Compressor für Bigband

Volker80

Volker80

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Hallo Leute...

Hab da mal ne kleine Frage.

Lohnt es sich einen Compressor für ne bigband zu kaufen?
Bin mit meinem Sound nicht wirklich zufrieden.

Hatte mir mal den Tech 21 SansAmp Character VT Bass DI zugelegt, aber mit dem kann ich nix anfangen.

Bei den Aufnahmen von James Last und diversen anderen Bigbands hört man immer einen richtig sauberen und guten Sound vom Bass, den ich aber nicht hinkriege.

Allein gespielt hört sich das immer gut an, höre ich dann jedoch unsere Aufnahmen, passt das irgendwie nicht richtig. (Orchester mit ca 35 Musikern)

Zur Verfügung stehen

Fender Mustang,
Sire V7 mit dimarzio 123 und passiver Richter Elektronik ,
Ibanez Doug Wimbish 2,
Warwick shortscale jazz passiv,
Squier Affinity Jazz
Höfner CT500

Roland cube 100
Markbass school combo mit Im 250 blackline
Fender Rumble 100
FMC 210 F2
Harley Benton 115 mit Oberton 400 xl

(Sind nicht alles meine Sachen)

Die FMC mit lm 250 in Kombination konnte ich bis jetzt noch nicht ausprobieren.

MfG Volker
 
Darf man hier eigentlich Mitschnitte von Konzerten einfügen?
Dann würde ich mal paar Beispiele bringen, wie sich das bei mir anhört
 
Volker80 schrieb:
Hatte mir mal den Tech 21 SansAmp Character VT Bass DI zugelegt, aber mit dem kann ich nix anfangen.
Zum Vergrößern anklicken....
Wundert mich jetzt nicht.
Der ist eher für Rock statt für Bigband-Sound.
Geht es dir darum, dass der Sound verdichteter und komprimierter kommt.
Dann würde ich mal den EBS Multicomp testen.
Der kann das gut.
Ohne sich mit Kompressoren auszukennen ist der sehr einfach einstellbar.
 
Dass es einen speziellen Kompressor für eine Bigband gäbe, ist mir neu. Was ist überhaupt ein spezieller Bigbandbasssound ? Ich schreibe das etwas provokativ, weil ich vermute, dass ein Kompressor Dein Problem nicht löst. Nach meiner Vorstellung müsste der Bass in einer Bigband einen gleichmäßigen, aber nicht auffälligen Teppich legen, der die Bläser, Gitarre und Keyboards verbindet. Aber das ist wie gesagt nur meine eigene Vorstellung. Ein Kompressor kann da sicherlich helfen. Ein Kompressor verändert aber lediglich die Dynamik, nicht den Sound. Vielleicht solltest Du Dir erst mal darüber klar werden, welchen Sound Du gerne haben möchtest. Erst wenn der Grundsound stimmt, würde ich über die Dynamik nachdenken.

Bez. Kompressor verwende ich am liebsten den Multibandkompressor Boss BC-1X . Die Höhen bleiben auch bei höherer Kompression erhalten, er ist extrem rauscharm und man findet trotz 4 Reglern sehr schnell brauchbare Einstellungen. Für mich wegen meiner Abneigung gegen Steckernetzteile ausserdem entscheidend: Batteriebetrieb möglich ! Zum Üben und Proben spiele ich zwar ohne Kompressor, weil man mit Kompressor seine Ungenauigkeiten im dynamischen Spiel sonst nicht mehr hört. Aber live und zum Recording ist das Teil always-On.
 
Volker80 schrieb:
Allein gespielt hört sich das immer gut an, höre ich dann jedoch unsere Aufnahmen, passt das irgendwie nicht richtig. (Orchester mit ca 35 Musikern)
Zum Vergrößern anklicken....

Verstehe ich das richtig? :

Dir geht es bei dem Sound generell nur um den Aufnahmesound aus dem DI-Out vom Sansamp VT Bass DI?
Und beim Live-Spielen bist du mit dem Sound zufrieden?

Falls ja:
Hast du schon mal eine Aufnahme mit dem DI vom Markbass oder vom Roland probiert?

Oder geht es bei deiner Aufnahme um Mitschnitte mit Aufzeichnungsgeräten wie Smartphone oder Videokamera?

Deine Tonaufnahme wäre schon interessant um dein Problem zu verstehen.

Wenn du sie hier nicht reinstellen möchtest wegen möglicher GEMA-Probleme dann verlinke sie doch einfach zu deiner Google-Cloud oder zu Dropbox.

Das kannste dann baldigst wieder löschen.
 
Es geht um die Liveaufnahmen.
Diese wurden vor paar Jahren mit hochwertigen Mikrofonen, seit paar Jahren jedoch mit Aufnahmegerät (glaube Zoom H4) gemacht.

Ich besorge die Aufnahmen und richte mir mal ne Cloud ein.
 
basshenning schrieb:
*im Nebel stocher *
Zum Vergrößern anklicken....
Jo, ich auch... Mal eine Nachfrage:

Da der Thread hier unter "Anfänger" steht: Bist du ein solcher? Oder ist das aus Versehen (ist ja kein Problem, aber wichtig)

Du hast ja hier einiges an Ausrüstung aufgelistet... Könnte es sein, dass du dich hier in Technologie verrennst, statt die Technik zu beherrschen?

Beispiel - der 100er Cube, den habe ich selbst, und damit schon oft Blasorchester in ähnlicher Größe begleitet:
Bass-Kabel-Cube. Da hast du eigentlich alles, was du brauchst.
Der Cube hat verschiedene Voicings, von denen du zunächst das passende finden musst. "Super flat" erscheint verlockend, ist aber selten zielführend.
Des Weiteren der EQ: Benutze ihn! Und zwar nicht homöopathisch, sondern selbstbewusst. Viel probieren, learning by doing... 12Uhr Mittags ist ein starker Film, aber keine allseelig machende Regler-Einstellung.
Und wenn das alles stimmt: Der Cube hat einen Compressor, der unauffällig und zielführend seinen Job macht. In einer Bigband brauchst du nix anderes.

Das gilt sinngemäß sicher auch für den Fender und den Markbass - die habe ich aber nie gespielt.

:-)
 
bassilisk schrieb:
Du hast ja hier einiges an Ausrüstung aufgelistet... Könnte es sein, dass du dich hier in Technologie verrennst, statt die Technik zu beherrschen?
Zum Vergrößern anklicken....
Auf jeden Fall.

Spiele zwar seit paar Jahren, jedoch hab ich mir es selber beigebracht.

Beim cube spiele ich meistens auf super flat oder bass360,
Tiefmitten auf ein bis zwei Uhr, den Rest auf zwölf.
Beim Bass beide pickups gleich, eher mehr Richtung Neck, Tonblende zu
 
Zuletzt bearbeitet:
Der Bass (ob E-Bass oder Kontrabass) hat in der Bigband die Problematik gegen Instrumente des gleichen Frequenzspektrums arbeiten zu müssen. Damit sind vor allem die Posaunen und das Baritonsax gemeint, allerdings auch das Klavier (wenn der Pianist keine Ahnung hat wie man in einer Bigband spielt und die gleichen Voicings wie im Quartett benutzt) sowie eine schlecht klingende Gitarre.

Die Quintessenz in Kurzform: Du musst deinen Frequenzbereich speziell auswählen und dich dort positionieren wo niemand anderes ist - und das hat nichts mit einem Compressor zu tun.

Zu allererst muss die Tiefe aufgeräumt sein, heißt alles unter 60Hz sollte weg denn ein Jazz-Schlagzeuger stimmt seine Bass-Drum tendenziell eher hoch. Wenn das der Amp nicht alleine macht, dann kann man den hier im Forum gerühmte Vong benutzen. Oder eine Box mit kleinem Speaker, 10er oder 12er reichen da völlig aus, vielleicht noch die wirklich gut abgestimmte 14er von Fmc.

Für die Mitten würde ich dir - wenn dir Benny von James Last gefällt - empfehlen mal einen leichten Cut zwischen 300-600Hz einzustellen während die hohen Mitten bei ca 1000-1200Hz geboostet werden. Damit rahmst du die Posaunen ein, die ihre stärkste Frequenz nämlich zwischen 500-1000Hz haben. Du deckst gleichzeitig aber auch die Tiefe ab wo du dich mit der Bass-Drum arrangierst, die in der Regel höher als der Bass gestimmt wird (80-120Hz). Der Bass sollte in der Bigband immer den tiefsten Ton abdecken, allerdings ohne zu Mulmen. Das ist die Gradwanderung!

Alles natürlich aber abhängig vom Bass, es sind nur Richtwerte.


Noch etwas generelles zur Spielweise:

Saitenlage lieber etwas höher, so das du Attack und Punch in den Finger hast, man denke hierbei an die Bassisten damals mit Darmsaiten. Alternativ auch ein Plektrum (Stichwort Knackbass), dann aber natürlich eine andere EQ-Einstellungen (mehr Tiefmitten). Auch tendenziell weiter hinten Anschlagen aber immer vor dem Punkt, wo der Bass ins Nölige kippt. Jaco ist nicht das Maß aller Dinge, das was Solo-Bass mit BigBand Begleitung.

Damit solltest du eigentlich erst einmal weiter kommen. Alleine für dich gespielt wird dir der Sound zu Beginn nicht gefallen aber du brauchst ihn im Kontext. Daran gewöhnt man sich mit der Zeit.

Grüße Hen
 
Zuletzt bearbeitet:
Volker80 schrieb:
Tonblende zu
Zum Vergrößern anklicken....
Mach die auf!
Da hast du viel mehr Rückmeldung über deinen Groove. Ich halt das für einen beliebten "Fehler" von Bassisten, die sich im Kontext und der Gruppe unsicher sind (böse Unterstellung, ich weiß :o) ). Man murmelt lieber unter der Oberfläche rum, anstatt sich blamieren. Ich kenne das aus eigener Erfahrung.

Sei dir bewusst, und kommuniziere das mit dem Bandleader, dass du ein paar Proben brauchst, den passenden Sound und Style zu finden. Dafür sind die Proben da - zum probieren.
Ich habe auch die Tendenz, mich in unsicheren Situationen "unsichtbar" zu machen. Das ist aber kontra-produktiv. :opa:
 

@Hen

Schicker Beitrag eigentlich alles drin!

P-Bass mit Flatwounds funktioniert auch gut, wird aber oft von vielen unwissenden Musikern in diesem Kontext einfach belächelt.
Beim Fretless-JB nur auf und über dem Bridge-PU gespielt, muß dein Sound und vor allem der Attack schon ziemlich gut sein um durchzukommen.
Das ist gerade bei Einsteigern nicht so einfach das Fundament damit zu legen.
 
Kompressor ist in der Bigband IMHO nur in ganz dezenter Einstellung nutzbar.

Gerade in der Bigband oder Orchester hat man oft dynamische Stellen (descendo, crescendo, sforzato, pianissimo, fortissimo,...), da ist ein stark eingestellter Kompressor von Nachteil weil man einfach nicht mehr dynamisch spielen kann.
Da will ich, dass der Sound möglichst "direkt an meinen Fingern klebt".

Bei Blues, Rock, Metal, etc... hingegen, ist ein Kompressor eine feine Sache.
Aber nicht in der Bigband, daher vergiss ihn erstmal.


Ich denke, dass @Hen mit seinem Tipp mit den Frequenzen richtig liegt.

Probiere folgendes:
z.B. Squier Affinity Jazz ==> NeckPU voll auf, BridgePU minimal dazugemischt, Tonblende voll auf.
Markbass school combo mit Im 250 blackline ==> EQ alles auf 12Uhr, bis auf die Mid High auf 9Uhr.
Anschlagsposition der Finger knapp hinter dem NeckPU.

Mit der Einstellung solltest du locker einen dicken Wumms zusammenbekommen, der als gutes Fundament für die Bigband taugt.
 
Ich schließe mich @Hen an!
Herausgreifen möchte ich noch einmal besonders den Punkt mit dem Plek. Wenn ich mich recht entsinne (meine Eltern waren Hardcore-James-Last-Hörer) war da zumindest bis Mitte 70er alles mit Plek gespielt.
Dann habe ich selbst mit meinen Eltern (ein Weihnachtsgeschenk) noch ganz vor dem Tod von James Last ein Konzert besucht. Auch da wurden viele Nummern mit Plek gespielt.
 
So ein Bass Cube 100 ode 120 ist zumindest schon mal ein guter und vielseitiger Anfang für die Bigband. Zudem ist der Amp hierfür mehr als nur laut genug.
Ich spiele damit in einer 16-köpfigen Truppe gegen einen Horde Blech und Holz, Piano, Drums und Gitarre an. Funktioniert prima. Kompressor ist eher kontraproduktiv und wenn, dann steht der Regler maximal auf 10:00 Uhr. Das 360 Preset mit gedrückter Variationstaste setzt sich schön oldschoolig durch. EQ brauche ich nur, wenn es dröhnt oder nölt.
 
@basshenning @Hen @Metalfist haben es genau richtig erkannt: ein Kompressor wäre eher kontraproduktiv - Finger weg, solange Du nicht gebau weisst was Du tust...!
Bei 35 Musikern tippe ich eher auf ein Blasorchester als auf eine Big Band (schreibst ja auch im Eröffnungspost „Orchester“) - also fürchte ich, dass auch noch Tuben im Spiel sind...? Das macht es Dir auch nicht leichter...
Gar nicht so einfach da eine freie Frequenzlücke zu finden, in die Du Dich setzen kannst... musst Du aber, weil sonst Folgendes passiert: Du hörst Dich nicht - also drehst Du Dich lauter (das kannst Du besser als die Bläser!) - dadurch verstärkst Du aber nicht nur diejenigen Frequenzen, die Dich eindeutig hör- und ortbar machen, sondern auch die, die bereits durch das Tiefe Blech und anderes Gebläse belegt sind... und wenn sich solche Frequenzen überlagern gibts Gemumpfe... Du hast dadurch aber die Chance, die komplette Truppe akustisch zu zerlegen - weil die Bläser dann auch automatisch lauter werden... heraus kommen dann die berüchtigten Kapellen, die nur 3 Lautstärken können (laut, laut und laut).
Du musst das ausprobieren mit einer guten Aktivelelektronik (Stichwort: parametrische Mitten!), dem EQ am Amp, oder einem EQ Pedal - Hen hat oben schon die richtige Vorgehensweise beschrieben. Und ohne Orchester wird Dir der Sound, der mit Orchester funktioniert, nicht gefallen... das liegt in der Natur der Sache. Wichtig ist aber doch, dass die Band gut klingt...
Gegebenenfalls kannst Du bei Solopassagen immer noch mit einem Booster, zuschaltbarem EQ, etc. nachhelfen...
 
Jop....stehe direkt neben zwei Tuben.

Nochmals vielen Dank für eure Tipps.
Ich glaube, wenn ich die beherzige, kriege ich den richtigen Sound hin.

Dauert zwar noch bis zur nächsten Probe...aber ich halte euch auf dem Laufenden.
 
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