immer wieder schlimm: Ausstieg aus Band

Jost Halenta schrieb:
Ich halte mich einfach an klare Absprachen und wenn man direkt am Anfang unterschiedliche Auffassungen hat, dann ist das völlig ok, aber wenn das nicht zu meinen Vorstellungen paßt dann steige ich gar nicht in die Band ein. Ich finde es ziemlich egoistisch konkrete Absprachen zu brechen. Das hat auch was mit Respekt zu tun.
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Und mit Konfliktscheu.
Bei klaren Ansagen könnte man ja Gegenwind bekommen und einen Konflikt austragen müssen. Das sitzt man dann gerne schon mal aus, bis der Andere die Konsequenzen zieht.

Solche Strategen habe ich gefressen.
 
hallo,

inzwischen ist der Rosenkrieg entbrannt; Gegenstände sind plötzlich unauffindbar und auf der Band-Homepage wird schmutzige Wäsche gewaschen.

naja, der Schritt zu gehen, stellt sich als absolut richtig heraus.

Viele Grüße
the.bassman
 
Tja, bei uns steht auch ein Ausstieg bevor, der schmerzt. unser Schlagzeuger, ein guter Freund, auf den ich mich 20 Jahre lang verlassen konnte, sieht für sich persönlich andere Wirkungsfelder und steigt Anfang 2014 aus. Nicht genug, wir beobachten besorgt, dass auch unsere zuverlässigste Sängerin ihr Wirkungsfeld einschränken wird. Und unser Keyboarder will sich mehr im Bereich Lichttechnik engagieren. Das könnte fast der Band Kollaps sein. Einen wirklich guten Keyboarder hätten wir wahrscheinlich schon aus aus einem gemeinsamen Jazzprojekt 2013. Aber Sänger und Schlagzeuger schmerzt schon sehr.
 
Hallo,

nicht nur Sänger und Schlagzeuger sind nicht die Einfachsten zu finden, sondern erst recht Schlüsselbrett-Spieler, die in der Lage sind, band-dienliche Beiträge zu liefern.

Bin jetzt ebenfalls in der Situation, demnächst wieder Mitmusiker finden zu wollen. An alle werden die Fragen zu stellen sein:
"Wie übst Du und wie oft?"
"Bist Du in der Lage, Kritik von mir, dem Bassisten, auszuhalten?"
"Welche Hilfsdienste bist Du bereit, zu übernehmen?"
"Bist Du bereit, während Proben und Gigs nüchtern von allen chemischen Lustigmachern zu sein und zu bleiben?"

Nach Instrumenten spezialisiert:
Sänger: "Welches eigenes Equipment bringst Du mit ein?"
Gitarre: "Bist Du bereit, Deinen Speaker so aufzustellen, dass er als erstes die eigenen Ohren beschallt?"
Schlagzeug: "Bist Du clickfest und bereit, damit zu proben?"
Keyboard: "Sind Dir die sogenannten "Tiefen Intervallgrenzen" ein Begriff?"

Sind natürlich nur die wichtigsten Fragen.

Grüße
 
Ich kann aber auch gut verstehen, wenn die intensive Arbeit an einem Produkt, welches keinen Marktwert verspricht, von dem einen oder anderen etwas distanziert betrachtet wird und eigentlich statt "Produkt" "Freude" auf der Motivationsliste steht.

Mir, der ich absolut nichts erwarten will (kann), schwebt ausser der zwischenmenschlich erfreulichen Interaktion letztendlich ausser dem produktorientierten "Training" sowieso noch was ganz anderes vor:
Die Selbstsicherheit, als Trio (welches zu finden mir derzeit unmöglich erscheint) ohne Produktorientierung, also lediglich mit Eingangs- und Ausgangsthemen ausgestattet, musikalische Ausdrucksformen zu finden; sprich: traditionelle Impro über eigene Themen.
 
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kompliziert ausgedrückt aber ich verstehe dich! :D
bin recht froh, genau so ein trio zu haben, mit der akustikband. eigene songs, das arrangement findet sich beim spiel, alles sehr easy. übrigens ohne click, ohne üben, so gehts halt auch, je nach band. in einer anderen ist es anders, aber das ist auch eine andere musik und andere leute, sowas ist individuell.
 

Mhm - ich hab diese Fragen-Liste mit gemischten Gefühlen gelesen. Wie ich im aktuellen Blogeintrag gepostet habe war ich grad gestern auf einem Kennenlern-Jam. Ich hab also jam bass gespielt (SCNR). Die Voraussetzungen erscheinen mir günstig: Lauters mehr oder weniger ergraute Typen, die längere Spielpausen hinter sich haben. Diese Leute muss ich nicht fragen, ob und wieviel sie üben. Die Frage nach dem click stellt sich auch nicht. Der Trommler kann trommeln. Die Gitarristen können Gitarre spielen und singen.
 
Die Sache mit dem Click ist auch eher Stil-Abhängig, denke ich. In ner oldschool Rock Band (oder Country) brauchts das eher nicht. Wenn man modernes Zeug spielt, unter Umständen sogar mit Samples oder Keys vom Band, wird der Klick zur Grundvoraussetzung für einen sauberen Sound. Interessant wird des Drummers Gesicht, wenn der Clicktrack nach dem Intro das Tempo ändert oder man Taktwechsel in den Riffs hat :D
 
Eines der wenigen Coverstücke in unserem Programm ist "As the Sun still burns away" von Ten Years After. Das entspricht dem Begriff "Old School Rock" und wird praktisch von vorne bis hinten permanent schneller.
Das ist ein Stilmittel wie jedes andere auch.

Ich zitiere mal Member "Eckbass" aus dem Bereich Musiktheorie:
"[...] fand heraus, dass das Gehirn unabhängig von der musikalischen Bildung musiksyntaktische Regelverletzungen erkennt."

Sind Timingveränderungen gewollt und als solche dem Zuhörer erkennbar, wird er sie nicht als störend empfinden. Im Übrigen regen mich persönlich (!) Unzulänglichkeiten eher an als auf, wenn sie in akzeptablem Rahmen bleiben.
 
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Es kann ein Problem darstellen, wenn ein Hobbygitarrist mit der Einstellung in der Band spielt, er könne notfalls auch den Bass spielen, aber der Bassmann niemals seinen Gitarrenpart.

So eine Einstellung (das Gegenteil von Augenhöhe) kann tödlich für das Klima unter mehreren Rüden sein. Mir hat es immer sehr geholfen, wenn die Gitarristen wussten, dass ich sie notfalls auch ersetzen kann. Das schafft Augenhöhe und die Unterhaltungen verlaufen normal.
 
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weniger kopf-mehr bauch! ich weiß nicht...ich find es kann so einfach sein: eigene ziele klar definieren, mit den anderen abgleichen. bei hoher übereinstimmung = loslegen, bei weniger übereinstimmung = schauen ob ich die kröte für die sache schlucken mag.

ich weiß, was ich kann (aufnehmen, die ruhe bewahren, wichtiges von unwichtigen trennen) ich weiß was ich nicht kann (ganze songs schreiben, vermeintlich unproduktive zeit gemeinsam ertragen). in einer band spielen heißt auch immer sich einer gruppendynamik aussetzten. teamfähigkeit, kompromissbereitschaft, aber eben auch im richtigen moment auf seinen standpunkt beharren. band bedeutet auch immer hierachie. dabei geht es nicht um unterordnen, sondern um einordnen. ein "zuspieler" zu sein erfordert genauso bestimmte qualitäten wie ein "macher" zu sein. der eine braucht den anderen. wie das alles funktioniert ist für mich jede probe und jeden auftritt neu und ich liebe es! es gibt nicht nur die technischen fähigkeiten, da wär ich ersetzbar wie jeder andere auch. in meiner gesammtheit bin ich aber nicht ersetzbar, zumindest nicht von einer person. genauso die anderen.
 
Wenn Gesang & Gitarren echt gut sind, habe ich kein Problem damit, mich unterzuordnen, ist ja für nen guten Zweck. Wenn sich das Ganze nur mäßig anhört, finde ich es schwierig, den üblichen Zielen (Auftritte, Auftritte, Auftritte...) zu folgen und die kostbaren Probestunden zu halbieren, um oben noch ein paar Bier zu trinken. Ich habe oft erlebt, dass es vorrangig um Auftritte ging und um das Gefühl, Musiker zu sein, in ner Band zu spielen. Macht ja auch Spaß, aber die Qualität sollte schon stimmen und das ist oft nicht der Fall. Wie willst Du sowas ansprechen, wenn z.B. der Gitarrist und Sänger glaubt, es würde sich gut anhören, wenn er singt ? Man will ja keinem wehtun.
 
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