fretless genauigkeit

[silversurfer68]

hallo, wie schaut es denn mit der genauigkeit bei fretless-bundmarkierungen aus?
wie genau sind diese markierungen bei werksbässen?
erzielt man eine bessere genauigkeit bei original entfretteten hälsen?

ich weiß schon, hören und fühlen beim fretless! trotzdem interessiert es mich. auch als überlegung für zukünftige bassanschaffungen, ob fretlines sinnvoll sind.

bitte um meinungen
gruß
silversurfer68

 

[lukke]

die fretlines können aber nur dann wirklich sinnvoll sein, wenn der Bass auch gut oktavrein eingestellt ist. und das ist beim fretless nicht so leicht wie bei bundierten Bässen. außerdem sollte man es sich generell nicht angewöhnen beim spiellen aufs Griffbrett zu schauen.

daher ich bin aus prinzip gegen fretlines und möchte hier auch keine pro und contra diskussion starten. []

 

[Herr K]

Die Oktavreinheit ist doch wesentlich leichter beim Fretless einzustellen, oder mindestens genauso einfach.
Ich bin auch gegen Fretlines, da auch bundierte Instrumente, selbst wenn sie perfekt eingerichtet sind, nicht stimmen.

 

[Fendrick]

..Fretless ist tatsächlich aus dem Gehör zu spielen - denke auch, dass die Bundmarkierungen hier nur "falsche Sicherheit" vorspielen ... bei Stimmung und Intonation.

LG

Jürgen

 

[pesche]

Zitat:Original erstellt von: Herr K

Die Oktavreinheit ist doch wesentlich leichter beim Fretless einzustellen, oder mindestens genauso einfach.

Betrifft mich zwar nicht, aber rein interessehalber: Warum ist die Oktavreinheit beim Fretless leichter einzustellen?
Ich hätte mir vorgestellt, das man beim Fretless mehr Fehler machen kannt (wo genau drück ich mit dem Finger die Oktave, um mit dem Flageolet zu vergleichen?)

 

[Scriptura]

Hallo silversurfer68,

kann Dir nur ein Frettless mit Lines empfehlen. Du mußt immer bedenken, um korrekt auf den Frettless ohne Lines intonieren zu können, bedarf seeehr viel Zeit und Übung.
Wie Jörg schon sagte, zwar nicht so hübsch, dafür mit garantiertem Sofort-Spass-Faktor. Es hilft auch nicht viel, das Du schon Kontrabass spielst, das sind einfach zwei komplett verschiedene Instrumente.

 

[seBASStian]

In meinen AUgen ist die große Gefahr bei Fretlines,
dass man sich zu sher auf's Auge anstatt auf's Ohr verläßt,
so nach dem Motto, wenn ich sehe, dass ich auf der Line greife, MUSS der Ton ja richtig sein [ooo]

Viel mehr bringt es meiner Meinung nach, zu (unbetechlicher) Referenzmusik zu üben, Keyboard ist ideal, oder auch CDs....

Aber ich gebe offen zu, ich kann einigermaßen sauber auf meinem Fretless spielen, aber nur bi zum 12 Bund, danach wird es ungeheuer schwierig []

Aber "da oben" spiele ich eh sehr selten, auch auf bundierten Bässen kaum!

Mein Tipp: Augen zu und üben !

 

[Scriptura]

Zitat:Original erstellt von: seBASStian

In meinen AUgen ist die große Gefahr bei Fretlines,
dass man sich zu sher auf's Auge anstatt auf's Ohr verläßt,
so nach dem Motto, wenn ich sehe, dass ich auf der Line greife, MUSS der Ton ja richtig sein [ooo]

Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, diese Angst ist wirklich total unbegründet.


Aber ich gebe offen zu, ich kann einigermaßen sauber auf meinem Fretless spielen, aber nur bi zum 12 Bund, danach wird es ungeheuer schwierig []
Aber "da oben" spiele ich eh sehr selten, auch auf bundierten Bässen kaum!

Eben, meine Rede! Wieso eine Hilfe nicht annehmen, wenn es sie gibt?[]

 

[seBASStian]

Zitat:
Eben, meine Rede! Wieso eine Hilfe nicht annehmen, wenn es sie gibt?[]

Eben weil es eine trügerische Hilfe sein KANN (nicht muss)

Auf einem Fretless verändert sich ja schon der Ton, wenn man stärker greift oder ein ganz klein wenig die Fingerkuppe bewegt, so genau kann man die Linie gar nicht treffen []

Ich hab letztes Jahr mal an einem Wochenend Fretless Bass Workshop teilgenommern (kann ich übrigens nur jedem empfehlen www.rockimschloss.eu)
die Hälfte der Teilnehmer hatte Lines und hat eben dauernd geschaut anstatt zu hören.

Aber das ist nur meine Meinung, andere sind mit den Fretlines wahrscheinlich glücklich [ooo] (und das ist auch gut so)

 

[BassDie]

Eine gute Alternative zu den Fretlines sind angedeutete Fretlines, wie man sie bei Human Base, Sandberg und Clover findet. Es sieht schöner aus, weil die angedeuteten Fretlines sich quasi unter der H oder E - Saite "verstecken" und beim Spielen ist es fast egal, ob die Lines durchgezogen oder nur angedeutet sind. Du siehst ja von oben auf den Hals, und das Griffbrett ist (von oben gesehen) sowieso durch die Saiten weitestgehend verdeckt. Es reicht also völlig aus (und man gewöhnt sich auch sehr schnell dran) mit angedeuteten Fretlines zu arbeiten.
Mit dem Fortschritt der Erfahrung, Fretless zu spielen, verlässt man sich sowieso zunehmend auf sein Gehör, aber für die erste Zeit bringt es einfach mehr Spaß, diese Geh-Hilfen zu haben, weil es gleich sauber klingt.[] Guckt euch doch mal die Fretllässe an: sieht doch gut aus, oder?
http://www.sandberg-guitars.de/basscat-overview/bullet-series/bulletboo
http://www.humanbase.de/content/jonas.htm
http://www.cloverbasses.com/index.php?id=9&bass=38

 

[Scriptura]

Stimmt, das sieht hübsch aus. Es gibt auch Dot-Markers, wie sie z.B. bei Steinberger zu finden sind:
http://www.nedsteinberger.com/instruments/wav.php

Finde ich auch keine schlechte Lösung...

 

[Metalfist]

@ silversurfer:
ich dachte du spielst ohnehin schon kbass, wozu brauchst du dann einen fretless?

ich habe gerade meinen einzigen fretless einen bundierten hals spendiert, da ein fretless weder fisch noch fleisch ist, wenn man sowohl einen bundbass als auch einen kontrabass besitzt.

zum eigentlichen thema:
fretlines machen IMHO überhaupt keinen sinn. sidedots jedoch sind allerdings für anfänger schon sinnvoll.

 

[Herr K]

Wieso, ich finde Fretless auch super, obwohl ich zwei gute Kontrabässe habe.
Das ist doch was ganz anderes. Genauso wie E-Upright.

Auf nem Fretless hat man nen ganz anderen Sound als auf nem KB und außerdem kann man
mit ganz anderen Techniken spielen.

 

[alice d.]

ich hab damals vom bundierten die bundpositionen mit einem weichen bleistift auf den fretless übertragen. sobald die "weggespielt" waren, hab ich sie auch nicht mehr gebraucht. für einen bühnenbass würde ich diese 5mm fretlines nehmen, die stören die optik von vorne kaum und man hat zur not bei aufkommender hektik noch einen anhaltspunkt.

 

[BassDie]

Zitat:Original erstellt von: badmatafaka

@ silversurfer:
ich dachte du spielst ohnehin schon kbass, wozu brauchst du dann einen fretless?

ich habe gerade meinen einzigen fretless einen bundierten hals spendiert, da ein fretless weder fisch noch fleisch ist, wenn man sowohl einen bundbass als auch einen kontrabass besitzt.

aua. Das tut schon weh.[] ich würde mich da den Aussagen von Herrn K. anschließen wollen. Ein Fretless-Sound ist für sich genommen schon etwas besonderes und grenzt sich schon noch deutlich vom Upright oder Kontrabass ab.[]

 

[seBASStian]

Wie man auf diesem Bild der letzten Session sehr gut erkennen kann,
spiele ich auf meinem Fretless NUR nach Gehör und NIE nach den Markierungen auf dem Griffbrett

http://www.bilder-hochladen.net/files/8t4r-r-jpg.html

[][][][][][][][][][]

ok, der Rest der Musiker schaut auch nicht unbedingt schlau aus der Wäsche
[]

--> Ausnahmen bestätigen die Regel []

 

[nemcon]

Diese Lines sind schon etwas fies. Ständig lenken sie meine Aufmerksamkeit auf sich und mich damit vom genauen Hören ab
Habe übrigens gerade auf meinem Fretless andere Saiten aufgezogen und es war eine wahre Herausforderung, den Bass wieder so einzustellen, dass es halbwegs meiner bisherigen Gewohnheit entsprach, knapp unter den Linien zu greifen. Gerade in den höheren Lagen ab dem 12. Bund war dazunächst ziemliches Chaos angesagt.

 

[Straycatstrat]

Zitat:Original erstellt von: silversurfer68

hallo, wie schaut es denn mit der genauigkeit bei fretless-bundmarkierungen aus?
wie genau sind diese markierungen bei werksbässen?
erzielt man eine bessere genauigkeit bei original entfretteten hälsen?

ich weiß schon, hören und fühlen beim fretless! trotzdem interessiert es mich. auch als überlegung für zukünftige bassanschaffungen, ob fretlines sinnvoll sind.

bitte um meinungen
gruß
silversurfer68

Ich würde auch dazu raten. nicht zuviel auf die Fretlines zu geben. Wie schon angedeutet, man "erkauft" sich eher ein Gefühl von Sicherheit.
Ich persönlich fand das Nichtvorhandensein von Fretlines als wahre Befreiung beim Umstieg, man hört viel genauer und konzentrierter, was man da eigentlich zusammen"geigt".

[]

 

[FRNAK]

Mein nächster Eigenbau wird auch ein fretless geben und ich habe vor, ihm die kurzen fretlines zu geben. 1.-12. Bund oben am Griffbrett und ab dem 13. Bund dann unten. Denn wer spielt schon auf der E-Saite im 20. Bund? Eben.

Denke, als Anfänger ist das eine kleine Orientierungshilfe und optisch fällt sie nicht so sehr ins Gewicht, so dass man sie später auch einfach übersehen kann []

 

[bassatuba]

Zitat:Original erstellt von: pesche

Zitat:Original erstellt von: Herr K

Die Oktavreinheit ist doch wesentlich leichter beim Fretless einzustellen, oder mindestens genauso einfach.

Betrifft mich zwar nicht, aber rein interessehalber: Warum ist die Oktavreinheit beim Fretless leichter einzustellen?
Ich hätte mir vorgestellt, das man beim Fretless mehr Fehler machen kannt (wo genau drück ich mit dem Finger die Oktave, um mit dem Flageolet zu vergleichen?)

Die Oktavreinheit stellt man so ein, dass fürs Flageolett die Saite mit der Stirnseite der Kreditkarte leicht angedrückt wird. Anschliessend kann mit einem weichen Bleistift die Lage markiert - und auch mit dem Gummi wieder entfernt werden.
Mit dem Finger sieht man des exakten Punkt meist nicht genau.