Einen schlecht verarbeiteten Bass aus Japan hatte ich tatsächlich noch nicht in der Hand. Daher bin ich auch Fan von Bässen aus japanischer Fertigung.
Was die Squier JV-Serie betrifft bin ich schon etwas skeptisch, was Preis/Leistung angeht. In meinen Augen ein Hype.
Ich hatte einige JV-Precis in der Hand, einen davon sogar etwas länger besessen.
Die waren größtenteils gut und den "Crafted In Japan" sehr ähnlich in Sachen Verarbeitung und Halsprofil.
Ich habe aber auch schon deutlich bessere Precis gespielt. Herausragend fand ich die JVs nicht.
Mir haben die neueren Fender Japan Precis (CIJ) mit US-Pickup insgesamt besser gefallen (so einen hatte auch längere Zeit). Die hätte ich den JVs immer vorgezogen.
Habe - mal nachrechnen - 2 MIJ Jazz Bässe, 2 Precisions, 1 Strat und einen Bass VI.
Einer der Precisions ist ein JV.
Ich stimme dir im wesentlichen zu.
Ich denke, die besondere Wertschätzung der JVs liegt einmal am Alter und daran, dass die JVs besser waren als die Exportmodelle, die ihnen folgten.
Die CIJ/MIJ Modelle mit US-Pickups sind ja erschienen als die Läden in den USA und Europa schon mit Mexiko-Modellen vollstanden und MIJ-Modelle eine Seltenheit wurden, also irgendwann in den 90ern.
Als die neuen Besitzer von Fender USA die Produktion in den USA wieder angekurbelt hatten, ist denen wohl schon aufgefallen, dass die JV-Modelle qualitativ zu nahe an den USA-Modellen waren.
Dann hatten ab der SQ-Serie fast alle offiziell importierten Fender-Japan Modelle Basswood Korpusse, preisgünstigere Elektronik und preisgünstigere, wenn auch nicht unbedingt schlechte Keramik Pickups.
Es gab nur wenige Ausnahmen:
den 70's Jazz Bass, der eben das 70's-Merkmal hatte: einen Esche-Korpus.
Ganze spät so ca. 1998 dann den Duck Dunn Precision und den Noel Redding.
Zumindest der Redding lag aber preislich zwischen US-Standard und US-Vintage RI Modellen. Habe 1998 1.600,- dafür bezahlt (ohne Case). Der USA '62 Vintage Jazz Bass hat damals knapp 2.000,- DM gekostet.
Geile Hälse haben aber fast alle Japan Bässe...
Die zuletzt gefertigten Instrumente, die hier noch offiziell zu kaufen waren, sind Ausnahmen gewesen wie etwa der Bass VI. Aber da reden wir über 1500,- Euro. Und es gab noch nicht einmal ein Gigbag oder ein Case, geschweige denn ein Manual.
Von der Verarbeitung liegen alle MIJ-Bässe, die ich habe, über den US-Modellen. Bei meinem über 2.000,- Euro teuren US American Vintage Series '64 Jazz passt grössenmässig das Pickguard nicht zur Elektronikabdeckung - könnte noch andere kleine Makel nennen. Insgesamt ein tolles Instrument, aber ich staune schon über Fenders QC.
