Harley Benton PB-20

[nichtstefan]

Moin!
Ich konnt nach den ganzen guten Bewertungen die ich bei Thomann bzgl des Basses gelesen habe nicht wiederstehen und habe mir das Gerät mal bestellt. Die Verarbeitung des Basses ist soweit auch in Ordnung, vor allem der Hals weist keine scharfen Bundkanten auf. Der Hals des Basses ist gefühlt 3x so schwer wie der Body - der ist wirklich verdammt leicht. Naja, worauf ich will: Ich habe bisher nur meinen Ibanez SR 500 gespiel und hatte neulich beim Kumpel einen Fender Preci in der Hand, der klang, auch wenn nur übers Interface gespielt, schon sehr mächtig. Im Vergleich zu diesen beiden hat der HB kaum Output. Ich muss den Verstärker (ist ein kleiner Combo-Amp für zu Hause) schon fast auf Anschlag drehen. Das Ding klingt dann auch nur etwas bassig, sehr wenige Mitten, und ein paar metallische Höhen. Habt ihr eine Ahnung, ob das normal ist, oder ist am Bass noch was zu retten? Oder muss er wieder weg?

 

[Cadfael]

Kann natürlich an vielem liegen (Holz, mieser Pickup etc.).

Zuerst mal würde ich die Pickups höher (näher an die Saiten schrauben, sofern das möglich ist.
Dadurch wird der Sound automatisch mehr Bässe und Mitten bekommen und auch lauter werden.

 

[schatten]

An den Saiten kann es auch liegen. Mein HB PJ4 HTR war ab Werk auch ziemlich leise und ich habe dann zuerst die PUs hochgeschraubt mit dem Gedanken: "War ja klar, bei so einem Billigbass taugen die PUs nichts". Dann habe mal die Saiten gewechselt, da ich die Rotosound RS66 mal ausprobieren wollte und danach war der Bass richtig laut und ich mußte die PUs noch tiefer einstellen, als sie es in der Werkseinstellung waren.

Das Ding klingt dann auch nur etwas bassig, sehr wenige Mitten, und ein paar metallische Höhen.

Das kann natürlich auch an dem Combo liegen (welcher?), oder klingt der mit anderen Bässen vernünftig?

 

[nichtstefan]

An den Saiten kann es auch liegen. Mein HB PJ4 HTR war ab Werk auch ziemlich leise und ich habe dann zuerst die PUs hochgeschraubt mit dem Gedanken: "War ja klar, bei so einem Billigbass taugen die PUs nichts". Dann habe mal die Saiten gewechselt, da ich die Rotosound RS66 mal ausprobieren wollte und danach war der Bass richtig laut und ich mußte die PUs noch tiefer einstellen, als sie es in der Werkseinstellung waren.

Das kann natürlich auch an dem Combo liegen (welcher?), oder klingt der mit anderen Bässen vernünftig?

Ich hab die PUs etwas hochgeschraubt - so klingst schon mittiger! Der Combo klingt mit dem anderen Bass definitiv brauchbar(er) als mit dem HB. Ist n Park(?). Ob’s die anderen Saiten bei dem Bass auch richten werden?

 

[schatten]

Ist n Park(?).

Park by Marshall? Die kenne aus den 90ern als Billig-Linie von Marshall. Ich weiß gar nicht, ob es davon auch Bass-Combos gab.

Ob’s die anderen Saiten bei dem Bass auch richten werden?

Versuch macht kluch! Falls du keine Markensaiten für den Versuch "opfern" möchtest; auch die HB-Saiten sind besser, als das was auf dem PJ4 ab Werk drauf war.

Edit: Es gab auch Park Bass-Combos...

 

[Gast68070]

ich hatte schon einige "Billigheimer".
Ausnahmslos alle klangen z.b mit LaBella Flats richtig gut

 

[Silverchord]

Habt ihr eine Ahnung, ob das normal ist, oder ist am Bass noch was zu retten

Ja, das ist normal. Ibanez SR 500 ist aktiv und PB 20 passiv. Daher der Unterschied.

 

[beate]

Die billigen China-Precis haben (m.E. fast ohne Ausnahme) einen sehr seltsamen Tonabnehmer. Wenig Windungen (der Splitcoil mit dem geringsten Gleichstromwiderstand), Ferritmagnet unter den Polen. Ergibt einen seltsam hohlen Ton, den man mit diesem PU nicht wegbekommt. Einzige Abhilfe: ein besserer Tonabnehmer. Und die Saiten Deiner Wahl. Dann noch ein wenig die Passung der Halstasche nacharbeiten. Wenn man nicht eine extreme Gurke erwischt hat, hat man danach ein wirklich gut klingendes Instrument.

Auch bei Chinaware zum deutschen Ladenpreis von 90€ gilt hat "You don't get what You don't pay for". Wer sich sowas kauft, sollte wissen, dass er noch in das Teil investieren muss. Lohnen kann sich das trotzdem - ein wirklich gut klingender Bass für dann 200 € ist ja auch ein Wort. Trotz aller immer noch zu schließender Kompromisse.

 

[schatten]

Ja, das ist normal. Ibanez SR 500 ist aktiv und PB 20 passiv. Daher der Unterschied.

Wie schon geschrieben ist es nicht normal. Und es hat auch nichts mit aktiv und passiv zu tun; Ich hatte schon mehrfach aktive Bässe hier, die weniger Ausgangspegel als meine passiven lieferten (und nebenbei ist hat der SR500 jetzt auch keinen besonders hohen Output). Aber schließlich gibt es ja Gain-Regler (außer vielleicht bei einfachen Übungs-Amps).

 

[Silverchord]

Und es hat auch nichts mit aktiv und passiv zu tun;

Nur aus Neugierde: Warum haben einige Verstärker separate Eingänge mit "Active" und "Passive" beschriftet?

 

[beate]

Weil die einfach unterschiedliche Eingangsempfindlichkeiten haben

 

[Metalfist]

Wie schon geschrieben ist es nicht normal. Und es hat auch nichts mit aktiv und passiv zu tun; Ich hatte schon mehrfach aktive Bässe hier, die weniger Ausgangspegel als meine passiven lieferten

Das kann ich bestätigen.
Manche Aktivbässe haben sogar ein Poti auf der Platine über das der Output-Pegel geregelt wird.

Mein G&L L2500 haut einen Pegel raus, das ist Wahnsinn.
Mein Thumb hingegen ist trotz 18V-Preamp im üblichen Bereich.
Der japanische Marcus Miller Fender war aktiv lauter als passiv.

Es hängt IMHO vom Schaltungsdesign ab.

Im Vergleich zu diesen beiden hat der HB kaum Output. Ich muss den Verstärker (ist ein kleiner Combo-Amp für zu Hause) schon fast auf Anschlag drehen. Das Ding klingt dann auch nur etwas bassig, sehr wenige Mitten, und ein paar metallische Höhen. Habt ihr eine Ahnung, ob das normal ist, oder ist am Bass noch was zu retten? Oder muss er wieder weg?

Wenn du noch 30Tage Moneyback hast, dann könntest du ihn zurückschicken.
Ansonsten kannst du dich selbst auf Fehlersuche machen.

1) PU-Justierung. Näher zu den Saiten = mehr Mitten, weiter weg = mehr Bass.
2) Elektronik checken und eventuell nachlöten falls irgendwo eine kalte Lötstelle wäre. (Preci Elektronik googeln). Was haben die Potis für Bauwerte?
3) Saiten tauschen.
4) PU tauschen. Um €40 gibt es den Tonerider TRP1. Ich und viele andere haben ihn eingebaut und sind begeistert. Best bang for the buck!

Das wäre ja gelacht, wenn du den PB-20 damit nicht zum Brüllen bringst!

 

[nichtstefan]

Danke erst mal für die Antworten!

Wenn du noch 30Tage Moneyback hast, dann könntest du ihn zurückschicken.
Ansonsten kannst du dich selbst auf Fehlersuche machen.

1) PU-Justierung. Näher zu den Saiten = mehr Mitten, weiter weg = mehr Bass.
2) Elektronik checken und eventuell nachlöten falls irgendwo eine kalte Lötstelle wäre. (Preci Elektronik googeln). Was haben die Potis für Bauwerte?
3) Saiten tauschen.
4) PU tauschen. Um €40 gibt es den Tonerider TRP1. Ich und viele andere haben ihn eingebaut und sind begeistert. Best bang for the buck!

Das wäre ja gelacht, wenn du den PB-20 damit nicht zum Brüllen bringst!

Ich kann ihn noch zurückschicken, bin mir da aber noch unsicher...
1. Ist erledigt.
2. Davon habe ich keine Ahnung.
3./4. wird das Gerät dann wirklich brauchbar? Also - ich hät ja nach wie vor gern einen zweiten Bass, halte auch schon Ausschau nach einem anderen Preci (die Squier 70s, sind aber auch eine ganz andere Preisklasse..) Wenn's die Saiten und ein neuer PU es aber auch richten, sollte ich das eher in Betracht ziehen

 

[paleale24]

Wie sagt man immer so schön: Wirf schlechtem Geld kein gutes hinterher. Wenn die Basis nicht stimmt, kriegst du durch Austausch aller Teile trotzdem kein Top-Instrument.
Bedenke auch, dass ein gebrauchter HB quasi unverkäuflich ist, das pimpen mit besseren Teilen steigert den Wert nur minimal. Wenn du Saiten, Brücken, Tonabnehmer rumliegen hast und du Zeit und Muße zum basteln hast, kannst du es ja probieren. Ansonsten schick ihn zurück, spare auf einen (gebrauchten) VM oder CV vom Squier und nutze die gewonnene Zeit zum üben.

 

[beate]

3./4. wird das Gerät dann wirklich brauchbar?

Das Shortscale-Schwesterchen habe ich modifiziert. Da wirkte der Tausch des SplitCoils Wunder. In diesem Fall ein älterer DiMarzio Model P mit LaBella Flatwounds. Bzw ein Custom-PU von Bassculture mit GHS Brite Flats.

Wichtig ist vor allem, dass der Hals in Ordnung ist. Er muss halt gerade und steif sein. Das ist bei diesen Teilen i.d.R der Fall.

(aber bitte nicht erschrecken, wenn Du die Control-Plate abnimmst - da sieht man, warum das Teil so wenig kostet

Ach so - Potis. bei meinen Bässen war es nötig, die Potis von Klangregelung und Lautstärke zu vertauschen. Die Potis sind zwar ok, aber sie haben unterschiedliche Charakteristik. Das zu verwechseln ist ein beliebter Fehler bei billigen China-Instrumenten.
Aus meiner Sicht könnte man irgendwann auch die Klinkenbuchse durch was besseres ersetzen. Davon abgesehen ist die Hardware zwar schlicht, aber robust und funktional.

 

[beate]

Wie sagt man immer so schön: Wirf schlechtem Geld kein gutes hinterher. Wenn die Basis nicht stimmt, kriegst du durch Austausch aller Teile trotzdem kein Top-Instrument.

Das ist ja auch nicht Ziel der Übung. Wir reden gerade von 40-70 € für einen brauchbaren Splitcoil und 1,50 € für ne stabilere Klinkenbuchse. Dann hat das Teil zwar immer noch die etwas labberige, aber funktionierende Control-Plate und den Schichtholz-Korpus mit dem leicht splitternden "Klavierlack" und der unsauber ausgeführten PU-Fach-Fräsung. Aber die Konstruktion ist hinreichend steif, um mit einem guten PU sehr vernünftig zu klingen.

Was den Verkaufswert angeht: im Fall der Fälle kommt eben der Original-PU wieder rein. Dann sollte sowas so um die 40€ bringen. In dem Fall hätte man dann für 50€ Spaß gehabt.

 

[energy]

Auch bei Chinaware zum deutschen Ladenpreis von 90€ gilt hat "You don't get what You don't pay for". Wer sich sowas kauft, sollte wissen, dass er noch in das Teil investieren muss. Lohnen kann sich das trotzdem - ein wirklich gut klingender Bass für dann 200 € ist ja auch ein Wort. Trotz aller immer noch zu schließender Kompromisse.

Wo ich bei so Billigbässen immer Bedenken habe, ist das Holz. Wie, wo und wie lange wurde das gelagert? Wenn der Hals sich verzieht, nützt mir der beste Tonabnehmer nichts.

 

[beate]

Wobei das sehr viel seltener vorzukommen scheint als hin und wieder befürchtet.

 

[cellkirk74]

Tonerider TRP1. Ich und viele andere haben ihn eingebaut und sind begeistert. Best bang for the buck!

Das brachte auch bei deutlich teureren Bässen was. Die Dinger sind echt gut...