[Gesucht] Tipps von einem Metalbassisten

[cellkirk74]

Na, dann nachspielen, nachspielen, nachspielen, raushören, nachspielen, klauen.

Genau das. Und dann wenn Du dabei nicht weiter kommst nachfragen. Zum Raushören gibts tools die nützlich sein können, zB Software mit der man mp3s langsamer machen kann, ohne dass sich die Tonhöhe ändert. Zur Not tut das auch Audacity.

 

[igsman]

Du spielst was du hörst. Hör die bei jeder Gelegenheit geile Mucke(in deinem Fall Metall) an. Lausch dem Bass mit besonderem Interesse. Irgendwann spielst du ganz automatisch ähnliches Zeug wie dass was du dir anhörst. Wenn ich ein halbes Jahr auf ner Black Sabath CD festhenge, wird man das in jedem Jam und jeden Song der wärend dessen geschrieben wurde, raushören. Musik anhören ist ja wirklich sooo "Pflicht und Kür" zu gleich....Ach, ich liebe Musik hören.
Mit solchen ViedeOS wie oben (Alex W.) wäre ich vorsichtig. Die können einen durchschnittlichlichen Anfänger eigentlich nur frustrieren. In der Regel siehst du dort Ausnahmetalente die 12h am Tag üben können wenn sie wollen und dann bei yt eins ihrer Glanzstücke zum besten geben.
Ich persönlich halte die 3 FingerTechnick für so überflüssig wie Steve Wonder's Blinzeln.
Die meisten Dinger wirst du mit 3 Fingern erst recht nicht hin bekommen wenn du's mit 2en nicht schaffst. Bis du drei Finger kannst, hast du's mit 2en wahrscheinlich schon längst drauf. Aber da gibt's sicher auch AusnahmeAnfänger. Selbst Viele Billy Sheehan 3 Fingerlicks sind eben so gut mit 2 zu spielen.
Leider musst du für dich selber durch mühsame Erfahrung rausfinden was dich pusht und was deine Zeit raubt.

 

[Andyjo]

Moin zusammen!

Daher wärs schön, wenn ich von einem Metalbassisten ein paar Tipps und Anregungen bekommen könnte, was ich konkret üben sollte, welche Stilmittel auch für Anfänger geeignet sind, wie ich die draufschaffe, was für Harmonien/Tonfolgen ich verwenden kann/sollte etc. pp. ich freu mich über jede Hilfe.

Viele Grüße
Martin

So ganz Old School mässig: Schau Dir Bands an, am besten lokale, und schau dem Bassisten auf die Finger, damit Du seine Tricks kennen lernst. Sprich sie drauf an und quetsch sie aus. Wenn ein besonders guter dabei ist frag ihn nach 2 oder 3 Stunden Unterricht und übe weiter, wenn Du wieder an Deiner Grenze bist mach es wieder so.

 

[Necrogoat]

Mein Senf dazu als Metalbasser:
Beim selber schreiben/komponieren einfach nach deinem Gefühl gehen. Es gibt da kein richtig oder falsch. Gut ist was dir gefällt und dir ein gutes Gefühl gibt. Ich bin für meinen Teil mit meiner Mainband ursprünglich im Oldschool Black Metal angesiedelt, trotzdem klingen viele Sachen die ich schreibe oder die mir einfallen oftmals anders.

Zusammengestzt mit der Band und meine 2 (zugegebenermassen sehr guten Gitarristen) kommen da aktuell dann mittlerweile eher Sachen raus, die zb eher in Richtung DISSECTION etc gehen (mittlerweile auch problemlos Geschwindigkeitstechnisch). Das was du daheime schreibst/spielst klingt nachdem sich die ganze Band daran gesetzt hat meist wiederum ganz anders. Von daher: einfach das machen und probieren was du willst. Grad als Band im Anfangsstadium kommt man über diverse Versuche eh nicht hinaus bis man dannw irklich mal den Sound gefunden hat der passt und wo sich auch alle wohl fühlen

 

[Kosta]

Mein Senf dazu ist, wie auch viele hier geschrieben haben, üben - sehr viel üben.
Das mit dem Raus hören des Basses aus einem Stück ist schwer, besonders bei Metal.
Dafür braucht Du Erfahrung und ( wie man so schön sagt ) ein absolutes Gehör oder Tonhöhengedächtnis
Das ist erlernbar, braucht aber seine Zeit. Viel Zeit.
In der Regel werden Details nicht gehört und man landet wieder nur bei den Grundtönen.

Was mir sehr hilft, ist die Sofware Transcribe.
Aus dem MP3 alles raus nehmen außer den Bass. Das Tempo runter drehen, ohne das sich der Song an sich verändert ( macht die Software selber ) und üben. Grundvoraussetzung ist natürlich, daß Dir Pentatonik und Tonleitern keine Fremdwörter sind.
Darauf basiert alles.
Mir hat das sehr geholfen und spiele die Songs im Original, wie diese tatsächlich gespielt werden.
Außerdem muss Du schnell und sauber spielen. Versuch mal 30 Minuten lang Maiden oder Metallica zu spielen, dann weißt Du was ich meine. Falls deine Arme, Hände und Finger noch nicht verkrampft sind, dann bist Du einen sehr guten Schritt nach vorne gelandet ( Ausdauer ).
Beispiele dafür wären von Metallica "Moth into Flame" und von Maiden "2 Minutes to Midnight" oder "Aces High".
Dran bleiben und die Erfolgserlebnisse werden bestimmt kommen.
Meine persönlicher Tipp: Versuche nicht andere nach zu ahmen. Du wirst Deinen eigenen Still entwickeln im Laufe der Zeit. Was Dir am besten liegt und Spaß macht. Alles andere ist Krampf.

Hast Du alles oben Beschriebene einigermaßen erreicht, kannst Du anfangen selber Songs zu entwickeln oder auch verschieden Songs ( Teilstücke ) kombinieren.
Das Pferd von hinten aufzäumen, bringt nichts.

 

[Lopez]

Apropos Imstrumenten-Tuning: ich empfehle dir ganz explizit, das gleiche Tuning wie die Gitarren zu verwenden.

bei unserer aktuellen Formation spielen mein Gitarrist und ich in Standardstimmung. Jedoch hat er einen 8-Saiter auf Fis . Ich habe ganz bewusst nicht runtergestimmt. Beim klassichen "Leer-Saiten-Spiel" kommt man automatisch auf ganz interessante Basslines.
Am Anfang war das jedoch sehr hart, da man aus seiner Komfortzone raus muss.

 

[DerNuLz]

So, auch wenn der Tröt hier schon älter ist, trotzdem noch mal meine paar Worte dazu:

Wie viele andere es auch schon meinten, spiel so, wie du am besten klarkommst. Und versuche nicht, andere zu imitieren. Es soll vor allem erst einmal songdienlich sein! Wirklich explizite „Metaltechniken“ habe ich bisher eher nicht so mitbekommen, wenn man auch einige vermehrt in diesem Genre zu sehen bekommt (bspw. diese Drei Finger-Technik). Und lass dir nichts beim Thema Gurthöhe vorschreiben! Wichtig ist als erstes, dass du angenehm spielen kannst, nicht, wie es aussieht. Und ne Sehnenscheidenentzündung ist nichts angenehmes!

Ich kann nur aus meiner Erfahrung berichten. Ich habe vor etlichen Jahren mit nem Kumpel (Drummer) Melodeath (quasi gleiche Ausrichtung wie du) spielen wollen. Ich habe viel nachgespielt, was mir vor allem technisch was gebracht hat. Ich habe den Bassisten live quasi an den Fingern geklebt, hat mir Bestätigung gebracht, dass ich die Sachen vorher korrekt rausgehört habe.
Dann kamen die Gitarristen zur Band dazu. Und jetzt kam die Ernüchterung: Drop C, was ich mit dem damaligen Fünfsaiter nicht spielen wollte, also hab ich ihn auf Standard C gestimmt. Der Stil veränderte sich auch. Die Einsicht, wirklich was eigenes zu spielen, kam recht fix. Waren zwar trotzdem oft die Grundtöne, aber ich wollte vor allem songdienlich spielen und nicht virtuos. Und das hat mir dann tatsächlich auch am meisten gebracht. Ich bekomme die schnellen 16tel-Passagen nicht hin? Scheiß drauf, spiel ich halt Achtel oder gar Viertel, dafür aber präzise. Ich habe mich viel an der Bassdrum orientiert. War ne schöne Zeit.
Irgendwann stieg ich aus. Mittlerweile spiel ich in ner Oldschool Schwedendeath Band. Die Gitarristen sind in anderen Bands Bassisten, das ist natürlich auch viel Wert. Hier musste ich zwar bestehende Songs lernen, aber auch diese habe ich an meinen Stil angepasst. Nun bei den neuen Songs habe ich natürlich noch mehr Freiheiten. Aber ich halte das ganze nach wie vor songdienlich.

Und auch sehr wichtig, es gibt auch in Sachen Equipment eher wenig Einschränkungen. Du musst vorrangig damit klarkommend. Natürlich sollte auch der Sound entsprechend sein. Und das stellt man am besten wirklich im Bandkontext ein. Mein Solosound, den ich total geil fand, konnte man im Bandkontext in die Tonne treten.

 

[Jolken]

Klingt ja sehr interessant :d

 

[ThK]

Sich auf die Übung von Alex zu versteifen sorgt übrigens schnell für Frustration bei mir. Ich versuche es alle paar Wochen mal um zu schauen ob ich besser/schneller/konstanter geworden bin.
So ein Triple mit drei Fingern in Form eines 16tel Gallops einzustreuen hat als Training für mich wesentlich besser gezündet......

Und ich kann nur hinzufügen.
Vergiss zu Beginn die Tempoangaben von dem Herren.
Dessen Aufwärmen kann manch einen schon recht frustrieren.

Erst alles langsam dann immer schneller. Aber das gilt ja bei allen Bassübungen.

Und mal Off Topic.
Ich sollte die 3 Fingertechnik echt langsam doch mal richtig lernen lach