Erfahrungsbericht: Ibanez SRD900F-BTL

fred headless

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Bassix
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Disclaimer: alles nur meine subjektiven Eindrücke, ohne Anspruch darauf die einzige Wahrheit zu sein. Die technischen Specs bitte bei Thomann o.ä. nachlesen.

Optik/Verarbeitung:
Der Bass macht auf mich einen edlen Eindruck, alles ist handschmeichlerisch abgerundet, insgesamt wirkt das Instrument mit seinem schmalen Hals und dem relativ kleinen Body eher filigran, was durch das geringe Gewicht noch unterstützt wird. Einzig bei der Innenseite der Tonlöcher kuckten ein paar feine Späne hervor, die ich aber mit der Hand abknibbeln konnte. Alles nicht so wild, aber seltsam, bei einem Instrument der 1000,- EUR Klasse. Der Bass hat Fret-Inlaylinien, die sind jedoch so dunkel, dass man sie nur mit sehr guter Beleuchtung sehen kann. In einer Bühnenumgebung sollte man blind, oder nur mit Hilfe der (dafür immerhin leicht fluoreszierenden) Dot-Inlays klarkommen, da sieht man von den Linien nix mehr. Das kann man gut finden, weil man so gezwungen wird, das Griffbrett nach Gehör und nicht nach Optik zu spielen, aber gerade in der ersten Lernphase mit dem Instrument hätte ich mir schon zur Kontrolle hellere Linien auf dem dunklen Griffbrett gewünscht. Erwähnen will ich noch den Korpus aus Okoume. Das Holz sieht zwar schick aus, ist allerdings sehr weich und neigt dazu, Dings und Dongs zu bekommen. Bei mir hat der Korpus schon durch den normalen Betrieb im Wohnzimmer erste Dellen bekommen. Stört mich persönlich nicht so richtig doll, aber wenn man das Instrument irgendwann wieder verkaufen will, ist das schon ärgerlich.


Sound:
Der Ibanez klingt vor allem erst mal „contrabassig“ von der Grundcharakteristik her. Sobald man sich ein wenig eingespielt und den richtigen Druckpunkt gefunden hat, kann man dann auch diesen wunderbaren singenden Mwwwah-Sound erzeugen. Ich habe noch nie auf einem Instrument gespielt, mit dem man so schön Obertöne und Pinch-Harmonics erzeugen konnte. Ich merke, dass ich plötzlich ganz andere Dinge spiele, einfach weil soundmäßig so viel mehr möglich ist. Die zwei 2 Nordstrand Big Break Humbucker klingen ausgewogen und mit dem Piezo kann man dann noch nach Bedarf contrabassige Spielgeräusche hinzumischen. Grundsätzlich gibt es auch beim Sound eine gewisse Lernkurve: bis man das Gleichgewicht zwischen den drei Pickups nebst EQ’s für sich passend eingestellt hat, muss man ein wenig probieren. Ist halt kein Preci.

Bespielbarkeit:
Hammer. Ich habe schon viele Bässe, auch Fretless, aller Preisklasse gespielt, aber die Kombination aus flacher, ab Werk perfekt eingestellter Seitenlage, schmalem, "schnellen“ Hals und Flatwounds spielt sich quasi von selbst und unerreicht gut.
Eigentlich bin ich eher der Slapper bzw. härtere Spieler aber seit der Ibanez bei mir eingezogen ist, verstauben die anderen Bässe in der Ecke und ich spiele Jazz und Funk auf dem Fretless, einfach weil er sich so toll spielen lässt.

Fazit: trotz einiger Kritikpunkte (Stoßanfälliges Holz, schlecht sichtbare Bundlinien) ... heiße Liebe für mein neues Hauptinstrument.
 

Ich bin "fretlessmäßig" mit dem "Vorgänger" SRF700 bereits bestens versorgt und kann vieles von dem, was Du über den SRD900F schreibst, nachvollziehen und bestätigen. Mich hat es beim ERscheinen des SRD900F auch gewaltig gejuckt nach einem "Upgrade" vom SRF700 (Teil-Hollowbody, Nordstand-Pickups), aber was mich wirklich optisch total stört, sind die Dot-Inlets auf dem Fretless-Griffbrett. Die Fretlines sind dezent genug, dass sie das "Fretless-Bild" des BAsses nicht stören (dafür sind sie für den Umsteiger, der sowas zumindest anfangs noch braucht aber auch schwer zu erkennen). Aber die fetten Abalone-Ovale auf dem ansonsten nahezu makellos-bundlosen Griffbrett...das geht für mich irgendwie gar nicht in Verbindung mit Fretless...das Auge spielt da schon zumindest bei mir mit ;-) Das "perfekte" Fretless-Griffbrett auch mit hervorragender Umsteiger-Unterstützung ist in der Tat das meines SRF700: Fretlines und Dots auf der seitlichen Griffbrettflanke, sodass die der Spieler sehr gut sieht, diese optischen "Zielhilfen" aber das Bild des schier endlos wirkenden Fretlessboards von Vorne nicht groß stören. Ich frage mich, warum man so eine elegante und zugleich umsteigerfreundliche Lösung bei Ibanez oder auch anderen Fretless-Bauern nicht öfters antrifft.

PS ich bin dafür beim bundierten Bruder des SRD900F dem "SRD900" gelandet, weil ich auch bundiert gerne Humbucker und Piezo-Sound kombinieren möchte und das GAnze bitte in "ultralight" um Hals und Rücken...all das, was ich an meinen bisherigen bundierten Äxten doch zunehmend vermisse...
 
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die fetten Abalone-Ovale auf dem ansonsten nahezu makellos-bundlosen Griffbrett...das geht für mich irgendwie gar nicht in Verbindung mit Fretless...
Mich stört das weniger, aber ich verstehe was du meinst. Die ovale Form soll wahrscheinlich die optische Brücke zu den ovalen Schalllöchern schlagen, aber in Kreisform hätten sie mir trotzdem besser gefallen.
Sind eigentlich alle Ibanez-Hälse gleich/ähnlich, von der Form her? Ich finde den Hals so dermaßen toll, dass ich überlege mir auch noch einen bundierten Ibanez zu kaufen.
 
Also bei zumindest allen moderneren "Soundgear"-Bässen dürften die Hälse sich gleichen (je nach Saitenzahl). Ich habe derzeit zwei Soundgears, einen bundiert mit unlackiertem geschraubten Hals (SR30TH4P-II) und den fretless SRF700 mit durchgehendem lackierten Hals. BEides 4-Saiter, ich finde die Hälse abgesehen von den o.g. Unterschieden aber von der Geometrie und "Handlichkeit" sehr ähnlich. MEin weiterer "Ibanese" ist kein Soundgear, sondern ein "BTB", dazu 5 Saitig und Multiscale mit 37Zoll-Mensur auf der B-Saite, also beim Spielen schon eine ziemliche "Axt vor dem Herrn", was sich auch im Gewicht niederschlägt. Der HAls ist hier im Vergleich zu den Soundgears auch sehr "anders", aber nicht unbedingt unhandlicher, ich bin damit trotz der großen Umgewöhnung (5 Saiten, Multiscale) relativ leicht zurechgekommen. Aber bei mehrstündigen Proben merkt man das hohe Gewicht und das lange, breite Griffbrett schon, bzw. beim Umstieg auf einen der Soundgears mekrt man den "positiven" Trainingseffekt: Die Soundgears spielen sich dann fast wie rein mit "Gedankenkraft"... ;-)
Der dritte Soundgear im Bunde (SRD900) ist leider noch nicht da, aber der sollte sich geometrisch nicht sonderlich von meinen anderen Soundgears unterscheiden. Ich komme mit dem Design und der BEspielbarkeit generell mit den Soundgears auch sehr gut klar, deswegen sinds nun schon bald Drei davon und der MArcus Miller Sire M3 (mein allererster BAss nach vielen Jahren "Eierschneider") hängt nur noch an der Wand...
 
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Don‘t get me started on Sire! Klingt zwar toll wie ein Jazzbass, aber ich bin noch nie mit einem Bass so wenig warm geworden. Liegt bei mir auch im Koffer. ((Btw.: sollte jemand Interesse an dem Ding haben, können wir gern drüber reden. Ist ein toller Bass - nur nicht für mich))
 
Welcher Sire ist es denn genau? Bei mir hängt ein M3 auch seit Jahren an der Wand, das war mein allererster Bass, als ich mir, eher aus einer spontanen Laune heraus, nach vielen Jahren "Eierschneider" eingebildet habe, dass die Drähte ab jetzt dicker sein müssen...Und seit dem ich mir den ersten Ibanez-Soundgear ins Haus geholt habe, ist der Sire M3 halt leider nur noch Wandschmuck...
Wo wir gerade beim Thema sind: Mein SRD900 (ohne F) ist heute endlich gekommen, leider mit einem kleinen aber für mich behebbaren Makel: Der Sattel ist v.a. auf der "tiefen" Seite viel zu hoch gewesen. Da aber ansoinsten am Instrument keine weiteren und vor allem für mich nicht behebbaren Macken zu entdecken waren, hab ich den Sattel abgenommen und etwas abgeschliffen, so dass jetzt auch in den tiefen Lagen vernünftige Saitenlagen möglich sind. Der Kleber muss aber noch trocknen vorher will ich die Saiten noch nicht auflegen, aber "trocken", also ohne Kleber ist das nach der Korrektur schon sehr viel besser. Ansonsten ist der Bass optisch auch gut gelungen er hat eine schöne. abwechslungsreiche Riegel-Ahorndecke, die in Verbindung mit dem transparenten Blau bissl "Roadworn"-mäßig aussieht, nicht schlecht ;-) Deathspots konnte ich zum Glück auch keine ausmachen (davon hat mein Sire M3 ein paar ausgeprägte), und auch sonst passt die Verarbeitung (Lackierung, Passgenauigkeit vom Hals zum Korpus, Halsflanken und Bundstäbchen,...). Aber dies "selbstleuchtenden" Dots sind Krampf, wenn man nicht gerade im Stockfinsteren spielt (oder evtl. bei UV-Licht, muss ich nachher mal probieren), dann sieht man die Dinger schlechter, als die klassisch weißen Sidedots...Aber hauptsache es leuchtet was im Dunkeln....danke, ich hab schon verstanden...
 
Glückwunsch zum SDR900! Bin gespannt wie er dir nach der Eingewöhnungsphase gefällt.
Jepp, die Dots sind wirklich nicht so optimal.
Der Sire müsste ein V7 2nd gen sein. 5 Saiten, bundiert, in einer Farbe die wahrscheinlich "Sparkling Rosé" o.s.ä. heisst.
Deadspots habe ich keine bemerkt, auch keine Verarbeitungsmängel, aber der Hals ist nicht meins - und Gewicht und Kopflastigkeit auch nicht.
 
Ja es gibt oder gab ein weiteres etwas verborgeneres Problem mit meinem SRD900 : Einer der Tuner (E-Saite) hat eine Macke: zunächst war der nicht sorgfältig verschraubt, die große Mutter war mehrere Millimeter lose über der Oberfläche der Kopfplatte, und der ganze Tuner stand leicht schief infolge der Saitenspannung, man konnte sie sogar einfach mit den Fingern drehen, Aufmerksam wurde ich darauf, weil dieser Tuner auch immer wieder beim Nachstimmen der E-Saite merklich knackt und kurzzeitig davor etwas schwergängig gegen einen Widerstand geht. Auch nach dem Festziehen der Mutter bei entspannter Saite bleibt das Knacken mit Widerstand. Irgendwas stimmt mit einem der Tuner also nicht, aber deswegen habe ich jetzt auch keine Lust, das ganze Instrument zurückzusenden und umzutauschen. Einzeln betrachtet sind das Kleinigkeiten, aber in Summe ist das bei einem Instrument aus industrieller Fertigung für über 1000Euro dann doch langsam bissl viel der “kleinigkeiten”, v.a weil es anscheinend alles Themen bei der Sorgfalt der Montage und der Qualitätskontrolle sind. Ein neuer Tuner ist jetzt auch kein Hauskauf und schnell gewechselt, aber sowas würde ich bei einem 200-300-Euro Einsteigerinstrument noch akzeptieren, für einen 1000-Euro Bass erscheinen mir dass aber zu viel nötige Nacharbeiten, selbst für jemanden mit dem nötigen handwerklichen Geschick und der Ausstattung. Und bei meinen anderen Ibanesen in ähnlicher Preisklasse war sowas bisher ja auch nicht nötig, abseits von bissl Saitenlage anpassen, evtl. noch Halskrümmung und Intonation, wenn es viel einzustellen gab, passte da immer alles out of the Box…

Klanglich, aber auch vom Soundgearmäßigen Spielkomfort (ich liebe geschliffene/flatwound-Saiten unter den Fingern und in den Ohren) ist das Ding schon eine Wucht und bei der “Lotterie” der Deckenmaserung vom Riegelahorn hats obendrein auch richtig gut gepasst in meinen Augen… Und auch verstärkt "sieht" es richtig gut aus, kaum Störeinkopplung über die magnetischen PU und ein schön variierbarer Sound durch beliebiges Zusammenmischen aller drei vollwertig nutzbarer Quellen. Wobei ich bisher aber nur daheim an meinem Kombo gespielt habe, die große Nagelprobe kommt Mittwoch im Proberaum am “großen Besteck”. Und am Gurt ist das Instrument ein gut balanciertes Fliegengewicht.

Edit: ICh hab jetz mal beim "T" zur Sicherheit einen neuen Satz(2L,2R) Tuner bestellt, wenn ich den "Mackenbehafteten" tauschen muss, kann sein, dass der Ersatz bissl andern aussieht, dann tausch ich gleich alle...
 
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