Das Aufwachen, die GAS-Heilung

[Bassphalanx]

aber da macht mir das Leben halt immer wieder nen Strich durch die Rechnung.

bzw. die Rechnung einen Strich durch dein Leben

 

[tofi1]

Ich hab' keine GAS-Heilung.
Ich hab' kein Geld und - noch schlimmer - KEINEN PLATZ!

 

[olmi]

bei GAS denke ich immer an den film "My Stuff"



oder an ein tiny house

 

[el murdoque]

Ich habe mich auch schon mehrfach GAS frei erklärt, um dann ein halbes Jahr später wieder auf die Jagd nach irgendwas zu gehen.
Wenn man den jetzigen Zeitpunkt nimmt, dann habe ich das wieder. Ich habe 'meine' Lautsprecher gefunden, genau wie 'meinen' Preamp.
Das ist in meinem Fall ein Sansamp PBDDI. Ich habe das Ding vor Jahren mal aus Impuls gekauft. Einfach nur, weil es unter Preis angeboten wurde und ich einen Preamp mit DI suchte - der Gedanke war, es auszuprobieren und wenn es nicht tut, einfach weiter zu verkaufen oder zu tauschen, sogar mit Gewinn. Das ist aber nicht passiert.
Daraufhin wollte ich, über Jahre, genau diesen Sound abbilden - allerdings mit 'richtigem' Equipment. Kann ja nicht sein, dass man mit einem 200 Euro Pedal und einer Endstufe seinen Traumsound erzielt. Es kamen also teure (meist Röhrenbestückte) Gerätschaften ins Haus und durften wieder gehen, bis ich mich irgendwann gefragt habe, was das eigentlich soll. Ich jagte ja nicht einem Sound hinterher, den jemand anders hat - sondern einem Sound, den ich bereits im Haus habe.
Also den Schalter im Kopf umgelegt und fertig. Mein Pedalboard habe ich von Grund auf neu konstruiert und bin damit jetzt so zufrieden, dass ich nur noch eine Endstufe
benötige, um das Ganze in die Cabinets zu pressen. Die habe ich im übrigen auch.

Bei Bässen bin ich da etwas anderer Meinung.
Klar gibt es 'den Perfekten'. Allerdings ist das immer nur eine Momentaufnahme. Denn es gibt den perfekten Bass für meine Vorlieben und Spielweise.
So lange ich mich als Bassist noch weiter entwickle, ist das aber ein Prozess, denn ich lerne dazu. So kann es passieren, dass andere Spielweisen interessanter werden als sie es heute sind - möglicherweise ist da dann aber der Bass, der heute das Beste vom Besten für mich darstellt, nur noch zweite Wahl.
Ich habe davon zwei Stück an der Wand hängen. Instrumente, die über Jahre hinweg das non plus ultra für mich darstellten, bis ich oder meine Ansprüche sich so geändert haben, dass mir etwas anderes besser gefallen hat.
Bei Bässen selbst sehe ich GAS aber nicht so kritisch. 'Ernsthafte' Bässe (also nicht die, die man für 150 Euro kauft, um sie bei einem Freund im Proberaum zu deponieren) hatte ich in 25 Jahren eigentlich nur 3.

 

[MrTommyGrowls]

Ich bin was das angeht völlig bekloppt. ich bin halb messi und halb minimalist. ich hätte am liebsten nur 2 bässe UND alle.... richtig schlimm....

Ich merke dass ich immer wieder beim selben Bass lande (mein HWY1 ist "schon" 2 Jahre bei mir, Rekord...), bzw auch beim selben Typ (meist Preci), aber am ende gehen die meisten genau so schnell wie sie gekommen sind...

 

[goldbass]

aber am ende gehen die meisten genau so schnell wie sie gekommen sind...

Why?

 

[MauMau]

Why?

Ich bin was das angeht völlig bekloppt.

 

[MrTommyGrowls]

Why?

Weiß ich auch nicht so recht

 

[MrTommyGrowls]

Vermutlich

 

[Slidemaster Dee]

Ich bemerke was bei mir...

Seit ich ausgemistet und total viel verkauft habe, so dass ich zu Hause nur noch einen Bass und einen Amp habe, mache ich was, was ich ewig nicht gemacht habe: Ich spiele zu Hause Bass! Jeden Abend, manchmal auch nur für 10 Minuten oder so, aber: JEDEN Abend. Das war unter all dem Equipment-Kram irgendwie voll verloren gegangen, und jetzt macht’s mich voll happy, das wiedergefunden zu haben.

 

[tommih]

Das ist etwas was ich sehr wichtig finde. Jeden Abend wenn Frau und Kinder im Bett sind sitz ich am PC, zock ein wenig, stöpsel dann den Bass ein, mach Cubase an und spiel ein wenig zu ein paar Liedern mit. Mal mit dem Bass, mal mit dem. Es bestätigt einen immer wieder finde ich und ist einfach sehr entspannend

 

[fretlenten]

Moin,
ja ich bin dabei. Also gasfrei (ist man nie... Blablabla, ist ja schon gut).
Das behaupte ich, weil ich im Grunde wieder, wie der TE, da bin wo ich gestartet bin.

Nach dem ersten guten Bassamp Fender BXR300C(ombo), der für gutes Geld gut laut machen konnte, und einem Hohner B-Bass schnell hochgearbeitet zu einem tollen Amp (Fender BXR300R(ack)) und einer super Box Tech Bassline L-2000 sowie einem Sandberg S1.
Dieses Set hab ich dann eine Dekade gespielt und nichts vermisst. Ich habe nicht mal mitbekommen, dass die Chinesen auf den Markt gespült worden sind. Ich war 10 Jahre komplett aus dem Gear raus. Dann hat mich ein Freund gefragt ob man einen bestimmten Shortscale kaufen könnte, neu für 89Euronen.
Damit den Wiedereinstieg ins GAS gefunden, da erstmals neue Sachen gesehen.

Einiges an Amps (was ich mir leisten konnte und wollte) getestet, erstmals mit ClassD in Berührung gekommen. Es war einiges dabei was ganz viele Knöppe hatte und aber auch einige spartanische. ClassD, Transen, Röhrenmonster, egal. Wenn es eine Testmöglichkeit vor dem Kauf gab hab ich diese genutzt und meistens Geld gespart. Überschlagen hab ich wohl so ca. 15-20 Amps "probiert" und es ist nur einer dabei, dem ich so halb nachtrauere.
Mitgekommen zum Test ist immer mein Bass und meine Box, die war gesetzt. Ich habe zwar mal probiert mit einer 15er zu ergänzen, was aber nicht überzeugend war. Selbst eine zweite L-2000 war nicht der Renner.

Irgendwann ist mir eine kleine 212 von Tech Bassline über den Weg gelaufen, die hab ich dann aus Interesse gekauft. Zusammen ein super Paar!

Bei den Bässen war das einfacher. Am Ende der Altstadtfestmusikband hatte ich Probleme mit den Daumen. Meistens ist das Instrument nicht der Auslöser für körperliche Beschwerden, so auch nicht bei mir, aber man kann mit einem entsprechenden Instrument einigen Beschwerden entgegenwirken. Das ist mir nach einem folgenschweren Workshop bei Nicole Badila klargemacht worden. Ich wollte mangels aktueller Band auf Fretless umsteigen (hatte ich schon länger vor, mich aber nie getraut) und ließ mir dann von einem damals unbekanntem Bassbauer ein Modell auf den Leib schneidern.
"...was willste denn für einen Hals haben?", "Na, n Hals eben.", "Dick oder dünn, schmal oder breit? ich geh mal Bier holen und spielst derweil diesen hier...".
Auf NoTreble.com ist zu lesen "...fits like a glove...". Jawoll, die Haptik ist 100% von dem was ich von einem Bass erwarte, immernoch!, und 98% von den Sounds, die ich mir vorstelle. Endlich ein dicker Hals, den ich aber im Laden nie ausgewählt hätte, da ja in der Fachpresse und den Foren gepredigt wurde, dass nur flache Hälse gut und schnell sind.

Ab da hab ich alles mit FL gemacht. Eines Tages aber dachte ich in einer Fusionskapelle es wäre besser mit einem Bundbass. Der Sandberg war mir aufgrund von ERIK zu dünn und zu schmal, also musste ein neuer her. Aufgrund der guten Beziehung zu einem mittlerweile nicht mehr ganz unbekannten Bassbauer schickte mir dieser zwei Modelle zum Testen. Der eine ergonomisch genau mein Ding, der Sound aber zu brutal, der andere ein Sound zum Niederknien, am Gurt aber ungünstig und für mich schlecht zu handlen. Ich behielt den mit dem besseren Sound. Letztendlich wurde dieser dann so angepasst, dass ich damit gut klarkomme.
Aus Neugier kam noch ein Wishbass, der mir auch wieder klar machte, dass Rennhälse nicht meins sind! Der bleibt auch.
Auf dem Weg dahin hab ich einen Bass verschenkt, einen verkauft und viele im Laden und auf Messen in der Hand gehabt.
Auch Prezis
Sogar Fenders.

Im Grunde spiele ich immernoch mein erstes Set, mit der Ausnahme dieses unglaublich wundervollen hübschen Basses (bei dem es aus diversen Gründen aber keinen Sinn macht ihn mit einem entsprechenden Hals auszustatten).
Das GAS auf dem Pedalsektor ist am auslaufen nachdem ich nun eine passende Zerre fürs Grummeln gefunden hab.
Sicher decke ich nicht alle Sounds damit ab, aber alles was ich so spielen möchte.
Ich muss damit gottseidank kein Geld verdienen, also kann ich mir das aussuchen.

Alsdenne

 

[mluther]

Das Ende von GAS stellt sich ein und ist irgendwie auch schade - war ja auch Teil des Hobbies.

Bässe: Ich möchte mich auf zwei Bässe - die ich dann auch wirklich nutze - beschränken. Nachdem ich seit Jahren einen Sandberg VT4 als HCA Masterpiece spiele und viele (!) zweite Bässe wieder gehen mussten, habe ich in den teuren Apfel gebissen und einen TM4 als HCA Masterpiece angeschafft. Fühlt sich soweit gut und komplett für mich an, keine Lust auf weitere Experimente mit Boutique/Vintage/DIY/was-auch-immer.

Amp/Boxen/Pedale: Das HX Stomp war das kurze, schmerzlose Ende allen GAS'es. Bock auf neuen Amp: Klick - "fertig!". Bock auf neues Pedal: Klick - "fertig!". Fettere Box: Klick - "fertig!", wie geil ist das denn, bitte?

Ich glaube, GAS-Ende kann es geben. Muss man aber auch wollen. Darf man auch NICHT wollen, ist auch ok...

 

[ffetzer]

Amp/Boxen/Pedale: Das HX Stomp war das kurze, schmerzlose Ende allen GAS'es. Bock auf neuen Amp: Klick - "fertig!". Bock auf neues Pedal: Klick - "fertig!". Fettere Box: Klick - "fertig!", wie geil ist das denn, bitte?

DAS kann ich nur unterschreiben. Der Stomp macht alles, hat alles, kann alles. Vor allem mit den Presets von Rick Beato sitzt der Bass schön im Mix, ohne grossartig noch nach der perfekten Einstellung zu suchen. Seit dem ist auch bei mir das GAS für Pedale völlig zum erliegen gekommen. Einzig an der Endstufe muss noch geschraubt werden. So eine RedRock wäre schon noch schnucklig...

Mit Bässen bin ich auch ausgerüstet. Egal ob moderner Metal von heute (Schecter dUg pinnick), die Rock- und Funk-Klassiker (MM Stingray) oder Reggae ('51er Franken-P mit Flats), für alles bin ich mit 3 Bässen gerüstet. Der vierte Bass steht aktuell zum Verkauf drin, da er einfach nicht mehr zum Einsatz kommt. Vielleicht kommt irgendwann noch ein 5-Saiter - so ein Rebop von Spector würde mich schon reizen... - dazu, aber auch da muss das Angebot wirklich gut sein, Bedarf hätte ich aktuell eh nur für einen einzigen Song.

GAS definiert sich für mich durch "Will ich und bin bereit mehr zu zahlen". Und das ist bei mir definitiv gerade nicht (mehr) der Fall.

 

[ollo]

Bei Bässen (und anderen Instrumenten) wird das mit der GAS-Freiheit so schnell nichts, fürchte ich. Irgendwas reizt mich doch wieder, und dann muss was gehen, was neues kommt, und befriedigt letztlich doch wieder nicht. Oder doch?

Aber bei Amps brauche ich nichts mehr außer meinem alten Puma. Evtl. noch was billiges in Tolex für Zuhause, aber das ist Luxus. Effekte brauche ich zum Glück gar nicht. Schwein gehabt.

 

[Inside-Outside]

Hi Leute,

jetzt muss ich es doch nochmal kurz zum Besten geben und in die Runde fragen ob ihr das auch kennt.

Letztens im Proberaum mit dem Embassy hatte ich eine sich anbahnende aber doch erst jetzt sich so richtig manifestierende "Erleuchtung". Naja ich nenne es mal so.....

Es machte Spaß den neuen Embassy anzuspielen. Der Sound war wirklich geil. Das Teil spielt sich für mich recht gut. Alles super. Aber dann nahm ich wieder den Blazer in die Hand und und war sowohl etwas entsetzt als auch natürlich angetan, dass es der doch wesentlich "besser bringt". Das alles natürlich auf meinen Sound bezogen.
Alles ja noch nix besonderes.... aber seit ein paar wenigen Wochen treibt mich der Gedanke um mich bis auf meine Blazers von allen anderen Instrumente zu trennen. Mit entscheidend ist bei dem Gedanken auch, dass ich eben diese letzten Wochen viel mehr zum Spielen kam als die Zeit davor und ich mir wieder mal gnadenlos meine Defizite vor Augen geführt habe und auch mal ganz ehrlich zugeben muss, dass aus mir einfach kein richtig guter Bassist werden wird. Dazu geht schon viel zu lange viel zu wenig voran.
Alles das ist für mich jetzt kein Grund in Depressionen zu verfallen weil es für die Band ja "reicht" und ich trotz alledem auch mit dem Bassspiel voran komme. Nur eben seeehr langsam und arbeitsbedingt mit im Sommer auch immer wieder Rückschritten.
Sei`s drum. Nur irgendwie muss ich dabei feststellen, dass ich meine wenige Übezeit einfach nahezu ausschließlich mit den Blazern verbringe. Nicht nur weil sie mir auf die Hand geschneidert scheinen, sondern auch weil sie einfach den Sound bringen, den ich will und brauche.
Irgendwie finde ich es mittlerweile "unangemessen" für jemanden mit meinem Können so viele Instrumente zu haben. Das ist im Grunde eher Sammelleidenschaft als spielerische NotwendigkeitAuch emotional bin ich mittlerweile von meinen anderen Instrumenten recht weit weg gerückt. Mir scheint als hätte ich sie nur haben wollen um sie zu haben...
Irgendwie ist mir das Ganze auch schon fast peinlich. Habe ich gerade hier im Forum doch schon des öfteren geschrieben ich hätte MEIN Equipment gefunden.
Natürlich werde ich sicherlich immer mal wieder Bock haben was auszuprobieren. Eben wie gerade eben den Embassy. Aber insgesamt möchte ich bei meinem "Leisten" bleiben wie man`s dem Schuster immer empfiehlt.
Und am erstaunlichsten finde ich, dass mir das Ganze eine unendliche innerliche Ruhe beschert und ich mich mehr auf mein eigentliches Spiel konzentriere als auf etwaige GAS-Attacken.
Das Feilen an Technik, das Finden von Möglichkeiten bestimmte Effekte in der Band zu erreichen stehen momentan absolut im Vordergrund.
Klar gibt es Gear-mäßig immer was zu optimieren. Aber ich fühle mich von einem ganz seltsamen "Suchzwang" befreit.
Letztendlich soll das auch keine Lobhudelei auf den Blazer sein (tät allerdings noch eine zusätzlcihen suchen....), sondern eher ein Statement zu einem sich völlig geänderten Bezug zum Instrument, zur Instrumentensuche und zum Bassspiel mit den unterschiedlichsten Prioritäten allgemein.

Warum ich das hier mal zum Besten gebe ist, dass es mich erstaunt hat so eine eher emotionale Wendung in so kurzer Zeit erfahren zu haben.
Kennt ihr das auch?

Grüße

Roman

Das einzige was zählt ist dass dich das alles positiv emotional bewegt, du mit deiner musikalischen Seite oder dem Auseindersetzen mit dem ganzen Thema glücklich bist. In ein paar deiner Sätze habe ich mich wiedergefunden. Ich spiele seit 1976 aber eben immer noch nicht wirklich virtuos, aber ich bin heute Abend, nach 3 Stunden Üben (mit kleinen Fernsehpausen ) mit immer noch der gleichen Power dahinter wie vor Jahrzehnten. Und ich hab mir vor ein paar Tagen einen Sandberg Shortscale für 1900 € bestellt. Dieses Gefühl immer noch einem Jugentraum hinterher zu rasen ist unbezahlbar. Es geht uns Sau gut, oder?

 

[Bassphalanx]

Dieses Gefühl immer noch einem Jugentraum hinterher zu rasen ist unbezahlbar

Jo, kenn ich.....
den Clover Slapper fand ich seit Erscheinen immer schon mega.
Damals finanziell unerreichbar...

Nach einigen Dekaden hab ich jetzt ausreichend Kohle. Da der Giant 5 allerdings 35 Zoll hat, kam der nicht in Frage.
Also Geld in die Hand genommen und nun lass ich mir einfach meinen Traumbass bauen.
Eigentlich ganz einfach

 

[Inside-Outside]

Jo, kenn ich.....
den Clover Slapper fand ich seit Erscheinen immer schon mega.
Damals finanziell unerreichbar...

Nach einigen Dekaden hab ich jetzt ausreichend Kohle. Da der Giant 5 allerdings 35 Zoll hat, kam der nicht in Frage.
Also Geld in die Hand genommen und nun lass ich mir einfach meinen Traumbass bauen.
Eigentlich ganz einfach

Perfekt Das klingt doch nach dem freien Willen eines Mannes, der genau weiß, was er will und der einen langen Atem hat und seine Ziele nicht aus den Augen verliert.
Ist der Clover nicht das Teil mit dem Kai Eckardt bei John Mc Laughlin unterwegs war?

 

[Bassphalanx]

Yep....
Hier mein für mich gemachtes noch unvollkommenes Träumchen:

 

[Inside-Outside]

Kompliment, der wird richtig schön!