Mikrofon für laute Bands/Proben - Feedbackarm

[Flobert]

Welche Mikrofone kann man für laute Bands/Proben empfehlen?
Ich kenn mich halt NULL in dem Segment aus. =)

Sprich: Was nimmt man da am Dümmsten, wenn die Sängerin ´ne zarte Stimme hat und in ner Dampfwalzenband singt?

Ich hätte jetzt gesagt, dass man mal nach nem Mikrofon mit Hyperniere ausschau hält - um mit dem Gainregler am Mischpult etwas weiter hoch zu können.

Was meint ihr?

 

[subsonic777]

Ich bin leider eine absolute Niete auf dem Gebiet. Habe solche Sachen immer anderen überlassen. Aber der Isi schaut sicher gleich mal rein.

Da du ja fit mit den Lötkolben bist, hier bin ich gerade über FB drüber gestolpert...

http://microphone-parts.com/

Da bekommt man z. B.(laut eines Freundes der die Ohren auch hat) einen Neumann U47 Sound etc. für wenig Geld im Bausatz und der Clone soll in 2 Std gebaut sein. In dem Fall braucht man dann noch eine Spinne. Die Halterung ist im Bausatz wohl nicht vorgesehen...

http://www.recording-tools.com/prod...mount-.html&XTCsid=7j6r1cmqgk70mntmiupjril472

Die anderen Mics werden vermutlich ähnlich gut umgesetzt worden sein. Hier könnte man sicher einiges sparen.

 

[Stratitis]

Check mal Audix ...
Ich habe das OM3 mit Hyperchardioid-Charakteristik. Guter Allrounder in der 120€-Region. Recht briliant. Sehr feedbackarm.

Für ganz extreme Situationen gibt es das Audix OM7. Das ist ein reines Nahfeld-Mic. Da muss man direkt reinsingen. 10cm weg und es kommt kaum noch was an.
Das wäre die Wahl für wirklich abartige Lautstärken im Metal-Bereich. Geht nur für Close Miking!

Ansonsten...
Sennheiser E845 oder 945 je nach Geldausgabewillen. Voller Klang ohne zu Mumpfen, gutes Feedbackverhalten. Das E845 bekokmmt man auch für nen Hunni. Das 945 knapp für das doppelte. Muss man selber austesten, ob die kleinen Nuancen im UNterschied den Mehrpreis rechtfertigen.
Das E845 hat unser Drummer und es nimmt weniger Nebenschall von den Drums auf als das Shure Beta85 unseres Gitarristen, der 3m weiter wegsteht.

Allgemein gilt aber für alle Mikros, egal, wo mit die werben: Je extremer die Richtwirkung oder Nebengeräuschausblendungen sind, desto mehr beeinflusst das auch die Klangneutralität.
So ein Mikro ist keine eierlegende Wollmilchsau...

Auf jeden Fal sollte man der Sängerin auch die Hemmungen nehmen , mal lauter zu werden.
Einer Kollegin in der Firmen-Big Band geht das auch so... je mehr Gain man an der Mische gibt, umso leiser wird sie (....hilfe, ich höre mich...) EIn paar Piccolöchen oder 2-3 Pils helfen da auch

 

[4low]

Eure Sängerin sollte auf jeden Fall mal in einen Musikladen fahren, und verschiedene Mikros ausprobieren... bei Mikros ist es oft so, dass das Eine bei Jemandem funzt, und bei einem Anderen überhaupt nicht gut kommt...
Feedback kann man am Besten durch eine geeignete Positionierung des Mikros vermeiden... is stark von der Charakteristik abhängig, aber viele Hersteller, z.B. Shure, geben da gute Hinweise und Hilfestellung.
Zu exotisch sollte es bei so einer Problematik auch im Hinblick auf den Toni nicht sein... wenn die Dame mit einem SM58 - so eine Art Prezi unter den Mikros - gut klingt, dann nehmt das, das kennen alle Tonis sehr gut...

 

[Gast68070]

wenn die Dame mit einem SM58 - so eine Art Prezi unter den Mikros - gut klingt

Damit klingt jeder gut

Btt:
Ich selbst nutze das Akg D7
Gutes Teil da guter Nahsprecheffekt (heisst man sollte/muss recht nah dran)
Noch dazu isses recht unempfindlich gegen feedback

 

[Stratitis]

Was noch wichtiger ist.. lasst sie nicht allein losziehen , um die Micros zu testen...
Das soll sich eine zweite Person auch anhören. Wenn man ganz auf sich selbst gestellt ist, landet man irgendwie immer, dem Loudness-Effekt sei dank, bei dem lautesten Mikro, wo die Stimme am vollsten und am briliantesten Klingt. Ist so! So bin ich mal ein ein EV ND/357 vor vielen Jahren geraten. Ich fühlte mich zwar super wohl mit dem Mic, aber im Bandmix war es Grütze- Viel zu bassig und zu scharfe Höhen. Da musste live einiges an der Mische gedreht werden. Bin dann damals wieder beim SM58 gelandet... aber ich bin auch ein "Brüllwürfel" und habe daher nicht soo viel Feedback-Stress gehabt.
Für unsere derzeitige (viel zu laute) Proberaumsituation ist das SM58 aber überfordert. Das Sennheiser E845 ist schon klasse... Unbedingt aber auch das E840 (niere) testen. Ist fast genau so feedbackresistent, aber noch einen Tick ausgeglichener.

Je nachdem, wo im Proberaum die Speaker stehen, kann ein Nierencharakterisk-Mikro u.U. besser sein als eine Hyperniere, z.B. bei genau rückwärtig einstrahlendem Schall.

 

[subsonic777]

Ich muss die Beiträge mal genauer lesen. Ja einfach nur eine laute Proberaum-Situation mitschneiden...klar, dann für Voc SM58. War nur gerade begeistert von diesem Tipp mit den Bausätzen. Tunnelblick.

 

[W.A.S.P.chen]

Ich hab im Laden in diverses reingeblökt (Heal The World, irgendwann war mir auch alles egal) und am Ende kam nach dem Soundsieger SM58 das zweitplatzierte, gleichteure AKG D5 mit. Aus genau dem Grund. Wir haben damals in der 5 Mann-Band alle Background gesungen(-gegröhlt), d.h. 3xSM58, 1x Beyerbilligplastik und das AKG. Relativ laut, alle im Kreis gestanden, Yamaha-Powermixer ohne Schickimicki. Das D5 hatte mit ganz weitem Abstand die wenigsten Feedback-Probleme, egal in welcher Position.

 

[SonicDomination]

Mit einer Hyperniere machst du sicherlich schon vieles richtig. Ich persönlich würde dir zu der Audix OM-Serie raten. Sie haben zwar schon eine eigene Färbung, die mit der Stimme eurer Sängerin harmonieren muss, doch sind diese Mikrofone einsame klasse wenn es um sehr laute Umgebungen geht. Ich hatte damit noch nie irgendeine Form von Feedback. Persönlich nutze ich das OM6, habe aber auch oft schon das OM5 oder OM7 gehabt, die sind alle wirklich sehr gut. Wie oben schon beschrieben, geht beim OM7 mit viel Abstand aber nichts mehr, daher würde ich zum OM5 oder OM6 raten.

 

[Flobert]

Momentan nutzt sie ein SM58 - färbt das ein, oder täuscht sich meine Perle?

 

[Toronado]

Ich kann dir, wie @Stratitis ebenfalls das Audix OM7 aus eigener Erfahrung ans Herz legen.
Situation: Kleiner Proberaum. PA solala. 2x Vollröhre Gitarre mit je 4x12. Ein lauter Drummer. Der Sunn, fmc und ich. Grins. DOOM.

SM58: kommt nicht so recht durch, immer schon kurz vor dem Feedback. Sänger unglücklich.
Dann OM7: deutlich mehr Pegel. Präsenz und Druck: check! LAUT! Aber ja doch.
Kann ich empfehlen.

 

[SonicDomination]

Das SM58 färbt schon, aber da es so weit verbreitet ist, hat man sich an diesen Klang doch sehr gewöhnt.

 

[Flobert]

Ich kann dir, wie @Stratitis ebenfalls das Audix OM7 aus eigener Erfahrung ans Herz legen.
Situation: Kleiner Proberaum. PA solala. 2x Vollröhre Gitarre mit je 4x12. Ein lauter Drummer. Der Sunn, fmc und ich. Grins. DOOM.

SM58: kommt nicht so recht durch, immer schon kurz vor dem Feedback. Sänger unglücklich.
Dann OM7: deutlich mehr Pegel. Präsenz und Druck: check! LAUT! Aber ja doch.
Kann ich empfehlen.

Das sieht bei uns so aus:

Phonic Helix irgendwas Firewire-Mischpult + WIN XP PC mit Nuendo7 drauf
-> Drumkit ist voll mikrofoniert (Snares, Toms, BD, Floortom, etc. +2 Overhead-Mics) -> sind geschätzt vll. 8,9 Spuren hierfür
-> Mesa Boogie MarkIV über Orange PPC212 mit SM57 abgenommen
-> Fender Bassman 1200 Pro/FMC2123 ->DI-Signal
-> Gesang/Perle geht über´s SM58 in´s Mischpult
-> Gesang/Gitarrist geht über ein Sennheiser...hastenichtgesehen (-> Hier muss man sehr laut singen oder sehr nah ran gehen...)

Unser Drummer schickt sich den gewünschten Mix mit einem der Send-Wege über einen Kopfhörerverstärker auf die Muscheln.
Meine Perle hat das schon probiert, findet IN-EAR aber befremdlich und wünschte sich eine PA.

Sieht jetzt so aus: Einen Send nutze ich nur für Gesang und befeuer damit 2 Aktiv-Monitore, die auf Stativen stehen. Das ist wirklich laut genug. Vielleicht lässt sich ja hier nochwas optimieren?

Ich such halt nach nem kleinen GEAR-Geschenk für meine Gute.

 

[Ray Mahogany]

Sennheiser E845 oder 945 je nach Geldausgabewillen. Voller Klang ohne zu Mumpfen, gutes Feedbackverhalten. Das E845 bekokmmt man auch für nen Hunni. Das 945 knapp für das doppelte.

Das 945 hat unsere Sängerin von mir zur Verfügung gestellt bekommen, weil ihre Position im Proberaum etwas feedbackanfällig ist und sie mit dem Sound der Shures nicht klarkommt.
Sie ist so glücklich damit, dass sie es mir unbedingt abkaufen will

 

[W.A.S.P.chen]

Du hast ja nun auch noch gar kein Budget gesacht. 240€ (Audix OM7) für ein reines Proberaummikro wär mir jetzt zuviel. Das aktuelle D5 kostet 85€ und tut. Also es macht laut. Also zumindest das 6 Jahre alte Modell von mir.

Momentan nutzt sie ein SM58 - färbt das ein, oder täuscht sich meine Perle?

Alles färbt, jedes Mikro, jedes Pult, vor allem jede Box, das weißt Du doch. Die Frage ist halt, was jetzt soundtechnisch zu Deiner Perle passt, das muß sie schon selber peinvoll im Laden ersingen, wenn man DAS Mikro dann gefunden hat, kann das auch teurer sein und man nimmt es mit zu Gigs.
Gibt es denn ein "nichtfärbendes" Referenzmikro, auf das sich Deine Perle mit ihrer SM58-Vermutung bezieht?
Bei dem Wort "Perle" hab ich immer den Semmelrogge vor Augen.

 

[Flobert]

Alles färbt, jedes Mikro, jedes Pult, vor allem jede Box, das weißt Du doch.

Ich? Ich weiß nichts.
Ich bin dumm, das weißt Du doch.

Sie hat halt eine Charakterstimme - denkt eher an die Damen von Kylesa/Guano Apes als an die glasklaren Stimmen, leicht ersetzbarer Ischen.

 

[Gast68070]

AKG D7

 

[SonicDomination]

Naja wenn du was lineareres brauchst, dann gehts in Richtung Condenser. Mein Neumann KMS105 bringt da alles wunderbar klar rüber, aber da die Rückkopplungssicherheit wichtig ist, geht in dieser Richtung nichts. Von den AKGs kenn ich nur die günstigeren und die haben mich nie wirklich überzeugt. Von daher tendiere ich immer eigentlich in Richtung Sennheiser/Neumann und Audix.

 

[Toronado]

Ich verstehe euer setup nicht so ganz. Für eine reine Probe ist doch das ganze multitrackmässig aufzuzeichnen overkill. Da reicht doch auch eine gute Stereo-Mikrophonie im Raum.
Und für recording-Zwecke ist es auch ein schmarrn, weil ihr ja volle Lotte Instrumentenübersprechen in den Mikrosignalen der Sängerin / Sänger habt. Also overdubben ist eh unvermeidlich. Und dann würde ich gleich ein Kondensermic nehmen. Hier wäre mein Preis/Leistungs-Tipp das Rode NT2-a.

 

[SonicDomination]

Ein Grossmembran-Kondenser kann man aber live nicht einsetzen und wie ich das verstehe, ist das Mikrofon durchaus auch für Live-Anwendungen gedacht.