.

Danke für den Tipp, werd' ich mir merken. Für den Moment bin ich mich noch am umschauen, vielleicht reicht mir auch ein einfacher kleiner Mixer, das muss sicher noch ein paar Wochen vor sich hin köcheln...

 

[TheBass]

Danke für den Tipp, werd' ich mir merken. Für den Moment bin ich mich noch am umschauen, vielleicht reicht mir auch ein einfacher kleiner Mixer, das muss sicher noch ein paar Wochen vor sich hin köcheln...

Geht sicherlich auch. Kommt eben drauf an, was Du damit machen willst. Mit dem HX Stomp kannst Du den Sound eben noch zusätzlich formen, Effekte, Amp- und Cab-Simulationen einsetzen und hast im Idealfall alles in einer kleinen Box, ohne Schlepperei, Aufbaustress etc. und hast zuhause zum üben exakt den gleichen Sound wie auf der Bühne.

Wenn wirklich alles so klappt, wie ich mir das vorstelle, hole ich mir gleich noch ein zweites HX Stomp als Backup.

Wer mich hier kennt, weiss ausserdem, dass ich eine abgrundtiefe Abneigung gegen Steckenetzteile habe. Eine Akkulösung für das Stomp (ca. 9h Spieldauer) habe ich ebenfalls. Dazu habe aber im Helix World Thread schon berichtet.

 

[fretlenten]

Ihr könntet doch euer Equipment mitnehmen, inkl. Ultranet und stellt mittels Splitter bay der FoH das alles VOR dem "Bühnenmix" zur Verfügung.

 

[Palli112]

So machen wir das auch. Haben uns ein Rack gebaut. Dort gehen alle Signale von der Bühne in einen Splitter. Von da dann zum FOH und am anderen Ausgang zu nem kleinen Digitalmixer mit dem wir unseren InEar Mix selbst machen. Gab bisher nie Probleme. Weder mit den Leuten vor Ort noch mit der Technik ansich.

 

[fmm]

Ihr könntet doch euer Equipment mitnehmen, inkl. Ultranet und stellt mittels Splitter bay der FoH das alles VOR dem "Bühnenmix" zur Verfügung.

So machen wir das auch. Haben uns ein Rack gebaut. Dort gehen alle Signale von der Bühne in einen Splitter. Von da dann zum FOH und am anderen Ausgang zu nem kleinen Digitalmixer mit dem wir unseren InEar Mix selbst machen. Gab bisher nie Probleme. Weder mit den Leuten vor Ort noch mit der Technik ansich.

Genau so.
Hinzu kommt ja noch, das nicht immer ein eigener Monitormischer vorhanden ist.
Und dann evtl. nicht genügend Aux-Wege vom Frontpult fürs Monitoring zur Verfügung stehen.

 

[ThK]

Seit Jahren nun nur noch mit Kemper Amps live unterwegs, beide Gitarren so wie ich am Bass.
Keine Boxen oder gar Endstufen dabei.
Alles über Monitoring des jeweiligen Club.
Hat bisher immer funktioniert. InEar ist gerade im Test.
Um den Dreh zum Thema InEar noch zu bekommen.
Digitalmixer im Rack und passende XLR Splits nutzen wir im Proberaum eh.
Das muss man dann nur vor die Stagebox klemmen und könnte somit eigene InEar Mixes fahren.