Erfahrungen mit Radial Firefly? UND anderen hochwertigen DI-Boxen

[Slapman]

Hallo zusammen,

ich spiele mit dem Gedanken mir das Teil mal anzuschauen. Gibt es hier Meinungen/Erfahrungen zu diesem Preamp-DI-Box-Verschnitt?

Suche eine All-In-One-Lösung für Projekte mit ausschließlichem InEarEinsatz und möglichst wenig, aber gut klingendem Material vom Bass bis zum Pult.

Danke für euer Feedback!

 

[caligula]

Habe keine persönliche Erfahrung mit dem Teil, nur den Bonedotest und etliche Kommentare auf Talkbass gelesen.
Hier sind Sounddateien, die Tony Levin mal aufgenommen hat, u.a. ist auch die Firefly dabei.
https://www.dropbox.com/sh/zwzu5cjlfl3ghcf/AACmdNhLSUmhl5FO1T1NAZxwa?dl=0

 

[schubi_neu_38615]

Ich hab die Radial JDV, quasi den gleichen Class A Preamp ohne Röhre. Wenn die Firefly genauso klingt plus einstellbarem Röhrensound (wenn gewünscht), dann ist das Ding mit das Beste, was du dir als Preamp antun kannst (unter 1000 Euro). Du wirst deinen Bass völlig anders hören. Egal, was du vorher gespielt hast, es wird dir vorkommen, als ob die berühmte Decke weggezogen wird.
Ich hatte das gleiche Erlebnis mit meiner ... hatte die JDI mit der Avalon U5 verglichen und fand die JDI besser (weil halber Preis und der "linear" Sound war quasi identisch). Die JDV hat die JDI weggeblasen ... einen Glockenklang HeartCore übrigens ebenso.

Außerdem hat die Firefly so nette Spielereien (FX-Weg, Tuner Out, Mute-Out für Fußtreter), die meine Mk3 JDV nicht hat.

Fazit: Wenn du die Kohle übrig hast, bestell die Firefly und die Mk5 JDV, vergleiche beide (am besten mit anderen Preamps, die du kennst), schick eine wieder zurück und verkauf den Rest von deinem Equipment

 

[Slapman]

Habe keine persönliche Erfahrung mit dem Teil, nur den Bonedotest und etliche Kommentare auf Talkbass gelesen.
Hier sind Sounddateien, die Tony Levin mal aufgenommen hat, u.a. ist auch die Firefly dabei.
https://www.dropbox.com/sh/zwzu5cjlfl3ghcf/AACmdNhLSUmhl5FO1T1NAZxwa?dl=0

Das ist ja mal echt cool! Danke Dir! Werde ich mir gerne mal anhören.....

 

[Slapman]

Fazit: Wenn du die Kohle übrig hast, bestell die Firefly und die Mk5 JDV, vergleiche beide (am besten mit anderen Preamps, die du kennst), schick eine wieder zurück und verkauf den Rest von deinem Equipment

Schon passiert Aber nur die Firefly. Mir geht es ja hauptsächlich um die Röhre. Wenn es das nicht bringt, geht es sowieso wieder zurück. Zuhause treten an gegen die Firefly: EBS Valve Drive, EBS Microbass, Sadowsky Preamp und Lehle Basswitch. Alle sind toll auf ihre Art und für unterschiedliche Szenarien perfekt. Aber eben jeder auf seine Art. Ich habe deshalb alle auf einem Board vereint um im Zweifel auf jedes zugreifen zu können. Aber mir ist die schlepperei zu viel und man bekommt immer blöde blicke, wenn man als Bassist mit so einer Armada an Utensilien kommt. Ein Teil was es bringt wäre mir lieber ))

 

[Gast51645]

ich hatte für kurze zeit die JDV MK5 hier... also quasi gleiches design, gleiche features (wobei die mk5 da noch etwas mehr zu bieten hat) nur keine röhre und ich muss sagen, dass schon alleine die features ihres gleichen suchen... auch soundmässig war das mal echt ne ansage: clean as hell!!! wenn nur dieses unfelxible, riesige netzteil nicht wäre -> wenn da live was über den jordan geht, ist die ganze DI unbrauchbar... ich hatte mir die DI dann für 2 gigs aufs board geschnallt hat zusammen mit dem netzteil und einem kompressor gerade so auf einen pedaltrain mini gepasst.. das war schon ein geiles setup - hatte sie allerdings nur leihweise und mittlerweile ist sie auch komischerweise 100euro teurer als zu dem zeitpunkt als sie ganz neu rauskam...

ich bin ja mal gespannt wie dir die firefly gefällt... im gegensatz z.b. zur reddi schickt die firefly ja auch den röhrensound richtung amp und nicht nur zum foh...

 

[Slapman]

Habe keine persönliche Erfahrung mit dem Teil, nur den Bonedotest und etliche Kommentare auf Talkbass gelesen.
Hier sind Sounddateien, die Tony Levin mal aufgenommen hat, u.a. ist auch die Firefly dabei.
https://www.dropbox.com/sh/zwzu5cjlfl3ghcf/AACmdNhLSUmhl5FO1T1NAZxwa?dl=0

Habe mir die Soundfiles mit meinem Beyerdynamic DT770 angehört. Ganz ehrlich, da ist kaum ein Unterschied zwischen den Files. Mal eure Meinung, liegt das daran, dass die alle schon ein sehr hohes Qualitätsniveau haben und deshalb die Unterschiede zwischen den einzelnen DI-Boxen die dort gegeneinander aufgestellt wurden minimal sind oder liegts an meinen Ohren, dass die bislang kein Gehör für derartige Qualität des Signals haben? Oder vielleicht an den Kopfhörern???

 

[Slapman]

So, die erste Testrunde ist vorbei und ich habe einen ersten Eindruck.

Fazit für die ersten Tage:
Pro:
- Bombenqualität der Verarbeitung
- Macht auch optisch was her
- Die Features sind wirklich toll (eigentlich alles was ich brauche)
- Der fehlende Mute-Knopf (nur mit optionalem Schalter) könnte ich drauf verzichten bei einem Bass, da der Umschalter auf den Kanal B der ins leere läuft funktioniert.
- keinerlei Knackgeräusche oder ähnliches beim schalten irgendeines der Knöpfe
- warmer, cremiger, druckvoller und sehr seidige Höhen ohne Spitz zu klingen (vermutlich ist das für einen Röhren-Neuling die richtige Beschreibung der akkustischen Wahrnehmung?)

Contra:
- Sehr groß
- Netzteil ist groß (was ja aber als Qualitätsmerkmal im Bonedotest geschrieben wurde, da keine Brummgeräusche?!)
- Preis (wenn man das als Contra sehen kann)

Ich werde noch etwas weiter testen, bin aber klanglich und von den von den Features begeistert. Unser Kollege Hen bearbeitet mich ja schon seit Jahren mal in die Röhrengenüsse einzusteigen und ich könnte Blut geleckt haben.
Für mich muss nur noch neben dem sahnigen Sound auch die praktikabilität passen. Also ob ich genügend Gigs spiele, in denen ich mir den Aufwand der DI-Box auf mich nehme.

Daher mal die Frage an die anderen Kollegen hier wie Schubi und Clumsybass. Ihr habt ja bereits mit der JDV oder JDI schon die Oberliga der DI-Boxen. Nutzt ihr die tatsächlich auch Live auf der Bühne? Ist für euch da tatsächlich klanglich ein Mehrwert gegenüber einer, ich sag mal 08/15 Palmer von der Technikfirma nebenan? Oder gehts euch einfach nur darum, dass ihr bis zur Übergabe des Signals alles dafür tut, damit ihr einen optimalen Sound habt und dann sozusagen die Verantwortung dem Techniker überlasst einen guten Sound draus zu machen? Mir gehts nämlich genau darum, einen für mich zufriedenstellenden Sound und Ton zu kreieren mit dem ich zufrieden bin und auch bei der Übergabe an den Techniker das Optimum rausgeholt wurde. Was danach passiert entzieht sich sowieso meiner Kompetenz bzw. Verantwortung. Ich kann es dann kaum beeinflussen was damit passiert. Ist es ein guter Techniker, wird er das tolle Signal weiter optimieren, ist es der Kirmesbudentechniker vom Nachbardorf, dann ist für ihn ein Basssignal gleich Basssignal. Oder nutzt ihr diese Gerätschaften tatsächlich nur in hochwertigen Gigs und Studio-Situationen und Live eben Kompromisslösungen? Z. b. der EBS Microbass oder Basswitch klingen für mich auch toll. Haben DI-Ausgänge und der Microbass im Zweifel einen Röhren-Sim. Für 95% der Kirmesbudenveranstaltungen wäre das sicherlich ausreichend. Ich spiele aber viele Gigs die einen anderen Charakter haben wo tatsächlich die Musik noch im Vordergrund steht und da rechtfertigt sich m. E. der Aufwand.

Welche Erfahrungen habt ihr?

 

[Slapman]

Ich habe übrigens den Titel ergänzt, vielleicht gibts noch anderen Wortmeldungen wenn es um höherwertige DI-Boxen geht

 

[Gast51645]

Nutzt ihr die tatsächlich auch Live auf der Bühne?

eins vorweg: man darf sich hier nichts vormachen.. die unterschiede sind live eher subtil und hängen viel stärker von äusseren faktoren wie sound der bandmitglieder, toni, location etc. ab, als etwa beim recording -> zuhause am pc war das für mich wirklich mindblowing was die JDV im vergleich zur z.b. stagebug gemacht hat...

einen deutlichen "effekt" wirst du live sicher eher mit einer färbenden DI (ob nun durch röhre oder einen transformator) ausmachen können, als mit einer die das signal einfach nur weiterschickt... bei der JDV hatte ich live und im proberaum zumindest das gefühl viel tighter zu klingen.. das mag natürlich mit am highpass filter und der möglichkeit den transformer sound auch richtung amp zu schicken liegen, dass hier der klangliche "effekt" greifbarer war, da der sound ja auch mit durch den amp kam... es hat sich im kontext viel aufgeräumter, klarer und auch wärmer angehört...

wie gesagt, dass hat auch sicher viel mit subjektivem empfinden zu tun... objektiv ist das ganze wohl eher mit einem kompressor vergleichbar -> du merkst erst nen unterschied, wenns nicht mehr da ist... und genau an diesem punkt bin ich gerade: über den sound meiner amp di kann ich dir nicht viel sagen, der sound der JDV ist mir allerdings immernoch in erinnerung und das ist was für mich gutes equipment ausmacht: wenn du was kurz anspielst und noch nach nem halben jahr dran denken musst wie gut das teil eigentlich geklungen hat...

und wo wir gerade bei DIs sind: ich hatte ja vor kurzem mal ganz schweres GAS bei diesem teil: http://acmeaudio.net/product/motown-di/

 

[caligula]

Bezüglich der Soundfiles sehe ich das ähnlich. Ich habe seinerzeit beim Hören auch nur minimale Unterschiede bemerkt und man fragt sich, ob die teilweisen Preisunterschiede nötig / gerechtfertigt sind.

Meine bescheidene Erfahrung:
Ich habe mal im Studio vor einigen Jahren einen Eden WT 300, EBS Fafner, Trace Elliot AH 300 und eine Sansamp DI verglichen. Alles direkt ins Pult gespielt, EQ auf neutral. Die Klangunterschiede waren nicht sehr groß, abgesehen vom Trace Amp, der einen deutlich runderen und dickeren Ton hatte als die anderen drei.
Habe vor einigen Wochen einen Aguilar TH 500, Aguilar AG 500 und einen Kustom KXB 500 auf dieselbe Art verglichen. Fazit: AG 500 und Kustom KXB 500 sehr (!) ähnlich, Kustom etwas dicker. Der TH 500 klang deutlich rockiger mit leichter Vintage - Note, dafür aber etwas weniger direkt und weniger schnell. Den TH würde man in einem Mix raushören, denke ich.
Ich habe für mich bisher keinen Anlass gesehen, eine Top - Class DI Box zu kaufen. Allerdings fehlt mir mit den meisten dieser Boxen auch die Erfahrung aus erster Hand, so dass ich schlecht vergleichen kann; interessant finde ich diese Dinger allemal.
Ich halte es für möglich, dass einige dieser Boxen im 1 zu 1 Vergleich spürber besser klingen als viele DI Ausgänge an normalen Bassamps (oben beschriebenes Stichwort Wolldecke). Für mich persönlich wäre ein Kombi aus Preamp / DI wahrscheinlich praxistauglicher (Aguilar Tone Hammer Pedal, Darkglass B7K Ultra, etc.), aber selbst das ist bei mir z.Z. keine Notwendigkeit.

 

[mr. sanchez]

Ich finde mittlerweile. daß andere Faktoren wichtiger sind als die "hifi" Qualität der DI - live sowieso und im Studio ist es eine Ästhetik-Frage. Wenn ein Produzent ganz genaue Vorstellungen hat, hat er normalerweise eine passende DI/Preamp (oft Avalon oder TubeTech oder was in der Art).
Für einen guten Mix spielen so viele Faktoren eine Rolle - ich behaupte mit einer "guten" DI kann man nachher im Mix auch super klingen. Meine Erfahrungen bislang (mit meinen eigenen Geräten): Aguilar Tonehammer: Sehr saubere DI, dickt den Sound im tiefen Register an und macht ihn gefühlt etwas weicher ("Ami-Sound" , EBS Microbass - ähnlich sauber, aber insgesamt kerniger, dafür weniger fett untenrum; Markbass Super Booster: Clean, leicht mittig, viel Punch und schließlich Markbass Studio Pre: deutlich komplexer (separate Outputs für Clean und Crunch Sounds inkl. HiPass), lässt einen den Bass ziemlich gut im Mix platzieren - und das VOR dem Mischen.

Letzten Endes kommt es immer drauf an, wieviel Wertschätzung der Mischer dem Bass Sound entgegenbringt - auf vielen Produktionen ist der Bass einfach proportional ziemlich leise, das macht die Nuancen nochmal schwerer hörbar.

 

[schubi_neu_38615]

Ist für euch da tatsächlich klanglich ein Mehrwert gegenüber einer, ich sag mal 08/15 Palmer von der Technikfirma nebenan?

Auf jeden Fall, für mich und meinen Sound ist es wichtig, dass Hochmitten und Höhen unbeschnitten, glasklar und direkt klingen (genaus die Kellerbässe). Und das hab ich bisher nur an der JDV so gehört. Mal abgesehen davon, dass die die Pegel meines Peavey Kosmos verträgt, ohne dass ihr die Puste ausgeht (Sprichwort Headroom).

Oder gehts euch einfach nur darum, dass ihr bis zur Übergabe des Signals alles dafür tut, damit ihr einen optimalen Sound habt und dann sozusagen die Verantwortung dem Techniker überlasst einen guten Sound draus zu machen?

Es geht mir vor allen Dingen darum, dass ICH mich mit meinem Sound wohlfühle
Als Hobbymukker will ich auch auf der Bühne Wohlfühlsound haben.

ist es der Kirmesbudentechniker vom Nachbardorf, dann ist für ihn ein Basssignal gleich Basssignal.

Naja, aber wenn man dem Kirmesbudentechniker ein richtig gutes Signal gibt, was man nicht bearbeiten muss, damit es in den Mix passt, dann hat der schonmal weniger zu tun und kann weniger Fehler machen.

zuhause am pc war das für mich wirklich mindblowing was die JDV im vergleich zur z.b. stagebug gemacht hat...

JDV vs Stagebug ist ja auch a bissl unfair


Ach ja, zum Thema Netzteil: Ich hab alles in einem Rack (Furman, Peavey Kosmos, EQ, JDV), das ist ganz easy zu handhaben. Müsste das mal alles ordentlich verkabeln und so ... aber im Prinzip gehts mir darum: Rack hinstellen, Strom dran, Kabel vom Board in den Input, Output in die Endstufe (oder den Return von einem anderen gestellten Amp), DI Kabel dran und fertig ist die Laube.

 

[Slapman]

Zum Thema Firefly gibt es nun auch ein kleines Review:

https://www.bassic.de/threads/radial-firefly-vs-jdv-mk5-ein-di-flaggschiffvergleich.14865511/