Das trifft es 100% auf den Punkt:
"Für mich ist allerdings Leistung wichtiger als Preis-Leistung."
Günstig ist immer die Frage warum, wozu oder wofür. Das Preis-Leistungsverhältnis ist bei den Th-bässen unschlagbar, was ja auch kein Wunder ist bei den Löhnen bzw. Produktionsformen in den Herstellungsländern. Man erhält viel Bass für relativ wenig Geld. Aber ob es auch der Bass ist, den man möchte, mit dem man Jahrzehnte zufrieden ist, das möchte ich stark anzweifeln. Dazu kommt das Problem, dass kein Bassbauer begeistert ist, wenn man ihm solche Produkte zur "Verbesserung" auf den Tisch wirft.
Das größte Problem finde ich, dass Anfänger mit leuchtenden Augen vor den Objekten ihrer Begierde stehen und denken, verdammt, das könnte ich mir ja glatt noch leisten...will sagen, die Begierde ist das Problem. Es ist unendlich verlockend. Daher auch die immer wieder aufkeimenden Aggressionen, wenn Interessenten eher abgeraten und zum Sparen angeraten wird. Diese Botschaft hört man nun mal nicht gerne.
Wenn man über eine ausreichende körperliche Größe verfügt wird man besser mit einem "schlechten" Bass fertig, wenn man nie streichen möchte auch.
Ersteres, weil die grob gearbeiteten Hälse einen nicht hindern, die enorme Saitenlage nicht, die breiten Schultern beim Bass kein Hindernis sind...etc. und letzteres weil man dann die Schwächen im Ton nie hört. Neu wie die Instrumente sind, kann man nur schwer sagen, wie und ob sie sich im Ton noch entwickeln. Auch ein Wolf tritt gezupft nicht so abscheulich in Erscheinung wie gestrichen. Auch das Verhältnis der Saiten zueinander hört man beim Zupfen deutlich weniger, will sagen eine Saite muss schon grausam abfallen im Verhältnis zu den anderen, bis das gezupft wirklich hörbar ist. Und ganz sicherlich wächst das Instrument auch nicht mit, will sagen, spätestens nach 2 Jahren kommt man an Grenzen, die das Instrument einem setzt und dann geht es nicht mehr weiter. Die simple Rechnung: 700 € für den ersten Bass und noch mal 2500 für den folgenden zweiten Bass überzeugt leider nur Mathematiker aber keine Menschen im Zustand der Begehrlichkeit.
Das schlimmste aller Argumente finde ich...weil es so teuflisch wieder mit den Begierden spielt, dass für Anfänger billige Instrumente gerade recht seien. Genau das Gegenteil ist der Fall. Man muss schon sehr besessen sein um trotz eines schlechten Basses weiter zu spielen und zu üben. Und last but not least: wie soll ein Anfänger entscheiden, ob ein Bass was taugt oder nicht? Das ist vollkommen unmöglich. Ein Instrument, das ich nicht spielen kann, kann ich nur nach der Optik beurteilen und das reicht nicht.
Ich kann nur immer wieder auf die Möglichkeit hinweisen, wenn man sich gar so unsicher ist: soll ich, soll ich nicht...einen Kontrabass einfach für eine Zeit auszuleihen. Es gibt Musikschulen, die Bässe verleihen, aber auch Privatfirmen.
Dann hat man das Trumm zuhause stehen, kann sich austoben, warm werden damit und sieht, ob es für einen taugt oder nicht.
Es mag Bassisten geben, die von sich vorab sagen können, was sie spielen werden auf dem Instrument und was ganz bestimmt nicht. Bei mir jedenfalls fing es mit dem Wunsch an, Blues zu spielen, dann kam Jazz und heute ist es defacto der gestrichene Kontrabass, also Klassik, Jazz oder Moderne. DAS hätte ich vor 2 Jahren nie gedacht. Glücklicherweise macht mein Bass die Wende mit
