Und am Ende hat Rheingold immernoch die Wahl, die Nase rümpfenden Ingenieure zu ignorieren und trotzdem keine Daten anzugeben.
Ihr alle habt ignoriert, dass jeder Mensch aufgrund der Form seines Ohres und Gehörgangs Klänge individuell verschieden wahrnimmt. Dazu kommt, dass den meisten hier ein wirklich linearer Frequenzgang nicht gefallen dürfte, der ist nämlich recht langweilig.
Die Frequenzgangdiskussion ist komplett Banane, denn man macht sie, wenn man es richtig macht, in einem schalltoten Raum, um Einflüsse desselben zu minimieren.
Wer mal Subs vermessen hat, weiß, wie sehr sich die Kurve allein schon beim Wechsel von 1 auf 3 m Abstand verbiegt. Es können mehr als 3 dB sein und bei 1W sieht die anders aus als bei 300! Und dass das für jeden Amp und jede Box in Kombination auch wieder anders ist, ist dem klar, der sowas schon mal gemessen hat.
Es hilft also bloß, den Kram mit den Bässen zu probieren, die man am meisten benutzt. Und dann entscheiden, ob man das blechen will. Ein guter Verstärker ist für mich einer, bei dem ich mit der Mehrzahl meiner anderen Komponenten in der Kette den Sound hinkriege, den ich im Kopf habe. Wie gut einsetzbar ist der Eq? Kann er an der schlechtesten Box noch laut und schnell genug? Kann er Hifi daheim und Rocksau auf der großen Bühne? Und das muss man probieren. Der Großteil der Bassisten scheißt auf neutral. Es muss geil klingen, schaut Euch mal an, was die Leute am Eq einstellen. Wenn man den Ansatz wählt, sich über Neutralität dem Ideal anzunähern, darf man all das nicht vergessen. In dem Raum und auf der Bühne wird man sich dann ohnehin vom Neutralen wegbewegen. Alternativ kann man über eine eingemessene PA gehen, die per DSP den Frequenzgang versucht, zu linearisieren. Das klappt dann schon in Grenzen, muss aber noch lange nicht gut klingen…
.
Bei Studioequipment ist es gar nicht unüblich, Messprotokolle des exakten Gerätes mitgeliefert zu bekommen. Graphen beißen nicht (nicht zu verwechseln mit untoten Fürsten, die beißen durchaus) und dem ein oder anderen helfen sie sogar.
