Lautstärkeregelung Fingerstyle/Plektrum

[Chordcommander]

Hallo zusammen,

habe gerade neu als Bassist in einer Band angefangen und bisher kaum Banderfahrung. Bisher hab ich ausschließlich Fingerstyle gespielt, aber bei einigen schnelleren Songs bin ich mit dem Fingerstyle an meine Grenzen gekommen (va was die Ausdauer angeht) und hab mich daher auch mal ans Spielen mit dem Plektrum gewagt, wodurch sich einige Songs wesentlich entspannter spielen lassen und dabei sogar besser klingen. Ein Problem ist aber nun, dass ich mit Plektrum einfach deutlich lauter spiele, als mit den Fingern und jetzt bin ich mir unsicher, wie ich dieses Problem (v.a. im Hinblick auf einen bevorstehenden Auftritt) lösen kann. Bisher hab ich mir dazu Folgendes überlegt:

1. Lernen, mit den Fingern lauter bzw. mit Plek leiser zu spielen und das Problem spieltechnisch zu lösen.
2. Ein Fußpedal kaufen, mit dem ich zwischen zwei voreingestellten Lautstärken switchen kann. Falls ihr ein entsprechendes Pedal empfehlen könnt wär das natürlich super!
3. Evtl könnte mir auch ein Kompressor helfen? Hab bisher aber noch null mit Effekten/Pedalen usw experimentiert und mag auch den "simplen" Sound aus lediglich Bass/Verstärker, aber hab gelesen, dass ein Kompressor sowieso etwas ist, was viele Bassisten nutzen und auch nicht zu stark in den Sound eingreift, wenn man ihn richtig einstellt.


Wär super, wenn ihr mir da weiterhelfen könntet, mein Bass ist ein Sterling Sub aktiv Bass, falls das für die Fragestellung relevant ist.

Vielen Dank!

 

[Scorn8]

Der Lautstärkeregler an deinem Bass ist keine Option?

 

[Chordcommander]

Das hab ich probiert, aber darüber hab ich mir immer etwas schwer getan da den richtigen spot zu treffen, da der nicht einrastet sondern frei drehbar ist. Evtl. kann ich mir da ja eine Markierung anbringen...

 

[f_luxus]

Kompressor wäre wohl am einfachsten.

 

[EADG]

Lernen, mit den Fingern lauter bzw. mit Plek leiser zu spielen und das Problem spieltechnisch zu lösen.

Das ist keine schlechte Idee, noch nicht mal wegen des geschilderten Problems sondern du solltest spieltechnisch eine gewisse Breite an Dynamik abdecken können. Mit den Fingern und dem Plek. Ansonsten Regler am Bass oder am Amp. Das musst du ausprobieren. Irgendwann hast du's raus. Volumepedal halte ich für überflüssig. Kompressor habe ich noch nie gebraucht.

 

[HeGoe]

Bei uns ergibt sich das von selbst, da die Songs mit Plektrum auch auf den anderen Instrumenten lauter sind. Leise Stellen dämpfe ich gerne mit Palmmute ab.

 

[E-A-D-G]

Also ich persönlich hab's noch nicht geschafft mit dem Palmballen die Saiten zu dämpfen.
Die Palmballen auf den Palmrest zu legen klappt dagegen schon. Auch wenn ich dann doch lieber freihändig bzw. ohne Nutzung von Palmrest arbeite.

Zum Dämpfen der Saiten verwende ich beim Plekspiel die volle Länge der Mittelhand, weil anders bekomme ich das eh nicht hin.

Unterschiede im Klang zwischen Plek- und Fingerspiel korrigiere ich gerne mit dem Treble am Bass. Das klappt wunderbar, und die Lautstärke bleibt dabei dann auch gleich.

 

[zeppo3000]

Ich würde ein EQ-Pedal in den Ring werfen. Plektrum klingt oft lauter als die Finger, weil mehr Dengelhöhen entstehen, das kann man mit einem (grafischen) EQ gut angleichen. Und einen Lautstärkeregler haben die auch.

 

[BoogieCaster]

Wenn es nur darum geht, dass du "an/aus" zwei Pegel braucht ist doch vermutlich ein schaltbarer Booster mit das Ding.

 

[Hedgeman]

Wenn du schreibst, du bist noch ganz neu dabei und hast wenig Erfahrung, würde ich erst einmal kein Pedal, egal ob Kompressor oder EQ, anschaffen. Das klappt nämlich auch nur, wenn man es richtig einstellen kann und sich damit zu befassen, frisst am Anfang nur unnötig Zeit und Aufmerksamkeit.

Wahrscheinlich machst du ja gerade von Probe zu Probe Schritte nach vorne, war bei mir anfangs jedenfalls so. Da wird sich in deinem Anschlag noch einiges ändern.

Ich würde es entspannt sehen, mich aufs Spielen konzentrieren, den Anschlag mit Plek zur Not mit der Höhenblende etwas entschärfen oder am Bass etwas Vol. Raus nehmen.

Wahrscheinlich gleicht sich das mit der Zeit an, wenn du konsequent beides spielst. Falls nicht, kannst du immer noch über eine andere Lösung nachdenken. Prinzipiell macht es aber schon Sinn, beim Wechsel der Anschlagstechnik nicht noch irgendwas drücken zu müssen. Ist einfach flexibler.

 

[Mudskipper]

1. Lernen, mit den Fingern lauter bzw. mit Plek leiser zu spielen und das Problem spieltechnisch zu lösen.

Ich liebe Effekte, das ganze Spielzeug aber das Problem spieltechnisch zu lösen halt ich gerade wenn Du noch nicht so lange spielst für einen sehr sinnvollen Weg.
Ich merke selbst wenn ich, nach 30 Jahren Bass, mal eine Zeit lang wenig mit den Fingern spiele(in der Band halt 90% Plek, da das am Besten zur Musik passt) ich da wieder ran muss.
Natürlich kann man das mit einem Kompressor gut regeln, mit einem EQ-Pedal etc., aber Wenn du eh eher der Bass, Kabel, Amp(Welcher AMp eigentlich?) Fan bist kann man sich das mit etwas Übung auch schenken.

Bei uns ergibt sich das von selbst, da die Songs mit Plektrum auch auf den anderen Instrumenten lauter sind. Leise Stellen dämpfe ich gerne mit Palmmute ab.

Stimmt, bei uns ergibt sich das auch, das die Songs ohne Plektrum eh die leiseren sind .
Palm mute spiele ich auch gerne. Auch wie schon vorgeschlagen Höhen zurücknehmen hilft bei Plekspiel, damit es sich, wenn nicht erwünscht, so arg durchdengelt.

 

[sandmann]

Wenn es wirklich ein so krasser Pegelsprung ist und jetzt ein Gig ansteht, dann würde ich vorerst einfach ein bißchen mit dem Volumen am Bass nachregeln. Ich habe auch meistens ein bißchen Kompression drauf, aber benötige das eigentlich nicht.

In the longrun wirst Du nicht umhinkommen, beide Spieltechniken aufeinander abzustimmen. Das wird sich mit der Zeit von selbst einstellen. Je mehr Du übst und die Bewegungsabläufe sich automatisieren, umso mehr wird sich auch der Pegel angleichen, war jedenfalls bei mir so. Um einen wirklich guten sauben Ton mit den Fingern hinzubekommen, muss man einfach viel spielen. Die Finger werden dann kraftvoller und fester, es bildet sich Hornhaut und die Bewegung wird effizienter, damit wird auch der Ton besser und kräftiger. Wenn ich mal längere Zeit nicht gespielt habe, ist mein Ton beispielsweise auch ganz anders, als wenn Auftritte anstehen und ich regelmäßig probe und übe. Beim Plek ist es genauso, da wiederum muss man dann eher lernen, etwas zarter und dafür sehr gleichmäßig anzuschlagen. Beide Bewegungsabläufe benötigen Zeit, dann kommt das.

Was mir geholfen hat, war, einfach viel zuhause zu Musik über Kopfhörer mitzuspielen und zwischen den Techniken hin- und herzuwechseln. Mal "Parallel Universe" von den RHCP (geiler Plek-Lauf), dann "Can´t Stop" oder "Aeroplane" (Slap), dann "Give it away" (Fingerstyle) oder was auch immer; alles mit der gleichen Einstellung an Bass und Amp, alles versuchen, so zu spielen, dass der Pegel in etwa gleich bleibt und man alles sauber hört.

Gute Mucker sind so gut, weil sie so viel geübt haben; Talent wird meist überschätzt.

Sandmann

 

[xroads]

Unterschiede im Klang zwischen Plek- und Fingerspiel korrigiere ich gerne mit dem Treble am Bass. Das klappt wunderbar, und die Lautstärke bleibt dabei dann auch gleich.

Das mache ich auch so!
Mit Plek sind die Höhen störend, nicht so sehr die Lautstärke....

 

[Alex_S.]

"Parallel Universe" von den RHCP (geiler Plek-Lauf),

Ich hätte gedacht das wäre mit den Fingern gespielt, aber Google sagt mir, dass die Meinungen da auseinandergehen. Aber jedenfalls geht es auch ohne.

Bisher hab ich ausschließlich Fingerstyle gespielt, aber bei einigen schnelleren Songs bin ich mit dem Fingerstyle an meine Grenzen gekommen (va was die Ausdauer angeht)

Das kann man üben. Wichtig ist, locker bleiben in Schultern und nur die Muskeln bewegen, die man braucht.

und hab mich daher auch mal ans Spielen mit dem Plektrum gewagt, wodurch sich einige Songs wesentlich entspannter spielen lassen

Das sollte eigentlich mit beiden Techniken möglich sein.

und dabei sogar besser klingen.

Das ist das beste Argument. Wenn es dir besser gefällt solltest du natürlich mit Pick spielen.

1. Lernen, mit den Fingern lauter bzw. mit Plek leiser zu spielen und das Problem spieltechnisch zu lösen.

Die langwierigste aber beste Methode.

2. Ein Fußpedal kaufen, mit dem ich zwischen zwei voreingestellten Lautstärken switchen kann. Falls ihr ein entsprechendes Pedal empfehlen könnt wär das natürlich super!

Da gibt es ganz einfache Pedale mit Lautstärkereduzierung, auch zum Selbermachen. Attentuator heißt das

Electro Harmonix Signal Pad

Electro Harmonix Signal Pad; Effektpedal für E-Gitarre; Attenuator, der das Signal absenkt; Passive Schaltung, die den Sound nicht verändert;; Regler: Volume; LED: Effekt An; Fußschalter: Effekt Bypass; Anschlüsse: Input (6,3 mm Klinke), Output...

€49,00

www.thomann.de

3. Evtl könnte mir auch ein Kompressor helfen? Hab bisher aber noch null mit Effekten/Pedalen usw experimentiert und mag auch den "simplen" Sound aus lediglich Bass/Verstärker, aber hab gelesen, dass ein Kompressor sowieso etwas ist, was viele Bassisten nutzen und auch nicht zu stark in den Sound eingreift, wenn man ihn richtig einstellt.

Das würde ich lieber lassen.

 

[Bassbernd99]

In the longrun wirst Du nicht umhinkommen, beide Spieltechniken aufeinander abzustimmen. Das wird sich mit der Zeit von selbst einstellen. Je mehr Du übst und die Bewegungsabläufe sich automatisieren, umso mehr wird sich auch der Pegel angleichen, war jedenfalls bei mir so. Um einen wirklich guten sauben Ton mit den Fingern hinzubekommen, muss man einfach viel spielen. Die Finger werden dann kraftvoller und fester, es bildet sich Hornhaut und die Bewegung wird effizienter, damit wird auch der Ton besser und kräftiger.

Genau das ist der Tipp, der Dich langfristig voranbringt. Finger und Plek werden mit etwas Übung gleichlaut werden.

Solange das noch nicht klappt, ist es am einfachsten, bei Plek die Höhen am Bass etwas rauszunehmen (mache ich immer so) und ggf noch den Volume-Poti am Bass etwas zurückdrehen. Du bekommst schnell raus, wieviel du drehen musst, auch ohne Rasterung. Das ist auch Training, deinen Bass zu beherrschen. Ds wirst du brauchen. Es werden viele Situationen kommen, wo du darauf angewiesen bist, deinen Bass sicher zu beherrschen.

Ein Compressor macht sicherlich auch Sinn, aber damit umgehst du den Übungseffekt, da er deine Impulse glattbügelt und du kein Gefühl für deine Anschlagintensität entwickelst. Langfristig hast du mehr davon, wenn du geduldig durchhältst und übst. Das geht schneller als man denkt .

 

[Chordcommander]

Danke für die vielen Antworten - habe mich entschieden, erst mal "clean" zu bleiben und evtl über den Volumenregler nachzujustieren bzw. meine Spieltechnik anzupassen.

 

[cwegy]

Ich hab mir auf meinen Leadsheets Notizen gemacht, sowas wie „Plek Volume auf 8“ und dann halt entsprechend am Bass geregelt. Es gibt halt auch Stücke, da passt es zum Gesamtsound, wenn ich mit Plek und Volume voll auf spiele.

 

[oldschool]

Danke für die vielen Antworten - habe mich entschieden, erst mal "clean" zu bleiben und evtl über den Volumenregler nachzujustieren bzw. meine Spieltechnik anzupassen.

Sehr gut, das wird dir auf längere Zeit gesehen am meisten nützen!!! Ich habe damals mit einer großen Glockenklang-Anlage erstmals gelernt, wirklich sauber und gleichmäßig zu spielen, und kann das deswegen auch weiterempfehlen. So hat es bei mir wohl ein Jahrzehnt(!) gedauert, bis der erste und der letzte Ton nicht zu laut waren... Kompressoren beschränken die Dynamik, und wenn das wirklich gemacht werden muss, dann sollte es der Mixer im Studio oder der FOH-Mann beim Gig machen, denn nur die hören die richtige Balance der Instrumente/Stimmen/Whatever.

 

[sandmann]

Eine Sache noch: Das Plektrum hat auch einen gewissen Einfluss auf den Sound bzw. die Lautstärke. Je härter, um so lauter und auch um so schwieriger zu kontrollieren. Ich spiele mit Medium-Plektren, die kann ich persönlich am besten kontrollieren.

Sandmann

 

[f_luxus]

und auch um so schwieriger zu kontrollieren

Empfinde ich ganz anders! Ich finde weiche Plektren am schwierigsten zu kontrollieren.