Kontrabassfund

[motherofbasses]

15.000 sind ja in dem Zusammenhang ja wohl etwas außerirdisch.
1.800 kommt realistisch an die Sache hin:
Da wäre wohl das Griffbrett zu richten, neue Saiten aufzuziehen, der Steg abzurichten und der Stimmstock zu prüfen.
Du musst selber wissen, ob sich das lohnt, für das Geld bekommst du mit Glück schon einen passablen gut eingerichteteten Sperrholzbass.
Du kannst natürlich das Mindeste einrichten, so dass der Bass zum (Wieder-)anfang taugt und dann je nach Geschmack und Geldbeutet dich nach einem passenden Bass umsehen.

Manche Geschenke entpuppen sich leider als Sparbüchsen

 

[motherofbasses]

Farmsaiten? Na wer kennt die nicht? Mit Kuhsound frisch aus dem Stall - etwas teurer, dafür einzigartig

 

[orgeloli]

15 000 Eur Reparatur? Dann kannst du den bald gleich neu bauen lassen. Muss ja komplett hin gewesen sein das Ding?

Hab bei meinem letzten Praktikum einen Bass hergerichtet und da kamen wir auf 1800 EUR Reparaturkosten.
http://www.dreizehnbass.at/htm/Praktikum.html
Bei dem war doch auch einiges kaputt.


Ach ja, du meinst wohl Darmsaiten

lg
D

Richtig, Darmsaiten gehören da drauf!

15 000,- waren schon richtig,
immerhin handelte es sich in diesem Falle um einen original erhaltenen Barockbass.
da wäre einiges zu tun gewesen und hätte sich in diesem Falle nicht gelohnt.
Für Liebhaber "Alter Musik" wäre er von der Fertigung her zu bäuerlich gewesen,
als das er eine 5 stellige Summe dafür auf den Tisch legen würde.
Das ist das Problem an der Sache. Die Kirchgemeinde würde nicht mal das Geld ausgeben,
das notwendig wäre um ein Museumsstück daraus zu machen.
So ruht er nun weiter in der Balgkammer....

OLI

 

[beate]

1.800 kommt realistisch an die Sache hin:
Da wäre wohl das Griffbrett zu richten, neue Saiten aufzuziehen, der Steg abzurichten und der Stimmstock zu prüfen.

Auch wenn Bassaiten wesentlich teurer sind als Violinsaiten (bei deren Preisen man ebenfalls heftig schlucken muss - sie halten ja nur ein paar Wochen), kommt mir das ein wenig überzogen vor.

Was ist denn nötig - neue Saiten, vermutlich. Verbrauchsmaterial, wenn auch teures. Den Steg wieder richtig aufstellen, zumindest weitgehend richtig. Beides sollte man schon selbst können, wenn man ein Streichinstrument besitzt. Und dann kann es ja durchaus sein, dass das Instrument zumindest fürs erste ordentlich klingt.
Vermutlich wird man es dann einfach spielen können - geht ja offenbar auch jetzt, trotz des Griffbretts (das man vermutlich lösen und ein klein wenig höher montieren muss, damit es passt). Vielleicht noch den Saitenhalter ein wenig näher am Korpusende montieren - auch das geht in Eigenregie, wenn man nicht gerade zwei linke Hände hat und weiß, wie die Instrumente aufgebaut sind. Und dann merkt man schon, ob das Instrument nochmal zum Fachmann muss oder nicht.

Es kann auch gut sein, dass man einen fairen Preis bekommt, wenn der Instrumentenbauer merkt, dass man sich mich seinem Instrument beschäftigt und sich wenigstens Mühe gibt, es halbwegs ordentlich einzustellen.

 

[Red Cross]

1800€ bei einem Bass der 500€ wert ist?

Wie gesagt, je nach Aufwand sollte es unter 500€ bleiben (Griffbrett, Saiten, Steg, Stimmstock), auf keinen Fall 1800€...

15.000 sind ja in dem Zusammenhang ja wohl etwas außerirdisch.
1.800 kommt realistisch an die Sache hin:
Da wäre wohl das Griffbrett zu richten, neue Saiten aufzuziehen, der Steg abzurichten und der Stimmstock zu prüfen.
Du musst selber wissen, ob sich das lohnt, für das Geld bekommst du mit Glück schon einen passablen gut eingerichteteten Sperrholzbass.
Du kannst natürlich das Mindeste einrichten, so dass der Bass zum (Wieder-)anfang taugt und dann je nach Geschmack und Geldbeutet dich nach einem passenden Bass umsehen.

Manche Geschenke entpuppen sich leider als Sparbüchsen

 

[dreizehnbass]

1800€ bei einem Bass der 500€ wert ist?

Wie gesagt, je nach Aufwand sollte es unter 500€ bleiben (Griffbrett, Saiten, Steg, Stimmstock), auf keinen Fall 1800€...

Ja wenn nicht mehr ist, ok.
Wenn er geöffnet werden muss wird es teurer.

lg
D

 

[motherofbasses]

Solche Bassbauer kenne ich nicht: die mir den Preis nachlassen, nur weil ich mich mit dem Bass beschäftige - schön wär's aber

Der Preis wurde mir vor Jahren genannt um einen recht gut erhaltenen, aber nicht gut eingestellten Bass zu optimieren und zu machen waren genau die Dinge, die Blackbirds Bass auch fehlen. Auch Bassbauer sind Menschen, die Mieten zahlen und leben müssen.
Das Griffbrett abzurichten ist eine größere Aktion, das braucht Zeit und Zeit ist Geld und vor allem Fachkenntnisse, die der normale Haushandwerker nicht mehr hat (und auch nicht das Werkzeug dazu).
Alles andere sind "Kleinigkeiten", die man selber machen könnte. Könnte meint, wenn man weiß, wie es sein soll. Woher soll jemand die Position und Länge des Stimmstockes kennen, der noch nie damit herumexperimentiert hat (die optimale und klanglich gewünschte Position zu finden). Wie soll jemand wissen, wie man einen Steg anpasst (die Füsschen und die Kerbentiefe)? Ein nicht richtig montierter Saitenhalter kann einem mitsamt der Saiten richtig um die Ohren fliegen - genau das ist neulich einem Bekannten passiert - weiß Gott kein Idiot und Anfänger.
Selbst das Aufziehen von Saiten kann man völlig verkehrt machen.

Damit will ich nur sagen: ein bischen Respekt vor der Zunft und Erfahrung, 1.800 sind für die genannten Reparaturen keineswegs zuviel. Ob sich das lohnt ist halt die echte Frage, die sich stellt.

Trotzdem, ich würde den Bass in einem vernünftigen Verhältnis optimieren, spielen und mich dann ggf. nach dem Traumbass umsehen. Vielleicht ist der Bass nur dazu da um Blackbird wieder auf den Geschmack zu bringen? Das wäre ja schon was.

 

[motherofbasses]

Du zahlst ja schon zwischen 50 und 100 Euro für gebrauchte Saiten....
Den Stimmstock zu richten geht fix...der Saitenhalter auch...aber das mit dem Griffbrett kannst du für 200 Euro getrost vergessen. Und die Sache mit den Steganpassung ist nur was für Kenner, auch das dauert ein bischen (auch hier ist Zeit Geld).

 

[Red Cross]

Ja wenn nicht mehr ist, ok.
Wenn er geöffnet werden muss wird es teurer.

lg
D

Warum soll da die Decke ab? Das ist ein Sperrholzbass. Und es sind keine Schäden vorhanden. Wenn die Decke abmüsste (warum auch immer) ist das Ding ein wirtschaftlicher Totalschaden.

 

[Red Cross]

Solche Bassbauer kenne ich nicht: die mir den Preis nachlassen, nur weil ich mich mit dem Bass beschäftige - schön wär's aber

Der Preis wurde mir vor Jahren genannt um einen recht gut erhaltenen, aber nicht gut eingestellten Bass zu optimieren und zu machen waren genau die Dinge, die Blackbirds Bass auch fehlen. Auch Bassbauer sind Menschen, die Mieten zahlen und leben müssen.
Das Griffbrett abzurichten ist eine größere Aktion, das braucht Zeit und Zeit ist Geld und vor allem Fachkenntnisse, die der normale Haushandwerker nicht mehr hat (und auch nicht das Werkzeug dazu).
Alles andere sind "Kleinigkeiten", die man selber machen könnte. Könnte meint, wenn man weiß, wie es sein soll. Woher soll jemand die Position und Länge des Stimmstockes kennen, der noch nie damit herumexperimentiert hat (die optimale und klanglich gewünschte Position zu finden). Wie soll jemand wissen, wie man einen Steg anpasst (die Füsschen und die Kerbentiefe)? Ein nicht richtig montierter Saitenhalter kann einem mitsamt der Saiten richtig um die Ohren fliegen - genau das ist neulich einem Bekannten passiert - weiß Gott kein Idiot und Anfänger.
Selbst das Aufziehen von Saiten kann man völlig verkehrt machen.

Damit will ich nur sagen: ein bischen Respekt vor der Zunft und Erfahrung, 1.800 sind für die genannten Reparaturen keineswegs zuviel. Ob sich das lohnt ist halt die echte Frage, die sich stellt.

Trotzdem, ich würde den Bass in einem vernünftigen Verhältnis optimieren, spielen und mich dann ggf. nach dem Traumbass umsehen. Vielleicht ist der Bass nur dazu da um Blackbird wieder auf den Geschmack zu bringen? Das wäre ja schon was.

Unsinn.

Was für ein Geigenbauer war das denn?

Neuer Steg komplett kostet 150€, Griffbrett abrichten nochmal 150€, Saiten 100€, Stimmstock nochmal 50€. Selbst wenn der Geigenbauer etwas mehr verlangt kommt man kaum auf horrende Summen über 1000€. Das lohnt bei dem Bass auch nicht.

Teurer wäre nur ein komplett neues Ebenholzgriffbrett, und selbst das kostet keine 1800€.

 

[beate]

Du zahlst ja schon zwischen 50 und 100 Euro für gebrauchte Saiten.....

Bzw einfachere neue, sind nicht mal teurer als Geigensaiten:
http://schneidermusik.de/shop2/index.php/sort/5a/cPath/397_74_321_569/search_in_categories/1/page/1

Und nochmal zur Erinnerung: das Instrument ist bereits jetzt spielbar. Das, was man auch ohne Intrumentenbauerfahrung selbst machen kann und im Betrieb auch immer wieder tun muss - Steg einfach mal an ungefähr die richtige Stelle stellen (ggf mit der genauen Position experimentieren - kleine Änderungen haben da einen u.U großen Effekt) und neue Saiten aufziehen sollte man doch erst mal machen.

Und dann erst weitersehen.

Wie lasen wir im ersten Beitrag: Griffbrett passt zwar nicht so ganz, aber beim Spielen stört es nicht. Also sind wir doch fürs erste mal pragmatisch?

Ich finde es ein wenig seltsam, den Preis für neue Saiten in die Wirtschaftlichkeitsrechnung für das Herrichten einzubeziehen: Saiten sind Verbrauchsmaterial. Wenn ich die in die Rechnung einbeziehe, wäre das genauso sinnfrei, wie wenn ich meinen Epiphone EB3 nach dem 5. Satz Saiten wegschmeißen würde, weil der Zeitwert überschritten ist.

 

[Red Cross]

Diese Billigsaiten sind aber einfach unbrauchbar. Damit vergibt man jede Chance auf schönen Klang. Lieber ein bisschen mehr investieren, dann klingt es auch ungleich besser!

 

[beate]

Glaub ich Dir gerne (aber weißt Du, was für Stricke auf diesem Bass sind?); vermutlich würde auch ich freiwillig zumindest eine Klasse höher einsteigen, tue ich ja (nicht nur) auf der Geige auch. Als ich noch regelmäßig Violine spielte, waren alle 6-8 Wochen ein Satz Pirastro Eudoxa fällig...

Aber was ändert das an meiner Argumentation?

 

[Red Cross]

Ganz einfach: Du hast Billigdrähte verlinkt, und die würde ich mir nicht auf den Bass aufziehen.

Spirocore halten praktisch ewig, da kann man schonmal 150€ ausgeben...

Auf dem Bass sind momentan Schrott-Saiten, von daher lohnt sich ein Upgrade hundertprozentig.

 

[beate]

Mhmm, ich habe die preislich aufsteigende Sortierung verlinkt.

Nach allem, was wir über das Instrument wissen, würde ich mich erstmal schlau machen, auch mit der Tendenz, irgendwo jenseits der 100 EUR zu landen. Allerdings bin ich mir nicht sicher, ob es Sinn hat, 50-100 EUR für gebrauchte Saiten auszugeben... Allerdings traue ich mir als Bassteltante auch zu, die allernotwendigsten Arbeiten selbst zu machen.

 

[.9r}t3*w-(4x]

Da ihr gerade so nett über Saiten plaudert: kann mir einer mal kurz den Unterschied zwischen E-Bass und Kontrabass Saiten erklären? Und stellt irgendwer KB ähnliche Saiten für E bzw. Akustikbass her? oder gibt es schon einen Thread dazu?

 

[beate]

Vielleicht sollten wir wirklich besser einen eigenen Thread zu dem Thema aufmachen.

 

[motherofbasses]

Violinensaiten kann man überhaupt nicht mit Kontrabass-Saiten vergleichen. Eine gute Kontrabass-Saite hält Jahre, gute Pflege und richtigen Umgang vorausgesetzt. Sie reißen in der Regel nicht, wenn ja, dann ist etwas faul am Produkt oder sie sind nicht gut aufgezogen. Die Saiten machen darüber hinaus extrem den Sound aus. Mit schlechten Saiten kriegt man auch einen 20.000 Euro Bass kaputt. An den Saiten würde ich zuletzt sparen, wobei gegen Gebrauchte überhaupt nichts einzuwenden ist. Viele Kontrabassisten haben Sätze rumliegen, die so gut wie neu sind. Warum? Weil sie mit Saiten experimentieren müssen und dann aber feststellen, dass diese Saiten auf ihrem Bass überhaupt nicht klingen.

Ferndiagnosen sind schwierig, auch nach Bildern. Arbeiten am Hals/Griffbrett sind nun mal teuer, weil Zeitaufwendig. Trag den Bass getrost zu einem Bassbauer, lass dich beraten und entscheide pragmatisch das Kosten/Nutzenverhältnis.
Vielleicht ist er wie gesagt ein bischen aufgepeppt ganz gut spielbar. Das langt doch für den Anfang, solange die Saitenlage einigermaßen passt und nichts scheppert.

 

[Blackbird]

So, ertma' vielen Dank für die bisherigen Antworten. Ich habe mich dazu entschieden den K-Bass zu behalten und in ca. 4 Monaten zu einem Geigenbauer zu bringen, der sich das Teil mal anschaut. Da ich Kontakte nach Osnabrück habe wird es Herbert Stengel sein, den ich persönlich nicht kennen, aber während meines Studiums bin ich immer an seinem Laden vorbei gelaufen. Ich halte euch auf dem Laufenden ...

 

[bassatuba]

An dem Bass gibt es verschiedene Dinge zu machen, wahrscheinlich angefangen bei neuen Saiten einschliesslich der Henkelsaite.
Die Fachperson kann Dir die Eingriffe nach Dringlichkeit angeben, dazu die jeweiligen Kosten. Dann erst kannst Du entscheiden. Mein Rat: lass zuerst nur soviel machen, dass das Instrument einigermassen gut spielbar wird ... später siehst Du dann weiter.
Viel Glück