D.I.-Out "Pre" abnehmen

[energy]

Kommt drauf an. Wenn dein Bass schon geil klingt und du keine Effekte brauchst, dann kann das schon Sinn machen. Im Allgemeinen gilt: Reden hilft.

Ich unterscheide da zwischen Effekten, die punktuell angewendet werden - eben als Effekt - und Vorschaltgeräten, die der allgemeinen Soundformung dienen und immer an sind. Effekte "als Effekte" eingesetzt müssen natürlich auch im Line-Signalweg sein.
Ich selbst benutze wie gesagt nur "Immer-An" Bodentreter, weil sich das bewährt hat, könnte sie auch weglassen, der Sound ist trotzdem gut. Aber ein bisschen Kompression und ein leichter OD hat sich bewährt und gehört bei mir einfach dazu. So oder so gebe ich das selbe Signal ans Pult, das auch an den Amp geht. Dann regle ich am Amp den Bühnensound und der Tech das, was vorne raus geht. Er macht seinen Job, ich mach meinen und alle sind zufrieden.

 

[Duff Rose]

Ich kenne den Rumble nicht, aber die Tecamp Combos sind definitiv amtlich! Die sind sehr neutral und direkt (muss man mögen), aber damit kannst du den Sound der Bühne anpassen (ich sag nur "taste-Regler").

Jupp, das Zeug vom Eich ist wirklich gut, technisch/qualitativ in meinen Augen besser.
Aktuell befinde ich mich in einem Projekt, wo wir so bissl bösen Rock machen wollen. Dazu hat einfach der Vitage Sound vom Rumble sehr geil geklungen. Da ist der Standard schon fertig für unser Projekt. Aber ich werde beide Amps 500 Watt mit der gleichen Box nächste Woche mal testen.

Naja, also die Tatsache, dass der McKagan so ein Ding hat, heißt weder automatisch, dass es gut ist, noch, dass du damit gut klingen wirst Das musst du wirklich ausprobieren.

Hatte ich ja geschrieben.
Hab McKagan auch unter Velvet Revolver + Walking Papers in Clubs gesehen und konnte Bühnensound geniessen aus der ersten Reihe. Da ist mir genau dieser Effekt einfach positiv rübergekommen. Irgendwo muss man ja anfangen.

Wenn man ein bissl überlegt kommt man auf ganz andere Lösungen. Mittlerweile bin ich auch vom ursprünglichen Gedanken an einen Combo schon wieder weg.

Aber jetzt muss auch mal Butter bei die Fische.

 

[Kong]

Niemand gibt sowohl ein Pre- als auch ein Post-Signal an den Mischer. Oft passt ohnehin nur eine der Varianten ins Konzept. In den übrigen Fällen wäre es nur unnötiger Aufwand und das Mischen der Signale hätte auch keinen sinnvollen Effekt.

Wie kommst du auf dieses schmale Brett?
Grundsätzlich erkläre ich dem Tech mein Konzept mit Amp-DI (pre) und Mikrofon an der Box (Vorstufenzerre), und da ich in Metal-Bands spiele, tut das dem Band-Sound einerseits sehr gut und ist andererseits sehr gut zu mischen.

Tim Commerford (Rage against the Machine, Wakrat) z.B. hat einen alten Blueline - SVT CL über eine 810", der (mit etwas Zerre) den "dry-sound" darstellt, wobei er sagt, er hätte wohl den "most wet dry-sound", den man je gehört hat. Daneben steht ein ebenfalls äterer SVT II+ an einer 410", der mit weit aufgerissenem Preamp richtig zerrt. Diese beiden Sounds werden gemischt.
Er sucht noch eine der alten 210", die jeweils eines der 4 Abteile einer 810" darstellen, darauf möchte er einen weiteren Amp stellen, wohl einen V4b, der dann komplett aufgerissen nur noch Zerre bringen soll.

Es werden also (nicht nur) im Profilager oft mehrere Kanäle abgenommen und gemischt. Das ist eigentlich in sehr vielen Fällen usus, und sorgt für einen angezerrten Sound, der dennoch immer genügend Punch und Druck in den Bässen hat.

 

[pitsieben]

Meine Urangst ist, nicht gehört zu werden...

Ich habe schon so viele Gigs - durchaus auch von Profibands - gesehen, bei denen der Bassist eigentlich nur den Bass festgehalten und für ein undifferenziertes Gewummer südlich des Bühnenbodens gesorgt hat. Katastrophe!
Das kann nicht auf deren Mist gewachsen sein!

Daher habe ich live eigentlich immer einen deutlich mittigen Ton und meine Amps immer semiparametrische Mittensektionen oder einen Preset-Schalter wie aktuell der M6 oder dazumal der SVT3Pro. Das bekommen die zu 90% post (plus Box, wenn die Zeit reicht) und sie sind in der Regel auch glücklich damit, da der Grund, aus dem sie lieber pre hätten ja der ist, dass einige Kollegen gerne den Bassregler über ein sinnvolles Maß hinaus aufziehen.
Dann bekommen sie noch den Hinweis, dass sie eher Lemmy als Fieldy bei der Soundsuche vor Augen (Ohren) haben sollten und dann läuft das in der Regel.

 

[schubi_neu_38615]

Wie kommst du auf dieses schmale Brett?
Grundsätzlich erkläre ich dem Tech mein Konzept mit Amp-DI (pre) und Mikrofon an der Box (Vorstufenzerre), und da ich in Metal-Bands spiele, tut das dem Band-Sound einerseits sehr gut und ist andererseits sehr gut zu mischen.

Gerade im Metal tut es dem Sound unglaublich gut, wenn man vom Speaker (oft Ampeg Kühlschrank-Gemuffel) mit pre-DI Sound mischt. Dann hat man cleane Bässe und Höhen und dichte, angezerrte Mitten. So in Kombination klingt das echt cool.
Meinen Sound habe ich ja anders gefunden: Bass -> B3k -> MXR Bass Comp -> Radial JDV und fertig. Am GloKla Preamp im Bass cutte ich Bässe und ein bisschen die Mitten, dazu booste ich Höhen (je nach Alter der Saiten von bissi bis zu brezel dir das Hirn weg) nach Bedarf und fertig ist. Der B3k hat ein Voicing, was den Bass perfekt zwischen Metal-Gitarren legt (sofern diese den Bass-Regler im Griff haben). Interessanterweise hat sich bei mir noch nie ein Toni über zu scharfe Höhen beschwert (trotz Zerre mit Höhenboost direkt in DI) ... wahrscheinlich haben die beim Bass alles über 5 kHz eh wegrasiert

 

[E-A-D-G]

Ich habe nie in einer Metal Band gespielt, in Rock Bands dagegen schon. Eine davon war mein eigenes Bandprojekt. Zumindest Metallica Songs waren dabei, weiss aber nicht ob das noch als Metal durchgeht?
Für mich hat es soundmäßig vollkommen ausgelangt den Sound mit passiver DI am Boxenausgang des SVT abzunehemen.
Ich denke heutzutage stellt man dann doch mehr "gehobene" Ansprüche an einen guten Metal/Rock-Sound?

 

[schubi_neu_38615]

Ich denke heutzutage stellt man dann doch mehr "gehobene" Ansprüche an einen guten Metal/Rock-Sound?

Hängt davon ab, was für Metal man spielt, wie viele Gitarristen mitspielen, wie tief man spielt und wie heftig der Gitarrensound ist.
Ja, Maiden spielen mit drei Klampfern, aber der Gitarrensound ist recht handzahm und die spielen mit Standard-Tuning. Da hat der Bass-Sound viel Platz. Wenn es aber beim Tuning in den Keller geht, spielt die Frequenzaufteilung eine viel größere Rolle und damit steigen auch die Ansprüche an den Bass-Sound (nicht zu viele Mitten dort, wo die Gitarren braten, Hochmitten und Höhen für definierten Attack, ausgewogen im Bass-Bereich). Hängt also von vielen verschiedenen Faktoren ab. Muss auch nicht Metal sein, wo es hohe Ansprüche an den Bass-Sound gibt. Bei Funk, Fusion und Reggae gibts völlig andere Anforderungen, aber mit einem 08/15 Bass-Sound darf man da auch nicht kommen

Für mich hat es soundmäßig vollkommen ausgelangt den Sound mit passiver DI am Boxenausgang des SVT abzunehemen.

Wenn es passt, dann passt es, ist ja auch DER Rock-Basssound

Am Ende heißt es: Wenn es zur Musik und Band passt, dann ist es gut. Und ja, das kann auch "Bass -> DI -> Amp" sein.

 

[cmr]

Wie kommst du auf dieses schmale Brett?
Grundsätzlich erkläre ich dem Tech mein Konzept mit Amp-DI (pre) und Mikrofon an der Box (Vorstufenzerre), und da ich in Metal-Bands spiele, tut das dem Band-Sound einerseits sehr gut und ist andererseits sehr gut zu mischen.

Es war von Pre- und Post-EQ die Rede, also 2x DI. Mikro und DI zusammen ist dagegen natürlich schon sinnvoll.

 

[Basser-61]

Ich habe schon so viele Gigs - durchaus auch von Profibands - gesehen, bei denen der Bassist eigentlich nur den Bass festgehalten und für ein undifferenziertes Gewummer südlich des Bühnenbodens gesorgt hat. Katastrophe!
Das kann nicht auf deren Mist gewachsen sein!

Das stimmt leider. Da kann man den Bass nur noch fühlen (was für sich genommen ja nicht schlecht ist, aber zuwenig), aber einzelne Töne kaum mehr differenzieren. Tiefbässe am Mixer raus , tiefe Mitten rein würde da schon weiterhelfen.

 

[tintibug]

am liebsten: mikro vor der box UND di-sound vom amp, pre eq eingestellt. da verzerrung ein wesentliches soundelement darstellt-rohrenamp und pedale-würde auch niemand bei gitarren auf die idee kommen zu sagen "das nehmen wir direkt mit di ab". funzt eigentlich gut, selten sind mischer so kompliziert, dass sie das verweigern. habe aber auch schon mischer erlebt, die einen guten sound hin bekommen haben und mir hinterher gebeichtet haben, dass sie das mikrosignal kaum verwendet habenund der eigentliche sound der di sound vom amp war.