Di vs. Box

[lordbasstard]

ich für mich, zuhause mit kumpel, bevorzuge es, gitarre über einen line6 pod aufzunehmen. sound einstellen und los, blos nix speichern am line6. bei plugins krieg ich immer optionsparalyse. bass über gp lightstone. schlagzeug über ez drummer, da wird auch VORHER der sound festgelegt. es ist aber auch nur zum spaß haben und im nachhinein könnte man sicherlich vieles besser machen. würd ich allerdings nur das nackte di-signal aufnehmen und mir alle möglichkeiten offen halten, ich bin sicher, ich hätte eine zugemüllte festplatte mit lauter sachen, die ich "irgendwann" mal fertig machen will...

zur unterscheidbarkeit. ein einzelnes signal, wahlweise über amp oder software kann ich auch noch auseinander halten. in einer kompletten produktion, wo alles immer nur "fett" ist, gain bis nach meppen aufgedreht und durch einen brickwall-limiter gequetscht...da hab ich keine chance...

bei einem kemper hab ich auch schon probleme, das kistchen ist verdammt gut. leider irgendwie

 

[lordbasstard]

doch. ich sag ihm wie er seinen job machen soll. natürlich nur im übertragenden sinn. er ist der dienstleister, er soll meine vorstellung von sound realisieren. wie er sie realisiert ist eher sein ding

das meine ich ja damit.

 

[alice d.]

bei der hardware/software-frage geht es denke ich in erster linie darum, was unser ego befriedigt. "boah geil, alles voll analog...". wer hört das? ist der song geil oder nicht? ich mag olle bluesnummern, die sich amhören wie grütze weil da ein dampfmikro in der scheune vor drei negern mit ihren billoklampfen stand und ein schlechtes tonband lief und dann auf schellack und eine dieser schellacks nach 50 mal abspielen das master für die cd war, die ich mir dann gekauft hab... alles voll analog. klingt wie ne maus in der blechdose. aber der verdammte song und die emotionen sind geil.

ich würde gern mal one-take aufs 8-spur-band aufnehmen. für mich das geilste was es gibt. aber dafür muß der song es bringen und vor allem: ich und meine mitmusiker müssen es bringen. sonst ist alles fürn arsch und ich kann auch über di und 8-bit aufnehmen. den unterschied hört im hobbybereich, in dem wir uns zu 90% in diesem forum bewegen, niemand.

studio mit klasse raum und analogkonsole und allem luxus für 500 cds, die zu einem drittel verschenkt werden , zu einem drittel für 5 euro verkauft werden und zu einem drittel beim sänger unterm bett verstauben? klar doch.

 

[ISI]

bei der hardware/software-frage geht es denke ich in erster linie darum, was unser ego befriedigt. "boah geil, alles voll analog...". wer hört das?

studio mit klasse raum und analogkonsole und allem luxus für 500 cds, die zu einem drittel verschenkt werden , zu einem drittel für 5 euro verkauft werden und zu einem drittel beim sänger unterm bett verstauben? klar doch.

Es geht hierbei doch nicht um die Frage Analog gegen Digital. Beide Technologien haben ihre Daseinsberechtigung. Im Bereich der Nachbearbeitung gewinnt die Digitaltechnik immer gegen die Analogtechnik.

Es geht darum wie man kostengünstig als Hobbyband eine anständige Qualität hinbekommt ohne sich Finanziell dabei zu ruinieren.

Und es ist einfach so, das man ein gutes Analoges Frontend nicht ersätzen kann durch 5.000 Plugins und einem großen Rechner. Wer am Anfang der Aufnahmekette alles richtig macht, muss später nicht mehr viel nachbearbeiten.

 

[ISI]

Die Gründe warum Studioaufnahmen für viele Bands so teuer sind, sind relativ einfach:

1. Die Band ist nicht gut vorbereiten bzw. kann nicht spielen und überschätzt sich maßlos.

2. Einzelne Musiker wollen unbedingt ihr Soundideal durchsetzten, unabhängig davon ob es zur Band passt oder mit ihrem Equipment überhaupt realisierbar ist.

3. Falsches Hören.... Menschen hören immer das was sie hören wollen. Beispiel: Ein Schlagzeuger hört eine große voluminöse Kickdrum und denkt sie sei deshalb so mächtig weil sie soviel Bass hat, obwohl sie in Wahrheit relativ dünn ist und sich mit dem E-Bass ergänzt.
Mach mal so einem Musiker klar, dass es nur deshalb so klingt weil sich die beiden Instrumente ergänzen, das kannst du vergessen. Der Musiker schaltet auf Stur, weil der Mann am Pult ja keine Ahnung hat... er weiß ja schließlich was er hört.

4. Falscher Perfektionismus, dank der Kaputteditierten Musik von heute, glauben viele Musiker alles müsste perfekt sein. Man darf keine Fehler hören, was völliger Insinn ist. Wenn man sich beispw. alte Iron Maiden Alben oder The Police Alben von ende der siebziger anfang der achtziger anhört... die sind voller Spielfehler und trotzdem sind sie geil, weil man hört das Menschen sie gemacht haben und Menschen sind nicht perfekt und keiner sagt, die Musiker sind schlecht weil sie auf dem Album XY nicht 100% auf dem Takt waren oder die Instrumente schlecht intoniert sind.

5. Unberschätzen der eigenen Leistungsfähigkeit, dann haben Musiker das Studio gebucht für 3 Tage und wollen 5 Lieder perfekt aufnehmen, das funktioniert nicht und endet in Kompromissen und Unzufriedenheit.

6. Die Wahl des falschen Studios, es gibt Studios die wollen ihre Unterauslastung durch günstige Angebote reduzieren. Hier gilt Vorsicht: Kostet nichts, ist nichts!! Dann wird der Praktikant an die Aufnahme gesetzt oder nur das günstige Equipment benutzt, Bass schnell über DI aufgenommen, Pluginkompressor drauf und fertig, da es sich ja rechnen muss. Solche Aufnahmen klingen häufig nicht viel besser, als die selbstaufgenommene Variante... was leider auch ein Grund dafür ist, das viele Musiker eine schlechte Meinung von Studios haben und glauben sie schmeißen generell ihr Geld raus.

 

[lordbasstard]

man kann theoretisch auch in eigenregie gute aufnahmen realisieren, aber es scheitert in 95% aller versuche an mangelnder disziplin. da werden dann termine geschoben, zuviel neue versuche gestartet, spuren nicht richtig geordnet ("welche war denn jetzt die "gute" spur?), ewig über den sound gestritten und sich im wust der möglichkeiten verloren, schlussendlich wird es dann so gut wie nie fertig, weil aufnehmen zu einem ganz großen teil auch langweilige fleißarbeit ist. da meine ich noch nicht mal aufwendiges zurecht rücken, sondern das "sauber schneiden" der einzelnen spuren, automationen setzen usw.

 

[schubi_neu_38615]

man kann theoretisch auch in eigenregie gute aufnahmen realisieren, aber es scheitert in 95% aller versuche an mangelnder disziplin. da werden dann termine geschoben, zuviel neue versuche gestartet, spuren nicht richtig geordnet ("welche war denn jetzt die "gute" spur?), ewig über den sound gestritten und sich im wust der möglichkeiten verloren, schlussendlich wird es dann so gut wie nie fertig, weil aufnehmen zu einem ganz großen teil auch langweilige fleißarbeit ist. da meine ich noch nicht mal aufwendiges zurecht rücken, sondern das "sauber schneiden" der einzelnen spuren, automationen setzen usw.

Oh ja, da kann ich ein Lied von singen

 

[alex_de_luxe]

Ich hab jetzt "gefällt mir" geklickt obschon ich eigentlich das Gegenteil finde. Gefällt mir gar nicht, weil meine Erfahrung leider genauso ist...

 

[Metalfist]

Die Gründe warum Studioaufnahmen für viele Bands so teuer sind, sind relativ einfach:

1. Die Band ist nicht gut vorbereiten bzw. kann nicht spielen und überschätzt sich maßlos.

2. Einzelne Musiker wollen unbedingt ihr Soundideal durchsetzten, unabhängig davon ob es zur Band passt oder mit ihrem Equipment überhaupt realisierbar ist.

3. Falsches Hören.... Menschen hören immer das was sie hören wollen. Beispiel: Ein Schlagzeuger hört eine große voluminöse Kickdrum und denkt sie sei deshalb so mächtig weil sie soviel Bass hat, obwohl sie in Wahrheit relativ dünn ist und sich mit dem E-Bass ergänzt.
Mach mal so einem Musiker klar, dass es nur deshalb so klingt weil sich die beiden Instrumente ergänzen, das kannst du vergessen. Der Musiker schaltet auf Stur, weil der Mann am Pult ja keine Ahnung hat... er weiß ja schließlich was er hört.

4. Falscher Perfektionismus, dank der Kaputteditierten Musik von heute, glauben viele Musiker alles müsste perfekt sein. Man darf keine Fehler hören, was völliger Insinn ist. Wenn man sich beispw. alte Iron Maiden Alben oder The Police Alben von ende der siebziger anfang der achtziger anhört... die sind voller Spielfehler und trotzdem sind sie geil, weil man hört das Menschen sie gemacht haben und Menschen sind nicht perfekt und keiner sagt, die Musiker sind schlecht weil sie auf dem Album XY nicht 100% auf dem Takt waren oder die Instrumente schlecht intoniert sind.

5. Unberschätzen der eigenen Leistungsfähigkeit, dann haben Musiker das Studio gebucht für 3 Tage und wollen 5 Lieder perfekt aufnehmen, das funktioniert nicht und endet in Kompromissen und Unzufriedenheit.

6. Die Wahl des falschen Studios, es gibt Studios die wollen ihre Unterauslastung durch günstige Angebote reduzieren. Hier gilt Vorsicht: Kostet nichts, ist nichts!! Dann wird der Praktikant an die Aufnahme gesetzt oder nur das günstige Equipment benutzt, Bass schnell über DI aufgenommen, Pluginkompressor drauf und fertig, da es sich ja rechnen muss. Solche Aufnahmen klingen häufig nicht viel besser, als die selbstaufgenommene Variante... was leider auch ein Grund dafür ist, das viele Musiker eine schlechte Meinung von Studios haben und glauben sie schmeißen generell ihr Geld raus.

Genau auf den Punkt gebracht!
Bravo!

Ich persönlich finde wichtig, dass über eine DI-Box sowohl das Wet- als auch Cleansignal aufgenommen wird.
Das ist schnell erledigt und spart in der Postproduktion im Notfall extrem viel Zeit.

Mit einem Techniker habe ich über einen Ampeg SVT8 mit 8x10er Reamping gemacht. Das Ergebnis hat mich umgehauen!
Der Punkt war aber, dass der Techniker sehr viel Praxis mit Analogaufnahme hat. Er nahm natürlich auch über eine DAW auf, aber das Signal bis zum Rechner war analog mit klassischer Patchbay und 19"Rack mit feinsten Geräten.

Ein anderer Techniker zauberte mit der DAW super Ergebnisse. Er hat das Ding unter Kontrolle, weil er es gewohnt ist nur über DAW zu arbeiten.

Ob das eine oder andere besser ist? Wichtig ist das das Ergebnis passt.
Auf jeden Fall ist es mir beim Arsc.. lieber, dass der Techniker sein gewohntes Werkzeug in der Hand hat, anstatt dass ich ihn mit irgendwelchen Vintage- oder Hightech-Narrischkaten quäle, die ich selbst nur vom Hören-Sagen kenne aber auf Biegen und Brechen durchsetzen will.

 

[Metalfist]

Zu den Analogaufnahmen:
Natürlich haben die durchaus ihren Reiz.
Wir haben früher regelmässig Proben übers Mischpult auf Kassettenrecorder aufgenommen.
War lustig.
Klang auch authentisch - Trotzdem war die Qualität mies.

Nur weil es charmant rauscht und knattert wird trotzdem noch keine gute Aufnahme raus.
Im Gegenteil der Aufwand eine wirklich gute Analogaufnahme zu machen ist deutlich höher.

Schon alleine deshalb, weil diese Handwerk kaum jemand noch beherrscht.

 

[ISI]

Ich bin ziemlich rational was Sound angeht. Ich liebe Analoges Outboard Equipment, bin aber nicht der Meinung, dass ein gutes Gerät nur dann gut ist, wenn es 3000 Euro kostet.

Wirklich pingelig bin ich nur bei Wandlern, da die Aufnahme so gut wie möglich in die DAW überführt werden sollte und da sind die A/D Converter in günstigen Interfaces wirklich nur mittelmaß.

Ansonsten bekommt man im Bereich von 400- 500 Euro schon wirklich gute Mikepreamps bspw. von Black Lion Audio den B173 oder den Focusrite Isa One. Da kann es als Band schon Sinn machen, sich für gute Livemitschnitte, den ein oder andrern Preamp zu kaufen, da der Unterschied zu den eingebauten Vorverstärkern in den USB oder Firewire Interfaces riesig ist.

 

[jensenmann]

DI vs Box war die Frage, oder?
Wenn ich Bands aufnehme versuche ich den Bassisten klarzumachen, dass sie lieber meine Amps (B15, SVT1, Bassman135, Hiwatt DR103) und meine Boxen (die zu den jeweiligen Amps gehörigen oder andere alte Kisten) nehmen sollen, als ihr live Equipment. Live muss es laut und durchsetzungsfähig sein, damit wir uns auf der Bühne hören, aber das muss nicht dringend der Endsound im Mix sein. Im Studio ist das anders, da ist der Sound im Mix wichtig. Meine Kisten sind die Klassiker, und das nicht ohne Grund. Ich nehme die DI nur dann mit auf, wenn der Bassist uneinsichtig ist und mich nicht den Basssound so optimieren lässt, dass ich ohne DI auskomme. Wenn ich die DI mit aufnehmen muss, dann schicke ich sie auf dem Weg ins Aufnahmegerät durch einen Little Labs IBP. Das ist ein Bandpassfilter, mit dem man den Laufzeitunterschied zwischen DI Signal und Mikro ausgleichen kann. Dadurch kann man den Bassbereich optimieren. Das geht aber nur in einem Raum, in dem man das auch hören kann...
Man kann wirklich nur theoretisch - wie lordbasstard sagt - selbst gute Aufnahmen machen. Das funktioniert nur, wenn man genau weiß was man wie man tut und die technischen sowie räumlichen Gegebenheiten dafür hat- UND sich von der musikalischen Seite freimachen kann und davon unabhängig Sound und Arrangement beurteilen kann. Das ist in dieser Kombination praktisch nur sehr selten der Fall. Alles in Allem gute Gründe in ein Studio zu gehen, in dem jemand sitzt, der gute Räume, gute Technik UND v.a. gute, unabhängige Ohren hat. Würden die vielen Homerecorder sich erstmal ihr Geld sparen und statt Recordingequipment zu kaufen in ein gutes Studio gehen, um hören zu lernen, dann könnten viele gute Studios auch weiter leben.... Aber ich schweife ab.

 

[SVTX]

Ich hab einfach so lange an meinem DI Sound rumgeschraubt bis er mit gefallen hat. Jetzt bin ich überall happy meine Dose hinzuhalten

 

[schubi_neu_38615]

Wenn ich Bands aufnehme versuche ich den Bassisten klarzumachen, dass sie lieber meine Amps (B15, SVT1, Bassman135, Hiwatt DR103) und meine Boxen (die zu den jeweiligen Amps gehörigen oder andere alte Kisten) nehmen sollen, als ihr live Equipment.

Ich will ja nix sagen ... aber: Ist dir bewusst, dass du damit den Bass-Sound arg einschränkst? Vielleicht funktioniert Bassers Lieblingszerre net mit Röhrenamps, vielleicht hat der Basser ein Tuning, was über den Grenzen deines Equipments liegt (ich komm gerne vorbei und trete den Beweis an ). Es ist ja nett und lobenswert, dass du ein paar Klassiker im Angebot hast, auf die der Basser einer Band zurück greifen kann, aber im Ernst: für moderne Sounds brauchst du moderneres Equipment. Warum nicht erstmal anhören, was der Basser mitbringt? Ich hätt lieber einen sauberen DI Sound mit etwas Overdrive, EQ und Kompression als meinen Sound durch deine alten Schätzchen zu degradieren. Ich hab schon ... ach ... lassen wir das

 

[jensenmann]

Danke für die gut gemeinten Tips. Die sind aber für die Sachen, die ich aufnehme, nicht relevant. Ich weiß durchaus, dass ein B15 für Hochgeschwindigkeitsslaporgien der falsche Amp ist. Ich mache das nicht erst seit diesem Jahr und habe auch Ohren im Kopf, mit denen ich durchaus Klänge beurteilen kann. Selbige würde ich auch benutzen, wenn ich Todscheißeverderbentunings aufnehmen müsste (was aktuell nicht der Fall ist). Mit der dadurch gewonnenen Klangerkenntnis könnte ich durchaus meine Entscheidungen ändern. Sowas soll auch schon mal vorgekommen sein. Und bevor ich ein Urteil bezüglich Klänge habe höre ich mir erst an, was die Band liefert. Dabei stellt sich ab und an eben mal raus, dass Bassers Lieblingszerre, Anlage oder sonstwas fürs recorden falsch ist und nicht taugt. Dann muss der Musikant auch mal über seinen Schatten springen und drauf hören, was der Mann mit den unabhängigen Ohren zu sagen hat. Für diese Meinung bezahlt er ja in einem richtigen Studio Geld.

aber im Ernst: für moderne Sounds brauchst du moderneres Equipment.

Und Fortschritt ist nur dazu da, dass alles besser wird. Aber lassen wir das. Du hast Recht....

 

[schubi_neu_38615]

Ich mache das nicht erst seit diesem Jahr und habe auch Ohren im Kopf, mit denen ich durchaus Klänge beurteilen kann. Selbige würde ich auch benutzen, wenn ich Todscheißeverderbentunings aufnehmen müsste (was aktuell nicht der Fall ist). Mit der dadurch gewonnenen Klangerkenntnis könnte ich durchaus meine Entscheidungen ändern. Sowas soll auch schon mal vorgekommen sein. Und bevor ich ein Urteil bezüglich Klänge habe höre ich mir erst an, was die Band liefert. Dabei stellt sich ab und an eben mal raus, dass Bassers Lieblingszerre, Anlage oder sonstwas fürs recorden falsch ist und nicht taugt. Dann muss der Musikant auch mal über seinen Schatten springen und drauf hören, was der Mann mit den unabhängigen Ohren zu sagen hat. Für diese Meinung bezahlt er ja in einem richtigen Studio Geld.

So hört sich das doch gleich anders an

 

[jensenmann]

 

[ISI]

Ich sehe das alles etwas distanzierter weil ich beide Seiten nur zu gut kenne, ich bin selbst Musiker und habe mein Studium durch Arbeit im Tonstudio finanziert.

Der Musiker hat eine klare Klangvorstellung, die will er umsetzen, kann aber häufig seine Vorstellungen nicht in Worte fassen, dass heißt wenn er dem Tonmann sagt, es soll "Fett" klingen, kann dieser erstmal nichts damit anfangen... auch mitgebrachte Soundbeispiele bringen Ihm nichts... Es macht keinen Sinn eine Demoaufnahme mit einer 100.000 US Dollar Produktion zu vergleichen.

Der Tonmann möchte gerne ohne viel stress Geld verdienen und gleichzeitig in der gebuchten Zeit fertig werden, da die Band kein Geld hat um länger aufzunehmen. Im "Normalfall" macht es dann auch Sinn Equipment zu empfehlen, von dem man weiss das es auch funktioniert. Nur ist es nicht immer das was der Musiker möchte. Das muss man auch akzeptieren können, genug Bands möchten keinen "Produzent" sondern einen Dienstleister der einfach nur die Lieder aufnimmt ohne viele Worte.

Die Kunst besteht darin einen Mittelweg zu finden, so das die Band nicht das Gefühl hat bevormundet zu werden, aber gleichzeitig sich gerne beraten lässt und konstuktiv Dinge bespricht.

Im Endeffekt hat die Band das sagen, damit muss man leben können und ich konnte das immer sehr gut...

 

[big_thomas]

Na, es ist doch eigentlich toll, wenn das arbeiten von beiden Seiten möglich ist. Wie oft ist man in seiner kleinen Welt gefangen und überhört als Band manche Dinge.
Ich bin froh, das der studiomensch/ "Produzent" sich mit frischen Ohren und unvoreingenommen ohne die Grabenkämpfen in der Band, mal einen Vorschlag einbringt....

Die Kunst besteht darin einen Mittelweg zu finden, so das die Band nicht das Gefühl hat bevormundet zu werden, aber gleichzeitig sich gerne beraten lässt und konstuktiv Dinge bespricht.

Im Endeffekt hat die Band das sagen, damit muss man leben können und ich konnte das immer sehr gut...

Aber back.....beim bass ist es doch fast egal ob DI, Amp. Direkt ins interface....Hauptsache das Resultat klingt gut und dafür sind frische Saiten und ausgeruhte Finger essentziell.....

 

[Red Cross]

DI vs Box war die Frage, oder?
Wenn ich Bands aufnehme versuche ich den Bassisten klarzumachen, dass sie lieber meine Amps (B15, SVT1, Bassman135, Hiwatt DR103) und meine Boxen (die zu den jeweiligen Amps gehörigen oder andere alte Kisten) nehmen sollen, als ihr live Equipment. Live muss es laut und durchsetzungsfähig sein, damit wir uns auf der Bühne hören, aber das muss nicht dringend der Endsound im Mix sein. Im Studio ist das anders, da ist der Sound im Mix wichtig. Meine Kisten sind die Klassiker, und das nicht ohne Grund. Ich nehme die DI nur dann mit auf, wenn der Bassist uneinsichtig ist und mich nicht den Basssound so optimieren lässt, dass ich ohne DI auskomme. Wenn ich die DI mit aufnehmen muss, dann schicke ich sie auf dem Weg ins Aufnahmegerät durch einen Little Labs IBP. Das ist ein Bandpassfilter, mit dem man den Laufzeitunterschied zwischen DI Signal und Mikro ausgleichen kann. Dadurch kann man den Bassbereich optimieren. Das geht aber nur in einem Raum, in dem man das auch hören kann...
Man kann wirklich nur theoretisch - wie lordbasstard sagt - selbst gute Aufnahmen machen. Das funktioniert nur, wenn man genau weiß was man wie man tut und die technischen sowie räumlichen Gegebenheiten dafür hat- UND sich von der musikalischen Seite freimachen kann und davon unabhängig Sound und Arrangement beurteilen kann. Das ist in dieser Kombination praktisch nur sehr selten der Fall. Alles in Allem gute Gründe in ein Studio zu gehen, in dem jemand sitzt, der gute Räume, gute Technik UND v.a. gute, unabhängige Ohren hat. Würden die vielen Homerecorder sich erstmal ihr Geld sparen und statt Recordingequipment zu kaufen in ein gutes Studio gehen, um hören zu lernen, dann könnten viele gute Studios auch weiter leben.... Aber ich schweife ab.

Stimme ich zu.

Warum DI? Ich habe bei allen Recordings dafür gesorgt, dass ich eine Ampeg 810 mit Röhrenamp drauf habe (Ampeg oder Orange). Die ordentlich abgenommen, Fender Preci und man weiß schon vorher, dass das passen wird.

Von daher sehr verständlich, dass du auch Wert darauf legst Klassiker verfügbar zu haben, die einfach gut klingen.