Long-, Medium-, Shortscale

[beate]

Wenn wir beim Thema sind: ich bin, glaub ich, noch eine versprochene Auskunft zu Tonabnehmerpositionen bei meinen Shorties schuldig.

Hier mal eine kleine Tabelle, gemessen jeweils vom Sattel bzw Nullbund.

Bass Mensur PU-Abst Bemerkung
V 80 72 90% -> Sting Ray skaliert
RD 76,0 70,3 93%
SG 76,0 68,1 90%
EB-11 77,2 70,75 92%

In der V werkelt ein MM-Humbucker; wegen der kürzeren Mensur ist die Apertur bezogen auf die Mensur größer als beim Ray. Der Bass klingt sehr rund und ausgewogen mit leichter Mittenbetonung. Der SG-Bass klingt bei gleichem relativen PU-Abstand dunkler und weniger präsent, und das obwohl die relative Apertur bei Gitarrenhumbuckern der Apertur des Tonabnehmers im Sting Ray entspricht. Im RD hatte ich den Tonabnehmer ungefähr auf die relative Mensur der Stegspule des Pickups im Ray gesetzt und schwanke nach wie vor zwischen diesen beiden Positionen. Im Gibson EB-11 und daher auch im Gibson SG-Bass ist der Stegtonabnehmer in der Position wie beim RD. Weil das ein Minihumbucker ist, klingt er unten rum nicht immer so voll wie ich es gerne hätte; ich würde ihn eine Idee weiter weg vom Steg setzen.
Die drei Epiphones habe ich grad nicht greifbar.

 

[Jost Halenta]

Gibt's ne Chance das wir den hören können? Finde solche Sachen immer toll. Habe einen Fender Baritone mit 28,5" Mensur A-a mit dem ich ganz ähnliche Dinge mache, das macht schon Spaß.

Habe es gerade versucht, aber das mp3 ist leider zu groß, um hier hochgeladen zu werden. Wenn du möchtest schicke ich sie dir gern als normalen Anhang an eine Mail.

 

[orgeloli]

Medium Fretless...
ist sicherlich bequemer als Longscale.

Ich frage hier explizit (auch) die unerfahrenen/übefaulen Basser und deren Lehrer :
Um wieviel ist die Intonation in den höheren Lagen schwieriger als beim Longscale?

Kann dir Mal die Theke mitbringen, dann kannst die Frage selbst beantworten....bier steht ja ohnehin aus..

 

[orgeloli]

Schade, dass niemand etwas zu meinen Fragen aus Post #26 zu sagen hat.

String through ändert nicht wirklich was, weil die Saite ja nach dem durchführen durch den Body stark abgeknickt wird.
Klanglich kann es natürlich dennoch einen Unterschied machen.
Eine andere Sache ist ja diese extendet Tune geschichte, wo die Saite nach dem Sattel länger ist.
Allerdings ändert das nix an der Saitenspannung, diese wird ja durch die Mensur, also der Strecke zwischen Sattel und Brücke bestimmt.
Es verändert sich jedoch die Elastizität der Saite, da der lineare Ausdehnungskoeffizient ja gleich bleibt, aber die Länge der Saite, wenn auch nicht der schwingenden, ja verlängert wird.

So viel zur Theorie....am Ende muß der Bass einfach so klingen, wie der Spieler sich das vorstellt.

 

[bassonaut]

Liebe Kollegen, ich grabe dieses Thema über Mensuren nochmal aus... Meine linke Hand tut sich manchmal schwer beim Greifen in den ersten Bünden. Deshalb würde ich gerne mal einen Shortscale mit 5 Saiten versuchen. Jetzt habe ich hier schon viel gelesen und frage mich, ob es Shortscales mit fanned frets von der Stange gibt (extra einen bauen zu lassen wäre mir zu teuer). Ich würde mir davon versprechen, dass der erste Bund nicht so weit weg ist, die tiefe Saite aber trotzdem noch eine gewisse Länge hat. Oder macht das überhaupt keinen Sinn? Habe dazu im Netz nichts gefunden, vielleicht gebe ich auch einfach die falschen Suchbegriffe ein.. Habt ihr einen Tipp?

 

[Bassralf]

Liebe Kollegen, ich grabe dieses Thema über Mensuren nochmal aus... Meine linke Hand tut sich manchmal schwer beim Greifen in den ersten Bünden. Deshalb würde ich gerne mal einen Shortscale mit 5 Saiten versuchen. Jetzt habe ich hier schon viel gelesen und frage mich, ob es Shortscales mit fanned frets von der Stange gibt (extra einen bauen zu lassen wäre mir zu teuer). Ich würde mir davon versprechen, dass der erste Bund nicht so weit weg ist, die tiefe Saite aber trotzdem noch eine gewisse Länge hat. Oder macht das überhaupt keinen Sinn? Habe dazu im Netz nichts gefunden, vielleicht gebe ich auch einfach die falschen Suchbegriffe ein.. Habt ihr einen Tipp?

Hallo @bassonaut !
Bevor Wechsel zu shortscale noch einmal befassen mit der Frage: "Der erste Bund zu weit weg" - Warum ist das denn überhaupt so? Bist Du sehr klein, kurze Arme? Hängt der Bass bei Dir richtig am Körper? Hast Du mal verschiedene Longscales auf diesen Punkt hin getestet? Je nach Konstruktion des Bass ragt der Hals mal mehr aber auch mal weniger vom Körper weg. Ich habe schon einige Frauen am Longscale-Bass gesehen, die mit den ersten Bünden keine Probleme hatten.

Wenn es denn ein shortscale sein soll (ich spiele selber teilweise auch shortscale Bässe)
Ich finde, das shortscale und 5-Saiter nicht zusammenpassen. Einen 5-Saiter habe ich als shortscale auch noch nie gesehen, mit fanned frets schon mal gar nicht. Ich denke, dass fanned frets nur bei Longscale Sinn hat.

Auf der anderen Seite, habe ich eine Bass-Ukulele, die mit 53cm Mensur eine sehr überzeugende E-Saite hat. Von daher kann ich mir gut vorstellen, dass mit shortscale-Mensur auch ein 5-Saiter möglich ist. Wir sprechen dann aber über besonders konzipierte Instrumente, die es nicht landläufig von der Stange gibt und auch entsprechend kosten.

 

[anbra]

Einen 5-Saiter habe ich als shortscale auch noch nie gesehen,

Mindestens Maruszczyk / Mensinger bauen recht regelmäßig kurze 5er. Und was ich bisher so gelesen habe, sollen die auch sehr ordentlich sein. Und evtl. tut es ja auch ein medium scale. (medium scale finde ich persönlich z.B. extrem angenehm; ... habe aber keine 5er ...)

Wenn es allerdings wirklich darum geht, dass der Sattel zu weit links vom Körper hängt, und nicht darum, dass der Abstand zwischen den ersten Bünden zu groß ist, hängt es - und da bin ich mit Ralf einer Meinung - eher am Bass und seiner Geometrie und nicht an der Mensur.

Ich habe hier long scale Bässe (1 x Maruszczyk Frog, 2 x Oliver Lang (orgeloli hierzuforum, siehe weiter oben im Thread ), bei denen die tiefen Lagen bequemer zu erreichen sind als bei meinem medium scale Gretsch. Und der Sattel der Oli-Bässe ist nochmal eine ganz tiefe Bundbreite dichter am Körper als beim Maru Frog (die Langschen Bässe haben aber auch nur 22 Bünde, der Frog hat 24).

Bei den fanned frets geht es ja meistensteils darum, die effektive Mensur der tiefen Saiten noch länger als "normal" werden zu lassen. Unter "short scale fanned fret" würde ich dann sowas wie 34"-32" oder 32"-30" verstehen; ohne ein speziell gebautes Instrument wird das nichts. Wenn Du das Instrument aber eh bauen lassen müsstest, kann es auch gleich ein long scale in passender Geometrie sein

@bassonaut: welchen Bass hast Du denn jetzt und in welcher Gegend wohnst Du?

 

[bassonaut]

Dank euch beiden für eure Antworten! Dann guck ich mir Maruszczyk und Mensinger mal an. Vom Oli Lang habe ich hier auch schon gelesen.. Ich verkrampfe halt mit der linken Hand, wenn ich länger da unten spiele. Dass der Abstand zwischen den Bünden bei einem Shortscale auch kleiner ist, würde mir auch sehr gelegen kommen, denke ich... habe halt noch nie einen ausprobiert @anbra , ich habe einen Ibanez SR1000 und wohne in der Nähe von Neuss.

 

[beate]

Einen 5-Saiter habe ich als shortscale auch noch nie gesehen, mit fanned frets schon mal gar nicht. Ich denke, dass fanned frets nur bei Longscale Sinn hat.

Es gibt ein par. Einfallen tun mir da vor allem ein Fodera und halbwegs bezahlbar der Maruscyk Caspar.

Shortscale Fanned frets hat durchaus Sinn. Fühlt sich bei meinem selbst gebauten 4-Saiter jedenfalls gut an (mit moderaten 2cm Unterschied in den Mensuren) und bewährt sich auch klanglich (mehr Dampf untenrum).

 

[seppblind]

Ich würde mir davon versprechen, dass der erste Bund nicht so weit weg ist, die tiefe Saite aber trotzdem noch eine gewisse Länge hat.

Ich verkrampfe halt mit der linken Hand, wenn ich länger da unten spiele.

Möglicherweise genügt es schon wenn du
schaust daß sich der bass etwas nach rechts verlagert.

Das geht durch eine verlängerung des
oberen horns,
plus einer anderen platzierung des hinteren gurtpins.

So was in die richtung hab ich inzwischen bei fast allen
meinen bässen gemacht -
das macht einen riesen unterschied :

 

[Jost Halenta]

Hallo @bassonaut !

Ich finde, das shortscale und 5-Saiter nicht zusammenpassen. Einen 5-Saiter habe ich als shortscale auch noch nie gesehen, mit fanned frets schon mal gar nicht. Ich denke, dass fanned frets nur bei Longscale Sinn hat.

Auf der anderen Seite, habe ich eine Bass-Ukulele, die mit 53cm Mensur eine sehr überzeugende E-Saite hat. Von daher kann ich mir gut vorstellen, dass mit shortscale-Mensur auch ein 5-Saiter möglich ist. Wir sprechen dann aber über besonders konzipierte Instrumente, die es nicht landläufig von der Stange gibt und auch entsprechend kosten.

Ich habe auch vier 5-Saiter Shorties von Kaiser, Bassculture und Mensinger, die alle sehr gut klingen und die H-Saite ist nicht wirklich matschiger als bei Longscalern.

 

[DavidNesselhauf]

Ich wollte schon immer einen Mustang, jetzt hab ich einen. Testaufnahmen belegen für mich: Mein Hotwire Prezi und der Mustang klingen mit unterschiedlichen Flats gefährlich ähnlich. Ich wäre bei einem Blind Test (nur hören) vielleicht aufgeschmissen.

Vorteil Mustang: Saitenziehen geht eeeeasy. Alles sehr bequem.
Vorteil Preci: live/am Amp scheinen die Bässe und Tiefmitten ein bisschen mehr ´reinzuhauen.
Für mich also: Mustang im SoulJazz Trio (da wird viel soliert), Preci in der Funk Band (da muss es ballern).

 

[Bassman135]

Ich hab in der alten Band (eher ruhiger Rock, EADG) vom Preci zu Shorties gewechselt, 78er Musicmaster und 71er EB0, beide mit neuer Brücke und Pickups: für mich viel stimmiger gewesen auch weil ich dort viel in den ersten paar Bünden der tieferen Saiten spielen "musste".

Die Kurzen sind für mich fetter im Sound.

In der aktuellen Gruppe (Heavy, Stoner, tiefergestimmt, DADG und CADG) spiele ich wieder Longscale, Preci und Rick, da wabern die tiefen Saiten nicht zu extrem bei hartem Vollausschlag. Ich habs auch mit einem neuen PJ Mustang versucht: 5er Saiten ohne die Dünnste, DADG geht wunderbar, wenn ich nicht zu punkig reinhaue.

 

[Bassman135]

Habt ihr einen Tipp?

Schau mal den Bassline Bustiny an. Ich kenne ihn nicht persönlich, aber er wirkt sehr sympathisch. Mich begast er immer wieder, nur brauch ich ihn leider grad nicht.

 

[beate]

das macht einen riesen unterschied :

... nicht zuletzt den, dass dann die hohen Lagen schlecht erreichbar sind, weil der Bass dazu zu ungünstig vor dem Bauch hängt. Eine Erfahrung, die ich auf dem Shortscale Preci mache. Und da reichen schon mal 2cm!

 

[bassonaut]

Es gibt ein par. Einfallen tun mir da vor allem ein Fodera und halbwegs bezahlbar der Maruscyk Caspar.

Shortscale Fanned frets hat durchaus Sinn. Fühlt sich bei meinem selbst gebauten 4-Saiter jedenfalls gut an (mit moderaten 2cm Unterschied in den Mensuren) und bewährt sich auch klanglich (mehr Dampf untenrum).

jaa, den Caspar habe ich da jetzt auch gesehen, gefällt mir schon optisch sehr... aber mit fanned frets hab ich noch nichts gefunden...

 

[bassonaut]

Möglicherweise genügt es schon wenn du
schaust daß sich der bass etwas nach rechts verlagert.

Das geht durch eine verlängerung des
oberen horns,
plus einer anderen platzierung des hinteren gurtpins.

So was in die richtung hab ich inzwischen bei fast allen
meinen bässen gemacht -
das macht einen riesen unterschied :

Anhang anzeigen 349428Anhang anzeigen 349429Anhang anzeigen 349430

das ist ja mal auch ne schöne Idee

 

[bassonaut]

Schau mal den Bassline Bustiny an. Ich kenne ihn nicht persönlich, aber er wirkt sehr sympathisch. Mich begast er immer wieder, nur brauch ich ihn leider grad nicht.

werde ich mir anschauen! danke

 

[bassonaut]

... nicht zuletzt den, dass dann die hohen Lagen schlecht erreichbar sind, weil der Bass dazu zu ungünstig vor dem Bauch hängt. Eine Erfahrung, die ich auf dem Shortscale Preci mache. Und da reichen schon mal 2cm!

huhu @beate , meinst du dann damit so ab dem 12. Bund aufwärts? Ich spiele eigentlich max. so bis zum 15. Bund, geht das noch? Oder meinst du, das kann man auf einem shortscale mit 22 Bünden nicht mehr greifen?

 

[seppblind]

.. nicht zuletzt den, dass dann die hohen Lagen schlecht erreichbar sind,

Ja, das ist leider der nachteil.
Aber wenn ich länge in der oberen lage spiele,
bei einem solo zb,
rück ich mir den bass ein bisschen zu recht -
also nach links.