Ein Tag bei Thomann, Kontrabass-Erfahrungen

[motherofbasses]

...den ganzen Raum ausgefüllt...

Genau das ist der Punkt! Und vor allem hört man das selber weniger gut wenn man spielt, als wenn man sich den Bass von jemand anspielen läßt: nie alleine kaufen gehen!
Ich finde es für Anfänger extrem schwierig zu entscheiden, ob der Bass taugt oder nicht. Erst wenn man mal eine Weile einen Bass bespielt hat, dann kennt man die Tücken und hat vor allem eine etwas ausgereiftere Klangvorstellung entwickelt. Das Gehör lernt extrem mit.

Und zum Mitwachsen: natürlich wächst das Instrument nach der Einschwingphase nicht, aber es bietet weiteren Raum für das eigene Wachstum. Bei billig gebauten Bässen kommt man schnell ans Ende und dann sind echte Verbesserungen des eigenen Spiels ziemlich schwierig.

Oh weh, wenn man erst mal einen zufriedenstellenden Bass gemietet hat und findet dann keinen, der ihm gleicht oder besser ist...das finde ich echt grausam. Läßt sich das nicht in einen Mietkauf umwandeln?

 

[Herr K]

Zitat:Original erstellt von: motherofbasses


Und zum Mitwachsen: natürlich wächst das Instrument nach der Einschwingphase nicht, aber es bietet weiteren Raum für das eigene Wachstum. Bei billig gebauten Bässen kommt man schnell ans Ende und dann sind echte Verbesserungen des eigenen Spiels ziemlich schwierig.

Ach so war das gemeint. Ja ist schon richtig.

 

[elch]

Zitat:Original erstellt von: Herr K

Ich gehe jetzt mal davon aus, dass du noch "Anfänger" bist am Kontrabass, wenn du keinen eigenen hast.
Da ist es noch schwerer Unterschiede zu hören.
Wenn du erst mal eine ganze Zeit spielst, dann merkst du welcher Bass besser klingt und das auch für Nichtkontrabasskenner.
Manche Bässe tragen ihren Ton einfach viel weiter.
Im Vergleich zu den Thomannteilen (ich hatte meinen mit dabei), hat meiner den ganzen Raum ausgefüllt, auch wenn ich leiser gespielt habe.

jo, seit zehn, KB seit einem halben jahr.
versteh mich nicht falsch: bis jetzt hat jeder bass, den ich angepielt habe, komplett anders geklungen (auch zwei strunals aus der selben serie). ich fand nur viele davon defizitaer...und wenn ich mit dem sound von anfang an nicht besonders gluecklich bin, glaub ich auch nicht, dass ich's noch werde.

 

[Herr K]

Da hast du völlig Recht. So war das auch nicht gemeint.
Nur falls du mal okassional nen 35000€ Bass testest und dich wunderst, warum der so viel kosten soll...
Wenn du ihn als schlechter empfindest wird sich das auch nicht ändern, da hab ich mich falsch ausgedrückt, entschuldigung.

 

[elch]

bitte nicht entschuldigen, dafuer sind deine beitraege zu hilfreich. []

 

[Herr K]

Ich dachte nur, du hättest dich angegriffen gefühlt, deswegen!

 

[Metalfist]

@ elch:
der kauf eines kbasses ist sehr heikel.

meine erfahrung ist die:

ich hab seit nunmehr 3 jahren den 360-euro kbass vom thomann mit rotbraunen akazien(?)griffbrett.
der bass ist klanglich ok. klingt halt wie ein sperrholzbass.
nicht mehr aber auch nicht weniger.
der bass ist zuverlässig und robust wie am ersten tag.

meine musikschule hat sich vor 2 jahren auch ein kbass geleistet um 1800 euro (halbmassic mit tiroler mechanik und ebenholzgriffbrett) von einem fachgeschäft (musikhaus kerschbaum in der beatrixgasse). der klang war ok, aber nicht weltbewegend.
==> fazit: nach 1 1/2 jahren geht etwas stranges ab: das stegholz dürfte noch zu frisch gewesen sein, da sich die saiten richtig in den steg reinfressen. das griffbrett schaut so aus, als wäre es verzogen.
der bass ist de facto unspielbar!!!
es ist jetzt nicht so, dass ich sagen würde dass der bass um 1800 eier high-end wäre. aber um dass geld kann ich mir doch (noch dazu bei kauf in musikhandlung für streicher) erwarten, dass der bass nicht zusammenfällt.
das ist einfach pfusch in reinkultur...


wenn du klanglich wirklich etwas gutes suchst, musst du meiner erfahrugn nach sehr viel tiefer (+6000euro bei wiener geigenbauer, der klang wirklich 1A) in die tasche greifen.

ansonsten würde ich dir auch eher zum 360euro-thomann raten.
der kann nicht weniger als die anderen, fällt aber nicht auseinander...
[]

 

[bassatuba]

Zitat:Original erstellt von: elch

Zitat:

jo, seit zehn, KB seit einem halben jahr.
versteh mich nicht falsch: bis jetzt hat jeder bass, den ich angepielt habe, komplett anders geklungen (auch zwei strunals aus der selben serie). ich fand nur viele davon defizitaer...und wenn ich mit dem sound von anfang an nicht besonders gluecklich bin, glaub ich auch nicht, dass ich's noch werde.

Und dann kommt erschwerend noch hinzu dass nicht jeder Bass bei jedem Spieler (auch bei ähnlich guter Technik) gleich klingt!

Hast Du schon mal hier gesucht?
http://www.geba-online.de/Marktplatz.php4?rubrik=1&unterrubrik=1

 

[elch]

danke fuer die antworten und den link!

Zitat:Original erstellt von: badmatafaka

ich hab seit nunmehr 3 jahren den 360-euro kbass vom thomann mit rotbraunen akazien(?)griffbrett.

gibt's den noch?

bin erstmal gespannt auf den hoefner.[]

 

[Herr K]

Ja klar gibts den noch, den habe ich doch in einem meiner ersten Posts in diesem Thread verlinkt.

 

[elch]

Zitat:Original erstellt von: Herr K

Ja klar gibts den noch, den habe ich doch in einem meiner ersten Posts in diesem Thread verlinkt.

der da https://www.thomann.de/de/thomann_kontrabass_111.htm ?
das griffbrett ist allerdings aus palisander, nicht akazie.

 

[Herr K]

Palisander ist aber normal dunkel oder?
Das Griffbrett das ich gespielt habe war irgendein "Hartholz" mit rotem Touch, wie auf dem Foto zu sehen.

 

[Jack in the green]

sieht nach Teak aus. Hab aber noch nie gehört, dass das als Griffbrettholz verwendet wird. Zu den Harthölzern gehört es definitiv

 

[Herr K]

Also von der Haptik her war es etwas gröber als Ebenholz, aber dennoch gut spielbar. Ich hatte nicht den Eindruck,
dass sich die Saiten da innerhalb des nächsten Jahres (bei intensivem Spielen) reinfressen würden.

 

[onkel kasten]

hallo herr K,

ich würde mich für das 22er model für 900€ interessieren, hast du den evtl. auch angetestet?

 

[Herr K]

Sicher bin ich mir gerade nicht, ich glaube aber schon.
Und die Preissteigerung war nicht im Klang zu hören für mich.
Aber ich bin mir nicht mehr ganz sicher ob es der 22er war!

Ich habe den Günstigsten (111er, 380€), einen für um die 1000€, und dann für 2000€ und 3000€ getestet.

Was mich auch enttäuscht hat war der Busetto, den Thomann anbietet. Vielleicht lags aber auch an der Form (das er mir optisch nicht gefallen hat, ich bin kein Busetto-Fan),
aber ich hatte das Gefühl, dass er nicht so gut klingt.

 

[motherofbasses]

Auch mich hat es mal wieder zum großen Th verschlagen...und natürlich musste ich auch ein bischen in der KB-Abteilung rumschnüffeln.

Jetzt habe ich auch mal die billigen -KBs ausgetestet und war überrascht! Das Teil mit dem Palisandergriffbrett spielt sich nicht schlecht, die Verarbeitung ist lumpig aber man kann durchaus ansprechende Töne erzeugen und für den Preis!

Danach die anderen angespielt - Fazit: eher nicht. Denn die Verarbeitung war da auch nicht besser (man könnte sich glatt vor Spreisseln in den Fingern fürchten) und irgenwie hat mich die günstigeste Variante am meisten überzeugt, so als Zweitbass, zum Rumziehen, wo man keine Angst ausstehen muss und dem Boing und Bong wurscht sind, den man stehen lassen kann, wo bei Regen das Herz nicht gleich mit weint...ja, wäre durchaus interessant.

 

[motherofbasses]

Noch ein Nachtrag: streichen lassen sich die Bässe mit den Stegen nicht, es sei denn man ist ein motorisches Genie. Da müsste am Steg ein wenig nachgearbeitet werden, die Ansprache war jedoch nicht übel.

 

[bassatuba]

Zitat:Original erstellt von: motherofbasses

... so als Zweitbass, zum Rumziehen, wo man keine Angst ausstehen muss und dem Boing und Bong wurscht sind, den man stehen lassen kann, wo bei Regen das Herz nicht gleich mit weint...ja, wäre durchaus interessant.

... und ich habe und brauche einen Zweitbass, der hat nämlich meinem Hauptinstrument schon etliches erspart.
Seit ein paar Tagen hat er ein Stück von etwa 1,5*2cm oben an der Schnecke weg - wir haben den ganzen Abend an einem lustigen und wilden Fest gespielt und ich kann nicht mal sagen wie das passiert ist!
(aber ärgern tut's mich auch beim Zweitbass...)

 

[Herr K]

Hey Peter,
lass dich nicht ärgern, andere bezahlen für Vintage und Used sogar noch ne Ecke drauf!!!
Und wenn man erstmal nen KB mit geritzten "Fretlines" hatte, dann ist sowas doch eine Kleinigkeit []

Ich habe seit letzter Woche auch endlich einen eingerichteten Zweitbass. Hat jetzt die Pirastro Chordas drauf,
wegen denen ich dich gefragt hatte. Klingt richtig gut und schön dick und laut.
Damit brauch ich keine Straßenmusik mehr scheuen und spiel auch notfalls die verstärkten Klampfer unter den Teppich.

Zu den Thomann Bässen: Die, die ich gesehen habe, waren gut verarbeitet und auch gut bespielbar, einziges Manko wara der Sound, der oft ein bisschen dünn war.