immer wieder schlimm: Ausstieg aus Band

Sorry, aber bei "Band scheitert, weil die Keyboards fehlen, um Lücken zu füllen" bin ich kurz im Graben gelandet ...

Ansonsten kenne ich Bands, die erfolgreich "diktatorisch" geführt werden.
Dito solche, die wie eine Firma funkionieren - m.E. ein Unterschied.
Oder eben Bands, wo sich das Ganze vielleicht demokratischer fügt - oder organischer, vielleicht mehr so nach Talenten und Neigungen.
Die Organisationsform kann sich auch über Zeit verändern - wenn sie es kann (siehe unten).

Es gibt beide Herangehensweise auch in scheiterenden Bands.
Spannend finde ich dabei die Gründe des Scheiterns.
Meiner Ansicht nach an folgendem, ohne besondere Rangfolge oder Gewichtung:
1. Es wird nicht von vornherein klar kommuniziert, welcher Organisationsform es sein soll (und idealerweise: warum*).
2. Es wird zwar klar kommuniziert, aber vom (Diktator, Firmenchef(s)) nicht gelebt, nicht ausgefüllt.
3. Es wird zwar klar kommuniziert, aber die Nicht-Diktatoren bzw. -Firmenchefs denken sich:
"So strikt wird das schon nicht gesehen werden."
Oder "Ich bin sooooooo gut, dass ich natürlich sowieso und immer Cheffe bin, mir aber im mindestens Falle gar nichts sagen lasse."
4. Und dann halt noch die Beatles-Variante: Eine Organisationsform überlebt sich, weil die einzelnen Menschen sich weiterentwickeln, ohne eine neue passende Organisationsform zu finden. (Oder glaubt hier irgendwer im Ernst, Yoko wäre schuld gewesen?)

Ein gutes Warum könnte sein:
"Ich habe eine Vision einer Band und suche (wie ein/e Regissurin oder Caster/in) die Menschen, welche das Ganze mit mir zum Leben erwecken." Kann "nur und rein" um die eigenen Songs und Arrangements gehen, aber auch weitere Aspekte abdecken.
Aber dann muss eben auch "geliefert" werden.
Diktatoren werden abserviert, wenn sie nix mehr reissen.
Fimen gehen pleite, wenn die Chefs sie schlecht managen, ihnen nix Neues mehr einfällt etc.

Kann auch ziemlich zäh werden, wenn die Vision alle 6 Monate wechselt, so dass Neubesetzungen die ganze Band zu einem Neustart zwingen. In Folge dessen werden dann oft auch ein oder mehrere Leute gefeuert.
Sowas kann einer Band in der geographischen Ecke einen Ruf wie Donnerhall eintragen:
"Ach so, Du meinst, Du bist der/die neue [was auch immer] bei XYZ.
Genieß den Moment, denn leider bist Du lediglich der/die nächste Ex-[was auch immer] in einer sehr langen Reihe von Ex-[was auch immer]s."

M.E. weniger günstig:
Ich will "Bestimmer von Alles" sein, weil der Proberaum meiner ist.
Oder weil ich die besten Connections für Gigs habe.
Oder am prominentesten bin.
Oder weil mein Equipment am teuersten und professionellsten ist.
Oder am tollsten spielen kann.
Oder weil ich das einfach für meinen Selbstwert brauche (m.E. noch am erträglichsten, wen der/diejenige darum weiss).
Mix to distaste.

Langer Rede kurzer Sinn:
'Ne funktionierende Band zusammenzubekommen, ist ein bisschen so wie den/die Richtige für einen dauerhafte Liebesbeziehung zu finden.
Komplex, multifaktoriell, empfindlich, im Fluss, ein bisschen magisch.
Mal passt es eben einfach, vielleicht aber nur für zwei, drei, vier Jahre.
Mal passt ganz viel Wichtiges, aber irgendwas ganz Bedeutsames so gar nicht (Baker/Bruce bei Cream anyone?).
Mal sind Leute "auf dem Papier" perfekt, aber es funkt nix.
Irgendwas is' halt immer.

Ich persönlich bin's leid - also sowohl Bandgründung als auch Bandsuche.
Entweder ich begegne irgendwann rein zufällig mal Menschen, die mit mir Musik machen wollen und vice versa und die dann auch noch die Basics (also spielen/singen, sich an Absprachen halten, keine Schwätzer oder Arschlöcher sind etc.).
Oder ich finde wieder Freude daran, ganz für mich allein zu spielen.
Oder die Zeiten von Selbstmusikmachen sind eben einfach vorbei.

Ersteres wäre ein Traum,
Mittleres fein und ok,
Letzteres aber leider am Wahrscheinlichsten.

Musikmachen ist für mich wie Sex.
Wenn mensch mal richtig super Sex zu zweit hatte,
isser alleine irgendwie nicht mehr so prickelnd
Vielleicht müsste ich allein auch einfach so richtig viel üben, damit's auch allein geil ist ...
Vielleicht drauf geschissen [fade out]
 
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EADG schrieb:
... Eine Band, die zu lange rumdümpelt ist zum Scheitern verurteilt. Mehr als ein halbes Jahr im Proberaum ohne dass die Band steht und Auftritte absehbar sind, würde ich auch nicht mitmachen und ich würde es auch jedem anderen raten. Ausnahme: Man trifft sich regelmäßig, um in gemütlicher Runde zu musizieren. ...
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Ja, eben - total geil.
Die regelmäßige Jamsession mit mehr oder weniger fester Besetzung - "Wir können alles spielen - aber eben nur so, wie wir das eben spielen. Was machen wir heute?"
"Mandy" - Tolle Idee ...
Dann "Freak out" - oh ja.
Dann "Get it on" - ' love it.
Dann "Ich hätte da ein cooles Riff für "Auf der Reeperbahn nachts um halb eins." - Ok, zwei, drei ...

Oder:
"Wir spielen jeden Mittwoch einmal "Revolver"* - aber jede Woche anders.
Und trinken dabei [dies], essen [das], rauchen [jenes] ..."
*oder irgendein anderes von allen geliebtes Album

Ich habe es geliebt, das macht so viel Spaß.
Und letztlich kann mensch auch damit auftreten,
sowas erfordert lediglich das *räusper* passende Publikum (Chuzpe, Drogen ...)

EADG schrieb:
... Aber das geht dann auch ohne Keyboarder. ...
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Eh klar - was nicht?
 
Babsbasstelt schrieb:
Ich könnt' mich abrollen. Das Ding hat echt Unterhaltungswert 😂
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Das ist doch großes Kino.
Links cockern, rechts augern, kluge "Lieber einen guten Song neu interpretieren als einen Schlechten selbst schreiben."-Entscheidung, und diese geilen Pseudo-Barock-Paisley-Floralmuster-Klamotten ...
Ich bin einfach 20 jahre zu spät geboren.
Ich wäre heute vielleicht weltberühmt, oder wenigstens -berüchtigt, oder ein Geheimtipp, ein verkanntes Genie, steinreich oder unverständlicherweise total verarmt, ein glücklicher Drogentoter.
Wäre, könnte, hätte *soifz* ... na, wenigstens verarmt und verkannt hat hingehauen.
 
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goldbass schrieb:
Das sind dann Cover-Bands?
Was hast du denn für eine Band und was für Musik spielt ihr denn - wieviele Auftritte habt ihr so? Mit der info könnte ich etwas besser einordnen, was du schreibst.
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Hi, das gehörte der Vergangenheit an. Einmal war es eine Tanzband, Gitarre und Back-Vocals, Lead-Voc bei Rock, (spielte ich von 1991 bis 2001) die hatte ein "festes" Programm von 45Titeln mit Auftritte ca. 2mal im Monat, dann stieg ich ein paar Jahre später (1996-2001) in eine Rock-Coverband ein (als Lead-Gitarrist mit Backvocals) die hatte 25Titel und ca. 5Auftritte im Jahr, dann hatte ich mal einen Vertretungsjob in einer Tanzband als Gitarrist, da musste ich auch in einem Monat sehr viel lernen ;-)
Reicht so?
Jetzt in der Gegenwart handelt es sich um meine eigene Band, gegründet 2014. Ich definiere das mal als Soul&Funk mit ein klein wenig Spuren von Jazz.
Künstlerische Freiheiten habe ich immer gelassen und auch gewünscht. 1zu1 Cover sind in den seltensten Fällen authentisch , meist auch nicht schön. So lange es nicht zerspielt wird wie vom ersten Gitarristen ist alles OK,
Groovigen Gruß Kay
 
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Ich habe seit langem endlich wieder eine Band in der jeder das Gleiche will.
4 Typen die an einem Strang ziehen. Das ist echt außergewöhnlich.
Jeder weiß, was will ich und wo will ich hin. Alle top motiviert und immer perfekt vorbereitet, bei Probe und bei Gigs.
So was ist sehr selten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Realdeal schrieb:
Ich habe seit langem endlich wieder eine Band in der jeder das Gleiche will.
4 Typen die an einem Strang ziehen. Das ist echt außergewöhnlich.
Jeder weiß was will ich und wo will ich hin. Alle top motiviert und immer perfekt vorbereitet, bei Probe und bei Gigs.
So was ist sehr selten.
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Normalerweise sind das Geschichten ausm Paulanergarten 😆
Glückwunsch zur perfekten Konstellation.

... aber wenn du jetzt noch über den Drummer berichtest, dass er nicht in jedes Gespräch dazwischenklappert, wirds unglaubwürdig 😁
 

flosch schrieb:
Als ob ihr Tieftonschieber wisst was ein Musiker ist. :D
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...ümmerhin spielen wir auch "klassische Instrumente", denn, deren Saitenanzahl ist "4", und nicht die "3"... - ...bei der "5" bin ich mir allerdings nicht mehr ganz so sicher...:gruebel:...aber die "6" scheidet ohnehin aus...:evil:...

P.:-):bier:
 
Prof-A.(Lodderleder Ltd.) schrieb:
...ümmerhin spielen wir auch "klassische Instrumente", denn, deren Saitenanzahl ist "4", und nicht die "3"... - ...bei der "5" bin ich mir allerdings nicht mehr ganz so sicher...:gruebel:...aber die "6" scheidet ohnehin aus...:evil:...

P.:-):bier:
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Das heilige Instrument von Antiochia: "Zählt bis 4, nicht bis 5. Auch nicht bis 3, außer ihr wollt bis 4 weiterzählen..."
 
Realdeal schrieb:
Ich habe seit langem endlich wieder eine Band in der jeder das Gleiche will.
4 Typen die an einem Strang ziehen. Das ist echt außergewöhnlich.
Jeder weiß, was will ich und wo will ich hin. Alle top motiviert und immer perfekt vorbereitet, bei Probe und bei Gigs.
So was ist sehr selten.
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Ist bei uns auch so, die anderen 3 haben mich im Mai 2023 gefragt ob ich Lust hätte mit denen zu musizieren.
Alle 3 sind super nett und zuverlässig, Drummer auch ;-)
Im August hatten wir unseren ersten Gig und seit dem läuft es ganz gut.
 
Realdeal schrieb:
Ich habe seit langem endlich wieder eine Band in der jeder das Gleiche will.
4 Typen die an einem Strang ziehen. Das ist echt außergewöhnlich.
Jeder weiß, was will ich und wo will ich hin. Alle top motiviert und immer perfekt vorbereitet, bei Probe und bei Gigs.
So was ist sehr selten.
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Hört sich gut an. :claphands:
Unsere sieben-köpfige Cover-Band spielt inzwischen seit acht Jahren zusammen, mit wenigen Besetzungsänderungen. Seit knapp einem Jahr haben wir einen versierten Sänger (war u.a. mit Doro Pesch auf Tour) mit 25 Jahren Erfahrung als Veranstaltungstechniker an Bord. Er hat uns einen ordentlichen Pusch gegeben und insgesamt den Sound der Band erheblich aufpoliert. Was auch wichtig war ...
... denn bei uns knallt's in letzter Zeit regelmäßig, so alle sechs Monate. Meist geht's um die Songauswahl oder Missverständnisse, die bei Kritik via soziale Medien fast zwangsläufig entstehen. Dann gibt's eine Krisensitzung (erst am letzten Montag wieder einmal), man kotzt sich aus und weiter geht's.
Diesmal haben wir (so hoffe ich) weitere wichtige grundsätzliche No Go's geklärt. Beispielsweise, man höre und staune, das man persönlich, unmittelbar und respektvoll äußert, wenn einem etwas stinkt. Hätte man innerhalb von acht Jahren doch längst klären können? Nicht wenn Psychologen und Pädagogen in Mehrzahl aufeinandertreffen. Wäre doch wirklich zu einfach ... :nix:
Jetzt werden die nächsten Gig's vorbereitet und dann ziehen alle wieder an einem Strang. Es ist wohl nicht gut, wenn den einzelnen Leuten zu viel Zeit bleibt sich mit Band-Dingen zu beschäftigen, die mit der eigentlichen musikalischen Beschäftigung nichts zu tun haben. :confused:
War auch schon mehrfach kurz davor die Brocken hinzuschmeißen. Aber am Ende des Tages sind wir halt eine gut eingespielte Gruppe, die ziemlich vielseitig ist und zunehmend bezahlte Gigs bekommt, was eine wohltuende Anerkennung darstellt, für die wir lange gebuckelt haben. Und mit Mitte 60zig tut man sich naturgemäß schwerer Dinge zu beenden, in die man einige Jahre investiert hat. :opa:
Ich verfahre mittlerweile nach dem Motto: die Hälfte der Band lebt halt in verschiedenen Parallel-Welten. Wir treffen uns zum musizieren. Großes Interesse gemeinsam etwas zu unternehmen besteht nicht. Finde ich total okay, solange die Band musikalisch eine gute Einheit bildet. :kaffee:
 
basso navo schrieb:
Ein weites Feld . . .

Nächste Frage: Was ist der Unterschied zwischen einem Musiker und einem Musikanten? (ernst gemeinte Frage!)
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Ein Musikant ist ein Musizierender, der zu bestimmten Gelegenheiten, besonders zum Tanz und zu Umzügen aufspielt. Dieser Begriff ist seit etwa 1600 belegt und deutlich älter als der um 1800 entstandene Begriff des Musikers, der ausgebildet und beruflich Musik ausübt.

Als Musiker werden Personen bezeichnet, die sich professionell mit Musik befassen. Auch Künstler, die als Amateure ein Instrument beherrschen oder auch nur spielen, werden Musiker genannt. Im Laufe der Musikgeschichte hat sich das Bild des Musikers erheblich gewandelt. Waren Musiker früher oft in allen Bereichen der Musik und darüber hinaus tätig, das heißt zugleich Komponisten, Interpreten, Pädagogen und Musikwissenschaftler, so hat sich dies im Laufe des 19. Jahrhunderts mit dem Aufkommen des Virtuosentums geändert.
Spätestens im 20. Jahrhundert war die Trennung in die Bereiche Komposition, Interpretation, Pädagogik und Musikwissenschaft soweit vorangeschritten, dass von vier unterschiedlichen Berufen die Rede sein kann.
Musiker spezialisieren sich üblicherweise auf ein bestimmtes Genre, zum Beispiel Jazz oder Pop, wobei Überschneidungen möglich sind.
Auch musikantisch wird vielleicht vereinzelt in verschiedenen Regionen umgangssprachlich noch benutzt.
 
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