Kompressor in Amp?

[marco]

Hallo,

ich spiele noch nicht so lange Bass.
Momentan über eine GK Backline 600 und bin grundsätzlich zufrieden damit.

Da ich allerdings als Gitarrist seit Jahren an GAS leide schaue ich schon mal etwas herum, was es da noch schöneres geben könnte []

Ich suche da typischerweise erst nach Features und höre mir dann erst die Sachen an.
Momentan stelle ich mir die Frage, inwiefern ein Kompressor in einem Amp Sinn macht?
Ich meine jetzt nicht die Röhrenkompression, die automatisch mit dem übersteuern des Arbeitsbereiches der Röhre kommt, sondern die zusätzlichen Regler an der Front eines Amps.
Möglichst mit Threshold und Ratio...

Macht das an einem Verstärker Sinn oder hilft das nur spielerische Schwächen zu vertuschen? Mir ist schon klar, dass es nicht so leicht ist den Kompressor "richtig" einzustellen und dass man zuerst lernen sollte gleichmässig und dynamisch kontrolliert zu spielen...
Gäbe es überhaupt gut klingende Kompressoren oder würde man mit einem externen besser fahren?

Gruss
Marco

 

[PatQ]

Ich find nen Kompressor gut, schau doch mal in die "Effekte" Sektion des Forums, da dürftest du einiges dazu finden. Im Amp würde ich den jetzt nicht unbedingt haben wollen, aber das ist wohl Geschmackssache.

 

[Ebkor]

Kompressoren gibt es auch oft als Bodeneffekte.
Ich habe z.B. den EBS MultiComp und bin sehr zufrieden damit. Da hast du oben drauf zwei Regler für Kompressionsrate und Makeup Gain sowie ein Schlater für den Kompressionsmodus und im Gehäuse zwei Regler für Threshold Bass und Treble.
Die in den Amps eingebauten Kompressoren sind leider oftmals mehr schlecht als recht.

 

[TonyS]

Es gibt Amps mit guten, wie die großen Eden, aber meistens macht es mehr Spaß ohne Kompressor- Spielfehler ausbügeln geht damit sowieso nicht. Aber man nimmt die Dynamik raus, vor allem beim Zupfen mit den Fingern finde ich das hinderlich- es sei denn es ist eine schöne, andickende Röhrenkompression.

 

[Basspekoe]

Wenn der Kompressor brauchbar (oder besser noch "Gut") ist, ist er ein sinnvolles Feature.
Ich habe eigentlich immer einen Kompressor drin, um meine häufig wechselnden Spielarten (Finger, Slap, Flagoletts,...) unter "einem Hut" zu bekommen. Er hilft ggf auch dabei, sich in der Band besser durchzusetzen (beim recording ein "muß").
Ein Kompressor bügelt ja nicht alles platt, wie viele meinen. Du hast immer noch jede Menge Dynamik, nur musst du noch fester reinlagen um den selben Lautstärkesprung zu bekommen, als wenn du ohne Komp spielst. Das kann man aber ggf am Ratio-Regler einstellen. Bei den "One-Knob-Kompressoren" sollte eigentlich eine günstige Ratio fest eingestellt sein.
Außerdem stellst du mit dem Threshold-Regler den Arbeitspunkt ein, ab welcher Lautstärke der Komp eingreift.

Bei den Onboerd-Kompressoren gibt es wie immer "gute und schlechte". Probier es halt aus, ob er den Sound "bereichert" oder "zumatscht". Ich bin mit meinem im Marshall-DBS7400 sehr zufrieden. Für alle anderen Amps nehme ich aber meine Tretmienen (hauptsächlich den EBS Multicomp).
Einen Bodenkompressor zu besitzen ist eigentlich nie verkehrt, egal ob ein Onboard-Kompressor vorhanden ist oder nicht...
Der EBS-Multicomp ist hier im Forum wohl der "meistgelobte".
Als günstigen Kompressor kann ich dir noch den BBE-OptoStomp empfehlen.
Es gibt aber noch jede Menge anderer guter Kompressoren...

 

[BuzzLightyear]

zum Beispiel den Demeter Compulator!

 

[TonyS]

Zitat:Original erstellt von: Basspekoe

Wenn der Kompressor brauchbar (oder besser noch "Gut") ist, ist er ein sinnvolles Feature.

(beim recording ein "muß").

Ja. Aber da werden auch ganz andere Kaliber eingesetzt.

https://www.thomann.de/de/empirical_labs_el8_x_distressor.htm

https://www.thomann.de/de/universal_audio_teletronix_la2a2.htm

Mit denen habe ich schon Bekanntschaft gemacht. So welche würde ich auch ohne mit der Wimper zu zucken einsetzten. Da preislich nicht machbar für Liveanwendungen bleibe ich lieber bei einem guten Amp.

Den EBS-Comp finde ich übrigens nicht schön. Da war mir der Opto-Stomp lieber.

 

[Feynbass]

Zitat: Den EBS-Comp finde ich übrigens nicht schön. Da war mir der Opto-Stomp lieber.

Das sind auch meine Erfahrungen. Den EBS Multicomp habe ich seiner Zeit durch den BBE Optostomp ersetzt. Ist zwar so eine Art "one trick pony"aber macht genau das, was ich erwarte. Mit dem kann eigentlich jeder glücklich werden, der einen nebengeräuscharmen Kompressor für Livesituationen sucht.

 

[Basspekoe]

Zitat:Original erstellt von: $pitzbub

Ja. Aber da werden auch ganz andere Kaliber eingesetzt.

https://www.thomann.de/de/empirical_labs_el8_x_distressor.htm

https://www.thomann.de/de/universal_audio_teletronix_la2a2.htm

Mit denen habe ich schon Bekanntschaft gemacht. So welche würde ich auch ohne mit der Wimper zu zucken einsetzten. Da preislich nicht machbar für Liveanwendungen bleibe ich lieber bei einem guten Amp.

Einen Studiokompressor wird man in der Regel zu live-Zwecken eher weniger einsetzen, da 1. zu teuer, man hört den Unterschied wahrscheinlich eh nicht raus bei dem "Lärm" und 2. zu viele Knöpfe einem auf der Bühne das Leben u.U. schwer machen können...
Es gibt aber einige wirklich gute Bodengeräte, die nicht zu unterschätzen sind (z.B. von Diamond, MXR, BBE, EBS, Demeter, ...usw) Manche taugen soger für's recording...
Und da sind auch noch die Röhrengeräte, die gleichzeitig auch noch einen fetten Röhrensound bringen.
Ich benutze z.B. auch gerne einen Reußenzehn Bassmax (kein Kompressor, sonder eine einfache Röhrenvorstufe), die ich ordentlich "anblase". Die leichte Röhrenkompression reicht mir oft sogar aus und ich brauche keinen weiteren Kompressor...

Der Einsatz eines Kompressors hängt halt von so vielen Dingen ab, das man da keine allgemeingültige Antwort geben kann. (z.B. verwendeter Amp, Bandsound/-lautstärke, eigene Spielweise/-techniken, Soundvorstellungen, usw) Ich besitze gleich mehrere Geräte, die ich für verschiedene Anwendungen/Gelegenheiten verschieden einsetze.
Es geht halt nur über ausprobieren, wie eigentlich immer... *smile*

 

[TonyS]

Bzgl. Bedienbarkeit:

Finde ich beim Distressor sehr gut.

Ich finde es nur blöd wenn ich einen Bodentreter habe, den ich aber nicht richtig benutzen kann, weil man Attack/Release und Ratio nicht einstellen kann.

http://cachepe.zzounds.com/media/qu...-part019-66fdcb7155e6c9b1a00e369858664eb5.jpg

 

[schubi_neu_38615]

Zitat:Original erstellt von: $pitzbub

Bzgl. Bedienbarkeit:

Finde ich beim Distressor sehr gut.

Ich finde es nur blöd wenn ich einen Bodentreter habe, den ich aber nicht richtig benutzen kann, weil man Attack/Release und Ratio nicht einstellen kann.

http://cachepe.zzounds.com/media/qu...-part019-66fdcb7155e6c9b1a00e369858664eb5.jpg

Uff, nicht gerade günstig das Ding ... beim MXR kann man Attack/Release und Ratio einstellen, bei den FEA Labs auch, aber die sind in Europa (leider) nicht so einfach zu bekommen ...

 

[Ebkor]

Also den MXR Kompressor sollte man hier ohne Probleme bekommen, zum Beispiel bei Thomann: https://www.thomann.de/de/mxr_m87_bass_compressor.htm
Genau dass man das Zeugs aber nicht einstellen kann finde ich ein Vorteil vom EBS, der ist dadurch wirklich einfach einzustellen. Lieber man kann es nicht einstellen als dass man es falsch einstellt.

 

[TonyS]

Sieht doch vernünftig aus. Leider aber nicht lieferbar.

http://www.fealabs.com/products/DBOC-SMX-0001.html

 

[marco]

Hallo allesamt,

mir ist noch in den Sinn gekommen, dass ich von meiner PA noch einen dbx 166xl oder so was ähnliches habe.
Ich werde den mal ausprobieren...

Ich bin eben immer noch etwas erstaunt, wie puristisch Bassamps daher kommen.
Bei Gitarrenamps sind unterdessen 4 getrennte Kanäle keine seltenheit mehr.
Verzerrer und Hall gehören zur Standardausstattung.
Ich bekomme je nach Modell noch ein Noisegate dazu oder ein separates zweites Mastervolumen
Soundshape Funktionen sind integriert.
Das ganze über Midi steuerbar.

Und Bassamps meist einfach : Gain - EQ - Master .... und fertig.

So all-in-One Teile scheinen bei Bassisten gar nicht so gefragt zu sein?

Gruss
Marco

 

[Rockbass777]

ich würd in meinem amp keine efecte wollen ... macht auch keinen sinn ... weil nen kompressor der nicht per foodswitch bedienbar is find ich einfach überflüssig
... gitarristen haben hald immer des problem das sie v.a. bei coversongs möglichst nahe ans original herann kommen müssen (weil sonst klingt´s einfach scheiße)
... bassisten habens da leichter ... für den normalverbraucher klingt ein bass immer ziemlich ähnlich ... da kann man problemlos mit einem sound durchgängig spielen (außer man braucht i-welche synth sounds)

all in one is nie perfect ... entweder kann der amp dieses oder jenes gut ... aber alles kann er nie perfect (z.b. haben die meisten amps mit kompressor nur einen einzigen regler ... da kann ich´s gleich bleiben lassen) ... oder es wird unübersichtlich wg. zu vielen reglern ... oder es wird einfach zu teuer ...

 

[basserwisser60]

Der im Tecamp Puma 1000 integrierte Kompressor ist regelbar, schaltbar und enorm praxistauglich. Die Dynamik, die mir sehr wichtig ist, wird nicht eigeschränkt. Ich bin weiterhin begeistert davon.
Gruß Wolle

 

[Rockbass777]

ach ja ... mein lieblingskompressor für live: (wird bei mir per a/b switch angesteuert)
https://www.thomann.de/de/dbx_160a.htm
... auch für gesang richtig gut ... sieht man bei mir oft im foh rack ... muss man nix einstellen ... einfach zu bedienen ... klingt immer gut ... preis is auch ganz ok

@ basserwisser: seit wann schränkt (verringert) ein kompressor die dynamik ned?
... ok ... bei 1:1 ^^

 

[TonyS]

Zitat:Original erstellt von: marco

Hallo allesamt,

mir ist noch in den Sinn gekommen, dass ich von meiner PA noch einen dbx 166xl oder so was ähnliches habe.
Ich werde den mal ausprobieren...

Ich bin eben immer noch etwas erstaunt, wie puristisch Bassamps daher kommen.
Bei Gitarrenamps sind unterdessen 4 getrennte Kanäle keine seltenheit mehr.
Verzerrer und Hall gehören zur Standardausstattung.
Ich bekomme je nach Modell noch ein Noisegate dazu oder ein separates zweites Mastervolumen
Soundshape Funktionen sind integriert.
Das ganze über Midi steuerbar.

Und Bassamps meist einfach : Gain - EQ - Master .... und fertig.

So all-in-One Teile scheinen bei Bassisten gar nicht so gefragt zu sein?

Gruss
Marco

Wie bei Gitarre auch, muss der Bassmann sich eben Fußschalter besorgen.

Ich finde die überzüchteten Gitarrenamps meist nicht so gut wie einen, der eine Sache gut kann- das reicht meistens.