Noten lesen lernen ...

[Slapman]

Super, vielen Dank! Werde ich mir mal zu Gemüte führen. Das ist ja das schöne hier, dass man immer wieder auf unentdeckte Sachen stößt. Als Hobbymusiker hab ich ja auch nicht jeden Tag mit Bassspielen verbracht
Und kein Thema, bei dem was hier teilweise geschrieben wird, kann man es nicht immer wissen wie es gemeint ist
Danke Dir!

 

[Metalfist]

Andererseits ist der Leseaufwand für uns Bassisten aber im Verhältnis zu Bläsern zum Beispiel extremst geringer. Da denke ich mir, mit dem Bass hat man sich nun wirklich nicht das Instrument ausgesucht, wo es darum geht, möglichst viele Noten zu erfassen und zu spielen, sondern das, wo es gilt, die wenigen, die da stehen, immer wieder richtig und überzeugend abzuliefern. Der Job sollte aus meiner Sicht nicht schon daran scheitern, dass man die paar Noten nicht gelesen kriegt.

Ich würde gar nicht sagen, dass der Leseaufwand für Basser leichter ist, sondern lediglich anders.

Zu 95% der Zeit spielt der Bass bei allen Nummern durch (wie auch Schlagzeug).
Die Soloinstrumente Trompete/Sax/Posaune haben zwischendurch immer wieder kurze Pausen und dann spielen sie wieder mal einen Lauf.
Natürlich geht das dann auch mal in 16tel flott dahin, aber die Spielen ja nicht durchlaufend. Ich würde schätzen, dass die Beteiligung der Bläser (variiert natürlich je nach Arrangement) im Schnitt bei 50-70% liegt.

Der Basser muss hingegen konstant seine Leistung bringen.
Das ist auf die Dauer anstrengend.

Am Kontrabass ist das noch verschärft und man rackert teilweise auch körperlich wie ein Esel.

 

[Gepard]

Gebe zu, das Argument ist nicht schlecht.
Als Bläser kann man aber auch gar nicht durchgehend spielen, das kann ich aus eigener Erfahrung von einigen Jams sagen Am Bass musste ich mich total darauf umgewöhnen. Inzwischen nervt mich das "immer spielen" aber nur noch, wenn musikalisch nichts passiert oder ich das Gefühl habe, mehr Variation machen zu wollen, aber nicht zu können. Ich verweise hier auf
-völlig endlose und dadurch überflüssige Gitarren-Soli
-überhaupt jeden Jam ohne Ende
-Saxophonisten, die double-time bis free Jazz spielen wollen, in Wahrheit aber einfach nur keine sauberen Phrasen spielen können
-Rhythmusgruppenmitglieder, die einen Song/Solisten zudecken
-Walking Bass, wenn ich zu wenig geübt hab ^^
Es ging mir auch wirklich lediglich um die Menge der zu lesenden verschiedenen Noten und Läufe. Natürlich hast du Recht, was das Spielen angeht, ich hatte jetzt aber wirklich nur ganz streng auf das Lesen der Noten geguckt und alles andere ausgeklammert. Für mich ist das pure Lesen bei den Bläsern schwieriger, weil da schlichtweg deutlich mehr unterschiedliches Zeug steht. Beim Bass sind es einfach weniger Noten, dafür ist die erstklassige Umsetzung umso wichtiger. Da sind wir aber schon einen Schritt nach dem Lesen und Verstehen.

Der Kraftaufwand beim Kontrabass ist höher, ok (spiele selber nur E-Bass), dafür hast du den E-Bass normalerweise die ganze Zeit auf der Schulter hängen. Bei beidem lässt sich die Belastung aber auch durch Übung und eine gute Technik deutlich reduzieren.
Das heißt nicht, dass ich nicht jeden verstehen kann, der nach 2-3 Stunden intensiver Probe oder Gig fertig ist