Impedanzausgleich durch Lastwiderstand?

bassilisk

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Bei verschiedenen Amp-Box-Kombinationen passt die Impedanz nicht: Zu hoch, zu niedrig... Ich rede von Röhrenendstufen.
Ich lese hier immer wieder, dass eine Fehlanbassung unkritisch ist, wenn man den Amp nicht zu sehr aufdreht. Das ist nett zum Probieren, aber auf Dauer unbefriedigend. Außerdem würde ich den 5W Tubemeister (8-16 Ohm) gerne an die 212er (4 Ohm) hängen - da muss die Endstufe schon was schaffen. Und den Ibanesen, der nur 4 Ohm kann, würde ich tatsächlich auch bei Auftritten gerne an der 112er (8 Ohm) betreiben, da hab ich richtig Bock drauf.

Mir ist der Unterschied zwischen Impedanz (Frequenzabhängig) und Widerstand (konstant) bekannt. Also kann das immer nur eine Annähreung bedeuten; dennoch:
Kann ich mit einem Lastwiderstand die Boxenimpedanz in die richtige Richtung biegen? Beispielsweise einen 4 Ohm Widerstand in Reihe mit einen 4 Ohm Box an einem 8 Ohm Verstärker?
 

Beispielsweise einen 4 Ohm Widerstand in Reihe mit einen 4 Ohm Box an einem 8 Ohm Verstärker?
Jep, kein Problem grundsätzlich. Serienschaltung wäre imho auch eher zu bevorzugen als eine Parallelschaltung. Bei letzterer würde die Boxenimpedanz an den Resonanzpunkten durch den in Relation dazu niedrigen Parallelwiderstand runtergezogen werden. Bei einer Reihenschaltung fügst du lediglich ein Offset zur Impedanzkennlinie hinzu, das kommt dem, was ein hochohmigerer Lautsprecher als Kennlinie hat deutlich näher.
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Beschreibung lautet:
Mit dem Anpassungsübertrager ist es möglich, die Ausgangsleistung einer Transistorendstufe an die Impedanz der angeschlossenen Lautsprecherbox anzupassen.​
Es war aber ausdrücklich nach Röhrenendstufen gefragt.
Da hast du recht, danke für den Hinweis...
... aber es ist kein Problem die Frage allgemeiner zu behandeln, damit andere auch was davon haben - ich bin da großzügig. :-)
 
Ich hab so ein Teil mal gebraucht für wenig Geld im Selbstbaugehäuse geschossen und mir dann irgendwann deren Gehäuse dazu gekauft.

Ich nehm das gern mal für den Proberaum, wenn ich aus nem Amp, der seine volle Leistung nur an 4 Ohm bringt, eine 8 Ohm Box betreiben möchte.

Funktioniert sehr gut.

Ich hatte aber vor Jahrzehnten auch mal einen bloßen Lastwiderstand, den mir mein Vater (Elektriker) gegeben hat, an nem Röhrenamp (irgendeine mir mittlerweile entfallene Hifi-Marke...), hat auch gut funktioniert.
 
Von der Fehlanpassung 4Ohm Box an 8Ohm Amp bzw. 8Ohm Box an 4Ohm Ausgang geht kein Röhrenamp oder Ausgangsübertrager kaputt. Im schlimmsten Fall steigt die Verzerrung an. wenn man den Mastervolume nicht ständig auf Rechtsanschlag fährt, spielt es ohnehin keine Rolle. Deswegen die Hälfte der möglichen Endstufenleistung mit einem Lastwiderstand in sinnloser Wärme zu verbraten, ist völlig hirnrissig.
 
.( oben: Glockenklang).Hat auch einen charme: Transistorendstufe und AÜ um das letzte Quäntchen Leistung heraus zu holen.
Dürfte aber den Innenwiderstand gegenüber direkt an der Endstufe merkbar erhöhen und eine gewisse klangliche Färbung im Grenzbereich erzeugen beim Betrieb als Bassamp.
Hat McIntosh bei einem sehr teuren HiFi-Verstärker vor 40J mal gemacht. Der Klang an guten Boxen: edel, konnte den auch selber hören.
nur war das damals ein elitäres Vergnügen. Auch der Preis: 5-stellig in DM

Zum Thema: da stimme ich @TheBass zu: es passiert eher nichts, speziell im Fall des T.E. beim 5W Tubemeister. Da könnte auch der Widerstand mit <5W überschaubar klein ausfallen.
 
Zuletzt bearbeitet:

Der Trafo wandelt ja die Impedanz, die der Amp sieht, hat dabei kleine Verluste, das wäre aber das oprimale Vorgehen, da es die Box sauber an den Amp anpasst.

Ein Serienwiderstand geht auch, hat aber zwei Nachteile: Die Hälfte der Leistung wird unhörbar sein, da sie in Wärme umgewandelt wird, und bei einer Reihenschaltung muss der Reihenwiderstand stabil genug sein. Wenn der durchbrennt, ist der Ausgang des Röhrenamps offen mit allen bekannten Nachteilen.

Andererseits gibt z. B. Marshall an, dass ein Betrieb einer 8 Ohm Box am 4 Ohm Ausgang unkritisch sei. Da die Impedanz der Speaker vor allem im Bereich der Resonanzfrequenz massiv schwankt und teilweise größer 30-40 Ohm wird, würde ich vor einer solchen Fehlanpassung keine Angst haben. Schon gar nicht bei einer Fehlanpassung nach unten (4 Ohm Box an 8 Ohm Ausgang), da wird es nur ein bisschen leiser. Röhrenendstufen sind in der Regel kurzschlussfest, können aber keine offenen Ausgänge ab.
 
Konkret, beim Tubemeister mit seinen 5W würde ich mir wegen der Fehlanpassung keinen Kopf machen. Schliess ihn an und werd glücklich.
Beim Ibanesen, was auch immer das sein mag, würde ich eher einen neuen Speaker besorgen. Kostet wahrscheinlich genau so viel wir ein vernünftiger Lastwiderstand, bringt aber mehr. Mehr akustische Leistung, mehr stabile Impedanz, mehr Sicherheit. Dafür machst du dir dann weniger Kopf übers anschliessen und betreiben...
 
..mal nachgefragt: was ist der Ibanez für ein Amp? Ts oder Rö?
Je nach Konstruktion (konventionell) kann es sein, dass der Verlust bei 8-Ohm Betrieb gar nicht so gross ist, weil er dann ggf sogar 2/3 der 4-Ohm Leistung abgeben kann. Dann sind die akustischen Verluste gar nicht mehr so schlimm.

Eine zweite 8-Ohm Box bringt da viel mehr.

Zu Rö-Amps: auch Fender oder Dynacord-Amps sind unempfindlich bei doppelter Ls-Impedanz, weil, wie oben schon dargestellt, ein Speaker ohnehin kein linearer Widerstand ist.

Einstecken und spielen!
 
Die dicken alten Glockenklangübertrager stammen aus einer Zeit, wo bei Transistorendstufen schon 300W an 4 Ohm das Höchste der Gefühle war, weil es damals kaum Endtransistoren gab, die die hohen Betriebsspannungen ausgehalten haben. +/-70V Endstufenversorgung war schon heftig in den 80ern. Um einen 400W / 8 Ohm Speaker satt zu bekommen, ging damals alternativ nur die Brückenschaltung von Endstufen. Mit besonderen klangformenden Eigenschaften hatte das nix zu tun. Es ging halt nur drum, die maximale Leistung aus dem Teil zu holen. Trafos in Transistorverstärkern gab es früher bei Push-Pull-Verstärkern, die ähnlich aufgebaut waren wie Gegentakt-Röhrenverstärkerendstufen. War auch aus der Not heraus, weil komplementäre Halbleiter dafür noch nicht verfügbar waren. Andere machen's halt noch aus nostalgischen Gründen oder "High-End-Hype".
 
... genau. Zudem ist der Schritt von 300W auf 600W ja auch mal gerade kümmerliche 3dB (sofern nicht auch gleich mehr Membranfläche befeuert wird). Das kann man so gerade eben hören. Falls der Amp nicht schon vorher ständig am Maximallimit gefahren wird, dreht man eben den Mastervolume einen Ticken mehr auf. Ich habe selber fast nur Class D Amps in der 800W Klasse. Davon bleiben an einer 8Ohm Box dann sowieso erst mal "nur" noch 500W. Die drehe ich aber fast nie bis zur Halskrause auf. Den Crestfaktor vom Bassignal im Hinterkopf und eher auf clean eingestellt bleiben davon kaum 100W, wahrscheinlich sogar noch weniger. Ich habe auch noch einen 500/300W Class D. Lautstärketechnisch und auch dynamisch macht das so gut wie keinen Unterschied.
 

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