Clover Slapper : Ein außergewöhnlicher Bass!

[Rehsart]

Hallo an alle!

Ich bin Franzose und habe die Clover Slapper Bässe durch meine Freunde @wombatboter und @bassologic entdeckt.
Ich finde diese Bässe ebenso außergewöhnlich wie selten .
Daher habe ich beschlossen, in diesem Forum zu posten, um Informationen , Erfahrungsberichte, Fotos, Videos, .... zu erhalten und mit Enthusiasten zu diskutieren, die wie ich diese Modelle und ihre Abwandlungen ( bass tard, beelzebub, giant 5) schätzen.
Vielen Dank an alle zukünftigen Teilnehmer!

 

[Rehsart]

Hier sind ein paar Fotos, die ich im Internet aufgeschnappt habe .
(Ich habe noch ein paar andere, die ich später mit euch teilen werde )

 

[Schlurch]

Die Firma Clover stammt aus Recklinghausen und hat ursprünglich Bässe mit Carbonhals gebaut, die Modelle hießen Slapper und Basstard. Später wurden die Modelle Xpression Apeiron und Avenger mit Holzhals gebaut. Irgendwann Anfang der 2000er wurde die Bassproduktion Clover verkauft und nach München verkauft und später weiterverkauft nach Tschechien. Die Gründer von Clover betreiben jetzt Delano-Pickups. Soviel in aller Kürze.

 

[married05]

Clover Bässe waren neben dem WW Streamer ein ganz feuchter Traum meiner Jugend. Die wurden in Tests hoch gelobt, allerdings hatte kein Musikladen in der Nähe solche Instrumente, dafür hatte ich ein Werbeposter über dem Bett...
Irgendwann in den frühen 90ern konnte ich dann doch tatsächlich mal einen anspielen, ich erinnere einen ganz fantastischen Slapsound und eine tolle Saitenlage. Allerdings war der Bass (wie auch der Streamer) damals für einen Schüler unerschwinglich... wenn ich mich nicht vertue, hatte der Bass drei Pickups und war ein 5er Beelzebub..

 

[LaFaro]

Einen 4-saitigen Slapper hatte ich auch mal.. war schon ein sehr guter Bass und durch "nichts" zu beeindrucken und super gut bespielbar...aber als es dann bei mir immer "akustischer" wurde, war seine Zeit bei mir vorbei... ich weiß gar nicht mehr, wo der dann gelandet ist...P und Bilder habe ich leider auch keine mehr...

 

[whitewater]

Könnt Ihr eigentlich meine Vermutung bestätigen, daß die Carbonhälse von Slapper und Basstard von SKC (soweit die damals schon so hießen) stammten? Mein Eindruck ist, daß Wolfgang Staab und Stefan Heß damals alle deutschen versorgt haben, die sowas verbaut haben, also z.b. auch Andy Schack. Es gab ja auch Slapper mit dem Markenlogo "Mr. Bassman", die würde ich als umgelabelte Recklinghausener vermuten, bzw. eben Recklinghausener OEM-Instrumente.

 

[Testbass]

Ich hatte auch einen. Hab ihn leider verkauft, als ich auf 5 Saiten umgestieben bin. Das Schönste an dem Bass ist die tolle Bodyform. Klein, fast schon zierlich, leicht, nicht so grobe schwere Klopper wie die Fendersachen und so. Optisch sehr ausgewogen und filigran.
Es ist sehr bedauerlich, dass es die nicht mehr gibt. Und das Konzept von den Übernehmern nicht weiterverfolgt wurde.
Mein Bass hatte einen geschraubten Karbonhals. Stimmen musste ich selten, der hat sich einfach kaum verstimmt. Es gab -für mein Hörvermögen- keinerlei Deathspots oder sonstige Wolfstöne. Niedrigste Saitenlage ohne Scheppern.
Sie hatten aber auch Nachteile: die 5-Saiter gab es nur als 91er-Scale. Der Sound war eher Richtung Synthy, sofort da, nicht so eine Entwicklung des Tones wie beim Holzhals. Meine Elektronik war etwas seltsam. Der Lautstärkeregler arbeitete logarhytmisch, nicht linear. Der Höhenregler hat kaum hörbare Höhen hinzugefügt. Wenn die Saiten nicht mehr neu waren, klang er etwas dumpf und leblos.

 

[Rehsart]

Könnt Ihr eigentlich meine Vermutung bestätigen, daß die Carbonhälse von Slapper und Basstard von SKC (soweit die damals schon so hießen) stammten? Mein Eindruck ist, daß Wolfgang Staab und Stefan Heß damals alle deutschen versorgt haben, die sowas verbaut haben, also z.b. auch Andy Schack. Es gab ja auch Slapper mit dem Markenlogo "Mr. Bassman", die würde ich als umgelabelte Recklinghausener vermuten, bzw. eben Recklinghausener OEM-Instrumente.

Ich weiß nicht, ob das deine Frage beantwortet, aber hier ist ein Auszug aus einer E-Mail von Stefan Heß (ein toller Typ), in der er mir die Geschichte eines Basses erzählt hat:
"Dieser viersaitige Slapper wurde in den späten 80er Jahren von Wolfgang Staab in Kleinwallstadt gebaut. Clover hat diesen Bass nur lackiert. Wolfgang ist der Gründer von SKC und ich selbst war zu dieser Zeit noch nicht in der Firma. Der Slapper ist ein Design von SKC/Wolfgang Staab und Clover baute die Bässe erst später, nachdem Wolfgang sich ausschließlich auf die Herstellung der Carbon-Hälse konzentriert hatte. Bei den "Clover Slappers" ist das Clover-Logo auf dem Stimmgerät "eingraviert".
Dies ist nur ein Teil der Geschichte dieser Bässe ....

 

[Rehsart]

Ich hatte auch einen. Hab ihn leider verkauft, als ich auf 5 Saiten umgestieben bin. Das Schönste an dem Bass ist die tolle Bodyform. Klein, fast schon zierlich, leicht, nicht so grobe schwere Klopper wie die Fendersachen und so. Optisch sehr ausgewogen und filigran.
Es ist sehr bedauerlich, dass es die nicht mehr gibt. Und das Konzept von den Übernehmern nicht weiterverfolgt wurde.
Mein Bass hatte einen geschraubten Karbonhals. Stimmen musste ich selten, der hat sich einfach kaum verstimmt. Es gab -für mein Hörvermögen- keinerlei Deathspots oder sonstige Wolfstöne. Niedrigste Saitenlage ohne Scheppern.
Sie hatten aber auch Nachteile: die 5-Saiter gab es nur als 91er-Scale. Der Sound war eher Richtung Synthy, sofort da, nicht so eine Entwicklung des Tones wie beim Holzhals. Meine Elektronik war etwas seltsam. Der Lautstärkeregler arbeitete logarhytmisch, nicht linear. Der Höhenregler hat kaum hörbare Höhen hinzugefügt. Wenn die Saiten nicht mehr neu waren, klang er etwas dumpf und leblos.

Ich mag auch ihre Linie, dieses zeitlose Design, ein bisschen futuristisch für die damalige Zeit ...
Die Bolt-on sind sehr schön mit ihrem komplett aus Holz gefertigten Facing.
Meine Vorliebe gilt den through-neck ... ich bin auch ein großer Bewunderer von Status (Rob Green) und der slapper erinnert mich sehr an die ll-Serie (mein Lieblingsmodell aller Zeiten), aber eine ll-Serie, die wegen dieser beiden großen Hörner einen Pakt mit dem Teufel geschlossen hätte .
Und noch ein Unterschied zu diesem Status: Ich finde den Griff viel bequemer, dünner und schneller (persönliche Meinung).

 

[monkeybass]

Erinnert mich etwas an meinen Schack Carbon... und die haben echt beide die gleichen Hälse ?

 

[whitewater]

Erinnert mich etwas an meinen Schack Carbon... und die haben echt beide die gleichen Hälse ?

Ist zwar nur eine Vermutung, aber Carbon musst Du nicht nur können, also Erfahrung haben, sondern auch die Fertigungsanlage dazu. Ich gehe mal davon aus, daß sowohl SKC, wie auch Rob Green, wie auch Modolus und Steinberger (wenn der nicht bei jemand anderem hat laminieren und backen lassen, da mit Autoklaven arbeiten, also Vakuum bzw. Unterdruck und Temperatur. Das rechnet sich einfach nicht, wenn Du das nur für ein Modell aus Deiner Palette mit geringer Stückzahl machst. Die B4 und B5 waren bei Schack nie die Massenware.
Bei Steinberger kann ich mir vorstellen, daß der schlicht an einen Industrielaminierer ausserhalb des Musikbusiness gegangen ist, z.B. aus der Flugzeugindustrie. Wenn Du einen Kumpel aus Deiner Domäne hast,wie Wolfgang Staab, der das kann, ist das natürlich naheliegender. Und es gibt aus den frühen 80ern ohnehin (Holz) Instrumente, bei denen man sich fragt, ob Schack oder Staab, weil die, soweit ich das sehe zum Teil sogar dasselbe Logo verwendet haben.

 

[whitewater]

Und noch ein Unterschied zu diesem Status: Ich finde den Griff viel bequemer, dünner und schneller (persönliche Meinung).

Ein Slapper oder B4 steht auch noch auf meiner Bucket List, durchaus gerne auch als Bolt-On. Das alte Statusprofil finde ich, obwohl ich eigentlich sehr dünne Hälse mag, recht komfortabel.

 

[klaus_major]

Bei den "Clover Slappers" ist das Clover-Logo auf dem Stimmgerät "eingraviert".

Auf der Bridge:

 

[whitewater]

Auf der Bridge:

Ahhhhhh Krümelpulen Tunerblock?

 

[klaus_major]

Ich krümmle und pule nicht mehr, hab das Teil ja verkauft.

 

[n.d.escher]

Hi,
auch ich war länger auf der Suche nach einem Slapper in gutem Zustand. Da sich dieser nicht finden ließ habe ich bei dem Inhaber des ehem. Mr. Bassman In Frankfurt angefragt, die hatten damals Teil am Vertrieb und Entwicklung des Clover Slapper. Heute heißt Mr. Bassmann HotWire. Die haben mir dann einen Slapper nach dem original Design neu gebaut. Ein paar kleine Details wurden auf meinen Wunsch hin geändert, muss aber nicht sein.

Six String Bass — Hot Wire Bass

Bereits 2001 bauten wir die ersten Sechssaiter für Bassisten auf der Suche nach dem Ton. Und konnten dabei einige Wünsche erfüllen. Zunächst auf der beliebten J-Basis.

hotwire-bass.de

Und hier dann bei mir im Einsatz:

 

[Bassphalanx]

Jaja, der unerreichte feuchte Traum meiner Jugend

Jahre später konnte ich mir einen Custom Bass leisten.... jemand ne Ahnung, wer da Pate gestanden haben könnte?

Knöppe kommen noch kleinere dran, ein Drama mit der Verfügbarkeit...

 

[S. Okon]

Könnt Ihr eigentlich meine Vermutung bestätigen, daß die Carbonhälse von Slapper und Basstard von SKC (soweit die damals schon so hießen) stammten? Mein Eindruck ist, daß Wolfgang Staab und Stefan Heß damals alle deutschen versorgt haben, die sowas verbaut haben, also z.b. auch Andy Schack. Es gab ja auch Slapper mit dem Markenlogo "Mr. Bassman", die würde ich als umgelabelte Recklinghausener vermuten, bzw. eben Recklinghausener OEM-Instrumente.

Mein Ritter 4-Saiter hat auch einen SKC Hals und mein Ritter 5-Saiter sogar einen in 36‘‘.
Ich glaube bei den deutschen Custom Bauern war SKC in den 90ern recht beliebt.

 

[monkeybass]

Ich habe vor Jahren schon einmal probiert nähere Infos über meinen Schack zu bekommen. Der Bass wurde Ende der 80er von einem Freund von mir gekauft, der kurz später leider verstorben ist, Jahre später ist der Bass dann über einige Irrwege bei mir gelandet.
Ich habe damals bei Schack angefragt ob es möglich ist einige Details zu erfahren, gerade bei kleinen Herstellern sollte dies doch möglich sein, war ich der Meinung, leider habe ich nie, auch nach Nachfrage, auch nur ein kleinste Antwort bekommen. Eine kurze Antwort Mail, selbst wenn diese negativ ist (keine Unterlagen vorhanden, oder mir fehlt die Zeit in den Archiven nachzuschauen...) wäre mir lieber als einfach ignoriert zu werden... Schade. Zumindest weiß ich seitdem wo ich keinen neuen Bass kaufen würde... nichtsdestotrotz mag ich den Bass nach wie vor, auch wenn ich ihn nur zuhause spiele, weil er bei allen Qualitäten in meine Punk, Rock Band, von der Optik und noch weniger vom Sound nicht reinpasst... oder reinbasst

 

[bassologic]

Ich lieeeebe diese Bässe. Das war schon in den frühen 90ern so, als ich dort anfing in der Lackabteilung auszuhelfen. Während meines Zivildienstes hatte ich einen Wechselschicht Dienst, war unasugelastet ab den Tagen an denen ich nicht Dienst tat und aus eine Laune heraus, rief ich bei Clover an und fragte nach einem Job. Zu meiner großen Überraschung durfte ich mich vorstellen ….und bekam den Job als Aushilfe (es gab derer zwei zu der Zeit). Mein Einsatzort war: Lackschleiferei! !
Wenn man begriffen hatte, wie die Sache läuft (nicht durchschleifen Jörg!) war die Sache einfach! Allerdings war der ganze poly-Staub schon ätzend und anschliessendes Abpusten mit Druckluft half nur marginal. Aber schit-egal…. Ich hatte diese ganzen tollen Bässe und bodies auf meiner Werkbank liegen und ich durfte Hand anlegen. Zu dem Zeitpunkt übernahm Clover gerne auch lackjobs, hauptsächlich für Warwick, Claim, Höfner, Valley Arts und andere….
Nach und nach kam ich auch in den Genuss mal andere Arbeiten zu übernehmen, ich erinnere mich an viele schöne Details, besondere Besuche von Bassisten, gemeinsame Überlegungen zu Dingen und Neuerungen, Besuche von SKC, kleine Hausmessen, meine Freundschaft mit allen (die bis heute hält- nur Willi - wo bist du?)…..
Am Ende half ich dann auch bei der Auflösung der Räumlichkeiten Am Wetterschacht in Recklinghausen nach der Übergabe an Jörg Neugebauer, der ja die Marke einige Jahre weiter führte. Schade schade - die Carbon Bässe waren meine liebsten. - konnte sie mir während des Zivildienstes und dem anschließenden Studium nie leisten …. Aus dieser Leidenschaft entstand aber dann meine spätere (erfolgreiche) Suche nach allen Carbon - Bässen von Clover. Heute besitze ich die wohl größte Sammlung an Slapper und Clover Bässen mit Graphit - Hals.
Noch später wurde dann meine Leidenschaft in meine eigene kleine Werkstatt gelenkt: Hillbrand Basses gibt es seit 2023.
Grüße aus Herne
Jörg Hillbrand

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