Nachhaltigkeit

ich spiele röhre nicht der röhre wegen, sondern weil sie in meinem musikalischen kontext am besten funktioniert und in meinen ohren besser klingt (obwohl ich einen cleanen sound bevorzuge). aber egal ob röhre oder nicht, ich möchte in 10 jahren entscheiden, ob ich diesen sound weiter haben will und möchte mir diese entscheidung nicht von meinen amp abnehmen lassen. ausserdem geht es hier doch um nachhaltigkeit und nicht um gewicht. lange lebensdauer und geringes gewicht sollten sich doch nicht ausschließen, genauso wenig wie schwere amps automatisch länger halten. früher war nicht alles besser und heute ist nicht alles schlecht. was früher gut war ist es auch heute noch, was heute schlecht ist wäre auch schon früher schlecht gewesen (...oha...deutschland wird schwierige zeiten vor sich gehabt haben...zB. future II ...).
 
Zitat:Original erstellt von: lordbasstard


(...) lange lebensdauer und geringes gewicht sollten sich doch nicht ausschließen (...)
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Die Argumentation ging hier doch so, dass ICs keine lange Lebensdauer hätten und bei einem Defekt nicht austausch bar sind. Während großzügig Aufgebaute analoge Schaltungen mit Widerständen und Kondensatoren und viel Platz dazwischen ein Garant für die Reparierbarkeit im Falle eines Defekts seien.

Aber ohne ICs gibt es kein Schaltnetzteil.
Und ein über 5kg schwerer Ringkerntrafo kann man auch nicht in ein dünnes Alu-Blech-Gehäuse schrauben. Somit werden die Amps ohne ICs schon deutlich schwerer.
 
Zitat:Original erstellt von: lordbasstard
lange lebensdauer und geringes gewicht sollten sich doch nicht ausschließen, genauso wenig wie schwere amps automatisch länger halten. früher war nicht alles besser und heute ist nicht alles schlecht. was früher gut war ist es auch heute noch, was heute schlecht ist wäre auch schon früher schlecht gewesen (...oha...deutschland wird schwierige zeiten vor sich gehabt haben...zB. future II ...).
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+1

Guckt Euch doch einfach die alten Gallien Krueger Amps an. Die waren vor 30 Jahren schon für damalige Verhältnisse unglaublich leicht; damals haben schon nicht Wenige geunkt "das kann ja nix sein, das hält nicht usw".
Und? Die Dinger haben sich als sehr langlebig und ungemein robust im harten Profialltag bewährt - wesentlich robuster als so manche Röhren-Diva.Nachhaltiger geht es kaum.
 

Auch für die Steuerung von Schaltnetzteilen gibt es Standardbaussteine, die vielleicht sogar noch länger produziert werden werden, als gewisse diskrete Transistoren. Die klassische Fehlersuche kann der Techniker zwar vergessen, aber da es eh immer die gleichen Teile sind, die hops gehen, tauscht man einfach die aus. (Hab ich jahrelang als Servicetechniker so gemacht)

Ich glaube, dass man durchaus auch unter Verwendung neuer Technologieen langlebige, reparierbare Amps bauen kann.
Die Frage ist mehr, ob die Hersteller das wollen, repektive, ob die Käufer das zahlen wollen.

 
Zitat:Original erstellt von: badmatafaka

Der Musicman Reflex ist auch so vollprogrammierbares ein Teil.
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Schwerer Irrtum. Der Reflex ist ein Bass, der mit einem Humbucker, als Double-Buck und HSS ausgeliefert wird.

Auf Basis des Reflex gibt es den "Gamechanger", bei dem man verschiedene Sounds über PC einprogrammieren kann, ähnlich dem Toneprint - Mist von TC.

Ein paar von den komplett unnötigen Gamechangern wurden auch schon verkauft. Sie haben aber bis auf die Form nichts oder nicht viel mit dem absolut geilen MuMa Reflex zu tun.

Ach ja, es gibt seltsamerweise überdurchschnittlich viele alte ( als mittelmäßig verschiene) Peavey-Amps, auch von diesen grünen Teilen, ach ja, Trace Elljot, sind noch alte Kisten zu finden, wobei das schon besser als "Mittelmäßig" ist... Wenn ich in meinen Peavey TMax 'reinschaue überlege ich, was daran wohl kaputt gehen soll - außer mal nem Lüfter, und auch mein GenzBenz GBE 1200 macht einen Eindruck wie ein Panzer. Wobei man schon Glück haben muß, wenn der Ibanez Promethean die 10 Jahre überhaupt erreicht - wenn ich mir ansehe, was da alles aus Plastik ist (Eingangsbuchse, wackelt seit dem ersten Tag, furchtbar!), bezweifle ich das.

Zu Ebkors Anspielung auf das Gewicht: Wenn Du 20 KG nicht so heben kannst, dass Dein Kreuz in Ordnung bleibt, dann wirst Du Dich auch an 2,5 KG ver-heben. Man transportiert den Amp vom Proberaum zum Transporter, dann auf die Bühne. Nach dem Gig geht es analog dazu wieder zurück. Niemand trägt seinen Amp während des Gigs um den Hals, dort ist meisst eine Bassgitarre zu finden. Jetzt erzähl Du mir, dass die jungen Spunde keine 20 KG mehr heben können - ohne, dass die Bandscheibe herausfloppt...

Ausserdem gibt es geeignete Hilfsmittel, ich habe seit bald 20 Jahren einen stabilen Sackkarren dabei, nicht nur für mein Equipmen - und ohne den und mein Rollbrett geht nichts!

Meine Bandscheiben sind aus anderen Gründen kaputt, und ich kann meinen GenzBenz GBE 1200 auf meine Tecamp L 810 raufstellen und einen Gig spielen. Was seid Ihr doch für Mimosen.... [:D]

Andererseits gibt die AOK dauernd Kurse für "Schlecht - Heber", man nennt das Rückenschule. Dort wird dem durch Zivilisationskrankheiten geplagten Mitteleuropäer gezeigt, wie man Gegenstände über 3 KG zu heben hat. [:D][:-P]

Bitte keine Hass-Posts, ich mach den Zyn-O-Mat ja schon aus.... [:D] [:D] [:D]

Ciao

Uwe
 
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Zitat:Original erstellt von: Kong

Zu Ebkors Anspielung auf das Gewicht
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Welche Anspielung auf das Gewicht? Meinst du dass ich woanders geschrieben habe dass mich die 5kg meines BTBs kein bisschen stören?
 
Also Freunde, so geht das nicht. Woher will einer wissen, wie viel Gewicht für mich als Mimose zu viel ist ? Und wieso kann ich 2,5kG nicht tragen, weil mir 20kG nicht gefallen ? Nicht grade logisch, oder ? Die Gewichtsersparnis ist eines der stärksten Argumente für den Technologiewechsel jenseits der Klangdiskussion. Aber vielleicht ist ja auch der Energieeinsatz noch ein Thema - siehe Wirkungsgrad der Kisten - oder zählt das nicht bei Nachhaltigkeit ? Ansonsten: Nur Mimosen schützen ihr Gehör, richtige Männer ertragen die spätere Schwerhörigkeit wie Skalps am Gürtel oder Kerben in der Streitaxt. Also warum nicht auch ordentlich schwer tragen ?
 
Vielleicht meinte ja Kong mich, da ich auch das Gewicht angesprochen habe.

20 kg zu tragen ist nicht das Problem. Das entspricht ungefähr einem Kasten Bier.

Nur kommt es auch stark drauf an, wie weit man das tragen muss, und wie oft.
Denn der Amp ist vielleicht nicht das einzige was man in der Band zu nem Auftritt mitnimmt.

Darüber hinaus wiegt der SVT CL auch mal 40kg. Also alleine nicht mehr als ein paar Meter angenehm zu tragen.
Und dann ist das immernoch der reine Amp ohne Case oder Schutz.

@Kong
Trägst du gerne einen Kasten Bier 2 Stockwerke hoch?
Und wie oft machst du das, bis es langsam anstrengend wird?
2 mal? 3 mal?

Wenn 20kg mit der richtigen Technik kein Problem sind, kannst du ja auch problemlos 10 mal einen Kasten Bier zwei Stockwerke hochtragen, und zwar nachts um 2 Uhr nach nem Gig.
[...]

Jeder legt andere Prioritäten.
Für den einen gilt eben noch: "Schwer ist gut".
Für mich ist das Gewicht nicht das Wichtigste an nem Amp, aber wenn mir der Klang gefällt und ich habe die Wahl zwischen 40kg und 4kg, dann nehme ich definitiv den leichteren Amp.

 
@DrGore,

in meiner Gegend enthält der Kasten Bier nicht nur 10l Bier sondern auch 20 Glasflachen in einem Kunststofftransportbehältnis ;-)
Sind vielleicht auch nur 18kg.
 
Ob ein Gerät nachhaltig ist weiß man meistens erst, wenn es kaputt geht ...

Aber darum bin ich auf Roland umgestiegen ...
Mein SE-50 funktioniert immer noch wie am ersten Tag (vor fast 20 Jahren) ...
Aufgrund meiner Erfahrung mit Roland Deutschland hoffe ich zumindest, dass meine Bass-Amps zuminest 15 Jahre halten ...
Mein Amp eines namhaften amerikanischen Herstellers (MIC - wie die Rolands) hielt gerade ein Jahr. Es kommt eben auch auf die QK an (sage ich als ehemaliger Leiter einer QualtiätsKontrolle).

Auf die Jahre rechnet sich Qualität in der Tat.
Ist die Frage, in welcher Phase man sich selbst befindet. Will man einen "One year stand" oder einen Amp / ein Instrument für's Leben?
Okay; bei Frauen ist Leasen billiger als "kaufen". Aber bei Amps und Instrumenten gilt das nicht. Und Zufriedenheit ist in der Tat unbezahlbar ...
 
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Nachhaltigkeit...ein tolles Thema! Ich habe mich gerade letzte Woche damit auseinander gesetzt. Spiele seit vielen Jahren den gleichen Amp, einen alten Trace GP11 MKV Preamp mit einer 2x600 Watt Endstufe. Der Amp hat so ziemlich alles mitgemacht, von riesen Festivals bis Clubtouren. Mit der Zeit habe ich nach und nach die Anzahl und Größe meiner Boxen etwas verkleinert, da die Zeit von großen Open Airs vorbei schien. Jetzt flatterten wieder ein paar größere Gigs rein und ich stand vor der Frage, welche Boxen angeschafft werden sollten.

Erst mal habe ich den Shop des großen Ts durchstöbert und mir alles angeguckt. Da mir bei der einen Box die Impendanz nicht passte und woanders der Preis nicht, besann ich mich auf meine Standard-Box, die ich seit Jahren im Gepäck habe. Es ist eine HOS Box, die damals custommäßig designed wurde, um damit die Verwendung mit alten vorhandenen Traceboxen zu ermöglichen.
HOS gibt es ja leider nicht mehr, aber ich wusste, dass Mick hier wieder aufgetaucht war und schrieb ihn an. Ich habe mit ihm zusammen ziemlich fix eine für meine Bedürfnisse passende Box entworfen und sie bestellt. Diese Box wird Größen- und Leistungsmäßig genau zu meinem Kram passen und ich kann nur absolut gutes über meine alten HOS Boxen sagen. Die neue Firma heißt "909" und man kann natürlich auch Standardboxen (4x10" etc) bekommen. Ich jedenfalls bin total froh, dass ich weiß, in welcher Qualität die neue Box sein wird, meine HOS ist durch Sand, Regen und Sturm bei mir gegangen. Die neue Box wird übrigens natürlich sogar auf die HOS passen. Um zum Thema zu kommen: Ich habe mich aus dem Grund Nachhaltigkeit für eine neue "909"- Box entschieden und muss gleich mal anrufen und nach dem Stand der Dinge fragen :-) Es wird übrigens eine 15/12/6 Box mit 900 Watt, später soll noch eine weitere darauf stehen... *grins
 
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Schön, wenn Du weisst, was Du brauchst. Eigentlich kommt an dieser Stelle wieder die Frage: wie viel Krach soll man eigentlich selbst auf der Bühne produzieren. Ich bin z.Zt. lfd. am Verkleinern, hab stattdessen ein paar 18er Bässe für "vorne" gekauft. Ich spiel zwar am Liebsten draußen, kenne aber nicht die wirklich großen Bühen aus eigener Praxis, also halte ich mich da auch raus. Aber zurück zum Thema: Nachhaltigkeit bedeutet hier wohl ausschließlich Langlebigkeit ?
 
Also... wie laut man es braucht, hängt ja von vielen Faktoren ab! Von der Bandbesetzung, der Art der Musik, von den Bühnen die man spielt. Deshalb bin ich z.Bsp. ein Fan von Modulsystemen geworden. Eine Box für kleinere Sachen, Turm wenn nötig. Muss ja auch alles geschleppt werden. Auch der Transport ist ein Faktor. 8x10 nur noch mit LKW und Roadies!
Zum Thema Nachhaltigkeit: Das bedeutet für mich Langlebigkeit und Zuverlässigkeit, klar! Natürlich auch, dass man etwas hat, das nicht wie ein Betriebssystem irgendwann nicht mehr gewartet werden kann oder gar unkompatibel wird. In meinem Fall dürfte eine neue Box NICHT ausschließlich mit Klingenbuchsen kommen, das wäre kurzsichtig, da die meisten Amps heute Neutrik oder wenigstens xlr erfordern.
 
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@ Melkor
Ja... die Biergewichtsberechnung ist viel zu häufig eine Milchmädchenrechnung... [:D]

@ TomM sprichst du damit fair gehandelte Amps aus nachwachsenden Rohstoffen an? [:-P]
Dann wären alle Chinaprodukte vermutlich sofort unten durch auch wenn sie Jahrhunderte bestehen würden
 
DAS müssen eben die China-Amps erst noch beweisen! Da kann man leider noch keine Aussagen des Nutzwertes nach 30 Jahren machen! :-)
 
Naja, wenn man nicht nur den Nutzwert, sondern tatsächlich die Ökobilanz meinte, wären auch Stoffe und Energiebilanz relevant. Aber die Jungs meinen wohl eh nur die Lebensdauer.

Zum Thema China: Da kommt zwar das meiste Billigzeugs her, aber eben auch die echte High-Tech. Ohne genauere Hinweise hängen also Verallgemeinerungen zur Qualität im luftleeren Raum. Warum im Gegenzug Original-Produktion ausgerechnet in USA als Hort der Qualität durchgeht, ist mir ein absolutes Rätsel. Dass die das zum Mond und zurück geschafft haben, war einfach nur Dusel.
 
öko und energiebilanz sind schon auch bestandteil der nachhaltigkeit, nur da sehe ich mich ausserstande, das alles in vernünftige relation zu setzen. wenn ich einen amp oder eine box made in germany hab (hab ich ;-) ), dann kommt das innenleben trotzdem aus aller herren länder. gibt es überhaupt sowas wie recyceltes neodym? wo wächst das pappelholz, wieviel "verbrannte erde" hinterlassen die elnzelteile (wiederstände, elkos, röhren und was noch so alles in einem verstärker so reingehört)? wieviel wanderarbeiter sind aus verzweiflung für meinen persönlichen spaß aus dem fenster gesprungen? ich weiß, das es vielleicht etwas naiv ist, aber erstmal alles unter generalverdacht zu stellen, bevor ich es kaufe ist für mich keine lösung.
 
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