Fender AmUltra Hals für AmPro ii Body?

[Paucki]

Moin,
ich habe irgendwo gelesen, dass man einen American Ultra Hals nicht ohne weiteres an einen American Pro Body anbringen kann, da dieser 21 Frets anstatt der 20 Frets vom „normalen“ Hals hat. Ist das nicht Quatsch? Es kommt doch lediglich darauf an das der 12. Bund exakt in der geographischen Mitte ist, oder? Dabei dürfte dann doch die Anzahl der Frets überhaupt keine Rolle spielen.

Die Länge der Hälse der beiden Bässe unterscheidet sich um lediglich 4mm. Die Positionen der Bridge ist auch gleich und somit müsste sich Intonation doch über die Reiter ausgleichen lassen, oder?

Kann mir hier vielleicht jemand weiterhelfen? Oder habe ich hier ein komplett falsches Verständnis?

Danke & Grüße, Andreas.

 

[Realdeal]

Da kann dir vielleicht @rawlikefishrob, @Hozzy oder @mulhofa weiterhelfen.

 

[whitewater]

Moin,
ich habe irgendwo gelesen, dass man einen American Ultra Hals nicht ohne weiteres an einen American Pro Body anbringen kann, da dieser 21 Frets anstatt der 20 Frets vom „normalen“ Hals hat. Ist das nicht Quatsch? Es kommt doch lediglich darauf an das der 12. Bund exakt in der geographischen Mitte ist, oder? Dabei dürfte dann doch die Anzahl der Frets überhaupt keine Rolle spielen.

Die Länge der Hälse der beiden Bässe unterscheidet sich um lediglich 4mm. Die Positionen der Bridge ist auch gleich und somit müsste sich Intonation doch über die Reiter ausgleichen lassen, oder?

Kann mir hier vielleicht jemand weiterhelfen? Oder habe ich hier ein komplett falsches Verständnis?

Danke & Grüße, Andreas.

Im Prinzip hmmmm.... die absolute Länge der Hälse ist humpe, Du kannst an Kopfplatte rumschleppen, soviel Du willst. Der zusätzliche Bund bringt in etwa 10mm mehr, allerdings ist entscheidend, ob auch der Hals mit dem Griffbrett endet, also das Griffbrett um die vollen 10mm weiter rausgeht, (das ist, soweit ich weiß, bei den Fendern der Fall) oder, so wie das einige "Pimp-my-bass"-Halsanbieter machen, nur das Griffbrett um einen Bund verlängert ist, und über den eigentlichen Halsfuß hinausragt.

Also bist Du mit den ca. 10mm schon an der Kante dessen was Du mit der Bridge ausgleichen kannst oder drüber (da zumindest ist Dein Gedankengang schon richtig), würdest also wahrscheinlich für die Bridge neue Löcher bohren müssen.

Das Hauptproblem ist aber, daß Du ja die Pickups nicht mit verschieben kannst. Bei nem Preci mag das nicht sooo tragisch sein, der Steg-Pickup eines Jazzy ist danach aber deutlich dünner und härter im Sound. Falls Du gewohnt bist, Dich da mit dem Daumen abzustützen wird das unbequem hart.

P.S.: die "ca. 10mm" kannst Du ungefähr selber messen. Der Abstand 19.-20. Bund ist dem 20.-21. schon sehr ähnlich

 

[whitewater]

Zur Illustration, sowas hier:

https://warmoth.com/bn-11201-j-bassr-replacement-neck ist 1zu1 DropIn kompatibel zu einem Standard 20 Bund Fender Body. Beim Fender AU ist der Hals ebenfalls länger, das Griffbrett steht nicht über.

 

[Paucki]

Ah ok. Vielen Dank für die Ausführungen. Ich bin in meinem jugendlichen Leichtsinn davon ausgegangen das zusätzliche Bünde bei gleicher Halslänge automatisch kleinere Abstände zwischen den Bünden bedeutet.

Ich hatte gestern auf close-up Bildern auch schon gesehen, dass die Bridge beim Ultra definitiv weiter hin sitzt als beim Pro ii. das hängt dann sicherlich mit dem extra Bund bzw den 10mm zusammen.

LG, Andreas

 

[rawlikefishrob]

Eigentlich ist schon alles damit gesagt:
Es kann gehen, aber nur mit Einschränkungen und Anpassungen.

 

[Paucki]

Super, Vielen Dank für die schnelle Hilfe.

Ich bin jetzt bereits zu dem Entschluss gekommen, dass es für den "Halbwissenden" keinen Sinn macht, ein relativ teures und gut aufeinander abgestimmtes Instrument auseinanderzupflücken.
Zumal ich grundsätzlich Ton, Handling und "overall feel & experience" klasse finde und lediglich neugierig bin, wo und wie man das ganze noch optimieren kann.

Ich werde mir stattdessen sehr wahrscheinlich einen günstigen Frankenbass als Bastelprojekt zusammenstellen mit dem ich dann rumexperimentieren werde. Also: Stay tuned!

LG und Danke an alle,
Andreas.

 

[whitewater]

Ich bin jetzt bereits zu dem Entschluss gekommen, dass es für den "Halbwissenden" keinen Sinn macht, ein relativ teures und gut aufeinander abgestimmtes Instrument auseinanderzupflücken.

Guter Entschluss, der wäre auch vielen "mehr-als-Halbwissenden" immer wieder mal als Option in Erinnerung zu rufen
Noch zwei Bemerkungen:

Ah ok. Vielen Dank für die Ausführungen. Ich bin in meinem jugendlichen Leichtsinn davon ausgegangen das zusätzliche Bünde bei gleicher Halslänge automatisch kleinere Abstände zwischen den Bünden bedeutet.

Die Halslänge ist ja nicht identisch, und in die absolute Halslänge geht immer noch die Kopfplatte ein. Solange die Mensur, also die schwingende Saitenlänge identisch ist, sind das auch die Bundabstände. Klar, 20.-21. ist weniger als 01.-02., aber immer gleichviel, egal, ob es insgesamt 24 gibt oder 22 oder 20 oder sonstwas, solange man halt Longscale mit Longscale vergleicht.

Ich hatte gestern auf close-up Bildern auch schon gesehen, dass die Bridge beim Ultra definitiv weiter hin sitzt als beim Pro ii. das hängt dann sicherlich mit dem extra Bund bzw den 10mm zusammen.

Dieser Eindruck entsteht, weil der Ultra eine HiMass Bridge hat, die weiter nach hinten baut, als der Blechwinkel des Pro II. Der Auflagepunkt der Saiten ist ziemlich identisch weit von der Hinterkante des Instrumentes entfernt. Tatsächlich holen die Fenders den Platz für den zusätzlichen Bund, indem die Fräsung, in die der Hals montiert wird, weiter in den Body hineinragt. Evtl. ist sogar der Cutaway entsprechend etwas weiter ausgeschnitten, damit man da auch ordentlich spielen kann.