Brücke für "mehr Attack" bzw "weniger Kompression"

Axel

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Bassix
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Ihr Lieben,

Ich glaube ich brauche ein paar Tips bzw Beratung zu einer Brücke für meinen Bass.

vor ein paar Monaten habe ich einen Frankenstein erstanden, der sich heimlich still und leise zu meinem unangefochtenem Hauptbass emporgearbeitet hat.

Es handelt sich um eine Preci-Kopie in die der Vorbesitzer (wahrscheinlich) Epiphone Humbucker in (ca) Jazz-Bass Position eingesetzt hat. Ich hab dann noch weiter modifiziert.
Der ist Bass ist von der Firma Marathon. Kein mir bekannter Name. Aber kurzer Recherche nach immerhin ein Zulieferer von Ibanez in den späten 80ern.

Der Bass hat ein phantastisches Sustain und schiebt und drückt von sich heraus so geil (mit gleichzeitiger lebendiger Mittennase). Ich hab da echt das Gefühl, den einfach in den Amp stopfen zu können und keine Unterstützung an Kompressor oder Tubes mit hohem Gain zu brauchen. Sehr fein.
Als ich (für die Zerre im vorderen Horn) Holz ausgefräst habe, bin ich drauf gekommen, dass das kein solider Holzblock ist, sondern viele viele Schichten Holz. ca 8mm dick. Eher leichtes Holz. Ein Kumpel (Gitarrenbauer) dem ich das erzählt habe meinte "Das passt. Diese 80er Jahre Schicht-Korpuse klingen immer recht cool aber eben ein wenig komprimiert".

jetzt endlich zum Problem

Wo Licht ist, ist auch Schatten. Und wo mir gefällt, dass er komprimiert . . . da missfällt mir auch, dass er komprimiert ;-)

Genauer gesagt ist schade, dass er im oberen Viertel der Dynamik schon nicht mehr wirklich mitgeht. Mit Plektrum geht es noch. Aber mit den Fingern ist es wirklich als würde ich gegen eine Wand arbeiten. Der Klang bleibt solide und verlässlich aber von meinen Bemühungen um etwas mehr Lautstärke und Hitze gänzlich unbeeindruckt :D

was hätte ich gerne
Ich will den Bass um Himmels willen nicht seines Charakters berauben (auch wenn ich gut und gerne etwas Sustain gegen etwas Dynamik eintauschen könnte)

Um in Kompressor-Terminologie zu bleiben: Threshold und Ratio dürften gern (aber müssen nicht) bleiben wie sie sind. Am ehesten würde ich mir eine etwas längere Attack Time wünschen. Wenn der Bass bei kräftigen Anschlägen eine etwas dynamischere Transiente hätte und dann wieder auf das verlässlichere Level zusammen sackt, dann wäre das für mich wahrscheinlich der Sweet-Spot.
Ein leichte Verlagerung zu einem helleren Ton wäre auch denkbar. Aber muss nicht sein.

Und mein Gefühl sagt mir, dass das wohl eine Aufgabenstellung ist, der man sich am besten über die Brücke nähert...

was ist jetzt drauf?
Ursprünglich war da ein Blechwinkel wie bei Fender oben in etwas kräftigerer Ausführung. Vergleichbar mit der Gotoh 203b. Aber mit breiterem Spacing. 20mm glaube ich. Muss aber nicht so bleiben.

Versucht habe ich schon ein etwas schwereres Fender Winkel "Upgrade" mit Guss-Platte und fettem Seitenhalter. Irgendein No-Name Teil, dass ich vor ewigen gekauft habe. Zu sehen am Foto. Hat nicht den den gewünschten Erfolg gebracht. Könnte nicht genau sagen, ob es nicht sogar schlimmer wurde.

was glaube ich, das helfen könnte?

ich würde meinen, dass eine Brücke die keine lose schwingende Teile hat (d.h. den Transienten keine Energie raubt bzw sie verrundet, wie es die Fender Böckchen tun) wohl eine recht schlaue Strategie ist.

zweite Strategie könnte Alu sein. Messing sagt man ja eher fetten tragfähigen Ton nach. Davon hab ich genug. Alu gilt als eher spritzig. Aber in dem Punkt bin ich mir sehr unsicher.

Gerade bei denen Punkten würden mich auch eure Erfahrungswerte sehr interessieren. Ich fische da ein wenig im Trüben.

welche anderen Kriterien?
Der Bass ist wie gesagt ein Frankenstein. Ich hab gar kein Problem damit weitere Bohrungen zu setzen.
Ein wenig spielt das Aussehen mit, aber es muss keiner klassischen Optik folgen. Für zweiteilige Brücken und Einzel-Reiter bin ich auch offen.

Ich spiele viel Palm-Mute. DAS muss die Brücke gut mitmachen. (soweit ich das verstehe sind damit Babicz Brücken oder so etwas draußen)

was habe ich mir schon angeschaut?

So etwas wie die Hipshot A Style sieht mir vielversprechend aus. Gibt es in meinem Matierial und Breite.
Von ABM gibt es Brücken die ich recht ansprechend finde. Aber nicht aus Alu. (Edith sagt: "Doch. Alu gibt es eh auch")
Die Hipshot D finde ich auch nett. Am ehesten ohne Tailpiece mit Stringthrough (Auch nicht Alu aber relativ wenig Gewicht)
 
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Sorry.

jetzt habe ich DEUTLICH mehr geschrieben als wahrscheinlich gut ist.

dafür höre ich aber auch zu, wenn mir jetzt jemand sagt, dass der ganze Plan zum Scheiter verurteilt ist . . .
 
Noch schnell ein Foto vom Patienten.

1000037955.jpg
 
aus dem bauch heraus würde ich es mit einer möglichst einfachen brücke mit weniger masse versuchen - sprich dem einfachsten blechwinkel, den man finden kann. und dann allenfalls noch saiten mit geringerer stärke aufziehen, z.b einen 95er satz.
ich kann das natürlich keineswegs empirisch durch x feldversuche belegen. nur ein beispiel habe ich: bei meinem bastel-shortie (modifizierter bronco) hatte ich zu beginn die 2-reiter brücke durch einen billo-blechwinkel ersetzt, was zwar etwas schäbig aussah, aber gut und spritzig tönte. später habe ich es dann mit einer schaller 3d2000 versucht. das war zwar (ganz abgesehen vom etwas mühsamen handling beim einstellen der intonation) optisch deutlich besser, aber klang mir zu komprimiert. weshalb mittlerweile wieder die schäbige drauf ist...
 
Ich hatte bei meinem Schraubhals Epibird dasselbe. Babicz Brücke brachte etwas Verbesserung, aber die Sonne ging mit einem ABM Messingsattel auf.
Auch die Humbucker scheinen die selben zu sein, die ich drauf hatte. Die komprimieren auch richtig heftig. Habe da, Asche über mein Haupt, die chinesischen TB-Bucker in dieser Gehäuseform gekauft. Unterschied wie Tag & Nacht.
BTW: Zerre im Bass? Bitte um ausführlichen Bericht.
 
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danke für die Antwort.


bei meinem bastel-shortie (modifizierter bronco) hatte ich zu beginn die 2-reiter brücke durch einen billo-blechwinkel ersetzt, was zwar etwas schäbig aussah, aber gut und spritzig tönte.
wie geschrieben hatte ich im Grunde einen Blechwinkel. Einen so richtig originalen Hunger-Haken hab ich jetzt gar nicht bei mir. Das Blech der Gotoh Bridge und von der, die original drauf war schauen mir im rein optischen Vergleich zu einer Fender Vintage Bridge (für die ich sicher nicht 59€ zahle 8D) zwar minimal dicker aus. Aber ich weiß nicht ob die DIE Reduktion noch eine deutliche Änderung bringt. Wie gesagt würde ich da eher auf ein Modell ohne frei bewegliche Teile setzen. Die kommen mir nach oben hin dynamisch etwas gnadenloser vor. Könnte hier passen.

Andererseits kam mir gerade der Gedanke, dass ich doch noch irgendwo eine dünne Aluminium-Stange herumstehen habe. Wenn ich jetzt meinen Gewindeschneider wieder finden würde, könnte ich mir probehalber ein oder zwei Alu-Saitenreiter machen und schauen, ob das ein Quentchen mehr Spritzigkeit gibt.

später habe ich es dann mit einer schaller 3d2000 versucht. das war zwar (ganz abgesehen vom etwas mühsamen handling beim einstellen der intonation) optisch deutlich besser, aber klang mir zu komprimiert. weshalb mittlerweile wieder die schäbige drauf ist...
na gut. Die Schaller (Messing-Masse-Meister UND viele bewegliche Teile) ist aber auch die Anti-These von dem was ich mir so vorstelle ;-)


und dann allenfalls noch saiten mit geringerer stärke aufziehen, z.b einen 95er satz.
du.
DAS könnte allerdings ein guter Hinweis sein. Der Vorbesitzer hatte etwas drauf, dass sich nach 95er anfühlte. Ich habe diese kümmerlichen Drähte so schnell wie möglich gegen 105er ersetzt. Hab nicht in Erinnerung, ob es damit schlimmer wurde. Irgendwo muss ich die noch herum liegen haben. Vielleicht probier ich das mal. Und vielleicht lasse ich mich dann zu 100er breitschlagen ;-)
 
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Reaktionen: hui
Eine Brücke mag schon etwas EInfluss auf den Sound zu haben, aber das sind nur ganz kleine Feinheiten. Probier einfach mal andere Saiten auf dem Bass aus!
ich erwarte mir auch keine riesigen Sachen. Aber etwas mehr als "ganz kleine Feinheiten" schon ;-)
Andere Saiten hatte ich schon. Gebrauchte DR Pure Blues und aktuell Slinkys. Allerdings in 105. Dünnere Saiten stehen auf der Probier-Liste (s.o.)
 
Ich hatte bei meinem Schraubhals Epibird dasselbe. Babicz Brücke brachte etwas Verbesserung, aber die Sonne ging mit einem ABM Messingsattel auf.

Die Babicz fällt bei mir eh schon mal aus, weil man der nachsagt, dass Palm-Muting da ganz ganz schlecht geht.
Eine ABM wäre eh auch was mir so vorschwebt. Bzw ist der Grund, warum ich was "ohne freischwingende Teile" probieren möchte.
Ich habe da einen No-Name Abklatsch den ich mir Anfang der 2000er als armer Schlucker auf EBay geschossen habe. Der wandert immer wieder zwischen meinen Fender-artigen Bässen hin und her.
Momentan hat die Brücke eigentlich einen fixen Platz. Aber vielleicht weide ich den anderen Bass mal aus, probier sie auf dem aktuellen Patienten und entscheide dann, ob ich mir vielleicht die Alu-Version vom Original leiste.

BTW: Zerre im Bass? Bitte um ausführlichen Bericht.
kommt noch. Ich scheiße noch an Details herum. Darum ist die Fräsung bis jetzt leer geblieben.

Es geht um ein Bazz Fuss. Mit selbst gestricktem Gain Regler (der funktioniert sehr gut) und einem eigenem Charakter-Regler (der braucht noch Arbeit). Aktiviert über Push-Push Poti.
 
Detail-Foto meines gut abgerockten ABM-Clones

1000037987.jpg
 
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Die Babicz fällt bei mir eh schon mal aus, weil man der nachsagt, dass Palm-Muting da ganz ganz schlecht geht.
Geht schon, ich finde sogar sehr angenehm, aber eben etwas anders.

Ich würde auch eine Alu Bridge, z.B. Hipshot oder Babic für Deine Ziele empfehlen.

Guss halte ich grundsätzlich für ungeeignet, Messing macht tendenziell mehr Sustain und "tötet" den Holzanteil im Sound.
 

Auch die Humbucker scheinen die selben zu sein, die ich drauf hatte. Die komprimieren auch richtig heftig. Habe da, Asche über mein Haupt, die chinesischen TB-Bucker in dieser Gehäuseform gekauft. Unterschied wie Tag & Nacht.
hab ich das übersehen oder hast du das nachher dazu gegeben?

Ich hab auch das Gefühl, dass bei den Pickups großes Potential schlummert. Allerdings höre ich die Kompression auch schon ganz trocken gespielt.

werde übrigens heute auch mal mittels Stahlschrauben schauen, wo bei denen die Polepieces liegen. Thunderbirds haben doch eher ein enges Spacing oder? Kann sein, dass da die Brücke mit breiterem 20mm Spacing die Saiten eher weit daneben liegen lässt und auch dazu beiträgt, dass die Saiten das Magnet-Feld früher verlassen.

P.S.: ich würde mich UR gerne für den Link bedanken . . . aber er geht nicht ;-)
 
Hast du die Schrauben am Hals richtig fest gezogen? Bei meinen beiden Prezis macht das schon einen hörbaren Unterschied ob der Hals fest oder bombenfest ist.
 
Der ist Bass ist von der Firma Marathon. Kein mir bekannter Name. Aber kurzer Recherche nach immerhin ein Zulieferer von Ibanez in den späten 80ern.

Soweit ich das in Erinnerung habe, ist die einzige Ibanez-Verbindung, daß Marathon eine Handelsmarke von Meinl war, die auch Ibanez im Vertrieb hatten und haben. :-)
 
Warum heißt der Löwe Löwe?
Weil er durch die Steppe löft.

Warum heißt der Tiger Tiger?
nein er tigert nicht, er löft auch, nur heftiger
 

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