Fakten zum Instrumentenholz

[feierabendbass]

Christoph Priebe baute in Kiel einen Bass aus der Bordesholmer Linde (kn-online.de)

Christoph Priebe hat seinen Bass aus einem Stück Holz der 650 Jahre alten Bordesholmer Gerichtslinde gefertigt. Das Instrument ist weltweit einmalig
(naja, wenns echtes Holz ist, ist jedes Instrument ein Unikat) Klugscheissermodus aus

 

[DeepThroat]

Kauft ihr ein Produkt, das Vernichtung, Zerstörung von Lebensraum für Mensch, Pflanze und Tier generiert?

Passt besser zu meiner Vorliebe für Steaks, Gänsebraten und hochpotente Sportwagen.

DT

 

[Realdeal]

Früher hatte man einen Schrank 20 Jahre oder länger. Heute 4-5, dann "gefällt" er nicht nehr

Du meinst der Dame im Haus gefällt er nicht mehr. Uns Männern ist sowas doch scheißegal, oder?

 

[bassilisk]

Das liegt auch daran, dass "früher" ein Schrank mehr kostete als das Brautkleid und nicht umgekehrt.

 

[meisenknoedel]

Passt besser zu meiner Vorliebe für Steaks, Gänsebraten und hochpotente Sportwagen.

DT

Ja ja - von wegen hochpotente Sportwagen - da passt nicht alles rein (Fahrer, Bass, Amp, Boxen)

 

[meisenknoedel]

Das liegt auch daran, dass "früher" ein Schrank mehr kostete als das Brautkleid und nicht umgekehrt.

Ergo müsste man einen sauteuren Bauernmöbelschrank als Antiquität erwerben (mit Wurmlöchern drin) oder einen Schrank von Joop oder sonstigen Designern - rechts von mir steht ein 2009er Joop - der kriegt bestimmt 25 Jahre Mindestnutzungsdauer zusammen.

 

[bassilisk]

Der Oli hat Bässe gebaut aus dem Mahagoni einer Theke. Obwohl Tropenholz ist das in meinen Augen nachhaltiger als das Fällen eines einheimischen Baumes.

Vor wenigen Jahren habe ich 80er-Jahre Fenster ausgebaut und die Rahmenhölzer dem Oli gebracht. Ein besseres, geraderes Holz, 40 Jahre abgelagert, findest du nicht.
Ich halte das für Umweltschutz - auch wenn ich in den 80ern Mahagonifenster verteufelt hatte und das immer noch tue.

Es gäbe viele Wege.
Allerdings nicht in der Massenproduktion. Und auch nicht in einer Welt, in der ein Instrument nach Spezifikationen gekauft wird und nicht nach Klang.
Wenn ich meinen Wunschprezi online bestelle, bin ich angewiesen auf Holzsorten, Halsmaße, Hardeware.
Würde ich Instrumente anspielen, käme oftmals etwas anderes heraus.

Also bleibt nichts anderes übrig, als die Hölzer ven den Herstellern zu kaufen, die 1972 einen geilen Prezi aus diesen Hölzern gebaut haben.
Ein Recicling-Mahgoni-Bass eird es niemals werden.

 

[bassilisk]

Ergo müsste man einen sauteuren Bauernmöbelschrank als Antiquität erwerben (mit Wurmlöchern drin) oder einen Schrank von Joop oder sonstigen Designern - rechts von mir steht ein 2009er Joop - der kriegt bestimmt 25 Jahre Mindestnutzungsdauer zusammen.

Ich meinte damit nicht, dass es heute keine guten Möbel mehr gibt, absolut nicht!
Ich meine damit, dass das Kaufverhalten sich geändert hat.
Wo meine Oma sich von der Aussteuer eine Wohnzimmereinrichtung gekauft hatte und diese genutzt bis zu ihrem Tod, steht heute ein Billigschrank vom Roller.
Von dem "gesparten" Geld fahren die neuen Bewohner 2-3mal im Jahr in Urlaub.

Prioritäten haben sich verschoben.
Du kannst heute immer noch Möbel kaufen, die sich über Generationen vererben lassen - aber ein Durschnittsverdiener gibt keine 2 Monatslöhne mehr für einen Schrank aus.

 

[bassilisk]

sauteuren Bauernmöbelschrank als Antiquität

Und noch was:
Es gab immer schon Schrott. Das, was heute als "Bauernschrank" gehandelt wird, ist in aller Regel nie bei einem Bauern gestanden.
Als der Hof meines Ur-Urgroßvaters verkauft wurde, hat er seinen Bauernschrank mitgenommen. Dieser steht heute bei meinem Vater, wird eines Tages bei mir stehen und ganz sicher mal bei einem meiner Kinder.

Da fällt der Anschaffungspreis nicht mehr ins Gewicht.

 

[FF]

Wenn ich meinen Wunschprezi online bestelle, bin ich angewiesen auf Holzsorten, Halsmaße, Hardeware.

Also bleibt nichts anderes übrig, als die Hölzer ven den Herstellern zu kaufen, die 1972 einen geilen Prezi aus diesen Hölzern gebaut haben.

Warum folgt aus Satz 2 aus Satz 1, das verstehe ich nicht? Und warum 1972?

 

[Bass-Fred]

Das liegt auch daran, dass "früher" ein Schrank mehr kostete als das Brautkleid und nicht umgekehrt.

NICHTS kann so viel kosten, wie ein "vorzeigbares" Brautkleid.

 

[whitewater]

Christoph Priebe baute in Kiel einen Bass aus der Bordesholmer Linde (kn-online.de)
Anhang anzeigen 842269
Christoph Priebe hat seinen Bass aus einem Stück Holz der 650 Jahre alten Bordesholmer Gerichtslinde gefertigt. Das Instrument ist weltweit einmalig
(naja, wenns echtes Holz ist, ist jedes Instrument ein Unikat) Klugscheissermodus aus

Ist das der hier?

Christoph Priebe - Bassist aus Kiel - Backstage PRO

www.backstagepro.de

Bassist bei Brennholz Bluesband (vormals Kleinholz Bluesband)

 

[bassilisk]

Und warum 1972?

Beispiel. Kennste?

Warum folgt aus Satz 2 aus Satz 1

Nunja, lies mal die Threads auf Bassic.
Gefühlte 30-50% drehen sich drum, wie in Vorzeiten Bässe gebaut wurden. Halsmaße, Korpusholz, Position des Steg-PUs.

Wenn ich irgendwo einen tollen Bassisten mit einem tollen Sound höre, dann muss ich erforschen, welche Spezifikationen dieser Bass hat.
Dann kann ich einen Bass mit diesen Spezifikationen kaufen - in der Hoffnung, dass der dann auch so klingt.

Alternativ könnte ich auch zu Torillo fahren und ihm meine Bedürfnisse schildern. Der baut mir dann einen Bass, der zu mir basst (ich wollte mal jemanden anderen erwähnen als den Orgien Orgeloli (Scheißrechtschreibkorrektur) schaff's aber nicht so ganz )

 

[daphonque]

ich hab auch zwei Leduc custombässe mit bubinga korpuss.
einen hatte ich mir 1999 relativ unbedarft bauen lassen, Christoph Leduc betonte auch daß er seine hölzer u.a. schon jahre lagert, den anderen (BJ 1991) hab ich identisch zu meinem gebraucht gekauft - da hab ich kein schlechtes gewissen da der ja eh schon im umlauf war.

wenn ich je nochmal was neues kaufen sollte würde ich heute schon ganz anders darauf achten was für hölzer da verbaut wurden.
aber es wird so viel gutes gebrauchtes angeboten daß sich ein neukauf für mich nicht in frage stellt.

 

[FF]

Beispiel. Kennste?

Ne, bin Baujahr '74

Dann kann ich einen Bass mit diesen Spezifikationen kaufen - in der Hoffnung, dass der dann auch so klingt.

Da bin ich wohl vom jahrzehntelangen Violinspiel "versaut". Geigen bestehen aus Fichte, Ahorn und Ebenholz, trotzdem klingen sie alle unterschiedlich. Nicht ein wenig unterschiedlich, sondern extrem verschieden. Natürlich gibt es auch unzählige verschiedene Geometrien, aber eine Violine sieht erstmal immer aus wie die Grundform. Da gibt es keine Precolinen oder Jazzolinen, die sich schon in der Grundform deutlich unterscheiden. Und weil die Hölzer selbst den resonierenden Klangkörper bilden, haben sie auch viel mehr direkten Einfluss auf den Klang als bei einem elektroakustischen Instrument.

In der Umkehrung heisst das für mich persönlich, dass ich bei Bässen erstens der Holzart viel weniger Bedeutung zumesse und zweitens nie davon ausgehen würde, dass 2 Bässe klangverwandt sind aufgrund gleicher Holzarten und Basstyp. Ausnahme sie stammen aus einer gemeinsamen Fertigungscharge.

Am Ende zählt immer nur, wie gefällt mir das Ding, wenn ich es spiele...

 

[bassilisk]

bubinga

Meine Tenorflöte, >45 Jahre alt, ist auch aus Bubinga. Das Griffbrett meiner ersten Dreadnaught (~1979) ist aus Riopalisander.
Wenn ich mir darüber noch Gedanken machen würde, könnte ich mich gleich erschießen.

Wichtig ist doch, wie man sich jetzt und in Zukunft verhält.
Wenn jemand sich einen Bass aus Abriss-Mahagoni oder einer uralten Planke Bubinga, die noch beim Dorfschreiner rumliegt, bauen lässt - was soll's.
Dennoch würd ich (persönlich!!) das nicht tun. Ich bin so angefixt von den wunderschönen einheimischen Hölzern, dass ich nichts anderes mehr will.

 

[daphonque]

Meine Tenorflöte, >45 Jahre alt, ist auch aus Bubinga. Das Griffbrett meiner ersten Dreadnaught (~1979) ist aus Riopalisander.
Wenn ich mir darüber noch Gedanken machen würde, könnte ich mich gleich erschießen.

Wichtig ist doch, wie man sich jetzt und in Zukunft verhält.
Wenn jemand sich einen Bass aus Abriss-Mahagoni oder einer uralten Planke Bubinga, die noch beim Dorfschreiner rumliegt, bauen lässt - was soll's.
Dennoch würd ich (persönlich!!) das nicht tun. Ich bin so angefixt von den wunderschönen einheimischen Hölzern, dass ich nichts anderes mehr will.

oh ja, den mittlerweile über 120 jahre alten rio-palisander fürs griffbrett des bundlosen hatte noch nicht erwähnt.

aber wie du schon sagtest, wir hatten wohl damals alle noch ein anderes verständnis dafür.

heut nichts neues mehr - recycling geht immer!

 

[bassilisk]

Anhang anzeigen 842268
Napoleon Deluxe 4 Fretless - Gespalteter Nussabaum (Full Monty) - Cortex Bass

Noch ein bisschen Klugscheißerei, dann geh' ich mal was anderes tun...
Der Nussbaum ist nicht "gespaltet", sondern verpilzt, verstockt oder von Fäule befallen.
Das wäre aber deutlich schwieriger zu verkaufen.

 

[EADG]

Christoph Leduc betonte auch daß er seine hölzer u.a. schon jahre lagert, den anderen (BJ 1991) hab ich identisch zu meinem gebraucht gekauft - da hab ich kein schlechtes gewissen da der ja eh schon im umlauf war.

Alle Bäume, deren Hölzer verbaut werden, sind schon gefällt. Das liegt in der Natur der Sache. Der Urwaldbaum der jetzt im Moment gefällt wird, wird in ein paar Jahren mit dem gleichen Argument verkauft. Es geht darum, die Nachfrage nach exotischen Hölzern zu stoppen.

 

[daphonque]

Alle Bäume, deren Hölzer verbaut werden, sind schon gefällt. Das liegt in der Natur der Sache. Der Urwaldbaum der jetzt im Moment gefällt wird, wird in ein paar Jahren mit dem Gleichen Argument verkauft. Es geht darum, die Nachfrage nach exotischen Hölzern zu stoppen.

wie geschrieben - das war bei mir 1999. da war mein/das bewusstsein noch nicht so weit

und ich meinte ich hab kein schlechtes gewissen einen bass der 1991 gebaut wurde gebraucht zu erwerben - egal welches holz.