klangveränderung bei neuem finish?

[Jägermeister]

moin

also bin momentan am überlegen, meinen jazzbass neu lackieren zu lassen, weil schon ein paar kratzer da sind und die lackierung nicht komplett meinem geschmack entspricht. momentan hat der bass nen two-tone-sunburst-lack und der bass ist ca 15 jahre alt, der korpus ist einteilig aus erle, falls das irgendwas zu bedeuten haben könnte.

ich weiss momentan leider nur nicht, ob das klanglich nen unterschied machen würde, wenn ich das instrument neu lackieren lassen würde. ich hätte den bass gerne in nem schönen matten 3-tone-sunburst anstatt dem hochglanz.

wenn es klangliche veränderungen in irgendeiner form geben würde, werd ich das natürlich lassen, ich will ja nichts riskieren. ich hab allerdings keine erfahrung in der hinsicht, vielleicht wisst ihr ja, ob das ne gute idee wäre oder eher nicht.

danke schonmal für euere antworten und viele grüsse,
sebastian

 

[seele]

Hey.

Also ist zwar ne Laienmeinung aber es ist eine
Hab bei meinem alten Anfängerbass (Yamaha RBX 170) vor nen paar Wochen diesen fetten 70erJahre Lack runtergeschliffen. Bin eh skeptisch über solche Aussagen wie, der sollte danach viel besser klingen oder so. War dann natürlich auch so. Klingt kein Stück besser, hab ich nicht erwartet, bin aber auch vollkommen zufrieden wie der klingt. Sieht halt besser aus, macht daher schonmal viel mehr Spaß zu spielen. Vielleicht reicht das ja für uns liebe empfindsame Musiker, sich einzubilden es klänge besser []

 

[Herr K]

Zitat:Original erstellt von: sKu

Es wird einen messbaren Unterschied geben. Mehr nicht.
Man kann sich viel einbilden. Es gibt auch Leute, die wollen echt Unterschiede bei Pickguards hören!!!!! Absolut lächerlich...

Kommt drauf an was man mit den Pickguards macht. []

 

[Basszupfer]

ja, das sind genau die leute die auch flöhe husten hören können sowie sich die hose mit der kneifzange anziehen.
mehr "hörbaren" sinn würde da schon ein wachs/ölfinish machen, da hier kein harter lackmantel mehr das holz beim schwingen ausbremst.
allerdings sind die unterschiede für den normalen hausgebrauch auch eher lapidar, im bandgefüge fällt das eh keiner sau mehr auf!
fürs soundtuning bieten sich hier eher der wechsel der hardware, saiten, justage der pickups und ganz wichtig: das feilen der technik mit der anschlagshand.

 

[punkschlumpf]

"allerdings sind die unterschiede für den normalen hausgebrauch auch eher lapidar, im bandgefüge fällt das eh keiner sau mehr auf!"

von wegen gitarristen hören das!!!

 

[Herr K]

Zitat:Original erstellt von: punkschlumpf


"allerdings sind die unterschiede für den normalen hausgebrauch auch eher lapidar, im bandgefüge fällt das eh keiner sau mehr auf!"

Er hat ja auch keine Houseband, also ists wohl egal.

 

[Willie]

Na sagen wir es mal so. Im Studio mit richtig gutem professionellem Equipment wirst du einen Unterschied hören, vorausgesetzt du spieltst beide Spuren (also vorher und nachher) genau gleich ein.
Ehrlich, wenn du nicht gerade einen 5mm Killerlack drauf machst, wirst du nix hören können. Messen kann man natürlich viel, trau keiner Messung, die du nicht selber gefälscht hast.

 

[doc guitar]

Wenn Dir der Glanzlack nicht gefällt, warum nimmst Du nicht einfach 0000-Stahlwolle (die ganz feine) und mattierst das Teil ??

 

[Herr K]

Er will doch 3-tone statt 2-tone sunburst und der alte Lack ist etwas in Mitleidenschaft gezogen.
Warum dem Schatz nicht mal ein neues Gewand schenken?

 

[Jazzchili]

Wenn der Lack ab bleiben würde, dann würde ich sagen, dass man einen Unterschied wahrnehmen kann. Aber da er ja neu lackiert wird, wird man da keinen Unterschied wahrnehmen können, denke ich.

MfG, Jazzchili

 

[Axel]

hmmm beim Einfluss des Lacks scheiden sich in der Tat die Geister.

bin jetzt kein Lack-Profi aber die meisten neueren Instrumente werden mit Lacken die Weichmacher bearbeitet. Diese Weichmacher verdampfen nie ganz.

Vorteil: sie sind elastisch. Kriegen also nicht so leicht Kratzer, Dellen oder Haarrisse.
Nachteil: sie sind elastisch []. Wenn man sich (als extremes Gedankenexperiment) eine Gummischicht um den Bass herum vorstellt, die zwar Schwingungsenergie aufnimmt aber nicht zurückgibt, liegt auf der Hand, dass das Holz nicht so frei schwingen kann.

So viel zu Physik, Vodoo und Legende.

Ob man dann am Ende was hört, wenn umlackiert hängt von so vielen Faktoren ab (was war vorher drauf? wie dick? wie sensibel reagiert das Holz? und nicht zu vergessen: worauf achtet man?), dass ein fundierte Aussage sicher schwer, wenn nicht unmöglich ist.

Wenn du darauf achtest, dass der Lackierer dir nicht eine mm-dicke Schicht draufpappt, werden die Unterschiede wohl nicht überwältigend sein und sich eher im Bereich Ansprache und Ausklang aber weniger im Frequenzgang abspielen...

 

[Jazzchili]

So kann man das stehen lassen! Zumindest für Bässe. Gitarren reagieren da etwas feiner.

 

[Jägermeister]

ui, das is ja gleich ne ganze menge, danke schonmal für euere tipps!
ich denke, dass ich's wagen werde, ich hoffe nur, dass ich nachher nichts bereuen werde. hat vielleicht jemand konkrete vorher-nachher-erfahrungen beim neu lackieren? die größten gedanken mache ich mir hauptsächlich, weil der bass ja schon ne ganze weile den lack draufhat und alles wohl komplett ausgehärtet ist. wenn das instrument erst ein jahr alt wäre oder so würd ich nicht weiter drüber nachdenken.

@doc guitar: hast du das schonmal getestet und vielleicht bilder oder so? das würd ich dann natürlich selbst probieren, bevor ich den lack ganz runtermache, vielleichts entsprichts ja doch etwas mehr meiner vorstellung.

danke an alle!

 

[Jägermeister]

das klingt ja auch mal interessant, haste davon vielleicht ein bild?
und ich werd jetzt mal sandberg und hotwire anschreiben und die mal fragen, was sie davon halten, vielleicht kann mir dort jemand weiterhelfen.

 

[StH]

Es ist vieles Spekulation.
Mir ist nicht bekannt, dass man genaue Aussagen über Klangveränderung treffen kann.
Mein persönlicher Eindruck ist:

1. Tonabnehmer Position
2. Saiten
3. Tonabnehmertyp (P, J, JJ, MM)

Holz, Basskonstruktion (Schraubhals oder Durchgehender Hals), Lack, Elektronik, Hardware, Sattel,...

deren Einfluss sehe ich persönlich als eher gering. Er ist teilweise hörbar, aber in meinen Augen sind meine drei erst genannten die stärksten Faktoren. Andere sehen das mit Sicherheit anders, aber daran kann ich auch nichts ändern...

 

[Jazzchili]

Also im Großen und Ganzen gebe ich Dir recht. Aber ich würde das Holz noch oben dazu setzen.[] Bei der Hardware, also spieziell beim Steg bin ich der Meinung, dass er direkt an der Klangfarbe nichts verändert, jedoch aber deutlich im Schwingungsverhalten.
Dass z.B. ein uralter, knallharter Nitrolack anders schwingt als moderner Polyurethanmatsch ist klar, aber ob der Unterschied groß ist......naja.