Fuß bei längerer Probe überlastet

[Altair]

Moin in die Runde. vor ein paar Wochen gab es für unser Salonorchester ein Coaching, das knapp vier Stunden gedauert hat. Seitdem habe ich mal mehr, mal weniger Schmerzen im rechten Fuß, genauer gesagt, im Fußgelenk innen und außen. Mein Hausarzt hat mir Yoga und Dehnübungen empfohlen, aber nicht gesagt, welche genau? Einige Übungen, die ich bei Youtube gefunden habe, machen mich im Alltag fast schmerzfrei, aber beim Spielen wird es schnell wieder heikel. Könnt ihr mir Übungen empfehlen, um den Fuß schnell wieder fit zu kriegen und weiteren Vorfällen vorzubeugen?
Zu den Details: seit ich die Mitte 50 überschritten habe, taucht das Problem immer mal wieder auf, seltener als einmal im Jahr, immer nach extensiven Proben. Der linke Fuß ist nicht betroffen und ich möchte auch nicht mit Stuhl oder Stehhilfe spielen - höchstens falls mal wieder ein Coaching ansteht. Vorher war ich jahrzehntelang schmerzfrei, scheine also mit Stand- und Spielhaltung vieles richtig gemacht zu haben.
Viele Grüße, Peter

 

[Egid]

Einlagen? Das hat bei mir gut geholfen.

 

[Hozzy]

Eine andere Alternative: Sprich mal mit einem guten Physiotherapeuten, Stichwort Taping. Da kann man auch vorbeugend tapen, wenn mal wieder längere "Standzeiten" anstehen
Wenn er Dir zeigt, wie und wo du tapen kannst/sollst, dann ist das schnell erledigt.

 

[Altair]

Einlagen habe ich, die machen aber keinen so großen Unterschied. Ich mache halbwegs regelmäßig Übungen für die Fußmuskulatur, in dem Zusammenhang wird oft sogar von Einlagen abgeraten. Das ist aber ein anderes Thema.
Mal einen Physio wegen Tapen fragen klingt gut, ich probiere es mal über private Kanäle. Als gesetzlich Versicherter zeitnah einen Termin zu bekommen (Hausarzt muss vorher ein Rezept ausstellen, darf das aber nicht zu oft...), ist herausfordernd

 

[f_luxus]

Nach meinem Bandscheibenvorfall vor 5 Jahren habe ich ein ähnliches Problem.
Ich hab mittlerweile Barfußschuhe, die ich abwechselnd mit normalen Schuhen trage. Das hilft mir sehr. Ansonsten ist es wichtig die Faszienverklebungen zu lösen, dazu gibt es ja diese Rollen.
Ich hab in meinen normalen Schuhen verschiedene Einlagen. Sensomotorische und herkömmliche. Diese Mischung aus Muskelaufbau und Entlastung hat bei mir ganz gut geklappt. Liebe Grüße!

 

[Thunderheartwoman]

Ich rate auch zum Physio, aber vor allem, weil die oft genauer gucken als Ärzte und dir sagen können, woran es liegt und welche Übungen du genau machen kannst. Wenn du da privat jemanden kennst oder an einen ran kommst, umso besser.

Pro Fußübungen und ebenfalls gegen Einlagen - ich würde im Gegenteil sogar raten, möglichst oft barfuß oder in Socken zu laufen (zu Hause...).

Ich könnte mir vorstellen, dass neben der Fußmuskulatur auch die Beine gestärkt werden müssen. Fehlstellungen oder Fehlbelastungen der Füße haben ihre eigentliche Ursache oft ein ganzes Stück weiter oben. Schaden würde es jedenfalls nicht, falls du nicht zufällig schon Strongman bist.

 

[whitewater]

Ich meine, Du solltest zuerst mal eine ordentliche Diagnose haben. Das kann eine Verspannung/Fehlstellung sein, aber auch Arthrose macht sich fieserweise manchmal schlagartig nach einer Überlastung erstmalig bemerkbar. Und das sind nur die beiden Optionen, die mir geläufig sind.
Vorher ist das alles stochern im Nebel. Danach kann man dann überlegen ob Dehnen/Yoga/Physio/Cortison/whatever angesagt ist.

 

[Thunderheartwoman]

Deswegen ja Physio fragen. Die können auch Diagnosen stellen und sollen darin nicht selten sogar besser sein als so manche Orthopäden.
Ansonsten halt wirklich zum Orthopäden. Der hat natürlich wiederum Möglichkeiten zur Diagnostik, die Physiotherapeuten in der Regel nicht haben.

 

[f_luxus]

Deswegen ja Physio fragen. Die können auch Diagnosen stellen und sollen darin nicht selten sogar besser sein als so manche Orthopäden.
Ansonsten halt wirklich zum Orthopäden.

Die selbe Erfahrung habe ich auch gemacht. Mein Physio hat mich in 3×90min von humpeln zu schmerzfrei bekommen. Ich hatte eine Fußheberparese, also durch den Bandscheibenvorfall eingeklemmter Ischias. Ein guter Physio ist durch nichts zu ersetzen.

 

[whitewater]

Die selbe Erfahrung habe ich auch gemacht. Mein Physio hat mich in 3×90min von humpeln zu schmerzfrei bekommen. Ich hatte eine Fußheberparese, also durch den Bandscheibenvorfall eingeklemmter Ischias. Ein guter Physio ist durch nichts zu ersetzen.

Der Ingeniuer in mir sträubt sich, Abkürzungen zu bewährten Prozessen einzuschlagen, auch wenn es anekdotische Evidenz für erfolgreiches Abkürzen gibt.
Der Mitpatient in mir weiß wie das mit den real existierenden Prozessen so ist....

Ein guter Physio ist durch nichts zu ersetzen.

Latürnich.

 

[f_luxus]

Der Ingeniuer in mir sträubt sich, Abkürzungen zu bewährten Prozessen einzuschlagen, auch wenn es anekdotische Evidenz für erfolgreiches Abkürzen gibt.

Das Gesundheitssystem ist leider eine völlig vermurkster Betrieb in dem über die Jahre unnötige Ablaufe eingebaut wurden, damit auch jeder genug am Melkvieh Patient verdient.

 

[Altair]

Ich meine, Du solltest zuerst mal eine ordentliche Diagnose haben.

Genau, beim Hausarzt war ich. Nach dessen Diagnose genügen Yoga und Dehnen. Bringt auch für die meisten Situationen etwas, nur beim Bassspielen nicht so viel, wie erhofft.
Autofahren (Gaspedal) und Treppe runter geht auch nicht so geschmeidig. Für eine Physio-Komplettdiagnose reichen meine privaten Kanäle nicht aus.

 

[BoogieCaster]

...reichen meine privaten Kanäle nicht aus.

Hör dich um wer den besten Ruf hat im Umkreis und lass dir dort mal ein Angebot machen.

 

[Thunderheartwoman]

Oder geh nochmal zum Hausarzt und bitte um eine Überweisung zum Physiotherapeuten oder versuch einen Termin bei einem guten Orthopäden zu bekommen. Kann was dauern, aber die Zeit vergeht eh und ich würde da lieber eine umfassende Diagnose haben wollen...

 

[f_luxus]

Genau, beim Hausarzt war ich. Nach dessen Diagnose genügen Yoga und Dehnen. Bringt auch für die meisten Situationen etwas, nur beim Bassspielen nicht so viel, wie erhofft.
Autofahren (Gaspedal) und Treppe runter geht auch nicht so geschmeidig. Für eine Physio-Komplettdiagnose reichen meine privaten Kanäle nicht aus.

Hattest du in den letzten Monaten öfter Hexenschuss?

 

[Herr K]

Überweisung zum Physio und:
nimm deinen Bass mit zum Physio, damit er deine Haltung sehen kann.

Ich würde mal Tippen, dass du beim Bassspielen nicht deinen rechten Fuß hochheben kannst, weil du dein ganzes Gewicht darauf hast? So spielen zwar ganz ganz viele und das über Jahrzente ohne je Probleme zu haben, aber ich würde es trotzdem als Fehlhaltung bezeichnen auch wenn ich jetzt ganz viel Gegenwind bekomme.

Würde ich mal einen Lehrer drüber schauen lassen.

 

[f_luxus]

aber ich würde es trotzdem als Fehlhaltung bezeichnen auch wenn ich jetzt ganz viel Gegenwind bekomme

Ne, bin voll bei dir!
Gesund stehen, will gelernt sein und ist nicht so statisch wie man meint.
Gute Haltung heißt für mich, den Bass mit dem sich leicht bewegenden Körper in die richtigen Positionen zu führen, ohne den Bass mit der Hand stützen zu müssen.

 

[rob_bob]

Schimpft mich jetzt nicht wegen keine Diagnose und so ...
Bei langem Stehen schwellen Füsse an. Beim Sport trage ich oft Kompressionsstrümpfe. Ich finde, da bleiben die Füsse bzw. Beine länger "frisch". So ein Kompressionsstrumpf (Wadenlänge) gibt's für Sport oder auch Langstreckenflüge in unterschiedlichen Kompressionsgraden. Kann man mal ausprobieren, ob es die Schmerzen und Ermüdung etwas verzögert.

Wie gesagt: keine Massnahme auf Basis einer richtiger Diagnose, aber einfach auszuprobieren und es kann die Sitation bis zur richtigen Therapie erleichtern.

 

[cwegy]

Ohne die Ursache zu kennen, kann man niemand richtig beraten. Ich habe ähnliche Probleme, habe jetzt aber endlich eine gute Lösungund trage statt gepolsterter Turnschuhe Barfußschuhe, aber das hilft @Altair auch nicht weiter.

 

[Gast83234]

Seitdem habe ich mal mehr, mal weniger Schmerzen im rechten Fuß, genauer gesagt, im Fußgelenk innen und außen.

aber ich würde es trotzdem als Fehlhaltung bezeichnen auch wenn ich jetzt ganz viel Gegenwind bekomme.

Ne, bin voll bei dir!

Dito. Leider kam das Thema "gesunde Haltung" beim Gruppenkuscheln nicht so richtig zum Tragen bzw. wurde komplett ignoriert, da hätte man was klären können. Ein paar Kleinigkeiten gebe ich zur Debatte dazu:

Der Ingeniuer in mir sträubt sich, Abkürzungen zu bewährten Prozessen einzuschlagen, auch wenn es anekdotische Evidenz für erfolgreiches Abkürzen gibt.

"Anekdotische Evidenz" ist das richtige Stichwort: Tausend Bassisten haben 1000 unterschiedliche Körper und Winkel und Armlängen und Bierplautzen und was weiß ich was alles. Wir sind auch unterschiedlich groß. Wenn ich jemanden in Sachen Haltungsoptimierung berate, muss (!!!!!!) ich ihn oder sie vor mir sehen, sonst wird das nichts. Was bei diesem klappt, kann bei jenem eine ziemliche Katastrophe sein. Also unbedingt Fachpersonal aufsuchen!!

nimm deinen Bass mit zum Physio, damit er deine Haltung sehen kann.

Ein guter Physio ist durch nichts zu ersetzen.

Diese Sätze sind als Einkommen im Sinne eines geldwerten Vorteils bereits steuerpflichtig! Keine Ahnung, wer die Hundesteuer dafür zahlen muss, aber SO UND NICHT ANDERS ist es. Wobei ich auch sehr lange Zugriff auf einen sehr guten Orthopäden hatte, der immerhin an irgend einem Streichinstrument Aufnahmeprüfungen erfolgreich absolviert hatte und sehr viel Check von Musikerfehlhaltungen hat.

Gerichtet hat's dann doch immer wieder die Physiotherapeutin. Die wissen, was zu tun ist. Und eine Meinung habe ich auch:

Kontrabass ist anatomisch irgendwie Scheiße: zu groß, zu schwer, zu zu. Neben Ablenkungssport spiele ich seit vielen vielen Jahren fast nur noch sitzend (ich kann auch stehend, vermeide das aber) und kann eine entspannte Sitzhaltung bzw. die ernsthafte Beschäftigung damit wärmstens empfehlen. Dabei greife ich keinesfalls auf diese beschissenen Gynäkologenstühle zurück, die man im Graben findet, ich spiele auf verschiedenen, relativ niedrigen Hockern und habe den linken Fuß nur minimal wenn überhaupt oberhalb des rechten, so dass die Wirbelsäule keinen Knick nach rechtslinks abbekommt. Diese Haltung mit dem sehr hohen linken Fuß und dem gestreckten rechten ist eher suboptimal.

Gute Haltung heißt für mich, den Bass mit dem sich leicht bewegenden Körper in die richtigen Positionen zu führen, ohne den Bass mit der Hand stützen zu müssen.

Kenne ich auch so, hab' ich so gelernt und doch ist es arco nicht wirklich nutzbar. Also für mich. Logo.

Ich hab mittlerweile Barfußschuhe, die ich abwechselnd mit normalen Schuhen trage. Das hilft mir sehr.

Same here, mindestens 1 x pro Woche laufe ich mit den Dingern rum. Der Effekt verblüfft mich jedesmal.

Der linke Fuß ist nicht betroffen und ich möchte auch nicht mit Stuhl oder Stehhilfe spielen

Warum?