Faulheitsphasen beim spielen und üben: wie damit umgehen?

[Jose]

Hallo,

Ich habe immer wieder Phasen an denen ich den Hintern nicht hoch kriege um Bass zu spielen: weder um locker vor mich hin mit irgendeinem Backing Track zu spielen noch um meine Übungen zu absolvieren, ich habe einfach keine Lust. Ich weiß, dass diese wieder kommt, aber ich kriege fast Gewissensbisse, als würde ich ignorieren, dass es sich um ein Hobby handelt, nicht um eine Verpflichtung.

Auf der anderen Seite möchte ich bei einigen Fertigkeiten etwas voran kommen und weiß, dass (ohne Fleiß kein Preis) diese Faulheitspausen mich etwas zurückwerfen.

Habt Ihr auch solche Phasen und wie wirkt Ihr denen entgegen?

Die Profis unter Euch (d.h. die meisten hier im Forum) werden eher die "Motivation" haben üben zu müssen damit Ihr für Eure Auftritte fit seid. Während der Pandemie fielen diese aber leider weg und ich kann mir vorstellen, dass auch Ihr eventuell diese Phasen gehabt habt.

Ich bin auf Eure Postings gespannt.

Saludos.

Anm.: ich bin ein absoluter Hobby-Spieler: spiele immer allein, begleitet von Backing Tracks, kenne die Bühne nur von Vorne.

 

[goldbass]

Am einfachsten finde ich es, eine tägliche Gewohnheit aus dem Spielen zu machen. Manchmal geht einfach nix, dann brech ich ab. Wenn ich mal nicht spiele, fehlt mir das.

 

[Gast75378]

@Jose - die Phase des "Hintern nicht hoch kriegen" dauert bei mir seit fast 2 Jahren an. Erst waren es gesundheitliche Gründe warum ich nicht spielen oder üben konnte und dann kam Corona.
Unsere erste Bandprobe nach 1 1/2 Jahren war okay aber so richtig Europhie stellt sich bei mir noch nicht ein.
Schlechtes Gewissen? Definitiv Fehlanzeige...
Es ist ein Hobby... Wir verdienen mit unserer Band und unserem Chor kein Geld und müssen damit auch Gott sei Dank, nicht unserem Lebensunterhalt bestreiten.

 

[Hicetea]

Ist bei mir genau so. Über den Sommer spiele ich auch nur wöchentlich im Proberaum oder über kurz für Auftritte. Auch Equipment interessiert mich wenig. Zuhause so gut wie gar nicht.

Dafür bin ich so oft es geht in der Garage und interessiere mich für Zweiräder. Über den Winter ist es komplett anders herum. Da fahre ich extra zum experimentieren in den Proberaum und besorge mir verschiedenste Sachen zum testen.
Und zu Hause nehme ich die Instrumente öfter in die Hand
An Garage denke ich im Winter überhaupt nicht.

Also zwei Hobbys welche sich sehr gut übers Jahr abwechseln und die Pause tut gut.

 

[SamK74]

Ich hab auch immer wieder Tage, an denen ich null Motivation habe „richtig“ zu üben oder an denen einfach gar nichts läuft. Da setz ich mich nicht unter Druck, ist halt so. Da meine Bässe im Wohnzimmer stehen nehm ich aber „im Vorbeigehen“ auch an solchen Tagen immer mal einen zur Hand. Dann halt nur 5 Minuten das Lieblingslick dudeln, reicht auch

Schlechtes Gewissen hab ich nicht, das ist ein Hobby, keine Verpflichtung für mich. Ich muss Spaß dran haben, sonst brauch ich gar nicht weiter machen

 

[Gilberg]

Moin,

Also ich habe gerade mit einem ziemlichen Dachschaden zu kämpfen. Proben ist da schon sehr anstregend und eigentlich war's immer ein Stück weit Therapie, den Bass auf den Schoß zu nehmen, ein bisschen rumzudaddeln oder an Songs zu basteln. Da kam aber die letzten Wochen auch nix bei rum, was mich dann auch schnell frustriert hat. So eine richtige Übungsroutine mit so Technikübungen hatte ich eh nie.
Gestern Abend hab ich den Akkustikbass eingetütet und bin in ein kleines Wäldchen hier um die Ecke gefahren und habe da in Ruhe ein paar unserer Lieder gespielt/gesungen, eines weitergeschrieben und sogar eine Idee für ein komplett neues gehabt. Das war echt ganz schön. Ich spiele den A-Bass so gut wie nie, in meiner Etagenwohnung nervt's die Nachbarn. Vielleicht war's einfach erfrischend, ein anderes Instrument zu spielen, als sonst. Vielleicht war's der Vorsatz, wirklich irgendwo hinzufahren und nicht im Vorbeigehen den E-Bass von der Wand zu nehmen, wo man ihn nach 5 Minuten wieder hinhängen kann. Oder es war das nette Plätzchen im Wald im Halbschatten, mitmusizierenden Vögeln, ohne schwitzige Kopfhörer über den Ohren und meinen absoluten Lieblingstieren: Ganz vielen Mücken!

Also vielleicht solltest du mal irgendwas "anders" machen? Ist natürlich mit E-Bass und Amp nicht so ohne weiteres Möglich...

 

[Hicetea]

Moin,

Also ich habe gerade mit einem ziemlichen Dachschaden zu kämpfen. Proben ist da schon sehr anstregend und eigentlich war's immer ein Stück weit Therapie, den Bass auf den Schoß zu nehmen, ein bisschen rumzudaddeln oder an Songs zu basteln. Da kam aber die letzten Wochen auch nix bei rum, was mich dann auch schnell frustriert hat. So eine richtige Übungsroutine mit so Technikübungen hatte ich eh nie.
Gestern Abend hab ich den Akkustikbass eingetütet und bin in ein kleines Wäldchen hier um die Ecke gefahren und habe da in Ruhe ein paar unserer Lieder gespielt/gesungen, eines weitergeschrieben und sogar eine Idee für ein komplett neues gehabt. Das war echt ganz schön. Ich spiele den A-Bass so gut wie nie, in meiner Etagenwohnung nervt's die Nachbarn. Vielleicht war's einfach erfrischend, ein anderes Instrument zu spielen, als sonst. Vielleicht war's der Vorsatz, wirklich irgendwo hinzufahren und nicht im Vorbeigehen den E-Bass von der Wand zu nehmen, wo man ihn nach 5 Minuten wieder hinhängen kann. Oder es war das nette Plätzchen im Wald im Halbschatten, mitmusizierenden Vögeln, ohne schwitzige Kopfhörer über den Ohren und meinen absoluten Lieblingstieren: Ganz vielen Mücken!

Also vielleicht solltest du mal irgendwas "anders" machen? Ist natürlich mit E-Bass und Amp nicht so ohne weiteres Möglich...

Das stell ich mir entspannend vor. Einen A-Bass hatte ich auch noch nie...

 

[Gilberg]

@SamK74 Das mit dem "im Vorbeigehen" und den 5 Minuten in meinem Post habe ich schon hingeschrieben, als ich deinen noch nicht gelesen habe. Das war bloßer Zufall und keine Kritik!

 

[Gilberg]

@Hictea das ist auch leider eher ein sinnloses Instrument. Mit den meisten anderen Instrumenten kannst du damit nicht mithalten. Ich habe einen Kumpel, der kann sich ein bisschen zurückhalte und spielt viel Fingerpicking auf der Westerngitarre, da macht's schon Bock! Klint halt trotzdem wie eine tiefer gestimmte Gitarre.
Ein bekannter (Bootsbauer, der kann mit Holz und so) hat für sein Akkustikprojekt den Sitzbass erfunden. Da ist der Kopus eine lustig geformte, große Holzkiste auf der man sitzt, links ist ganz normal der Hals und zwischen den Beinen wird gezupft. Das Ding ist der reinste Subwoofer. Der Typ hat da aber im Vorfeld auch viel probiert und rumgerechnet.

 

[Hicetea]

@Hictea das ist auch leider eher ein sinnloses Instrument. Mit den meisten anderen Instrumenten kannst du damit nicht mithalten. Ich habe einen Kumpel, der kann sich ein bisschen zurückhalte und spielt viel Fingerpicking auf der Westerngitarre, da macht's schon Bock! Klint halt trotzdem wie eine tiefer gestimmte Gitarre.
Ein bekannter (Bootsbauer, der kann mit Holz und so) hat für sein Akkustikprojekt den Sitzbass erfunden. Da ist der Kopus eine lustig geformte, große Holzkiste auf der man sitzt, links ist ganz normal der Hals und zwischen den Beinen wird gezupft. Das Ding ist der reinste Subwoofer. Der Typ hat da aber im Vorfeld auch viel probiert und rumgerechnet.

Ja für den Bandkontext kann ich es mir auch nicht vorstellen. Aber wie beschrieben, so am Waldrand mit Blick über eine große Wiese, finde ich ihn besser als ein unverstärkter E-Bass.

Aber darum soll es in diesem Threads jetzt auch nicht gehen.

 

[SamK74]

@Gilberg: Würd ich auch gar nicht als Kritik auffassen. Jeder hat so seine Art und Weise und das ist gut so.
Ich spiel auch nur für mich selbst, aus Spaß an der Sache und als Zeitvertreib. Na gut, gelegentlich begleite ich eine Freundin zur akustischen Gitarre, aber unter den gleichen Vorzeichen

Ein A-Bass würd mich auch noch reizen, alleine schon vom Klang. Aber da hätte ich ein ähnliches Problem mit den Nachbarn denke ich.

 

[allerbässt]

Seit 1,5 Jahren nicht mehr gespielt...
Fehlt mir auch nicht...
Mal schauen...

 

[DeusVult]

Anm.: ich bin ein absoluter Hobby-Spieler: spiele immer allein, begleitet von Backing Tracks, kenne die Bühne nur von Vorne.

Ich spiele regelmäßiger wenn ich ein Bandprojekt habe.
Vielleicht probierst du das auch mal aus oder setzt dir ein Ziel, wie zum Beispiel was zu recorden.

 

[Mudskipper]

Am einfachsten finde ich es, eine tägliche Gewohnheit aus dem Spielen zu machen. Manchmal geht einfach nix, dann brech ich ab. Wenn ich mal nicht spiele, fehlt mir das.

Genau so.
Klar, ich habe lange Schichten mit Bereitschaftsdiensten und da kann ich nicht spielen. aber wenn ich zu Hause bin nehme ich eigentlich täglich den Bass in die Hand, selbst wenn ich eigentlich gar keinen Bock habe.

Die Profis unter Euch (d.h. die meisten hier im Forum) werden eher die "Motivation" haben üben zu müssen damit Ihr für Eure Auftritte fit seid. Während der Pandemie fielen diese aber leider weg und ich kann mir vorstellen, dass auch Ihr eventuell diese Phasen gehabt habt.

Ich sage mal die meisten eher ambitionierte Hobbyisten. Profi heißt ja erst mal "nur" das man von der Musik lebt.
Aber auch als Hobby-Spieler mit meistens 3-6 Gigs pro Jahr habe schon einerseits darunter gelitten nicht live spielen oder proben zu können, vor allem das wöchentliche Treffen mit der Band hat mir sehr gefehlt, nicht zuletzt weil wir uns einfach sehr mögen. In der Zeit habe ich nicht ein einziges Stück aus unserer Liste gespielt - aber vieles Andere. Vom Tonleiter dudeln und Fingerübungen bis Stücke raushören oder bassteln. Ich kann einfach nicht Ohne, konnte das aber nie, habe auch immer gespielt wenn ich mal keine Band hatte, das hat keinen Unterschied gemacht.
Evtl kann ich es deswegen nicht so gut nachvollziehen mit der fehlenden Motivation, da die immer da ist, und wenn es nur 10Minutem vorm Dienst oder schlafen ist, irgend ein Bass muss angegrabbelt werden.

 

[goldbass]

Evtl kann ich es deswegen nicht so gut nachvollziehen mit der fehlenden Motivation, da die immer da ist, und wenn es nur 10Minutem vorm Dienst oder schlafen ist, irgend ein Bass muss angegrabbelt werden.

Da kann man doch so schön runterkommen, nur Musik hören, dazu Bass spielen und nicht mehr in Worten denken.

 

[Jose]

ambitionierte Hobbyisten

Ja, deine Bezeichnung ist sehr zutreffend, eigentlich was ich ausdrücken wollte.

Evtl kann ich es deswegen nicht so gut nachvollziehen mit der fehlenden Motivation, da die immer da ist

Ein Bißchen beneide ich dich wegen deiner fortwährend da seiende Motivation, so ist es bei mir (leider) nicht, ich möchte mich aber nicht dazu zwingen, weil das ganze freiwillig bleiben sollte und letztendlich Freude und Entspannung bringen sollte.

 

[Mudskipper]

ich möchte mich aber nicht dazu zwingen, weil das ganze freiwillig bleiben sollte und letztendlich Freunde und Entspannung bringen sollte.

Dann spiel einfach nicht wenn du kein Bock hast .

 

[goldbass]

Dann spiel einfach nicht wenn du kein Bock hast .

Weil: Always feel something! sagt der Abe ...

 

[Bas-T]

Mit hat's geholfen, dass die Instrumente nicht im Kasten oder in der Tasche irgendwo verstaut sind und dementsprechend erst mit (kleinem Aufwand, aber manchmal hat man auch darauf keinen Bock) hervorgekramt werden müssen, sondern am Basshalter an der Wand hängen. Da bin ich oft in der Nähe und nehme den Bass dann spontan in die Hand, klimper 3 Minuten drauf rum.

 

[Loki]

Wenn ich keinen Bock auf Bass habe spiele ich Gitarre oder Keyboard. Auf irgendwas hab ich meistens Lust.