Musiktheorie lernen und im Spiel verankern

Kirchentonleitern wollte ich auch schon längst mal geübt haben. Motivation fehlt einfach.
Muss wohl doch mal wieder das Lehrbuch zur Hand nehmen! :confused:
 
Auch wenn Du's vielleicht nicht gern hören wirst: es gibt zwei Methoden sich zu verbessern, 1. Klassik und 2. Jazz.

Dabei kann (und sollte) man aber einfach anfangen - im Jazz zum Beispiel mit Blues bzw. Motown, das Stichwort Pentatonik war ja auch schon gefallen.

Am wichtigsten: hören, schreiben und lesen lernen - wie bei jeder anderen Sprache auch (denn nichts Anderes ist Musik im Grunde).

Nimm Dir also ein einfaches Stück (zum Beispiel in C Moll sowas wie "Blue Bossa") und schreib raus was Dir gefällt. Lerne über die Akkorde zu improvisieren, notfalls indem Du Dir das Original von Joe Henderson vornimmst und die Basslinie erstmal rausschreibst.

Später kann man sich dann an schwierigere Sachen wagen - der Lerneffekt wird gewaltig sein.

Um das Ganze auf dem Griffbrett zu verinnerlichen gibt's auch noch andere Online-Lehrer als Scott Devine. Such auf Youtube zum Beispiel mal nach "Real Bass Lessons" von Jim Stinnett - der Mann ist pensioniert, hat aber vorher über 30 Jahre lang am Berklee College of Music Bass unterrichtet.

(Edit, zu meinem Beispiel: https://www.learnjazzstandards.com/jazz-standards/blue-bossa/ )

Hoffe das hilft,
Wolfgang
 
Zuletzt bearbeitet:
Ens schrieb:
Habe ein "allumfassendes" Lehrbuch, aber noch nicht die Zeit/Motivation gehabt mich weiter darum zu kümmern
Zum Vergrößern anklicken....

Mit Büchern konnte ich ja nie wirklich was anfangen.
Da gings mir was die Motivation angeht wie dir.
Einfach viiiel zu Praktisch

Ich bin besser mit learning by doing gefahren...
Sprich anfangs Youtubevideos a la Scotts Bass Lessons, Janek Gwizdala oder Daric Bennet angeschaut und direkt mitgespielt.
Dann als ich die Grundlagen drauf hatte habe ich angefangen zu transkribieren was totaaaal viel bringt in Sachen Vokabular aufbauen, Gehörbildung und und und....

Btw. für Anfänger in Sachen Musiktheorie finde ich gerade die neuen von Youtubevideos von Daric Bennet extrem gut und simpel erklärt :bier:
 
Am besten finde ich es sich alle Informationen die man denkt zu brauchen (z.b aus Büchern, Videos, usw) zu sammeln und dann komprimiert auf 2 flipcharts zu bringen
 
Freak on Bass schrieb:
Mit Büchern konnte ich ja nie wirklich was anfangen.
Da gings mir was die Motivation angeht wie dir.
Einfach viiiel zu Praktisch

Ich bin besser mit learning by doing gefahren...
Zum Vergrößern anklicken....

Ich schaue auch gern bei YouTube zum "lernen", aber nur wenn´s um Kleinigkeiten/Ideensuche geht.
Für solche staubtrockenen Themen wie Tonleitern brauche ich Niemanden, der mich vollquatscht und mir jeden Ton einzeln zeigt....das nimmt mir irgendwie jegliche Motivation.

Im Buch stehen alle Tonleitern drin in Abfolge....und genau wie bei Dur- und Moll-Pentatonik heißt´s jetzt erstmal rauf und runter und auswendig lernen.
Das ist zwar auch trocken....aber bei mir funktioniert das. :-)
 
Ich mache das momentan zum Aufwärmen gleich als erstes. Metronom schön langsam auf 50-55bpm, dann eine Tonleiter über jede Lage aufsteigend und absteigend den Hals hoch und runter, dann abwechselnd eine Lage hoch und die nächste runter, etc. etc. Immer schön die Töne mit benennen und mental die Root betonen. Das nimmt dann pro Tonart ~10 Minuten ein. Trocken ist es allerdings, danach sind beide Hände aber schön aufgewärmt und schwierigere Sachen klappen im Anschluss deutlich besser.
 
SamagonMusic schrieb:
Hallo Kollegen,

ich habe aktuell wieder meinen Rappel und will irgendwas an meinem Bassspiel verändern. Ich habe mich in der Vergangenheit immer mal wieder mit Theorie beschäftigt und in meinem Spiel auch zum Teil davon profitiert, bzw. es einbauen können. Das Problem an der ganzen Sache ist, dass mir einfach der rote Faden fehlt und ich häufig das Erlernte nicht anwenden kann.

Was ich bisher gemacht habe:

Ich kenne alle Modis und kann mir diese zu jedem Grundton bilden. Ab dann wird es ein bisschen holprig. Ich habe mir Zuhause auch den Quintenzirkel aufgemalt und kenne sozusagen dann auch die dazugehörigen Molltonarten, zu welchen ich die „Moll-Modis“ (z.B. Äolisch) spiele. Das ist eh schon einmal ein Haufen Zeug, aber es funktioniert relativ gut, bis auf das, dass nicht davon weg komme einzelne Modis als Läufe zwischen zwei Grundtönen zu spielen. Irgendwie ist das noch nicht so richtig das gelbe vom Ei. Habt ihr da vielleicht 1-2 Tipps und kniffe wie ich damit besser umgehe?

Was wäre für mich der nächste Schritt? Vorschlag: Akkorde zu bilden und diese auflösen (Arpeggios). Macht das in meinem Fall so viel Sinn? Also als logischer nächster Schritt – Sinn macht alles, das ist mir klar ;-).

Ich habe so das Gefühl inzwischen einige Sachen zu wissen und werde auch die Terzschichtung hinbekommen, aber im Gesamten Kontext und in der Praxis bringe ich die PS nicht auf die Straße bzw. ist der Groschen noch nicht gefallen. Ich muss auch dazu sagen, dass ich mit dem Bassspiel begonnen habe ohne musikalische Vorkenntnisse und mich die ersten 5 Jahre auch nicht mit Theorie beschäftigt hatte (Coverband in der Jugend ;-)).

Würde mich freuen wenn ich ein paar Tipps bekommen würde um wieder ein Schrittchen weiter zu kommen. Den Schritt zögere ich eh schon zu lange raus und hab mich stattdessen einige Zeit mit Techniken (v.a. Slappen) beschäftigt.

Vielleicht noch eine Info am Rande: ich spiele in keiner Blues und in keiner Jazzband ;-).

Vielen Dank

Gruß
Sebastian
Zum Vergrößern anklicken....

Da du schon ein paar Jahre spielst bist du ja aus dem Allergröbsten hoffentlich schon raus.

Wie dir geht es vielen Bassisten. Man lernt Dinge nicht im Kontext, sie bleiben staubtrockene Theorie.

Was du dich fragen solltest: Was möchte ich können?

Möchte ich Jazz spielen? Möchte ich frei Improvisieren über einen Akkord? Möchte ich Rock-Soli spielen? Möchte ich als Solist ganz allein kreative Soli spielen?

Nach der Beantwortung dieser Frage (Was?) kommt dann das "Wie?".
 
French_Fries schrieb:
Was du dich fragen solltest: Was möchte ich können?

Möchte ich Jazz spielen? Möchte ich frei Improvisieren über einen Akkord? Möchte ich Rock-Soli spielen? Möchte ich als Solist ganz allein kreative Soli spielen?

Nach der Beantwortung dieser Frage (Was?) kommt dann das "Wie?".
Zum Vergrößern anklicken....

Ich möchte ganz klar improvisieren im Bereich Rock/Blues/Punk/(Funk) und dabei auch mehr Songwriting betreiben.

Für diese Anwendung habe ich Arpeggios bzw kirchentonleitern (da ist ja eh alles mit drin) als geeignet gesehen. Diese mische ich mit einigen Blues licks die ich über die Jahre so aufgeschnappt habe. Aber irgendwie bin ich mir nach wie vor nicht so sicher mit dem was ich wann wie mache.
 
Bei diesen Stilistiken arbeiten alle Bassisten die du kennst mit der Pentatonik und wenigen chromatischen Füllnoten oder aproach notes.

Was ich lernen würde: Moll- und Durpentatonik auf dem ganzen Griffbrett spielen.

Dann Songs abspielen und zu denen jammen. Sehr gutes Übeprogramm: I Real Pro (geht auf für Android).

Solisten hören, herausschreiben was die spielen.

Ich spiele gern solche Shapings:

http://docdro.id/OL0lqlg

Hier in Moll und Dur, Moll mit approach notes notiert (b5/#11, maj7 als Durchgangstöne).

Und dann spielen spielen spielen. Loop laufen lassen und spielen bis alles automatisch wird. Unterricht nehmen ist sehr empfehlenswert.
 

Voraussetzung ist, dass du recht notenfest bist. Dann ist das Buch ein wahrer Schatz, der dir Türen zu neuen Dimensionen des Bassspiels öffnen wird. Jamerson war ein Meister der Komposition von Basslinien.
 
Ens schrieb:
Ich schaue auch gern bei YouTube zum "lernen", aber nur wenn´s um Kleinigkeiten/Ideensuche geht.
Für solche staubtrockenen Themen wie Tonleitern brauche ich Niemanden, der mich vollquatscht und mir jeden Ton einzeln zeigt....das nimmt mir irgendwie jegliche Motivation.

Im Buch stehen alle Tonleitern drin in Abfolge....und genau wie bei Dur- und Moll-Pentatonik heißt´s jetzt erstmal rauf und runter und auswendig lernen.
Das ist zwar auch trocken....aber bei mir funktioniert das. :-)
Zum Vergrößern anklicken....

"Skalen lernen" im Sinne von einfach rauf und runter spielen hat keinen positiven Effekt auf deinen musikalischen Output.

Skalentheorie gibt es im Jazz als akademischen Ansatz, er ist engstens verbunden mit der Stufentheorie. Wenn du keinen Jazz lernen willst, bringt dir dieser Ansatz nicht so viel

Da würde ich eher mal schauen, wo und welche Skalen wirklich in deinem musikalischen Alltag vorkommen werden und wie du sie einbauen kannst. Nur was du aktiv jeden Tag oder wenigstens regelmäßig abrufen wirst geht in dein Gedächtnis über.

Da du scheinbar Metal magst (?) würde ich so herangehen, dass du dir Songs raussuchst, wo die Modi vorkommen und dass du dann lernst die Modi zu hören und zu unterscheiden.

Im Metal kommt vor: äolisch (natürlich Moll) -> extrem häufig, siehe Metallica, Iron Maiden etc. etc.

Phrygisch kommt immer mal wieder vor im Metal. Sehr prägnant durch den Ton b9 (bzw. die kleine Sekunde). Dieser Ton macht den Klangcharakter von phrygisch aus.

Kommt immer mal wieder vor bei: Iced Earth, Death, Slayer, Iron Maiden (aber nur selten)





Immer mal wieder kommt Harmonisch Moll vor. Harmonisch Moll klingt durch die Hinzunahme der großen Septime sehr prägnant. Opeth benutzen diese Skala oft.

 
Zuletzt bearbeitet:
French_Fries schrieb:
"Skalen lernen" im Sinne von einfach rauf und runter spielen hat keinen positiven Effekt auf deinen musikalischen Output.

Skalentheorie gibt es im Jazz als akademischen Ansatz, er ist engstens verbunden mit der Stufentheorie. Wenn du keinen Jazz lernen willst, bringt dir dieser Ansatz nicht so viel
Zum Vergrößern anklicken....

Genau hier sehe ich meine Baustelle. Genau von dem rauf und runter weiß ich nicht viel anzufangen. Das ist die Intention meines postings
 
Du musst dich einloggen oder registrieren, um hier zu antworten.

Similar threads

bassic_matthias
User of the month 06/15: herr schwarz
2
Antworten
21
Aufrufe
13K
olivschm
O
hbf1988
Workshop: "Arpeggios"
2
Antworten
26
Aufrufe
14K
Gunni
Gunni

Zurück
Oben Unten