Kontrabassist/-in für zeitgenössisches Jazz-Piano-Trio gesucht

ToniEve schrieb:
Mein Ansatz, da ich mehr vom Jazz komme, geht meistens mehr in eine harmonisch-atmosphärische Welt. Allerdings nicht so sehr auf Grundlage der Standard-Harmonik, sondern entlang von den sogenannten Kirchentonleitern, symmetrischen und unsymmetrischen Skalen.
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Ciao ToniEve,

ich glaube dass sich das gar nicht beisst. Ich habe klassisch Kontrabass studiert, aber mich immer der nicht klassischen Musik hingezogen gefühlt, hatte aber auch Glück, die beiden in meinen Augen besten Kontrabasslehrer weit und breit zu haben, welche meine stilfremden Eskapaden duldeten sowie auch meine Interressen für andere Instrumente (ich spiele auch Tuba und Posaune).

Allerdings bin ich ein sehr untalentierter Komponist. Ich kann wohl ok arrangieren, aber die Pflichtkompositionen im Studium hörten sich genau danach an - Pflicht... Mag wohl auch daran liegen, dass ich erst sehr spät mit dem Musikstudium angefangen habe, da ich vorher ein Ingenieurstudium hinter mich gebracht habe und erst in einer Sinnkrise während eines Auslandaufenthalts - wo ich viel und zuweilen professionell musizierte - auf die Idee gekommen bin, ein Musikstudium anzufangen.

Mir ist dann erst später aufgegangen, dass man als Musiker entweder immer unterwegs ist oder unterrichten muss. Da ich als Lehrer absolut unterirdisch bzw. eine Zumutung bin, bin ich ein paar Jahre "unterwegs" gewesen, das war eine gute Zeit. Jedoch wird man als Ü40 langsam sesshaft. Nun arbeite ich Teilzeit und musiziere den Rest, Amateurmusik auf höherem Niveau sozusagen, ein schönes Privileg ;-)

Gruss
claudio
 
Ciao Claudio,

Danke für Deinen interessanten Bericht! - Deine Schilderung rief große Resonanz in mir hervor.

Denn auch ich habe erst einen "bürgerlichen" Beruf erlernt und bin danach über ein internes Trainee-Programm zum System Engineer ausgebildet worden. Habe ein paar Jahre lang Computer miteinander vernetzt, bis ich mir - vielleicht ähnlich wie Du - die Frage stellte, ob ich es nicht irgendwann bereuen würde, wenn ich nicht meiner Leidenschaft folgen würde. Also habe ich gekündigt, um Musik zu studieren. Da war ich dann schon 27, aber im Jazz ging das grad noch so.

Nach erfolgreichem Abschluss habe ich zunächst 6 Jahre an einer Musikschule gearbeitet, halbe Stelle. Bis ich merkte, dass mich das Unterrichten so unendlich müde macht. Außerdem hatte ich in dieser Zeit so viele "Fremd-Melodien" im Kopf, die mein inneres Hören übertönten. -
Denn ich komponiere leidenschaftlich gerne!

Das verschlingt zwar unendlich viel Zeit, aber man muss irgendwann mal eine Entscheidung treffen. - Ich bin deshalb niemand, der ein riesiges Repertoire, so wie Du, aufrecht erhalten kann. Ich spiele seit Jahren nur noch meine eigene Musik und konzentriere mich ganz darauf, der Musik, die in mir ist, "Gehör zu verschaffen".

Da ich immer mal wieder im alten Beruf etwas tun kann, genieße ich - um es mit Deinen Worten zu sagen - das Privileg, mich für diesen Weg entscheiden zu können.
Daher auch mein innerer Wahlspruch: Nicht VON der Musik, sondern FÜR sie leben!

Beste Grüße
ToniEve :kaffee:
 
ToniEve schrieb:
Ich spiele seit Jahren nur noch meine eigene Musik und konzentriere mich ganz darauf, der Musik, die in mir ist, "Gehör zu verschaffen".
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Ciao ToniEve,

um diese Gabe beneide ich Dich, mach bitte weiter mit Deiner Musik, sie wird gehört.

Gruss
claudio
 
@ ToniEve, das ist ja richtig gutes Zeug!
Solche Bands gibt es wirklich zu wenig, Respekt!
 
Ja - schöne Sachen machst du da. Manchmal fehlt mir ein wenig die Spannung, ein paar Piano-Arpeggien zu viel. Vom KBass ist recht wenig zu hören - zumindest hier auf meinem Handy. Das Piano ist ziemlich dominant - nicht nur musikalisch sondern auch Sound-mässig ist es absolut brilliant, Bass und Drums bleiben dagegen zurück.
Ich bin mir sicher, dass ich euch auf Soundcloud noch öfter besuchen werde!
 
Ochsenblut schrieb:
Ja - schöne Sachen machst du da. Manchmal fehlt mir ein wenig die Spannung, ein paar Piano-Arpeggien zu viel. Vom KBass ist recht wenig zu hören - zumindest hier auf meinem Handy. Das Piano ist ziemlich dominant - nicht nur musikalisch sondern auch Sound-mässig ist es absolut brilliant, Bass und Drums bleiben dagegen zurück.
Ich bin mir sicher, dass ich euch auf Soundcloud noch öfter besuchen werde!
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Hallo Ochsenblut,
Danke für Deinen netten Kommentar!

Die Aufnahmen wurden in einem sehr guten Tonstudio gemacht, daher vermute ich, dass die Bässe beim Abspielen übers Handy tatsächlich zu wenig durchkommen.
Wenn Du also kannst, hörs Dir doch nochmal über eine Anlage an, dann wirst Du auch Spaß am Bass haben.
Wir haben bei den Aufnahmen nämlich extra nix getrickst, keine den Klang beeinträchtigende Software zur Intonationskorrektur drüber laufen lassen, damit der natürliche warme Klang eines Kontrabasses erhalten bleibt.

Mir ist das nämlich super wichtig, weil ich den Bass-Sound für meine Musik unbedingt benötige. Mein Klavierspiel erschließt sich erst MIT dem Bass. Meine Akkorde und Sounds sind erst vollständig zusammen MIT dem Bass.
Dieses Zusammenwirken und "Verweben" der Klänge ist Grundlage meiner Kompositionsweise.

Auch Dir einen schönen Tag,
ToniEve
 
claudio schrieb:
Ciao ToniEve,

um diese Gabe beneide ich Dich, mach bitte weiter mit Deiner Musik, sie wird gehört.

Gruss
claudio
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Hi Claudio,

"sie wird gehört" ... sagtest Du. Und recht behielst Du.

Stell Dir vor, im fernen Schweden hat sie jemand gehört und mir dafür ein Kompositionsstipendium ausgelobt.
Kannst Dir vorstellen, dass ich ganz aus dem Häuschen bin! - Eine zeitlang in Schweden sein, Zeit und Muße haben, die Gegend (direkt am Meer) auf mich wirken lassen, Kontakt aufnehmen mit lokalen MusikerInnen, neue Stücke schreiben ... manchmal glaub ich, dass ich noch "träume" ... dann zerr ich die offizielle Einladung raus und dann glaub ichs selbst.

Hoffe, dass es Dir auch gut geht! - Was macht Dein Bass-Spiel?

Beste Grüße
ToniEve
 
Ciao ToniEve,

wow! :claphands: Das freut mich für Dich. Geniesse und nutze die Zeit, aber setz Dich nicht unter Druck. Es kann durchaus sein, dass gewisse Eindrücke erst "einschlagen", wenn Du wieder zurück bist. Jedenfalls ist dieses Stipendium ein Zeichen dafür, dass Dein Ideenreichtum, Dein Talent und Deine Gabe zur Komposition gewürdigt werden und das ist sehr gut so.

Mein Bass-Spiel spielt 8D. Ja es ist Sommer, mit den Partybands vor und nach den Ferien Hochzeiten, Dorffeste usw., mit der Funk- und der Bluesband Festivals und Openairs, Orchester und Bigband sind in der Sommerpause. Von daher ist der Sommer eher eine unkreative Zeit, da nicht viel Neues entsteht, aber man darf dafür seine "alten" neuen Sachen zum Besten geben, das macht viel Spass. Die kreativen Phasen, wo die Ideen, welche die kreativen Köpfe in meinen Bands (ich zähle mich eher weniger dazu) durchs Jahr ausbrüten, konkretisiert werden sind eher in den spielfreien Zeiten zwischen den Clubgigs im späten Herbst und Winter. Von daher ist es ganz gut, dass wir im Januar 2017 mit der Bluesband nach Memphis eingeladen wurden, dort wollen wir uns dann eine Woche lang musikalisch austoben.

Gruss
claudio
 
Wie cool ist das denn bitte! Ich bin gespannt, was da aus Schweden dann kommen wird. Und ja, ich spiele E und Kontrabass.
Zum Sound: Ein Handy ist echt kein Maßstab, da ist nie genug Bass, geht auch garnicht.
 

claudio schrieb:
Ciao ToniEve,
wow! :claphands: Das freut mich für Dich. Geniesse und nutze die Zeit, aber setz Dich nicht unter Druck. Es kann durchaus sein, dass gewisse Eindrücke erst "einschlagen", wenn Du wieder zurück bist. Jedenfalls ist dieses Stipendium ein Zeichen dafür, dass Dein Ideenreichtum, Dein Talent und Deine Gabe zur Komposition gewürdigt werden und das ist sehr gut so.
(...)
Von daher ist es ganz gut, dass wir im Januar 2017 mit der Bluesband nach Memphis eingeladen wurden, dort wollen wir uns dann eine Woche lang musikalisch austoben.
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Hi Claudio,

na, das sind aber umgekehrt auch Spitzen-Nachrichten! Da kann ich auch nur applaudieren! :claphands:Nach Memphis, das ist doch für ne Bluesband ein Traum! Da werdet Ihr`s richtig krachen lassen, oder?
Du hast ja ordentlich zu tun, alle Achtung!

Und ich werde in Schweden erstmal alles in mich aufnehmen und dann schauen, was passiert. Da hast Du ganz recht, da darf man sich nicht unter Druck setzen.
Mir steht dort 24 h rund um die Uhr ein Tonstudio mit Flügel zur Verfügung. Da kann ich ganz ohne Plan experimentieren. Ich bin ja eh eine intuitive Komponistin/Musikerin, die ihrem inneren Ohr folgt. Insofern freu ich mich einfach und bin selbst gespannt, was kömmt.

Genieße den Sommer und sei herzlich gegrüßt,
ToniEve
 
Ciao @ToniEve,

falls Du hier noch mitliest, wie ist es Dir in Schweden ergangen und falls gut, was sind die musikalischen "Folgen" davon?

Gruss
claudio
 
Das würde mich auch interessieren. Die Musik gefällt mir sehr gut, und ich würde gerne mehr hören als die Tracks auf Soundcloud. Wenn man Gugl befragt, kommen unter "Musikschmiede" nur Tausend Musikschulen.
 
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