Nervosität - Angst zu spielen

[Geist]

hi!
ich wollt mal ein interessantes thema eröffnen, weil mich das zur zeit ziemlich beschäftigt.
ich bin ja jetzt seit august in ner band. anfangs wars so, dass ich mich überhaupt nicht getraut hab irgendwas zu spielen außer grundtöne. das ist jetzt mit der zeit besser geworden, nachdem ich mich auf ein lied eingestellt hab schaff ichs auch sachen selbst dazuzubauen. ich machs halt zuertst so dass ich leise spiel und wenn ich was hab dreh ich mich lauter damit man mich auch hört. aaaaber jetzt hat sich meine band eine neue foltermethode für mich ausgedacht -
"natta, spiel du was und wir steigen dann ein!". und was mach ich? mein gehirn setzt total aus, ich stotter rum, mein griffbrett ist auf einmal total fremd für mich ... ach, ach[][]
auch laufe ich oftmals an anzeigen zu jamsessions usw vorbei und denk mir "wär doch mal interessant ..." aber ich trau mich einfach nicht.
wenn ich daheim sitze und übe denk ich mir oft "das war jetzt nicht schlecht, mädel!" aber wenn ich dann vor irgendwelchen leuten spielen "muss"(ich WILL ja! die band zB hab ich sehr sehr gern) dann hab ich immer totales blackout. die band war letztens ganz schön genervt als ich da fast gestorben bin. sie haben dauernd versucht mich zu ermutigen "spiel einfach IRGENDWAS! tu so als wärst du daheim!" und so ... aber es is nix gekommen. ich hab dann halt ne geklaute bassline gespielt.
ich bin auch generell ein bisschen schüchtern und trau mich viele sachen nicht :/ aber ich möcht ja. *seufz*

geht es euch auch so?
habt ihr ideen, wie man sowas überwinden kann?
hoffe, dass hier ein interessanter thread entsteht

 

[griznak]

Hallo Geist. (ist der nick schon eine Anpsielung auf dein schüchternes Wesen? )

Ich bin gerade mit einem ähnlichen Problem beschäftigt, denn ich muss heute das erste mal in der BigBand spielen und kann nicht sonderlich gut vom Blatt spielen, da ich erst vor nem halben jahr angefangen habe mit Noten zu arbeiten ! Ich bin auch schon etwas aufgeregt beim Gedanken daran, dass heute Abend zu machen aber letztendlich wird es so sein wie immer bei mir: einfach Augen zu und durch!!!
Und wenn deine Band dich schon ermutigt einfach los zu spielen und du dich immer noch nicht traust, kann dieses Motto auch für dich hilfreich sein.
Du musst das einfach mal so sehen: Spiele doch einfach drauf los. Wenn du es vergeigst, dann ist das zwar nicht so gut (trotzdem wird niemand den Kopf abreißen), du hast es aber immerhin versucht und wenn du das dann das nächste Mal machst, dann kennst du diese Situation schon und kommst besser damit klar. So ist das eben mit vertrauten Situationen, man fühlt sich nicht mehr unbehaglich in ihnen und kann sich deshalb auch gehen lassen (in einem bestimmten Rahmen). Aber bis eine Situation vertraut ist, braucht es eben Übung, bzw. Erfahrung.

Ich hoffe, ich konnte dir ein wenig Mut machen.

Gruß,
Christian *drückt die Daumen*

 

[edel]

huhu
also wenn du zuhause viel zu cd's dazuspielst, lernst du recht schnell flexibel zu werden und überall irgendwas mitzududeln. muss ja nicht gleich n slapsolo sein [].
und nur mut zu jamsessions, einfach mal hingehen, einmal tief luft holen und leer schlucken und rauf auf die bühne zu den mitmusikern. wenn die sehen, dass du noch unsicher bist, helfen die dir auch und an jams wird meist relativ einfaches zeug gespielt.
und zu der situation in der band; also bei uns "muss" auch immer der drummer oder gitarrero mit irgendn beat resp. riff anfangen, isch mach sowas nicht, das liegt mir einfach nicht. n bass-intro zu nem song is was anderes, wenn mal die songidee und alles steht, aber einfach so ausm stegreif das ultimative bassriff erfinden kann ich auch nicht. leider. ansonsten wär ich ja auch songwriter, was ich leider nicht kann... [V]
also, jammen ausprobieren, auch zu cd's, und wenn dir was wirklich nicht liegt, klare grenzen ziehen. man darf auch sagen "das kann/will ich nicht"!
greez
edel

 

[W.A.S.P.chen]

Also erstmal solltest Du Deiner Band erklären, daß Du es nicht magst, unter Druck gesetzt zu werden und daß Du einfach noch nicht so weit bist. Auch wenn es nett gemeint ist, und die Dich nur ermutigen wollen, wenn Du Dich in die Ecke gedrängt fühlst, wird das nix.

Kaum einer spielt mal eben so auf Ansage spontan was Neues, sondern was, was man schon mal alleine zuhause gedüdelt hat.
Und genau das solltest Du auch tun. Wenn Du alleine frei bist und Dir Sachen einfallen, dann merk sie Dir halt und bring sie pseudospontan mit zur Probe. Am besten mal nur mit Schlagzeug proben, dann starren Dich nur zwei Augen erwartungsvoll an.

 

[kü]

Ich hab immer Lampenfieber und Hemmungen gehabt, vor andere Leute zu stehen und was zu sagen oder zu spielen (inklusive rote Birne, Zittern, Durchfall 5 min. vor dem Auftritt ... ). Bin das bis heute nicht los geworden, aber ich hab gelernt, dass ich es trotz der unangenehmen Gefühle tun kann.
Eigentlich hast Du genau das richtige gemacht, als Du die "geklaute" Basslinie angefangen hast. Mit etwas beginnen, das einem vertraut ist und womit man keine Mühe hat, hilft, aus dem Stress raus und in die Musik reinzukommen. So löst sich die Spannung mit der Zeit und bald schon steigen (hoffentlich) die andern ein und Du bist nicht mehr alleine, sondern in der Band.
Wenn es Dich nun stört, dass Du mit was "geklautem" angefangen hast, so benütze das nächstemal doch etwas, das Du Dir zuhause beim Üben vorbereitest. Da geht's ja offenbar. Versuch Dir die Sachen zu merken, die Du alleine ausprobierst oder mach Dir ein paar Notizen. Wenn dann die Band wieder mal von Dir den Anfang hören mag, so packst Du etwas aus Deinem Rucksack aus. Sobald der Jam dann läuft, kommen auch die spontanen Ideen und man getraut sich, was Neues einzubauen.
Übrigens: An ausgeschriebene Jamsessions kann man auch mal hingehen und zuhören ohne schon zu spielen. Dabei lernst Du dann die Leute kennen, und an irgend einem schönen Abend kommt der Moment, wo Du Dich traust oder sie Dich auf die Bühne einladen. Dann sind auch nicht mehr alles Fremde. Schau nur mal hin, meistens sind auch an Jams Leute am spielen, die sich schon lange kennen. Selten, dass eine wild zusammengewürfelte Gruppe von Fremden miteinander spielt.

 

[ehemaligerUser]

immer slebstbewusst erscheinen ... auch wenn nen bissel nervös bis immer nen selbstbewussten eindrucken machen.. hilft ... auch wenn man manchmal innerlich verzweifelt []

gruß[]

 

[chuckrainy]

Eine gute Basslinie muss nicht aus vielen Toenen bestehen. Nimm den Grundton und arbeite an der Phrasierung. Versuch einfach mal brav 4 Viertel zu spielen und dann mal die Eins betonen, das Gleiche dann mit der Zwei, der Drei, dann die 1und3 und dann die 2und4 dann die 1und4. Du wirst merken allein dieses Stilmittel hat so viel Substanz dass Du damit alles begleiten kannst. Dadurch gewinnst Du so viel Sicherheit, dass Du keine Angst mehr hast, denn Du weist ja dich kann nichts mehr erschrecken. Mit dieser Sicherheit im Ruecken faellt es dir sicher leicht, dann auch die Oktave mit einzubeziehen. Dann mal die Quint und die Terz. Oft sind es gerade die tonal einfachen Linien die abgehen.
Also Du musst die Sicherheit haben immer auf etwas zurueckgehen zu koenen das Du gut kannst, mit der
Sicherheit im Ruecken geht es viel einfacher.
Auf der andern Seite nur durch Fehler lernt man und selbst Top Bands brechen manchmal ein Stueck ab und beginnen neu, die Zuhoerer reagieren eigentlich nie negativ. Artisten bauen diesen Effekt sogar bewusst
ein, der 6 fache Salto rueckwaerst darf nicht aufs erste Mal funktionieren. Kopf hoch, du bist die Beste.
PS. auch Drummer koennen ein Stueck beginnen.

 

[kisuu]

Hallo Geist!
Also:
mal ein ganz anderer Tipp, was mir zum Beispiel sehr gehofen hat, ich war früher total schüchtern im Bezug auf alles...in der Schule, bei Leuten die ich noch nicht so lange gekannt hab etc...
Wenn du etwas Zeit hast, geh in eine Theatergruppe! Weiß nicht, in deiner Schule oder Theater in der Stadt bieten manchmal was an, für Laien selbstverständlich, also Leute die sowas noch nie gemacht haben...einfach nur aus Spaß an der Sache.
Das hat zwar weniger mit Basspielen zu tun, aber einfach allgemein für Ausstrahlung und sowas []
Ich bin jetzt schon seit 4 Jahren im Theater (seit 2 Jahren sogar in 2 verschiedenen Gruppen) und es hat mir wirklich geholfen, einfach vor Leuten auf der Bühne was zu machen...ich meine du übst doch Bass...
und das selbe ist mit dem eingeübten Text Du kannst es ja!

Ist nur n Tipp, wie gesagt in eine etwas andere Richtung mal []

 

[sushi]

ach ja. das kenn ich.. [V]
ich will auch nie laut spielen. hab noch in keiner rock-band gespielt, ich fand mich immer zu schlecht. das hab ich letztens nem freund erzählt und der meinte nur: "wie? ich denk du spielst bass? zu schlecht? spielst du mitn füßen?"
hmm, naja. ich fühl mich trotzdem zu schlecht und geh nur an den aushängn "suchen bassist/in für bandgründung, gerne anfänger!" vorbei und denk dass die mich auslachen wenn ich denen was vordudel..
jaaajaa, ich weiß, ich sollt mich trauen, aber geht halt nich.. []
hab in ner big band und in nem orchester gespielt und da ging alles gut, war auch nich so schwer.. naja, aber ich hoff mal dass ich mich irgendwann mal trau, sonst entgeht mir bestimmt ne menge bassisten-spaß. [][]

 

[nofutureman]

tus einfach, in ner big band oder nem Orchester hast viel mehr prätzision entwickelt als du am anfang in ner Rockband brauchst.

Auf den meisten Jam Session`s wird eh erst mal blues oder Jazz gedödelt, einfach davor ein Paar gängige lines probieren.

viel spass
nfm

 

[Geist]

danke für eure lieben worte da fühl ich mich gleich besser.

@kisuu: ich hab bis jetzt noch keine laiengruppe gefunden und für theater hätt ich leider auch gar keine zeit. aber ich bin ehrenamtlich bei greenpeace, aktionen, infostände, sowas ... da hab ich komischerweise keine probleme mit leuten oder so :/

@chuckrainy: so mach ichs beim begleiten normalerweise aber wenn ich was vorgeben soll ... uff []

@jawicis: ich würd unheimlich gern mit dem drummer was üben, ich liebe es mit drummer zu spielen, aber ... das schlagzeug steht im haus von den eltern unseres gitarristen*g* und außerdem zieht der bald nach wien (ich bin aus graz)

 

[Mike`adelic]

Zitat:Original erstellt von: Geist

"natta, spiel du was und wir steigen dann ein!". und was mach ich? mein gehirn setzt total aus, ich stotter rum, mein griffbrett ist auf einmal total fremd für mich ... ach, ach[][]

In solchen Situationen pack ich immer meine Basslines von zu Hause aus.
Andere Alternative: der Drummer fängt an und man legt sich erst mal gepflegt auf die bass drum und schaut was die Melodieinstrumente machen.

Aber keine Panik, das wird schon! In meiner zweiten Band gabs mal so ein "solo-roulette" (jeder soliert halt mal... []).
"So, und jetzt du!" - da stand ich auch erst da, wie der Ochs am Berg. Das war aber die beste Schule um das Loslegen zu lernen.

 

[Susanne]

hi sushi,
stimme nofutureman voll zu.
Ich hab auch am Anfang meines Bassistendaseins ein paar Jahre in einer Big Band gespielt. Jetzt spiel ich Rock, Soul, Pop, Funk - ois halt []

 

[daramp]

wozu gibts denn alk?[] einfach jedesmal schön fett einen sauf.......... sorry.

 

[TrisKelion]

Hm, das legt sich mit der Zeit sicher. Einfach immer selbstbewusst sein, und einfach machen - just do it. Hatte ich ehrlich gesagt nie Probleme mit, und kann mir das gar nicht vorstellen das es wirklich so ernst ist. Sogar halbbesoffen mit nem wildfremden Schlagzeuger vor ca. 40 Leuten was improvisiern sollte sich bald als kein Problem mehr herausstellen...

 

[mobis.fr]

ich hab früher genau das gleiche problem gehabt. aber dann hab ich das moll pattern auswendig gelernt und mir ein paar töne eingeprgät. dann kannst du über diese grundtöne einfach das pattern spielen. ist ja immer das gleiche muster. oder das avatar von chuckyrain... das erweiterte blues schema

was mir auch geholfen hat ist [url="http://www.justchords.de/bass/stops.html"]das hier[/url]. speziel im mittleren und unteren bereich.

 

[Mike`adelic]

apropos Verspieler: der nächste gute Ton ist meist nur einen Bund weiter weg []

 

[daramp]

geist, ich denke es ist so> 98% der zuhörer sind konsumer dier das nie und nimmer raffen, das der bassist sich gerade um einen halbton verzockt hat. wenn es sich schräg anhört, dann muß dein gesichtsausdruck sagen: das muß halt so sein! (wie oben schon einer geschrieben hat) wenn man den kompletten wiedereinstieg vermasselt ist das schon n`bissi anders. dann merkens auch die konsumer,- SO WHAT!!!

ich glaube durch eine gewisse dosis "leck mich" findet man wieder genug lockerheit um div. verzocker an anderer stelle wieder brilliant gutzumachen.

die übrigen 2% finden sowieso überall fehler (scheiß bass, scheiß sound, scheiß band, usw.). vergiss die "experten". für die musiziert man ja nicht, ODER? oder warum soll mann sich die schönste sache der welt (live gigs) (obendrein noch vom eigenen anspruch) versauen lassen. genieß es!

und: du bist nicht alleine(trallala): oder was meinst du wieviel bassisten sich in DIESEM momment auf diesem erdenball gerade verzocken[**/] schade eigentlich, aber normal... bei mir auch.

 

[El Rabino]

Ich hatte das Problem auch nie, hab immer Ideen und liebe es auf der Bühne zu stehn,...ich bin halt ein alter Poser und ne Rampensau noch dazu. []
Aber ich kenn das Problem vom Annalein,...ihr müsst einfach ne "scheiß drauf" und "hauptsache ich hab spaß" Mentalität entwickeln, sonst kommt ihr auf keinen grünen Zweig in Sachen "Selbstsicheres Auftreten, beim Auftreten"

Und immer dran denken:
Solange du so aussiehst als wüsstest du was du tust, zweifelt keiner an deiner Kompetenz! []
Und zur Not hilft bei verspielern immer ein vorwurfsvoller Blick zum Gitarristen! []

 

[sushi]

das is für einen der von natur aus ne rampensau is vielleicht ganz einfach, aber wenn mal jemand n bisi schüchtern is geht das nich so schnell..
obwohl, eigentlich bin ich ja auch nich die schüchternste-... *grübel* [][]